
Das Solaris Rennteam: v.l.n.r.:Martina, Max und Klaus
Alle 2 – 3 Tage werde ich von meinen österreichischen Freunden Martina und Klaus zu einer Ausfahrt mit dem Mountain-Bike motiviert, sprich aufgeweckt und genötigt. Ich würde lieber ausschlafen, aber sie meinen, es würde mir gut tun.
Meistens geht es bereits um 8 Uhr auf die Piste. In der Praxis bedeutet dies: 6 Uhr Tagwache.
Nachfolgend die Beschreibung einiger unserer empfehlenswerten Routen. Die einen sind härter, die anderen für mich einfacher. Ich bin kein Bergfahrer, da habe ich etwa 10 kg zu viel auf den Rippen, hingegen in der Ebene und gar abwärts bin ich fast unschlagbar.
Unsere 48 km Solaris-Runde ins Hochland um Viznjan
Etwas mehr als 2 Stunden dauert unsere Trainingsrunde ins nahe Hochland. Es ist eine wunderbare Strecke ohne viel Verkehr. Von Solaris geht es den Radweg nach „Vabriga“ hoch, der vis-à-vis des Lanterna-Camps hinter dem Gemüsestand abbiegt. Bereits dieser regelmässige Anstieg ist eine Herausforderung für manchen ungeübten Ferien-Radfahrer. Von „Vabriga“ führt der Weg weiter rund um den Hauptstrassen-Kreisel nach „Tar“ und rechts am Rest. Tri Kantuna vorbei auf die Strasse in Richtung „NovaVas„. Unterwegs fahren wir am Abzweiger zu den „Baredine-Grotten“ vorbei bis nach „NovaVas“ und rechts um die Kirche herum.
Nun geht es mehr oder weniger flach durch Wälder, neben Rebstöcken vorbei über die Autobahn bis zum kleinen aber heftigen Bacva-Anstieg. Eine Herausforderung sondergleichen. Der beginnt sanft wie ein Lamm, wird immer steiler, und die letzten 50-100m vielleicht 12-15%. Aber bald kommt die kleine Kapelle, wo wir unseren 150er-Puls wieder sinken lassen können. Dort befindet sich der sog. Klaus-Stop! (ohne auf weitere Details einzugehen)
Mit dem Bacva ist mein Leiden aber noch nicht zu Ende. Es hat eben erst begonnen, denn bald folgt der Viznjan-Anstieg vor dem Dorf und nach dem Dorf am Friedhof vorbei. Schon oft habe ich mich gefragt, warum die Einwohner ihren Friedhof genau dort gebaut haben. Dort wo es für die Toten doch immer aufwärts geht!
Noch ein Anstieg bis zur Motovun – Vizinada – Kreuzung liegt vor mir. Der ist kein Problem mehr, denn anschliessend winkt ja mein Vergnügen, meine Belohnung: die mehrere km lange Abfahrt durch den Wald nach „Vizinada“ und dann etwas flach bis „Kastelir“ und „Tar„. Und als grosses Dessert das Downhill über den Radweg bis zum Gemüsestand beim Lanterna-Camp.

Radstrecke von Solaris via Tar – NovaVas – Viznjan – Vizinada – Kastelir – Tar – Solaris
Fahrt über die Parenzana (88 km)
Die Parenzana, die alte K+K-Eisenbahnstrecke von Triest nach Porec resp. Pula, ist eine mystische Strecke. Sie sollte für jeden Istrien-Biker ein MUSS sein. So gehört sie auch in unser Mountain-Bike-Repertoire, also nur mit Mountain-Bikes befahrbar.
Anfangs Juni haben wir die ganze Strecke von Solaris über Motovun und hinauf nach Groznjan sowie zurück über Buje nach Solaris zurückgelegt. Es war ein grossartiges Erlebnis. Einen Bericht darüber findet ihr unter diesem Link: http://www.maxlehmann.ch/wpeuro/2013/06/29/29-juni-2013-das-abenteuer-einer-88km-langen-mountainbike-fahrt-auf-der-parenzana/

Fahrt über die Parenzana von Solaris via Motovun – Groznjan nach Buje und zurück nach Solaris
Mein erster Leidensweg über die Serpentinen von Livade hoch nach Oprtalj (61 km)
Der Anstieg über die Serpentinen aus dem Mirna-Tal von Livade hoch hinauf nach Oprtalj war uns lange Zeit ungeheuer, bis wir uns dieses Jahr entschlossen, diesen 5 km Anstieg mit Steigungen von 8-12% in Angriff zu nehmen.
Die Elfriede brachte uns zur Strassen-Kreuzung Vizinada-Motovun, von wo aus wir wir genügend Zeit hatten, um unsere Muskeln anzuwärmen. Dann in „Livade“ ging es aufwärts. Schon bald war ich alleine. Nicht vorne, sondern hinten. Meine 3 Begleiter/-innen Martina, Klaus und Alois hatten mich abgehängt. Ich fuhr jedoch tapfer mit meinem 10 km/h Tempo den Berg hoch. Zwischendurch stiess mich mein „Edel-Domestike“ Alois, ein österreichisches Ur-Viech, an, damit ich schneller wurde und meine Freunde nicht allzu lange oben vor „Oprtalj“ warten mussten.
Ich kam hoch, nicht schnell, aber sicher. Dann führte uns der Weg meistens abwärts via „Sterna“ nach „Buje„, und weiter bis nach Solaris. Ich mag diese letzten 20 km gar nicht, denn es handelt sich um eine Hauptstrasse und links und rechts wenig sehenswertes. Aber insgesamt eine schöne Erfahrung mit dem Anstieg über die Serpentinen von Livade nach Oprtalj.

Radstrecke Livade – Oprtalj – Buje – Novigrad – Solaris
Zweiter Angriff auf die Serpentinen von Livade nach Oprtalj mit anderer Streckenwahl (81 km)
Zwei Wochen später wagte ich mich zum zweiten Mal an die 5 km langen Serpentinen von Livade nach Oprtalj. Jedoch benutzten wir einen anderen Anfahrtsweg von Solaris via Tar – Labinci – Vizinada ins Mirna-Tal und weiter bis Livade.
Dann ging es aufwärts. Wie letztes Mal, ganz schön steil. Um es kurz zu machen. Ich war besser drauf, obwohl die Anfahrt länger war. In knapp 40 Minuten war ich auf der Passhöhe. Ich war schneller, als der Alois (zu Fuss).

Radstrecke von Solaris – Vizinada . Mirna-Tal – Livade – Oprtalj – Buje – Novigrad – Solaris
Auf der nachfolgenden Grafik sind die Abfahrten und Steigungen dargestellt. Zuerst ging es aufwärts von Solaris bis Vizinada, dann in die Abfahrt ins Mirna-Tal und zum Schluss führte die Strecke aufwärts von Livada nach Oprtalj.

Steigung der Radstrecke von Solaris via Vizinada – Mirna-Tal – Livade – Oprtalj – Buje – Solaris
13. Juli 2013: Fahrt mit dem Rennrad Solaris – Novigrad – Buje – Savudrija – Umag – Novigrad – Solaris über 78 km
In den Ausfahrten der letzten Tage mit dem Mountain-Bike war ich nicht gut drauf. Mir fehlten die Kräfte in den Beinen, Ich konnte nicht leiden und schlussendlich litt ich an Kurzatmigkeit. Kurzum, ich hatte keine Freude an diesen Ausfahrten. Es war mühsam
Nach 2 Ruhetagen wagte ich mich zu einem Test mit Alois, einem bärenstarken Fahrer aus dem österreichischen Linz. Ich wollte mit ihm rollen. Rollen mit hoher Geschwindigkeit. Dazu bot sich die Strecke im Norden Istriens von Solaris via Buje nach Savudrija – Umag und wieder zurück an.
Die Hinfahrt bis Buje war ein Auf und Ab. Hügel, die ich nicht mochte. Aber dann kam unsere Rollerstrecke bis nach Savudrija. Mit Geschwindigkeiten zwischen 35 und 50 km/h rasten wir daher. Es war ein Vergnügen wie unsere Renner liefen und der Fahrtwind an unseren Ohren vorbeipfiff. Auch der Rückweg, der Küste entlang war nicht von schlechten Eltern. Mit einem 28er km/h Schnitt kamen wir nach 78 km in Solaris an.
Ich war zufrieden mit meiner Fahrt. Ich weiss, die Berge sind meine Achillessehne. Da steht mir mein Gewicht im Wege. Aber flach und leichte Anstiege, die ich treten kann, liegen mir.

Radstrecke von Solaris via Novigrad – Buje – Savudrija – Umag – Novigrad – Solaris