Das Feriendorf Golfo del Sole liegt am nördlichen Rande von Follonica und ist seit Jahren unsere Drehscheibe für die Ausfahrten in der wunderbaren Umgebung der Toskana. (Bild: Strand Golfo del Sole) |
Es ist bereits Tradition, denn zum 20. Mal trafen sich Verteter vom "Radrennclub Basel (RRCB)" und dem "Club des Pédaleurs de Charme (CPC)" im Feriendorf "Golfo del Sole" in der Toskana zu einer intensiven Radrenn- und Degustationswoche. Damit ist klar, dass auch diesmal nicht nur die sportlichen Leistungen im Vordergrund standen, sondern auch das Training der Zunge und des Gaumens.
Ausfahrt im Charivari (Klicke aufs Bild für Grossformat) |
Seit jeher wohnten wir im REKA-Feriendorf "Golfo del Sole", das sich als PREMIUM-Angebot der REKA bestätigte. Die einen mieteten die schönen 1- oder 2-Zimmer Bungalows mit Blick aufs Meer, die anderen zum Teil luxuriöse Hotel-Angebote.
Infrastruktur: Noch letztes Jahr war die Einwahl ins Internet sehr aufwendig. Auf dieses Jahr stand in jedem Bungalows ein drahtloses Wifi zur verfügung, dessen Einwahl kinderleicht war. Es konnten mehrere Geräte wie Notebook, Smartphone etc parallel eingewählt werden. Ein Ethernet-Kabel war nicht mehr notwendig!
Bungalows: Ich hatte ein Einer-Bungalow mit Wohn-/Schlafzimmer, Küche und WC/Dusche und bezahlte dafür Fr. 630.--/Woche., Fr. 100.-- mehr als vergangenes Jahr. Das Bungalow war in guten Zustand, wenn man vom aufklappbaren Bett absieht, dessen Seiten-Teile beim aufstellen auseinanderfielen. Dieses Jahr waren alle bei Ankunft bezugsbereit. Keiner von uns musste mit dem Check-In warten.
Es gab aber auch Kritik. Alles klappte nicht schlecht, aber dann diese zum Teil katastrophalen Faux-Pas:
Bungalows: Bei Dreien von uns wurde falsche, zu kleine Bettwäsche geliefert. Nach Reklamation wurde dann die richtige auch ausgehändigt, aber erst Stunden später. Ich kam eben vom Essen zurück!
REKA-Bar: An einem der Abend-Apéros gab es keine 7dl-Prosecco-Flaschen mehr und nur 2 Glas-Karaffen, wobei bei der einen der Greff abgeschlagen war. Der Reka-Flohmarkt lässt grüssen!
Ristorante: Manuela holte sich zwei Pizzas aus dem Haupt-Restaurant, um sie im Bungalow zu essen. Im Bungalow liefen ihnen dann Silberfischchen über die Pizza. Silberfischchen aus dem Karton für den Pizza-Transport. Ihr könnt Euch vorstellen, dass wir ab sofort um das Restaurant einen grossen Bogen machten!
Es gab jedoch genügend alternative und sehr empfehlenswerte Restaurants in der näheren Umgebung, so z.B.:
Begrüssungs-Apéro und erste Ausfahrt (Klicke aufs Bild für Grossformat) | |
Auch dieses Jahr kamen wir von überall her. Die einen in 2 Etappen und machten eine zusätzliche Uebernachtung im Tessin, andere wie Renato und Peter reisten bereits am Freitag an, während der Schreibende vom 640 km entfernten Istrien herkam. Aber allen war eines gemeinsam, wir mussten uns durch starke, sindflutähnliche Regenfälle durchpflügen. Auf der Strecke zwischen Padua und Bologna standen links und rechts der Autobahn weite Felder unter Wasser:
André sorgte für die ersten 3 Ueberraschungen: Zuerst suchte die ganze Familie sein Portemonnaie und fand es schlussendlich im Auto, und dann legte er ein Arzt-Zeugnis wegen seines angebrochenen Rückens vor, das ihm erlaubte, jederzeit ein "Kügelchen" rein zu schieben, und zum Dritten hat er 5 kg zugenommen, aber nicht verteilt auf den ganzen Körper, sondern trägt das Baby vorne!
Max im Sonnenbräu Dress (Klicke aufs Bild für Grossformat) |
Der Renato begrüsste uns mit einer Joe Cocker Stimme, was unzweifelhaft auf eine Erkältung hinwies, die sich in den Tagen darauf noch verschlechterte. Er sass nie auf dem Rennrad. Auf der Heimfahrt, die er vorsorglich auf den Sonntag verlegte, kam er von einem Stau in den anderen. Aber auch er kam nach 11 Stunden nach "Stop- and Go-Fahrweise" in Basel an.
Ueber die Frauen gab es wenig zu berichten und noch weniger zu lästern. Sie werden im Gegensatz zu ihren Männern kein bisschen älter. Sie sind taff und .... bei uns nicht wegzudenken.
Der Sonntag war noch kalt, bedeckt und windig. Nur ein paar Optimisten wagten sich auf die Strasse, während die Fam. Buchs und Guidali, sowie der Schreibende sich entschlossen, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und die ersten Weine aus der Gegend zu degustieren.
Die darauf folgenden Tage waren wundervoll. Mit Ausnahme vom Mittwoch, begrüsste uns blauer Himmel ohne irgendein Wölkchen. Einzig der übliche Gegenwind erschwerte unsere Ausfahrten.
Wie üblich starteten wir die Rad-Woche mit einer lockeren Fahrt über 54 km nach Montioni. Es war herrlich. Blauer Himmel und wärmende Sonne. Am Tag darauf machten wir Männer uns auf den 79 km-Weg durch Follonica - Scarlino - Ribolla und zurück. Der Schreibende bekam den Auftrag, das 4-Mann-Feld über die "schwierige" Strecke zu führen, was mir auch bestens gelang. Ich hatte gute Beine und eine stupende Grundgeschwindigkeit. So war es auch für mich überraschend, wie ich die "Via Dolorosa", ein Anstieg mit schlechten Erinnerungen aus vergangenen Jahren, recht problemlos überwand. Auf den letzten 15 km löste mich Peter ab. Wir fuhren einen 26 km/h--Schnitt.
Am Mittwoch bestand das Ziel, im Restaurant "Villa La Boccia" 13 Plätze für unser Donnerstag-Diner zu reservieren. Dazu fuhren wir via Montioni ins Naturschutzgebiet zu den 4 Kamelbuckeln und weiter in Richtung Massa Marittima. Wie bereits erwähnt, war es heute zeitweise etwas bewölkt und kurz vor Cura Nuova regnete es sogar ganz leicht. Dort machten wir einen Spaghetti-Halt und kosteten den einwandfreien Hauswein. Zwar nicht singend, aber locker fuhren wir die letzten 66 km des heutigen Tages.
Am Donnerstag stand für den Schreibenden und Peter die 71 km lange Königsetappe zur Sassetta auf dem Programm. Wunderbarstes Wetter, blauer Himmel, kurzum ein Erlebnis, versüsste eine der schönsten Ausfahrten in dieser Region. 14 km lang ist der Aufstieg und naturgemäss auch die einmalige Abfahrt mit den unzähligen Kurven wieder zurück bis nach Suvereto.
Auf der Rückfahrt trafen wir vor Riotorto eine junge hübsche Chinesin aus Shanghai. Sie fuhr ein chinesisches Mountainbike vollbeladen mit 4 Taschen links und rechts und zwei zusätzlichen auf dem Lenker. Wie sie uns berichtete, startete sie ihre Europa-Reise in Dänemark und fuhr über Deutschland und die Schweiz hierhin und wollte am folgenden Tag nach Rom weiterfahren.
Wir wachsen langsam in ein Alter, in dem wir sukzessive den harten Sport durch Lust und Genuss ersetzen. Wir machten bereits Pläne für Elektro-Bikes. In jedem Fall, die Toskana wird unser Paradies für Gaumen und Nasen bleiben.
Am ersten Abend assen wir im Restaurant vom Golfo del Sole. Im letzten Jahr war dies noch ein katastrophales Erlebnis, dieses Jahr war ich erstaunt. Die Bedienung war bestens, die Pizza Quattro Stagioni erstklassig. Als wir dann jedoch am Tag darauf von den Silberfischchen in den Pizza-Schachteln hörten, war das Golfo-Restaurant wieder gestorben. Wie unsauber muss doch deren Küche sein!
Dreimal besuchten wir die Pizzeria Caribia, einmal das Il Broschetto, das uns etwas enttäuschte. Letztes Jahr waren wir noch begeistert, in dieser Saison muss der Koch weggegangen sein.
Am Mittwoch-Abend hat Gabi zum Gala-Dînner in ihre Residenz eingeladen. Als Appetizer gab es Bruschetta mit geschmackvollem Tomaten- und Knoblauch-Käse-Aufstrich. Als ich jedoch in mein Bungalow zurückkam, fielen die Mücken augenblicklich tot zu Boden. Als Vorspeise servierte Gabi Prosciutto mit zwei verschiedenen Melonen und als Hauptgang Risotte mit Pilzen. Gabi, ich freue mich bereits wieder aufs nächste Jahr!
Einmal in der Woche war seit jeher Einkaufstag. In diesem Jahr hatten wir Pech beim Weinkauf, denn der Wein in der kleinen Kellerei "Valdamone" war ausverkauft. Im "La Novella" fand ich dann meine Salami-Wildsau-Schinken-Parmesan-Spezialitäten. Ich selber brauchte dieses Jahr nichts aus dem Radsport-Spezialgeschäft Sumi in Valpiana, André aber seine Sumi-Socken! Als krönenden Abschluss sassen wir alle zusammen im Ristorante "Villa La Boccia" und lebten wie die Könige. Ich als Beispiel zur Vorspeise Bruschetta mit Sardellen, und dann den Spiedo (Spiess) mit 6 Stück Fleisch daran. Es war lecker, denn der 414-Morellino rundete alles prächtig ab.
Feinschmeckereien in der Toskana (Klicke aufs Bild für Grossformat) | |
Es war wiederum eine wunderbare, unvergessliche Woche in der Toskana. Dank meines guten Trainingsstandes musste ich an keinem Tag meine Reserven anzapfen. Meine Herzfrequenz blieb immer im Plauder-Bereich, wie ich es nenne, wenn ich neben dem Radfahren ohne zu schnappen sprechen kann. Kurzum, ich fühlte mich topfit.
Am Samstag, 10. Mai fuhr ich bebrillt mit Sonnenbrille nach Istrien zurück, was zeigt, dass die Sonne geschienen haben muss, wo ich um 14:30 anlangte.
Nächstes Jahr geht die Geschichte wiederum um 1 Jahr weiter. Ich habe bereits dasselbe Bungalow 167 vom 2. - 9. Mai 2015 gebucht.
Ristorante il Boscetto (Klicke aufs Bild für Grossformat) |
Mail an Max Lehmann Schafmattweg 13, 4102 Binningen Tf: ++41-79-413 96 26 |
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