Das Feriendorf Golfo del Sole liegt am nördlichen Rande von Follonica und ist seit Jahren unsere Drehscheibe für die Ausfahrten in der wunderbaren Umgebung der Toskana. (Bild: Strand Golfo del Sole) |
Die Radrennwoche in Follonica hat eine lange Vergangenheit. Ins Leben gerufen von Renato Bevilacqua in den 90er-Jahren konnte man hier in der Toskana die ersten Trainigs-Kilometer des Jahres hinter sich bringen. In der Zwischenzeit reisten die meisten aber bereits mit einigen Kilometern in den Waden aus Mallorca oder wie in meinem Falle aus Thailand an.
In diesem Jahr war ich wegen des schlechten Wetters in Europa der einzige mit einigen Kilometern in den Beinen. So gingen wir es ruhig an. Zudem musste sich Dominique zurückhalten, da er vor 2 Monaten eine schwere Operation über sich ergehen lassen musste: Er liess sich dabei ein Schweizer-Kreuz auf den Bauch nähen.
Ausfahrt im Charivari (Klicke aufs Bild für Grossformat) |
Auf dem Weg nach Montioni |
Seit jeher wohnten wir mit einer Ausnahme im REKA-Feriendorf "Golfo del Sole", das sich immer mehr zum PREMIUM-Angebot der REKA mausert. Es wird viel geboten, vorallem für die Kinder, die den ganzen Tag versorgt und beschäftigt werden. Der grosse Strand ist riesig und sauber, die Bungalows sind neu renoviert und gut ausgerüstet.
Infrastruktur: Ethernet-Internet in den Bungalows und das WIFI in der Reka-Bar beim Swimmingpool sind gratis. Das Einwahl-Prozedere ins WIFI ist etwas aufwändig.
Bungalows: Ich hatte ein Einer-Bungalow mit Wohn-/Schlafzimmer, Küche und WC/Dusche und bezahlte dafür Fr. 532.--/Woche. An den Bungalows gab es nichts oder wenig auszusetzen, wenn da nicht die ausklappbaren Bettsofas gewesen wären. Das Ausklappen des Sofas ging ja noch ohne die Finger zu verklemmen, das Leintuch auf der ganzen Liegefläche von etwa 2x2 m auszulegen war machbar, aber das Duvet in den Duvet-Anzug zu bringen, war ein Kunststück, vorallem für eine Einzelperson wie mich. Nächstes Jahr werde ich einen Schlafsack mitbringen. Die Bungalows waren sauber und gepflegt. Dieses Jahr waren alle gereinigt und bezugsbereit. Keiner von uns musste mit dem Check-In warten.
Es gibt aber auch Kritik, harte Kritik:
Es herrscht ausser bei den Animateuren für die Kinder auf der ganzen Anlage Sterilität. Typisch für das Desinteresse des Personals war die Reka-Bar beim Swimmingpool. Während dreier Werktage gab es kein Offen-Bier mehr. Es war ausgegangen!
Ristorante: Noch vor 5-10 Jahren musste man im Ristorante "Golfo del Sole" einen Platz reservieren. Manche Tische wurden sogar 2x besetzt. Das Personal begrüsste einem sehr herzlich, oft auch mit Namen.
In den letzten Jahren blieben immer mehr Gäste weg. Auch wir, denn wir wurden immer wieder enttäuscht. Oft waren nur 3-4 Tische besetzt. Das Personal wurde komplett ausgewechselt. Man munkelt, es arbeiten nur noch Verwandte des neuen Direktors hier. Die Qualität des Essens ist nicht mehr empfehlenswert. Hohe Preise, kleine Portionen und kalt serviert. Die Gäste eines Tisches werden nicht zur selben Zeit bedient. In unserem Fall mit 8 Personen war der Erste bereits zu Ende mit der Hauptspeise, da wartete ich noch auf meinen Hauptgang "Sogliola".
Es gibt jedoch genügend alternative und sehr empfehlenswerte Restaurants in der näheren Umgebung, so z.B.:
Feinschmeckereien in der Toskana (Klicke aufs Bild für Grossformat) | |
Lachs-Teller im Ristorante "Il Boschetto" | Bruschetta im "Il Palazzotto" |
In einer Sternfahrt von Basel, Muttenz, Mendrisio und Lugano, sowie der Schreibende aus Istrien trafen die gestählten Beine der Vertreter vom "Radrennclub Basel (RRCB)" und dem "Club des Pédaleurs de Charme (CPC)" im Feriendorf "Golfo del Sole" ein.
Nach einer 640 km Fahrt ohne Probleme und bei Sonnenschein bin ich am frühen Nachmittag im Feriendorf "Golfo del Sole" in der Follonica (Toskana) angekommen. Abends gingen wir im "Ristorante Il Boschetto" , einem feinen Restautant unweit vom Golfo del Sole essen. Das Essen war exzellent und hat gut geschmeckt. Am kommenden Dienstag werden André und ich zu unserem Geb.-Tags-Essen einladen.
Zu Hause in der Schweiz regnete es und es war kalt. Die Wetterprognosen für Follonica waren unterschiedlich. Die einen sagten eine ganze Woche Regen voraus, auf meinem Smartphone sah ich aber nur schönes Wetter. Und ich sollte Recht bekommen. Wir hatten eine wunderbare Woche.
Der Tag begann schlecht. Es regnete am Vormittag recht stark, aber über den Mittag hellte es auf. Die Strassen trockneten ab, sodass wir am frühen Nachmittag zu einem 49 km langen Aufgalopp starten konnten: Golfo del Sole - Riotorto - Casalappi - Suvereta - Golfo del Sole.
Zum Nachtessen gingen wir in die "Pizzeria Caribia" zum Pizza-Essen (1 Quattro Stagioni = € 7)
Ausfahrt: Bei leichter Bewölkung mit zeitweiligem Sonnenschein starteten wir zu einer 60 km langen Ausfahrt: Golfo del Sole - Riotorto - Montioni - Naturschutzgebiet - Valpiano (Sumin-Geschäft) - Golfo del Sole. In Valpiano machten wir den jährlichen Abstecher ins Velogeschäft Sumin, um uns mit nötigem und unnötigem einzudecken. Mich beeindruckten die tollen Renner und Mountainbikes. Ich war fast käufig für Thailand!
Abends um 17:30 Uhr begann es zu regnen, als wir eben beim Apero sassen. So entschlossen wir, ins Restaurant des Golfo del Sole zu gehen. Auch dieses Jahr waren wir wiederum enttäuscht. Die Qualität war mittelmässig, Die bestellten Essen kamen nicht gleichzeitig aus der Küche. Die einen hatten bereits den Hauptgang gegessen, während die letzten noch darauf warteten. Die Essen waren kalt, die Portionen klein.
Das Renndress der "GS Massimo" (Klicke aufs Bild für Grossformat) |
Zusammenfassendes Urteil: Essen: Katastrophe. Service: akzeptabel .
Blauer Himmel, windstill, wunderbares Radwetter. Wir alle fuhren mit Dominique, der erst vor 2 Monaten eine schwere Operation hinter sich brachte, nach Montioni und dann ohne Dominique weiter durchs Naturschutzgebiet über total 60 km. Mir lief es blendend. Noch nie hatte ich so wenige Probleme mit den vertrackten "Kamelbuckeln".
Abends luden André und ich zu unserer grossen Geburtstags-Party ins "Ristorante Il Boschetto" ein. Wir beide wurden in den letzten Monaten 70 Jahre alt. Es war wiederum ein grossartiges Essen, was für uns bereits selbstverständlich war. Ich startete mit einem feinen Lachs-Salat-Teller als Vorspeise und genoss als Hauptspeise ein Filetto di Manza.
Als Höhepunkt des Abends gründeten wir die neue Velo-Renngruppe "GS Massimo", die mich zukünftig in den Aufstiegen zum Sieg "stossen" sollte !!!! Als grosse Ueberraschung zauberte ich für jeden ein passendes Renndress aus meinem Rucksack. Sogar der Christoph aus Zermatt passte in ein 2XXL-Trikot! Die Stimmung war perfekt. Nach Hua-Hin habe ich hier in Follonica ein weiteres Rennteam gegründet. Ein drittes internationales Team soll in Istrien folgen.
Gemütliche Ausfahrt über 75 km im neuen Renn-Dress: Follonica - Scarlino - Gavorrano - Grilli - Ampio - Castiglione della Pescaia - Follonica. Unterwegs habe ich in Castiglione della Pescaia eine feine Lassagne gegessen.
Abends: Auf der Azienda "Valdamone" haben wir Wein vom studierten und promovierten Weinbauern Dr. Lorenzo Brugali degustiert und eingekauft. Er produziert im Jahr nur 35'000 Flaschen Wein. Der Wein wird noch in Stein-Fässern gelagert. Er produziert 2 Qualitäten, einen teuren Spitzen-Wein und den Tischwein, von dem ich 12 Fl. à € 5 die Flasche und 1 liter Olivenöl à € 8 unfiltriert orderte.
Surprise-Menu: Jahrelang machten wir Männer am Strassenrand ein paar hundert Meter vor der Montioni-Abzweigung unseren Pipi-Halt und immer wieder fragten wir uns, ob das Restaurant in Sichtweite der Strasse wohl gut sei. Heute war es soweit. Auf dem Bauernhof "Il Palazzotto" genossen wir eine typische toskanische Küche, ein Suprise.Menue, denn wir wussten nicht, was auf uns zukommen sollte. Es war grossartig. Alles aus eigenem Betrieb. Salate, Schinken, Fleisch, Brot etc. Stolz zeigte uns der Besitzer seine Trocken-Kammer für die Schinken.
Auf der Heimfahrt kollidierte ich beinahe mit 2 ausgewachsenen Wildschweinen, die unmittelbar vor mir die Strasse überquerten. Dank angepasster Geschwindigkeit und Vollbremsung konnte ich ca. 1 m vor den bulligen Grautieren anhalten. Es war knapp, aber meine Reaktion funktionierte. Erst am nächsten Tag realisierte ich mein Glück, einem etwaigen Totalschaden und seinen Konsequenzen knapp entronnen zu sein, denn bei einem Lebendgewicht von gegen 80-100 kg je Sau hätte die Vorderseite meines "Skoda Superb" nicht mehr "Superb" ausgesehen. Wo hätte ich in dieser gottverlassenen Gegend Hilfe bekommen können?
Etwas später überraschte uns ein schöner Fuchs mit buschigem Schwanz wie auch er über die nächtliche Strasse raste.
Bei wunderbarstem warmem Wetter starteten wir um 10 Uhr zur 83km langen Sassetta-Ausfahrt: Follonica - Riotorto - Suvereto - Sassetta - Bärenthal - Montioni - Follonica.
Die Fahrt auf die Sassetta war für mich immer eine spezielle Herausforderung, denn die etwa 10 km lange Steigung nach Sassetta hinauf war mit 4-7% praktikabel. Ein Hindernis bildete der kurze Einstieg bei Suvereto mit etwa 10-12%. Ich wusste, sobald ich den Einstieg überwunden hatte, ging es zügig bergauf.
Auch dieses Mal mit Renato als Konkurrenten. In der Folge entwickelte sich die Auffahrt, zu einem Bergrennen, nachdem ich den steilen Anstieg in Suvereto überraschend gut hinter mich brachte und den Puls im Rahmen halten konnte. Nach wenigen Kilometern hatte ich ihn wieder eingeholt. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Immer wieder erhöhte er das Tempo, bis wir schlussendlich den letzten Drittel mit einer Geschindigkeit um 30 km/h hochrasten. Oben spürte ich erstmals meine brennenden Muskeln, aber Renato war schneller und stärker als ich. Diesmal musste ich mich nicht vor einer Schildkröte fürchten, die mich überholen wollte. Es war nur Renato.
Abends Essen im Ristorante Boschetto. Es war einfach schrecklich gut
Ich hatte eine schwere Nacht hinter mir, denn ich litt unter einem steifen Hals und konnte meinen Hals nur mühsam drehen. Wieder einmal realisierte ich, wie schwer mein Kopf ist. Ich hatte meine Halsmuskeln in den letzten Tagen wahrscheinlich verkühlt. So verzichtete ich heute auf eine Ausfahrt und entschied mich fürs Shopping. Zuerst ging es in den Lidl, wo ich mich bereits für Istrien eindeckte. Dann ins Feinkost-Geschäft "Novella", wo ich Salami Cinguale (Wildsau), Trocken-Schinken und Parmesan-Käse kaufte. Und zum Schluss noch meinen Skoda für die Rückfahrt volltankte. Der Benzin-Preis in Italien war hoch: 1 Liter 95 Oktan = € 1.75
Und als Abschluss ein feines Abendessen im Bungalow bei Astrid und Arcangelo
Um 07:10 startete ich bei blauem Himmel und beginnendem Sonnenschein in Follonica. Bereits 50 km nördlicher bedeckte sich der Himmel mit dunkeln Wolken, mitten auf dem Appenin begann es leicht zu regnen und im Raume Padua schüttete es. Die dunklen beinahe schwarzen Wolken ergaben ein schauriges Bild, das bis Triest anhielt. Erst in Istrien hellte sich der Himmel auf und die Sonne begann zu scheinen, als ich um 14:10 auf dem Campingplatz Solaris eintraf. Wie mir Martina erzählte, war die Woche in Istrien eher bescheiden und trist. Immer wieder Regen, dunkle Wolken und kühle Winde.
Die Maut für die Strecke Follonica bis Triest betrug € 39.40. Recht viel, meine ich. Für den kurzen Weg von der kroatischen Grenze bis Novigrad kostete es dann nochmals 7 Kunar oder € -.90. Ob diese Autobahn durch Istrien rentiert? Die Einnahmen reichen vermutlich höchstens, um die Kassiere an den Mautstationen zu bezahlen.
Es war wiederum eine wunderbare, unvergessliche Woche in der Toskana. Dank meines guten Trainingsstandes musste ich erstmals an keinem Tag meine Reserven anzapfen. Meine Herzfrequenz kam nie höher als auf 150, und was mich überraschte, sie lag beim gemütlichen Fahren um die 20-25 km/h nur zwischen 105 und 110 Schlägen/Min. Kurzum, ich fühlte mich topfit.
Nächstes Jahr geht die Geschichte weiter. Ich habe bereits dasselbe Bungalow 167 vom 3. - 10. Mai 2014 gebucht.
Mail an Max Lehmann Schafmattweg 13, 4102 Binningen Tf: ++41-79-413 96 26 |
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