Schlagwort: Parenzana

2. Mai 2017: Fotosession in Porec mit Peter Zirn

Peter Zirn kommt aus Winterthur, wohnt jedoch in Wien und nennt sich Autodidakt, wenn er über seine Ausbildung zum Fotografen spricht. In seiner Homepage „http://www.fotopaz.com/“ veröffentlicht er seine Meisterwerke.

Peter und seine Frau habe ich im vergangenen Jahr hier auf dem Campingplatz kennen gelernt. Am vergangenen Dienstag gingen wir gemeinsam auf eine interessante Fotosession nach Porec…und brachten interessante Ergebnisse nach Hause

Den gesamten Foto-Bericht findet ihr in meiner „Istrien Foto-Galerie“


 

 

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10. Juni 2015: MTB-Fahrt über die Parenzana, der Hölle Istriens

 

Parenzano Max: Einstieg bei Vizinada

Parenzano Max: Einstieg bei Vizinada

Ihr alle kennt das Radrennen Paris – Roubaix vom Fernsehen. Die wenigsten von Euch haben diese endlose Fahrt durch die Hölle des Nordens über die typischen Kopfsteinpflaster durchgestanden. Sie hat vieles gemeinsam mit der berüchtigten „Parenzana“ hier in Istrien vor meiner Haustüre.

„Parenzana“ nennt sich die frühere Eisenbahnstrecke aus der österreichischen K+K-Zeit zwischen Triest und Porec. Schienen gibt es seit den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts keine mehr. Aber die Strecke mit  7 Tunnels und 6 Viadukten existieren immer noch und wurde in den letzten Jahren mit viel Liebe für die Wanderer und Radfahrer wieder hergerichtet.

Die gesamte Parenzana ist etwa 120 km lang. Wir fuhren nur einen Teil davon, nämlich die 50 km  zwischen Vizinada und Groznjan. Kies und Schotter, kleine und grössere Steine bildeten die Unterlage auf dem ehemaligen Eisenbahn-Trassee. Sie schüttelten uns endlos durch. Die Dämpfer der Mountain-Bikes vermochten die Schläge nur zu reduzieren, aber nicht aufzufangen

Parenzana Vizinada - Motovun - Groznjan

Parenzana Vizinada – Motovun – Groznjan

Start morgens um 07:15 Uhr auf Solaris

Wir starteten am Morgen früh auf dem Campingplatz Solaris zur 82 km langen Fahrt mit 1250 m Höhendifferenz. Es war bereits recht warm. Ein Hitzetag war angesagt. Via Tar ging es nach Labinci zum Einstieg in die Parenzana. Anfänglich ging es immer leicht aufwärts. Bei Bahnstrecken sind die Steigungen und Gefälle höchstens 3%  also moderat. Aufpassen musste wir auf die Brombeerranken, die überall in die Wege hingen und einem verkratzten.

In Vizinada folgte dann der zweite Einstieg in Richtung Motovun. Nun ging es auf Schotter bergab. Knirschend schoben sich die Stollenprofile meines Mountainbikes durch lockeres Gestein und harte Steinsbrocken. Das Knirschen und Klackern, sobald ein Brocken gegen den Metallrahmen sprang, bildete von nun an die Begleitmusik dieser Tour. Es rumpelte und schüttelte unentwegt. Ich wusste es aus den Vorjahren. Je schneller man fuhr, je weniger spürte man die Schläge durch die  Löcher und Steine.

Istrien Parenzano Viadukt Max Klaus Martina

In grossen Schleifen führt die Parenzana leicht bergabwärts. Die Fahrspur ist gesäumt von Eichen und Akazien. Manchmal bilden die Bäume einen grünen Tunnel, durch den die Sonnenstrahlen spitz durchscheinen. Mehrmals fährt man durch herausgeschlagene Einschnitten in den Fels.

Unterwegs das grosse Viadukt bestimmt gegen 100 m lang. Es überquert eine tiefe Schlucht. Hier machten wir unser Gruppen-Foto mit Selbstauslöser. Im 222 Meter langen Tunnel unterhalb Motovun waren unsere Taschenlampen nötig. Ich stieg vom Rad. Es war stockdunkel, von den Wänden tropfte Wasser,

Istrien Parenzano Tunnel Klaus Martina

Bergauf von Livade nach Groznjan

Nach 2 Stunden Fahrt erreichten wir Livade im Mirna-Tal, wo wir unsere Trinkflaschen nochmals auffüllten. Wir wussten, unterwegs gabe es nichts zu kaufen. Auf der Fahrt hinauf nach Groznjan über etwa 20 km fuhren wir über 4 oder 5 Viadukte und durch ebensoviele Tunnels, wobei einer wegen des losen Gerölls nur zu Fuss durchquert werden konnte. Ich hatte etwas Probleme mit dem Gleichgewich in den unbeleuchteten Tunnels und schob in den meisten Tunnels mein Rad. Vor 2 Jahren bin ich in einem der Tunnels gestürzt, weil ich das Gleichgewicht verlor und auf der falschen Seite absteigen wollte. Mein Helm hatte mich damals vor Verletzungen durch den Aufprall an der Tunnelwand geschützt.

Istrien Parenzano Tunnel Max Martina

Nun ging es die meiste Zeit leicht bergauf. Der naturbelassene Weg war voller Steine, schlammige Pfützen zwangen uns zu akrobatischen Ausweichmanövern. Gestern muss es hier stark geregnet haben, während wir auf Solaris nur das dumpfe Donnern gehört haben. Hier erlebt man, warum man nur mit einem Mountainbike die Parenzana befahren sollte.

 

Der Mirna entlang nach Hause

Mit Groznjan hatten wir den höchsten und gleichzeitig Endpunkt unserer Parenzana-Fahrt erreicht. Auf Asphalt-Strassen ging es in flottem Tempo rund 10 km bis ins Mirna-Tal. Ein erholsamer Genuss für Leib und Seele. Unten angekommen führte unser Weg anfänglich auf der Hauptstrasse und später auf dem kiesigen Feldweg der Mirna  entlang bis nach Antenal, wo die Mirna ins Meer fliesst. Diese letzten 10 km haben nicht nur mir sondern auch meinen beiden Freunden Klaus und Martina arg zugesetzt. Nochmals Geröll und Schlaglöcher. Es wollte nicht aufhören. Mein Getränke Bidon war leer. Ich war erschöpft. Mein Kopf wollte nicht mehr. Ich musste eine Pause einlegen.

Bei Antenal ging es dann wieder auf normaler Aspaltierter Strasse weiter.. Nur noch wenige Kilometer. Wer fuhr denn da eben vorbei? Die Kleins aus Peine in ihrem Fendt-Wohnwagen. Die hätten wenigstens mich mitnehmen können, dachte ich für mich.

Motiviert habe ich mich auf den letzten Kilometern mit der Idee, bei Petar nochmals frische Erdbeeren zu kaufen. Martina nahm mit jedoch diese Hoffnung. „Es gebe keine Erdbeeren mehr!“  meinte sie. Also die letzten Kilometer ohne Motivationsschub durch den Lanterna-Campingplatz nach Solaris. Die Knie zitterten. Ich war richtig gehend geschafft. Für die nächsten Tage werde ich mein Rad bestimmt nicht anrühren. Nach der verdienten Dusche legte ich mich aufs Liegebett und schlief tief ein. Mehrer Stunden mit kleinen Unterbrechungen, in denen ich etwa 2 Liter Apfel-Schorle (Mischung aus Apfelsaft und Sprudelwasser trank.

Weitere Informationen über die Parenzana

Falls Du mehr über die Parenzana lesen möchtest, findest Du weitere Beiträge in diesem meinem Sommer-Tagebuch. Benutze das Suchfeld auf dem Bildschirm oben rechts und gebe darin den Suchbegriff „Parenzana“ ein.

 

 

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Ein Rückblick auf 108 Tage Solaris

Vor dem Malo Selo

Vor dem Malo Selo

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei„…so lautet nicht nur der berühmte Song vom Gottfried Wendehals, sondern auch mein Motto vom Sonntag, 11. August, als ich wieder nach Hause fuhr. Kein grosses Ereignis, aber dennoch Grund für einen Rückblick auf 108 Tage im Süden von Europa, in Kroatien und in der Toskana:

  • Ich verbrachte 108 Tage im Süden und bezahlt dafür auf dem Camping Solaris samt Kurtaxe Euro 1’840. Ein akzeptabler Betrag und trotzdem viel Geld, denn in Thailand miete ich für denselben Betrag 3½ Monate ein schönes Haus unweit vom Meer! Ich war 3x auf Reise ausserhalb Solaris.
  • Lebenskosten: Istrien ist nicht mehr das günstige Reiseland von einst. Die Lebensmittel-Preise macht der Lidl. Sie sind vergleichbar mit denen zu Hause. Was aber viel günstiger ist, ist das Essen in den vielen Gäststätten. Der Benzinpreis stieg auf Euro 1.50 für 95 Oktan, ein Drama für die Einheimischen
  • Ich war 3x ausserhalb Solaris.
    • Anfangs Mai verbrachte ich die jährlich Radrenn-Woche in der italienischen Toskana (Follonica, Golfo del Sole) und brachte als Souvenir 12 gute Flaschen Rotwein mit nach Solaris. Meinen Reisebericht gibt es unter: (http://www.maxlehmann.ch/follonica2013.htm)
    • Ende Juni fuhr ich wie gewohnt 1 Woche nach Hause in die Schweiz, um meine zurückbehaltene Post zu erledigen. Diese kann ich nämlich nur maximal 2 Monate auf der Poststelle zurück lassen
    • und schlussendlich machte ich im Juni mit dem Wohnmobil von und mit Klaus eine 1 wöchige Reise der kroatischen Küste entlang via Zadar – Sibenik – Trogir – auf die Insel Pesenjac und weiter nach  Dubrovnik und zurück via die Plitvizer-Seen. Meinen Reisebericht gibt es unter dieser Adresse (http://www.maxlehmann.ch/solaris/2013-dubrovnik.htm)
  • Das Solaris Rennteam: v.l.n.r.:Martina Max und Klaus

    Das Solaris Rennteam: v.l.n.r.:Martina, Max und Klaus

    Radfahren: Ich war wiederum sehr aktiv und fuhr insgesamt 1’346 km mit dem Mountain-Bike und 156km  mit dem Rennrad, dazu kommen noch die 340 km in Follonica. Erwähnenswerte Ausfahrten waren die „Parenzana“ von Solaris via Motovun und Groznjan zurück via Buje über 88km, und die beiden steilen 8km-Anstiege von Livade nach Oprtaly

  • Campingplatz Sanitäranlagen: Da gab es nichts auszusetzen, wenn da nicht die ersten Tage auf Solaris gewesen wären. Dies war ein Schock als ich Ende April ankam. Der Campingplatz war offiziell seit Anfang Monat offen. Man verlangte auch die vollen Tagesansätze, jedoch waren nur ein paar wenige Sanitäranlagen benützbar. Ich musste tatsächlich zu Fuss etwa 10-15 Minuten wandern, bis ich das Waschhaus in Nähe des Steinbruchs erreicht hatte. Erst auf Intervention öffnete die Campingleitung das Waschhaus in meiner Nähe. 
  • FKK auf dem Campingplatz: Es ist mir aufgefallen, dass immer mehr Bekleidete sich auf Solaris breit machen. Nicht nur die Tennisspieler der externen Zischka-Tenniskurse anfang Saison, sondern vorallem auch in der Hochsaison. Warum unternimmt die Campingleitung nichts? Sie und auch das Sicherheitspersonal fahren mehrmals am Tag auf dem Platz umher. Wollen sie etwa, dass Solaris das schlechte Image eines Voyeur-Platzes bekommt?
  • Belegung Solaris: Der Campingplatz war dieses Jahr um einiges schlechter besucht, als in den Vorjahren. Dies sah man sehr deutlich auf den höheren Plateaus rund um die Tennisplätze und im hinteren Bereich der Schweinebucht. Dort fand man immer freien Plätze. Es fehlten viele Slowenen, die noch in den Vorjahren als Saison-Camper die Plätze belegten und heute nur noch zu ihren Ferien anreisten. Die Slowenen müssen scheinbar die Gürtel enger schnallen.
  • Wohnwagen: In meinem Wohnwagen bin ich König und fühle mich wohl. Ich schlafe wunderbar. Leider ging die Klimaanlage ein paar Tage vor meiner Rückreise kaputt, als es so richtig heiss war. Aber kalt duschen und sich nass ins Bett legen,  kühlt auch! Ich werde meine Anlage auf dem Dach nicht reparieren, sondern eine neue Trumatic für den Stauraum anschaffen (Kostenpunkt um die Euro 1’200)
  • Klima und Temperatur: In den Monaten Mail/Juni war es viel zu kühl und windig. Im Gegensatz von zu Hause, hatten wir in dieser Zeit sehr wenig Regen. Er beschränkte sich bis auf 1-2 Ausnahmen in den Nachtstunden. Ab Juli wurde es dann heiss mit Spitzen bis zu 39°C
  • Ueber Todesfälle muss ich nicht berichten. Alle Freunde und Bekannte habe ich entweder getroffen oder haben sich gesund abgemeldet. Lorenz und Elisabeth mit ihrem Cavalier Hailly werden wahrscheinlich nicht mehr nach Solaris kommen, da sie vermeintlich zu viele Zecken hier entdeckt haben.
  • Internet: Valamar hat viel Aufwand ins Wifi von Solaris und Lanterna gesteckt. Noch vor der Hauptsaison haben sie die grösstmögliche Kapazität vom kroatischen  Telefon-Anbieter geordert. Trotzdem kam es manchmal zu kleineren Engpässen, die man aber überwinden konnte, indem das herunterladen von Videos und der Zugriff auf Porno-Seiten unterbunden wurde. Was ich erst jetzt realisierte. In Kroatien gibt es noch keine Glasfaser-Kabel für grosse Internet-Kapazitäten, sondern nur die alte Draht-Technologie!
  • Kulinarisches: Istrien ist und wird es nie werden, ein kulinarischer Geheimtip. Die Gäste, die Istrien bereisen, sind auch nicht bereit, Geld für feines Essen auszugeben. Sie suchen „grosse Portionen für möglichst wenig Geld„. Aber dennoch gibt es ein paar feine Lokale, wie das „Malo Selo“ in Fratrija als mein Trüffel-Kleinod.

 

 

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Radstrecken in Istrien fürs Mountain-Bike und Rennrad

Das Solaris Rennteam: v.l.n.r.:Martina Max und Klaus

Das Solaris Rennteam: v.l.n.r.:Martina, Max und Klaus

Alle 2 – 3 Tage werde ich von meinen österreichischen Freunden Martina und Klaus zu einer Ausfahrt mit dem Mountain-Bike motiviert, sprich aufgeweckt und genötigt. Ich würde lieber ausschlafen, aber sie meinen, es würde mir gut tun.

Meistens geht es bereits um 8 Uhr auf die Piste. In der Praxis bedeutet dies: 6 Uhr Tagwache.

Nachfolgend die Beschreibung einiger unserer empfehlenswerten Routen. Die einen sind härter, die anderen für mich einfacher. Ich bin kein Bergfahrer, da habe ich etwa 10 kg zu viel auf den Rippen, hingegen in der Ebene und gar abwärts bin ich fast unschlagbar.


Unsere 48 km Solaris-Runde ins Hochland um Viznjan

Etwas mehr als 2 Stunden dauert unsere Trainingsrunde ins nahe Hochland. Es ist eine wunderbare Strecke ohne viel Verkehr. Von Solaris geht es den Radweg nach „Vabriga“ hoch, der vis-à-vis des Lanterna-Camps hinter dem Gemüsestand abbiegt. Bereits dieser regelmässige Anstieg ist eine Herausforderung für manchen  ungeübten Ferien-Radfahrer. Von „Vabriga“ führt der Weg weiter rund um den Hauptstrassen-Kreisel nach „Tar“ und rechts am Rest. Tri Kantuna vorbei auf die Strasse in Richtung „NovaVas„. Unterwegs fahren wir am Abzweiger zu den „Baredine-Grotten“ vorbei bis nach „NovaVas“ und rechts um die Kirche herum.

Nun geht es mehr oder weniger flach durch Wälder, neben Rebstöcken vorbei über die Autobahn bis zum kleinen aber heftigen Bacva-Anstieg. Eine Herausforderung sondergleichen. Der beginnt sanft wie ein Lamm, wird immer steiler, und die letzten 50-100m vielleicht 12-15%. Aber bald kommt die kleine Kapelle, wo wir unseren 150er-Puls wieder sinken lassen können. Dort befindet sich der sog. Klaus-Stop! (ohne auf weitere Details einzugehen)

Mit dem Bacva ist mein Leiden aber noch nicht zu Ende. Es hat eben erst begonnen, denn bald folgt der Viznjan-Anstieg vor dem Dorf und nach dem Dorf am Friedhof vorbei. Schon oft habe ich mich gefragt, warum die Einwohner ihren Friedhof genau dort gebaut haben. Dort wo es für die Toten doch immer aufwärts geht!

Noch ein Anstieg bis zur Motovun – Vizinada – Kreuzung liegt vor mir. Der ist kein Problem mehr, denn anschliessend winkt ja mein Vergnügen, meine Belohnung: die mehrere km lange Abfahrt durch den Wald nach „Vizinada“ und dann etwas flach bis „Kastelir“ und „Tar„. Und als grosses Dessert das Downhill über den Radweg bis zum Gemüsestand beim Lanterna-Camp.

Radstrecke von Solaris via Tar - NovaVas - Viznjan - Vizinada - Kastelir - Tar - Solaris

Radstrecke von Solaris via Tar – NovaVas – Viznjan – Vizinada – Kastelir – Tar – Solaris


Fahrt über die Parenzana (88 km)

Die Parenzana, die alte K+K-Eisenbahnstrecke von Triest nach Porec resp. Pula, ist eine mystische Strecke. Sie sollte für jeden Istrien-Biker ein MUSS sein. So gehört sie auch in unser Mountain-Bike-Repertoire, also nur mit Mountain-Bikes befahrbar.

Anfangs Juni haben wir die ganze Strecke von Solaris über Motovun und hinauf nach Groznjan sowie zurück über Buje nach Solaris zurückgelegt. Es war ein grossartiges Erlebnis. Einen Bericht darüber findet ihr unter diesem Link: http://www.maxlehmann.ch/wpeuro/2013/06/29/29-juni-2013-das-abenteuer-einer-88km-langen-mountainbike-fahrt-auf-der-parenzana/

Fahrt über die Parenzana von Solaris via Motovun - Groznjan nach Buje und zurück nach Solaris

Fahrt über die Parenzana von Solaris via Motovun – Groznjan nach Buje und zurück nach Solaris


Mein erster Leidensweg über die Serpentinen von Livade hoch nach Oprtalj (61 km)

Der Anstieg über die Serpentinen aus dem Mirna-Tal von Livade hoch hinauf nach Oprtalj war uns lange Zeit ungeheuer, bis wir uns dieses Jahr entschlossen, diesen 5 km Anstieg mit Steigungen von 8-12% in Angriff zu nehmen.

Die Elfriede brachte uns zur Strassen-Kreuzung Vizinada-Motovun, von wo aus wir wir genügend Zeit hatten, um unsere Muskeln anzuwärmen. Dann in „Livade“ ging es aufwärts. Schon bald war ich alleine. Nicht vorne, sondern hinten. Meine 3 Begleiter/-innen Martina, Klaus und Alois hatten mich abgehängt. Ich fuhr jedoch tapfer mit meinem 10 km/h Tempo den Berg hoch. Zwischendurch stiess mich mein „Edel-Domestike“ Alois, ein österreichisches Ur-Viech, an, damit ich schneller wurde und meine Freunde nicht allzu lange oben vor „Oprtalj“ warten mussten.

Ich kam hoch, nicht schnell, aber sicher. Dann führte uns der Weg meistens abwärts via „Sterna“ nach „Buje„, und weiter bis nach Solaris. Ich mag diese letzten 20 km gar nicht, denn es handelt sich um eine Hauptstrasse und links und rechts wenig sehenswertes. Aber insgesamt eine schöne Erfahrung mit dem Anstieg über die Serpentinen von Livade nach Oprtalj.

Radstrecke Livade - Oprtalj - Buje - Novigrad - Solaris

Radstrecke Livade – Oprtalj – Buje – Novigrad – Solaris


Zweiter Angriff auf die Serpentinen von Livade nach Oprtalj mit anderer Streckenwahl (81 km)

Zwei Wochen später wagte ich mich zum zweiten Mal an die 5 km langen Serpentinen von Livade nach Oprtalj. Jedoch benutzten wir einen anderen Anfahrtsweg von Solaris via Tar – Labinci – Vizinada ins Mirna-Tal und weiter bis Livade.

Dann ging es aufwärts. Wie letztes Mal, ganz schön steil. Um es kurz zu machen. Ich war besser drauf, obwohl die Anfahrt länger war. In knapp 40 Minuten war ich auf der Passhöhe. Ich war schneller, als der Alois (zu Fuss).

Radstrecke von Solaris - Vizinada . Mirna-Tal - Livade - Oprtalj - Buje - Novigrad - Solaris

Radstrecke von Solaris – Vizinada . Mirna-Tal – Livade – Oprtalj – Buje – Novigrad – Solaris

Auf der nachfolgenden Grafik sind die Abfahrten und Steigungen dargestellt. Zuerst ging es aufwärts von Solaris bis Vizinada, dann in die Abfahrt ins Mirna-Tal und zum Schluss führte die Strecke aufwärts von Livada nach Oprtalj.

Steigung der Radstrecke von Solaris via Vizinada - Mirna-Tal - Livade - Oprtalj - Buje - Solaris

Steigung der Radstrecke von Solaris via Vizinada – Mirna-Tal – Livade – Oprtalj – Buje – Solaris

 


13. Juli 2013: Fahrt mit dem Rennrad Solaris – Novigrad – Buje – Savudrija – Umag – Novigrad – Solaris über 78 km

In den Ausfahrten der letzten Tage mit dem Mountain-Bike war ich nicht gut drauf. Mir fehlten die Kräfte in den Beinen, Ich konnte nicht leiden und schlussendlich litt ich an Kurzatmigkeit. Kurzum, ich hatte keine Freude an diesen Ausfahrten. Es war mühsam

Nach 2 Ruhetagen wagte ich mich zu einem Test mit Alois, einem bärenstarken Fahrer aus dem österreichischen Linz. Ich wollte mit ihm rollen. Rollen mit hoher Geschwindigkeit. Dazu bot sich die Strecke im Norden Istriens von Solaris via Buje nach Savudrija – Umag und wieder zurück an.

Die Hinfahrt bis Buje war ein Auf und Ab. Hügel, die ich nicht mochte. Aber dann kam unsere Rollerstrecke bis nach Savudrija. Mit Geschwindigkeiten zwischen 35 und 50 km/h rasten wir daher. Es war ein Vergnügen wie unsere Renner liefen und der Fahrtwind an unseren Ohren vorbeipfiff. Auch der Rückweg, der Küste entlang war nicht von schlechten Eltern. Mit einem 28er km/h Schnitt kamen wir nach 78 km in Solaris an.

Ich war zufrieden mit meiner Fahrt. Ich weiss, die Berge sind meine Achillessehne. Da steht mir mein Gewicht im Wege. Aber flach und leichte Anstiege, die ich treten kann,  liegen mir.

Radstrecke von Solaris via Novigrad - Buje - Savudrija - Umag - Novigrad - Solaris

Radstrecke von Solaris via Novigrad – Buje – Savudrija – Umag – Novigrad – Solaris

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29. Juni 2013: Das Abenteuer einer 88 km langen Mountainbike-Fahrt auf der Parenzana

Karte der Parenzana in Istrien

Karte der Parenzana in Istrien

Die Parenzana, die alte Eisenbahnstrecke von Triest nach Porec resp. Pula, hat für mich etwas mystisches in sich. Mit dem Mountainbike fährt man auf dem über 100 Jahre alten Trasse der Oesterreichischen K+K Eisenbahn zwischen Felswänden, über Viadukte und einigen bis 222 m langen Tunnels. Die Schienen sind entfernt, man fährt auf einer Art steinigem Feld-, Kies- und Schotterweg. Auf den hohen Viadukten hat man als Schutz Geländer angebracht. Die Tunnels sind hingegen unbeleuchtet und in der Mitte stockdunkel.

Nach einigen kühlen und auch bedeckten Tagen war es am Samstag, 29. Juni wieder soweit. Blauer Himmel und angenehme Temperaturen liessen uns zu unserem Abenteuer starten. Wir, d.h. Martina, Klaus und ich,  wollten den schwierigsten Teil der Parenzana von Viznjan via den beiden Bergdörfern Motovun und Groznjan bis Buje mit einer Höhendifferenz von 1’515 m überwinden. Bepackt mit einem gefüllten Getränke-Bidon, zwei Früchteriegel, Fotoapparat, sowie Velo-Ersatzmaterial und einer Taschenlampe für die Tunnels ging es auf die grosse Fahrt.

Hinfahrt auf die Parenzana via Viznjan (20km)

Von Solaris aus führte uns die Anfahrt via Tar und Domenica/Labinci bis etwa 2 km vor Viznjan, wo unmittelbar vor einer Kurve auf der linken Strassenseite ein Feldweg, nämlich die Parenzana, abbiegt. Man erkennt diesen Weg anhand des Parenzana-Wegweisers. Auf diesem ging es in leichter Steigung an einem der alten Bahnhöfe vorbei bis nach Vizinada. Wir haben die Strecke jedoch bei der Autobahnunterführung verlassen und sind auf der Asphaltstrasse nach Vizinada gefahren.

In Vizinada fuhren wir rechts etwa 200-300 m die Strasse in Richtung Pula hoch, bis zum kleinen Parkplatz auf der linken Strassenseite, dem Einstieg in die Parenzana-Strecke nach Motovun .

Abfahrt von Vizinada nach Motovun (16 km)

viadukt

Viadukt auf der Parenzana

Nun ging es 16km ununterbrochen auf der alten Eisenbahnstrecke abwärts. Am Anfang war der Weg zwar unruhig, aber man konnte das Rad laufen lassen. Nach dem ersten Viadukt wurde es dann ruppiger. Das Vorderrad rüttelte und schüttelte. Die Hand-Gelenke wurden stark beansprucht. Es ist erstaunlich, wie die österreichischen Baumeister diese Strecke in die hügelige Landschaft einfügten, immer darauf achtend, dass nie ein grösseres Gefälle oder Steigung als 3% entstand.

Letztes Jahr hatte Martina 2x einen Plattfuss. Dieses Jahr kam sie ungeschoren über die ganze Strecke. Die Reiters haben aufgerüstet und in neue Reifen mit Innenschutz investiert. Es liegen nämlich auf der ganzen Strecke Dornen von Brombeeren und anderen Sträuchern, die mühelos die Reifen durchstossen. So trafen wir auf der Auffahrt nach Groznjan zwei Kärntnerinnen mit einem Plattfuss verursacht durch einen dieser Dornen. Klaus als unsere „Pumpe“ half ihnen schnell und gekonnt beim Schlauchwechsel.

Im letzten Teil bereits in Sichtweite von Motovun kam dann der grosse 222 m lange Tunnel. Nun brauchten wir die Taschenlampe, denn mitten im Tunnel war es stockdunkel. Wir sahen weder den Eingang noch den Ausgang. Wir gingen zu Fuss, denn vom letzten Jahr erinnerte ich mich, dass man bei absoluter Dunkelheit schnell das Gleichgewicht auf dem Rad verliert und dabei stürzt, weil man nicht mehr weiss wo oben, unten, links oder rechts ist.

Ich sah bereits das Licht vom Ende des Motovun-Tunnels als ich von weitem das Rattern einer Maschine hörte, das mich an einen Panzer erinnerte. Und in der Tat fuhr mir alsbald ein monströses Ketten-Fahrzeug entgegen. Ich musste mich an die Tunnelwand drücken, damit es neben mir durchkam. Ein derartiges Ungetüm habe ich noch nie gesehen.

Nach dem Tunnel ging es weiter zügig bergab rund um den Hügel von Motovun bis ins Tal zur Mirna, die noch recht viel Wasser führte.

Parenzana Tunnelausgang

Parenzana Tunnel

Die grandiose Auffahrt: Livade – Groznjan (21 km)

Wer kennt nicht Livade als Zentrum der Trüffel-Restaurants, wobei das hiesige Restaurant bei meinem letzten Besuch vor 3 Jahren gar nicht brillierte. Durch dieses Livade führte unser Weg. Beim Kreisel nahmen wir die 3. Ausfahrt und nach ungefähr 100m unmittelbar und via-à-vis vom Schulhaus-Parkplatz entdeckten wir den unscheinbaren Parenzana-Wegweiser rechts zwischen die Häuser hoch. Man muss genau schauen, aber man findet ihn. Dieser Weg führte uns über Kies-, Schotter- und Feldwege nach Groznjan, dem wunderbaren und einmaligen Künstlerdorf hoch über dem Mirna-Tal. Ueber 21 km ging es regelmässig die 2-3% Steigung hoch durch 5 Tunnels zwischen 40 und 179 m lang und Steinbrücken sowie über 4 Viadukte. Immer wieder hatten wir einen wunderbaren Blick ins grüne Mirna-Tal.

Unterwegs dann der berühmte Salto von Martina, ein Ausrutscher der Sonderklasse mit blutendem Schienbein. Unter der Devise eine „Oesterreicherin“ jammert nicht, fuhr sie tapfer, vielleicht auch stolz weiter, denn wer hat denn schon so etwas zu bieten: ein blutüberströmtes Bein (die Oesterreicher sagem dem „Fuss“).

Im Nachinein war es ein grosser Fehler, in Groznjan nicht einen  Essens-Halt gemacht zu haben, denn wir waren bereits ein paar Stunden unterwegs. Eine Portion Spaghetti hätte mir gut getan, ich litt nämlich ab Buje unter einem Hunger- und Flüssgkeits-Ast.

Groznjan – Buje (5 km)

Die Parenzana-Fortsetzung ab Groznjan war etwas schwierig zu finden. In Richtung Buje ging es nun nicht den Berg hinunter, sondern bei der Abzweigung links ca. 500 m hinauf, bis endlich der Parenzana-Abzweiger am Strassenrand zu sehen war. Der nun folgenden grobe Schotterweg Weg steil bergab durch den Wald war nur etwas für Profis. Wir gingen die paar hundert Meter zu Fuss, bis es flacher wurde. Dann konnten wir es wieder laufen lassen und die  Geschwindigkeit auf über 20 km/h erhöhen. Kurz vor Buje war dieses Parenzana-Teilstück zu Ende und es ging auf Asphaltstrassen weiter. (Bem: selbstverständlich geht die Parenzana weiter bis nach Triest, aber diese Route wollten wir ein anderes Mal ausprobieren)

P1120455-Parenzana-Max-Mountainbike-PICASA-ISTRIEN-HIT4-75bpiDas letzte Teilstück: von Buje nach Solaris (24 km)

Nun folgt der langweiligste, aber auch mein härtester Teil der Fahrt: Asphalt-Strassen aber links und rechts keine besonderen Sehenswürdigkeiten. Je näher ich in die Nähe von Solaris kam, desto mehr schmerzten mir die Beine. Nach der Mirna-Bucht folgten wir dem Abzweiger in Richtung Fisch-Restaurant und weiter zum Hintereingang des Camping Lanterna.

Nach 88 km und 1’515 m Höhendifferenz kamen wir nach 4 Stunden und 55 Minuten auf Solaris wieder an. Ich muss gestehen, ich war kaputt. Die letzten paar Kilometer haben mich kaputt gemacht. Nach dem Duschen trank ich Unmengen an „Apfel-Schorli“, legte mich unter meinen Olivenbaum und träumte von einer feinen Massage

Links:

Mehr über die Parenzana findest unter folgenden Links:

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21. Juli 2012: Eine abenteuerliche Radfahrt von Groznjan nach Hum und zurück

Die Ausfahrt sollte uns mit dem Mountain-Bike nach Hum führen, der kleinsten Stadt der Welt.  Es wurde zu einem grossartigen Erlebnis. Unvergesslich der Waldbrand, die Ziegenherde, der steile nicht enden wollende Anstieg von Buzet nach Roc, die glagolitische Skulpturen bei Hum, mein Sturz im Tunnel der Parenzana, der obligate Plattfuss von Martina und schlussendlich das desaströse Trüffel-Essen im Rest. Bastia in Groznjan.

Vorbereitung der Fahrt

Zur Vorbereitung der Fahrt begab ich mich einen Tag vorher bewaffnet mit meinem Navi und Strassen-Karten mit dem Auto auf die Strecke. Es galt, möglichst wenig befahrene schöne Nebenstrassen und Sehenswürdigkeiten zu finden, alles innerhalb von 80-90 km Fahrstrecke.

Zudem wollte ich den Einstieg in die Parenzana erkunden, den wir beim letzten Mal nicht fanden. Auch dieses Mal wurde ich erst klüger, als ich einen einheimischen Bauern danach fragte. Er war so nett und zeigte mir die besagte Stelle:  Etwa 20-40 m nach dem Livade-Kreisel startete der Parenzana-Weg rechts zwischen zwei unscheinbaren Häusern nach oben. Beim ersten Hinschauen sah ich nur hohe Gräser, aber keinen Weg.

Ursprünglich hatte ich Buje als Start- und Endpunkt unsere Ausfahrt vorgesehen. Nachdem ich aber mit dem Auto die gesamte Strecke abgefahren und in Hum anlangte, zeigte meine Tachoanzeige bereits 63 km an, was zu einem Tagesleistung von mehr als 120 km geführt hätte.Dies konnte ich Martina und Klaus nicht zumuten.

So entschied ich mich auf Groznjan als neuen Start- und Endpunkt und einer theoretischen Fahrstrecke von 105 km. Dazu kamen 1’550 m Hohendifferenz, was auch nicht ohne war. Groznjan als Drehscheibe hatten den weiteren Vorteil, dass wir uns als Abschluss unserer Tour auf ein feines Trüffel-Essen freuen konnten

Fahrtbeschreibung: Groznjan – Martincici – Poropati – Sterna – Oprtalj – Livade – Istarske Toplice – Buzet – Roc – Hum – Roc – Buzet – Livade – Parenzana – Groznjan

Der Wetterbericht verhiess auf den späteren Nachmittag Regen, also starteten wir bereits um 7 Uhr in Solaris, für mich als Lang- und Tiefschläfer eine kleinere Katastrophe. Aber ich überlebte und wurde nach einer intensiven Dusche hellwach.

Mit dem Auto und den 3 Mountainbikes von mir, Martina und Klaus auf dem Radträger ging es los nach Groznjan, wo wir auf dem grossen Parkplatz parkierten. Es war bereits etwas bewölkt und angenehm kühl als wir gegen 8 Uhr losfuhren. Unterwegs trafen wir unerwartet auf ein grösseres rauchendes Waldbrandgebiet. Es muss hier in den letzten 24 Stunden gebrannt haben, denn gestern war hier noch nichts zu sehen. Ein Polizei-Jeep stand Brandwache. Der Rauch und die glühenden Nester waren unheimlich. Eine Mondlandschaft.

Zügig ging es weiter auf leicht hügeligen Wegen über Sterna nach Oprtalj, wo wir die wunderbare Rundsicht auf die steilen Terrassen mit Oliven-Bäumen und Rebstöcken genossen. Unterwegs kam uns eine Schafsherde entgegen, die sich angstvoll  an uns vorbeischlängelte, und dabei die kleinen „Bölleli“ fallen liessen. Unvergesslich auch die über 10% Steigung hoch zum Dörfchen Oprtaly, die meinen Puls hochsteigen liess.

Aber dann ging es abwärts in Richtung Livade, über mehrere Kilometer die Serpentinenstrasse hinunter. Ich denke 6-7% Gefälle waren es. Weiter führte uns der Weg in moderater Steigung zuerst durch den Wald auf der Pararellstrasse zur Mirna, am Thermalbad Toplice vorbei und später auch auf der Hauptstrasse in Richtung Buzet und weiter nach Roc. Der letztere Weg hatte es in sich. Mehrere Kilometer ging es aufwärts. Es könnten um die 10% gewesen sein Schon nach kurzer Zeit schnappte ich nach Luft und legte einen kleineren Gang ein. Die Muskeln brannten, bis endlich rechts die Abzweigung nach Hum mich erlöste.

Max in Glagolitische Skulptur bei HumHum, die kleinste Stadt der Welt

Nur noch 6 km sollten es bis nach Hum auf der „Gedenkallee der Glagoliten“ gehen. Eine schöne Fahrt immer aufwärts, erst auf den letzten 1-2 km steil ansteigend. Nun waren wir 52 km unterwegs. Links und rechts der Strasse standen Skulpturen glagolitischer Ereignisse und Buchstaben. Noch bis in die 60er Jahre des vergangenen 20. Jahrhunderts wurden in dieser Schrift in Istrien, Kvarner und Dalmatien die kirchlichen Dokumente verfasst.

Hum, die kleinste Stadt der Welt, wie sie genannt wird, ist ein Kleinod. Durch einen wuchtigen 22 m hohen Glocken- und Verteidigungstum gelangten wir in die Stadt mit einer Grundfläche von 100 x 35 m. Nur 2 Gassen führen zwischen den vielleicht 10-15 Häusern vorbei. Im einzigen Restaurant der Stadt machten wir Halt und genossen die prächtige Aussicht, bevor wir wieder zurückfuhren.

Rückfahrt mit rasanter Talfahrt

Auf der rasanten, nicht enden wollenden Abfahrt nach Buzet realisierten wir, wie steil der Anstieg war. Mit um die 60 km/h rasten wir ins Tal. Zwischen Buzet und Livade sollte es weiterhin leicht bergab gehen. Dies tat es auch, aber der lästige Gegenwind vermieste uns diese Freude. So mussten wir trampen und nochmals trampen.

In Livade starteten wir dann unser Dessert, den Anstieg der Parenzana nach Groznjan. Beim letzten Mal hatten wir den Einstieg nicht gefunden. Dieses Mal habe ich ihn per Auto erkundet. Gemütlich ging es mit einer Steigung von max. 3% nach oben. 20 km waren angesagt. Es war wirklich die schönste und vielfätigste Strecke der Parenzana. Mehrere Viadukte, die Schluchten überquerten, und Tunnels machten den Weg einzigartig und interessant. Leider haben wir eine Taschenlampe vergessen. Die braucht man nämlich, wenn man durch die längeren Tunnels fahren resp. gehen will . Sie sind stockdunkel. Man sieht nicht einmal die Hand vor dem Gesicht.

Salto Mortale in einem Tunnel der Parenzana

Diesen Umstand musste ich bitter erfahren, als ich inmitten eines der mittelgrossen nur etwa 60 m langen Tunnels gestürzt bin. Mein Gleichgewichtssinn war wegen der Dunkelheit nicht mehr 100%ig. Ich fuhr nicht schnell, schwanke auf dem Rad, wollte aus dem linken SPD-Pedal aussteigen, aber es war das falsche, denn ich stürzte auf die andere Seite. Dabei knallte ich mit meinem behelmten Kopf an die Tunnel-Wand. Mein Dank gilt meinem Helm. Er hat mich vor grossen Schrammen oder gar einem Schädelbruch bewahrt. Zusätzlich habe ich mir nur Abschürfungen und Prellungen am Ellbogen, am Unterarm und am linken Bein zugezogen. Ich bin glimpflich davongekommen. Erst zu Hause habe ich bemerkt, dass ich bei diesem Sturz mein kleines Diktiergerät, das ich immer bei mir habe, um mir etwaige Ideen und Erlebnisse zu merken, verloren habe.

Groznjan und kulinarisches Desaster in der Konoba Bastia

Nach 7 Stunden Fahrt inkl. der Zeit für das Beheben eines Plattfusses bei Martina und des Aufenthaltes in Hum langten wir in Groznjan an und freuten uns auf die Trüffelspeise in der Konoba Bastia. Um es vorweg zu nehmen: Es war eine Zumutung, ja eine Katastrophe, was uns die Küche des Rest. Bastia hinstellte: Aufgewärmte Nudeln mit ausgetrockneter Bechamelle-Sauce. Von Trüffel Geschmack war nichts zu entdecken. Es hätten auch Sägespähne sein können. Dies hat nichts mit einer Panne in der Küche zu tun, dies war schlicht und einfach Verarschung. Bei einem derart einfachen Nudeln- Essen kann man nämlich nichts falsch machen.

Welch Chance hat sich das Bastia vermasselt! Wollten wir doch in den nächsten Tagen dort gediegen Essen gehen … und nun dieses Desaster. Wir haben uns beschwert, aber man zeigte wenig Verständnis für unsere Enttäuschung. Zufriedene Kunden scheinen dem Restaurant weniger wichtig zu sein, als die eben erhaltenen Einnahmen. Es ist eigenartig. Dasselbe habe ich mit Freunden bereits einmal kurz nach dem Krieg erlebt, als wir richtiggehend über den Tisch gezogen wurden. Damals haben wir uns geschworen, diese Gaststätte niemals mehr zu besuchen. In die Zwischenzeit schien es, als ob sie sich gebessert hätten. Aber es war nur ein Schein. So wird eben die Konoba Bastia wieder ein paar Jahre auf der Liste der empfehlenswerten Restaurants gestrichen bleiben: Es ist einfach nicht mehr empfehlenswert.

Nachtrag vom 3. Aug. 2012:

Ich zeigte heute Abend Philip und Maxi das einmalige Groznjan. Dabei besuchten wir die Konoba. Bastia. Die Nudeln mit Trüffel waren diesmal frisch, aber die Bechamel-Sauce war etwas zu dick geraten. Es gab kein Brot. Die Bedienung war mangelhaft und gestresst. Wir mussten lange warten, bis wir bedient wurden.

 

 

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1. Juli 2012: Solaris-News: Parenzana-Fahrt – Totstellen

Velo-Fahrt über die Parenzana von Viznjan – Motovun – Groznjan – Buje

Parenzana: Tunnel vor MotovunAm Samstag  30. Juni wagten wir uns auf die 40 km lange Parenzana-Strecke zwischen Viznjan und Buje. Zusammen mit der Hin- und Rüchfahrt ergab dies eine Tagesstrecke von 88 km.

Einen kurzen Schreckensmoment erlebten wir auf der Strecke nach Motovun, als das Hinterrad von Martina einen Platten meldete. Aber dennoch kein Problem, denn wir hatten in Klaus eine gute „Pumpe“.

Es war eine tolle Fahrt, ein spezielles, unvergessliches Erlebnis, umsomehr wir im Rest. Bastia in Groznjan uns als Doping für die letzten 30 km eine Portion hausgemachte „Nudeln mit Trüffel“ genehmigten.

Einen ausführlichen bebilderten Bericht über dieses Erlebnis findet ihr auf meiner Blog-Seite:

» Parenzana: Bericht über eine erlebnisreiche Fahrt durch die k+k-Geschichte

Totstellen:

Martina und Klaus haben zwei schwarze Katzen. Sie beschützen auch mein Vorzelt vor Mäusen. Kürzlich war ich jedoch Zeuge eines makabren Schauspiels:

Die einer der beiden Katzen fing eine Amsel und spielte mit ihr, wie es so üblich ist …. warf sie in die Luft und fing sie wieder ein. Auf einmal knickte die Amsel nach vorne ein und bewegte sich nicht mehr. Ein komischer Anblick. Eine Amsel, die zwar stehen blieb, aber mit dem Kopf auf dem Boden auflag und den Schwanz in die Höhe reckte. Sie schien tot zu sein. Auch für die Katze, die sie zwar noch beschnupperte, aber dann doch von ihr abliess. Klaus holte bereits eine Schaufel, um die Amsel wegzuschaffen, als sie auf einmal wie aus heiterem Himmel sich erhob und zu Fuss flatternd ab raste. Durch „Totstellen“ hatte sie ihr Leben gerettet.

Solaris-News:

  • Am Dienstag, 26. Juni war ADAC-Inspektion. Ueber einen Tablett-Computer gab der Inspektor seine Bewertungen ein. Ich habe ihn aufs Internet angesprochen „Ja, es scheint gut zu funktionieren“ meinte er.
  • Der Schandfleck von Solaris, das Putzfrauen-Ghetto in alten Wohnwagen auf dem Parkplatz ist aufgehoben und die uralten Wohnwagen verschrottet worden.. Die Frauen sind in einem festen Appartment-Gebäude ausserhalb des Platzes untergebracht. Bravo!
  • Zur Zeit herrscht Spannung vor dem Sturm, denn am Wochenende beginnt die Hoch-Saison. Rund um meinen Standplatz herrscht Ruhe und viel freier Platz. Der Willi ist vor einer Woche am Samstag abgereist, Rainer und Doris sind heute am Samstag, 30. Juni aufgebrochen.
  • Meine Blumen-Sammlung wurde durch 2 weisse Petunien von Martina ergänzt oder vergrössert. Bei mir sollen sie besser wachsen, weil sie ab Mittag im Schatten hängen (meinte Martina). Bereits mehrfach habe ich meinen Kopf an einem der hängenden Blumentöpfe angeschlagen. Nun habe ich einen sicheren Durchgang zwischen den Blumen geschaffen, um ins Vorzelt zu gelangen.
  • Erstmals seit 5 Wochen funktioniert die Internet-Antenne vom Waschhaus 12 schlecht. So musste ich meine Yagi-Antenne wieder in Betrieb nehmen und nutze Waschhaus 11. (Nach Rückfrage in der Reception haben sie das Internet nach 2 Tag wieder in Betrieb genommen)
  • Seit 3 Tagen steigen die Temperaturen auf Solaris massiv an. Gestern Samstag, 30. Juni auf unserer Parenzana-Fahrt war es 32°C warm. Es soll in den nächsten Tagen noch wärmer werden.
  • Das 1. Halbjahr 2012 geht nun bald zu Ende. In dieser Zeit habe ich mit dem Rad bereits 3’220 km zurückgelegt. Dies sind exakt 1’000 km mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.

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30. Juni 2012: Parenzana: Bericht über eine erlebnisreiche Rad-Fahrt durch die k+k-Geschichte der Schmalspurbahn

Wir waren uns bewusst, es würde ein heisser Tag werden. 32°C waren angesagt. Um 8 Uhr starteten wir mit unseren Mountain-Bikes zur Fahrt auf dem alten Trasse der k+k-Eisenbahn zwischen Viznjan und Buje.   Ich  hatte 2 Bidons elektrolytischer Getränke bei mir, sowie 2 Taschenlampen für die Tunnels. Am Abend vorher habe ich mich vorsorglich mit Nudeln gestärkt.

Karte der Parenzana in Istrien

Die Strecke führte uns vom Camping Solaris via Tar und Kastelir etwa 2 km vor Viznjan zum Einstieg in die Parenzana. Gleichmässig und max. 3.5% waren die Anstiege und Gefälle, eben wie es für eine Eisenbahn üblich ist. Bei Vizinada gab es beim Modell einer der alten Dampf-Lokomotiven unseren ersten Fotostop.

Modell der Parenzana-Lokomotive

Martina und Max im Führerstand

Dann ging es über 15km gleichmässig abwärts in Richtung Motovun nach Livade. Durch malerische Landschaften, über 2 Viadukte und schlussendlich durch den gefürchtigen 300 m langen Tunnel vor Motovun. Wir hatten Taschenlampen bei uns, denn drinnen war es stockdunkel. An ein Fahren ohne Licht wäre undenkbar.

Parenzana: 64m langes Sabadin-Viadukt auf dem Weg nach Motovun

Man hörte nur die Grillen und Vögel und die aufschlagenden Reifen der Fahrräder. Wir waren alleine weit und breit. Alles schien bestens. Ich bestaunte noch die ruhige Fahrt von Martinas Bike, bis ein paar Sekunden später ihr Hinterrad seinen Geist aufgab. Plattfuss sagt man dem in Fachsprache und bedeutet schmutzige Arbeit, Aber wir hatten mit Klaus eine gute „Pumpe“ bei uns, sodass wir nach etwa 45 Minuten wieder weiterfahren konnten. Warum diese Panne solange dauerte? Weil der Reifen ein österreichischer war und beim ersten Mal ab der Felge rutschte !!! ha-ha-ha !

Parenzana: Eisenbahntunnel bei Motovun

Martina und Klaus am Ende des Tunnels

Die steinige Strecke führte uns weiter abwärts in gleichmässigem Gefälle bis nach Livada, wo wir im ersten dortigen Café einen gespritzten Süssmost und ich ein Cola zu uns nahmen. Es war schon recht heiss, aber auf dem Rad kühlte der Fahrtwind recht gut. Es ging weiter via Kreisel beim Rest. Zigante in westlicher Richtung. Bereits nach wenigen Metern sahen wir links auf einem grösseren Parkplatz die Parenza-Wegbeschreibung und gaben Druck auf die Pedale und bemerkten nicht, dass innert weniger Meter (20-100m) eine Parenzana-Rechtsabbiege-Tafel gewesen sein muss. So haben wir eine der schönsten Abschnitte der Parenzana verpasst.

Wir fuhren also weiter parallel zum Fluss Mirna auf einem Schotterweg. Da wir auch keine Parenzana-Kilometer-Tafeln mehr entdeckten, waren wir verunsichert. Deshalb fragten wir eine Bauernfamilie, die gemütlich unter einem grossen Baum Schutz vor der Sonne suchte, ob wir hier auf der Parenzana seien. Sie nickten alle, weil sie uns wahrscheinlich nicht verstanden haben … und wir waren froh, dass sie nickten, denn sie bestätigten uns damit, dass wir nicht zurückkehren mussten.

Also weiter auf dem Schotterweg bis zu einer Weggabelung mit einem Wegweiser entweder weiterhin flach gegen Westen oder den Berg hinauf in Richtung  „Zaversje (Piemonte) 4 km“. Nun mussten wir entscheiden. Wir wussten, es muss nun aufwärts gehen, also nahmen wir nach Konsultation der Karte den steilen Anstieg, weil wir auf diesem Weg die Parenzana kreuzen mussten. Diese 4 resp. 3 km waren hart. Der Schweiss lief in Strömen. Die Steigung immer knapp machbar. Die Muskeln schmerzten. und dann welche Freude eine Parenzana-Tafel und daneben die Ueberreste eines Bahngebäudes. So muss es einem Durstenden ergehen, wenn vor ihm unverhofft ein See mit Wasser auftauscht.

Und wiederum mussten wir entscheiden: rechts oder links nach Groznjan? Es war eigentlich logisch, aber unser Hirn machte es uns schwer. Klar musste es nach links gegen Westen gehen und so erlebten wir eine der schönsten Strecken unserer Fahrt. Links ein wunderbarer Blick ins Mirna-Tal und vor uns tauchte immer wieder die Silhouette von Groznjan auf. Die Strecke führte uns auf schmalem Pfad über und unter kleine Brücken und durch zwei Tunnels. Diese paar Kilometer bis nach Groznjan waren ein Klacks gegen den vorherigen Aufstieg.

Brücke über die Parenzana Strecke

Im einmaligen Künstlerdorf Groznjan genehmigten wir uns in wunderbarem Ambiente im Rest. Bastia neben Getränken eine feine Portion hausgemachter Nudeln mit Trüffel. Es war Doping erster Klasse und vom feinsten.

Nun folgte auf der weiteren Fahrt nach Buje das Dessert, denn es ging von nun an immer abwärts. Man konnte die Räder laufen lassen.

Eine kleine knifflige Stelle gab es nach Groznjan: Der Parenzana-Wegweiser an der ersten Abzweigung führte erstaunlicherweise in Richtung Peroy steil die Strasse hoch und nach etwa 100 m später rechts extrem steil durch den Wald auf einen schlechten Schotterweg, den man je nach Fahrfertigkeit sogar zu Fuss nehmen musste. Der Weg roch penetrant nach Ziegen. Aber bereits nach wenigen 100 m ging es dann zügig weiter auf feinem Kies- und Sandbelag in Richtung Buje.

Parenzana: Auf dem Weg nach Groznjan

Es war wirklich eine feine Nachspeise, die uns jubeln lies, bevor es dann wie als Strafe durch Buje via Novigrad nach Lanterna resp. Solaris auf asphaltierten Strassen weiterging. Hier spürten wir, wie die Schotter- und Steinwege uns in die Muskeln gefahren sind. Nach 7 Stunden und 88 km langten wir um 15 Uhr in Solaris ein. Wir waren kaputt aber glücklich ob unserer Leistung und den gewonnenen Eindrücken. Nach der verdienten Dusche schlief ich 2 Stunden auf dem Liegebett unter meinem Olivenbaum und träumte wunderbare Dinge.

Es war eine tolle Fahrt auf einer empfehlenswerten Strecke für ausdauernde Biker. Es war nicht die Hitze, die uns kaputt gemacht hat, sondern eher die rüttelnden Kies- und Steinwege, die uns durchschüttelten, sowie die Höhendifferenz von gegen 800 m.

Die Beschilderung der Parenzana war fehlerfrei und die regelmässigen weissen Kilometersteine zeigten an, dass man auf dem rechten Weg war. Die Parenzana ist eine tolle Mountain-Bike-Strecke. Man kann sie auch in kleineren Tranchen abfahren.


Historische und eher technische Informationen über die Parenzana findest Du unter folgendem Link:

»Parenzana: k+k-Eisenbahnlinie nach Porec

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Parenzana: Eisenbahnlinie nach Porec

Strecken-Karte: Triest - Buje - Livada - Vizinada . PorecEtwas vom schönsten in Istrien ist der über 100 km lange Radweg „Parenzana“ von Triest via Buje nach Porec. Sie liegt auf dem früheren Eisenbahntrasse der gleichnamigen Schmalspurbahn. Seit Frühjahr 2012 ist sie gänzlich mit dem Mountain-Bike befahrbar.

Im Sommer 2007 bin ich gemeinsam mit Peter Spirk erstmals einen Teil der Parenzana gefahren, und zwar von Vizinada nach Motovun. Eine wunderbare Strecke über Viadukte und zum Schluss bei Motovun durch einen unbeleuchteten Tunnel. Seither hat sich viel getan. So wurde in einer Gemeinschaftsaktion verschiedener Länder die Parenzana von der slowenischen Grenze bis nach Porec  für Wanderer und Mountain-Biker  in Betrieb genommen.

In den letzten Jahren fuhr ich regelmässig die Strecken von Vizinada nach Motovun herunter und auch umgekehrt den Hang hoch nach Vizinada. Manch einer hat schon mit mir leiden müssen, denn teilweise sind die Wege arg uneben und voller Geröll. Eben eine Mountain-Bike-Strecke.

Im Frühjahr 2012 habe ich die neu-eröffnete Strecke von Vizinada nach Viznjan mehrmals befahren. In leichtem Gefälle führt sie durch Felder und Eichenwälder bis zur Verbindungsstrasse Kastellir – Viznjan. Sie gefällt mir besser, als die Asphalt-Strasse über Kastellir.

Ende Juni 2012 habe ich zusammen mit Martina und Klaus einen grossen Teil der 61 km langen Strecke zwischen Viznjan – Vizinada – Motovun – Livada – Groznjan – Buje gefahren. Es war ein grossartiges Erlebnis.


Die Parenzana als Wander- und Bikeweg

Der touristische Ausbau der ehemaligen Schmalspurbahn „Parenzana“ zwischen Triest und Porec (Parenzo) wurde bereits Anfang dieses Jahrhunderts in Angriff genommen. Mit Mitteln der EU (Interreg IIIA) sollte ein drei Länder überschreitender Radweg entstehen. Inzwischen sind die Abschnitte in Slovenien und Kroatien befahrbar. Die Strecke in Kroatien, die von der Grenze bei Secovlje via das Bergdorf Vizinada bis nach Porec gut ausgeschildert ist, hat die Qualität eines Feldwegs und ist eher für Mountain-Bikers geeignet.  Einige Abschnitte sind reichlich mit Bauwerken wie Tunnel und Viadukten bestückt und die Bergorte wie Groznjan oder Motovun lohnen einen Besuch.

Die Parenzana war einst die enge Zugstrecke, die tief im Hinterland der Halbinsel Istrien von Poreč bis Trieste verkehrte und 33 istrische Ortschaften miteinander verband.

Trotz der langen Stilllegungsdauer finden sich in den slowenischen und kroatischen Abschnitten der ehemaligen Parenzana noch ungewöhnlich viele bauliche Reste, darunter Bahnhofsgebäude, Tunnel und Viadukte. Einer jüngeren Erhebung zufolge sollen noch 94 % der Anlagen im kroatischen Abschnitt völlig intakt sein. Fast alle ehemaligen Bahnhöfe an der Strecke sind noch vorhanden, zumeist als Wohnbauten genutzt, z. B. in Poreč, Motovun, Livade, Grožnjan, Buje (hier Nutzung als Autoreparaturwerkstatt). Mit geübtem Auge kann der Eisenbahnfreund diese ehemaligen Bahnhöfe gut erkennen, die einheitliche Bauweise ist markant.

» Mehr zum Thema: Radtour Istarske Toplice über Groznjan, die Parenzana und zurück zur Therme Toplice


Geschichte der Parenzana: Eisenbahnlinie von Triest nach Porec

Um die Jahrhundertwende ins 19. Jahrundert wurden die ersten realistischen Pläne für eine Strecke von Triest nach Pula mit einem Abzweiger nach Porec erstellt. Am 1. April 1902 konnte bereits das erste Teilstück von Triest nach Buje (59,6 km) eröffnet werden. Das zweite Teilstück von Buje nach Parenzo (63,5 km) wurde am 15. Dezember 1902 in Betrieb genommen.Der Betrieb der Parenzaner Bahn wurde durch die kk. Staatsbahnen durchgeführt.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten, deren Ursachen unter anderem auch schon in der Konkurrenz durch den Bus zu finden sind, waren während der Herrschaft des faschistischen Mussolini-Regimes Anlass, die Parenzaner Bahn am 1. September 1935 einzustellen.

Die Strecke nahm am Triester Staatsbahnhof (Stazione dello Stato, seit 1923 Campo Marzio, auch bekannt als: St. Andrea bzw. Sant’Andrea) ihren Ausgang und führte über Muggia/Milje, Koper/Capodistria, Portorož/Portorose, Buie/Buje, Motovun/Montona bis nach Poreč/Parenzo. Ein Charakteristikum war die ausgesprochen steigungsreiche Streckenführung, welche lange Schleifenbildungen zur Höhengewinnung und demgemäß wenig attraktive Reisezeiten mit sich brachte. Vorrangige Aufgabe war also offensichtlich der Gütertransport.

Das Wasser – sowohl für die Arbeitskräfte als auch für die Zubereitung des Mörtels – war das Hauptproblem! Nur unter größten Schwierigkeiten konnte es zur Baustelle befördert werden, welche ja stets sehr hoch lag. Auch war klar, dass die Wasserversorgung für die Zukunft ein Problem darstellen würde:

Die Trinkwasserversorgung erforderte die Anlage von Zisternen in fast allen Stationen und bei sämtlichen Wächterhäusern. Zur Speisung der Wasserstationen mußten in vier Stationen Sammelbecken an Wildbächen am tiefsten Punkt der Talsohle angelegt werden, in welchen die Tagwasser gesammelt, gereinigt und mittels Druckleistungen von 2 bis 10 km Länge in die Wasserstationen gehoben werden.


Steckbrief des Bahntrassenradwegs „Parenzana“ – Weg der Gesundheit und Freundschaft“

Geographische Lage: Slowenien – Kroatien, grenzüberschreitender Radweg von der Italienischen Grenze bei Triest nach Slowenien und Kroatien.

Start/Ziel: Grenze bei Spodnje Skofije (Slowenien) – Vizinada (Kroatien – Viznjan

Länge: 125 km

Höhendifferenz: Ausgangspunkt im Ort Skofije 63 m ü.NN – Scheitelpunkt Groznjan 293 m ü.NN – Mirnatal bei Livade 13 m ü.NN – Endpunkt Vizinada 265 m ü.NN – Endpunkt Porec 20 m ü N.N

Beschilderung: unterschiedliche Beschilderung in den beiden Ländern

Oberfläche: Asphalt (Slowenien), Weg, Schotter (Kroatien)

Streckenführung: Grenze bei Spodnje Skofije – Dekani – Koper – Izola – Portoroz – Secovlje – Grenze – Markovac – Kaldanija – Buje – Triban – Groznjan – Kostanjica – Zavrsje – Oprtalje – Livade – Motovun – Karojba – Rakotule – Vizinada – Viznjan

Bauwerke: 7 fahrbareTunnel und 6 Viadukte, besonders im Abschnitt Groznjan – Livade und Motovun – Vizinada

Schwierigkeitsgrad: mittel, teils schlechter Fahrbahnzustand in Kroatien,

Eignung: alle Fahrräder (Slowenien), MTB/ATB (Kroatien)

Ehemalige Bahnstrecke: „Parenzana“ Triest – Porec (Parenzo), kurz TPC (Trieste – Parenzo – Canfanaro), Schmalspurbahn 760 mm Spurbreite, Länge der Strecke 123 km , von 1902 – 1935 in Betrieb. Höchstgeschwindigkeit ca. 31 kmh. Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 25 kmh.
Bauwerke: 35 Bahnhöfe, 9 Tunnel, 6 Viadukte, 11 Brücken

Bedeutung des Radwegs:
Der grenzüberschreitende Radweg der „Gesundheit und Freundschaft“ war als Drei- Länder-Radweg geplant und von der EU mit Interreg IIIA- Mitteln in den Jahren 2004-2006 in Slowenien und Kroatien realisiert.

Literatur-Links

» Geschichte der Parenzana von Triest bis Porec

 


Die Eisenbahnstrecken der k+k-Zeit in Istrien

Neben der Parenzana wurde zur ähnlichen Zeit eine weitere Eisenbahnstrecke von Triest aus gebaut, die zum Kriegshafen Pula des Oesterreichisch-Ungarischen Köngreiches. Auf nebenstehender Karte sieht man beide unabhängigen Streckenführungen

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