Als Benutzer des Post-Service „ePost-Office“ wollte ich nur die Telephon-Nummer wechseln, weil mir in Thailand mein Handy gestohlen wurde. Aber für den Kundendienst der Schweizer Post war dies nicht machbar. Sie konnten mir auch nicht helfen!. Es wurde ihr Post-Debakel! Nach genau 1 Monat hatte ein anderer Kundendienst, der von SwissID, die Lösung und hat mir die Nummer ausgewechselt.
Wie man einem Monopol-Betrieb ausgeliefert ist
Für den Service „ePost-Office“ gibt es keine Alternativen oder Konkurrenz. Ich bin auf die Post angewiesen. Ich kann nicht zu einem anderen Anbieter wechseln. Der Monopol-Betrieb „Schweizer Post“ liess mich als seinen Kunden in der Luft hängen und brachte es nicht zustande, eine Telefon-Nummer durch eine andere Telefon-Nummer zu ersetzen.
Ich erlebte dieses Debakel seit dem 13. Januar 2020. Seit dieser Zeit wurde ich als Kunde des kostspieligen Services „ePost-Office“ nicht wie ein König behandelt, sondern eher wie ein aufsässiger Benutzer. Während zweier Wochen hat man mir sogar eine Antwort auf 2 Mails verweigert. Falls ich es nicht selber erlebt hätte, ich könnte ich es kaum glauben!
Dabei hätte eine kurze Antwort auf meine erste Anfrage alle meine Probleme in 2 Tagen gelöst: „Wenden Sie sich an „support@swissid.ch“. Die können Ihnen helfen!“
ePost-Office = Digitaler Postversand
Worum ging es? Da ich mehrere Monate im Jahr im Ausland weile, benutze ich seit ein paar Jahren den raffinierten und einmaligen Service „ePost-Office„. In diesem wird mir meine persönliche Briefpost eingescanned und digital zugeschickt. Dieser Service ist nicht billig, aber für mich akzeptabel und sehr praktisch. Er funktionierte bisher bestens. Ich war zufrieden.
Zu meiner Identifikation sendet die Post vor Zusendung der digitalen Post einen Sicherheitscode an mein Schweizer Smartphone, mit dem ich mich auf der ePost-Office-Maske identifizieren muss.
Es begann damit, dass mir mein Handy gestohlen wurde
Nun ist mir aber am 13. Januar 2020 in Thailand dieses Schweizer Handy gestohlen worden, auf das die Sicherheitscodes geschickt wurden. Und damit begann mein Drama mit dem Kundendienst der Schweizer Post.
Seit diesem Diebstahl hatte ich keinen Zugriff mehr auf meine elektronische Briefpost, denn der Sicherheitscode wurde weiterhin an meine gestohlene SIM-Karte geschickt. Glücklicherweise besass ich ein Schweizer Ersatz Handy mit Schweizer Nummer. Man müsste in der Post-Applikation nur die Handy-Nummer wechseln….(meinte ich)
Als erstes suchte ich im HELP des Services ePost-Office und fand auch einen Eintrag unter „Aendern Telefonnummer“. Aber die Beschreibung war unbrauchbar und funktionierte nicht.
Dann wandte ich mich an den Kundendienst der Post. Ich erhielt zwar alle paar Tage Antworten und Tips, aber nichts funktionierte. Die erste Antwort der POST erreichte mich am 14. Januar:
Ihre Sendungen gehen nicht verloren …. Ihre Sendungen werden wie gewohnt nach mindestens 30 Tagen physischer Lagerung in unserem Scancenter an Ihre hinterlegte Zustelladresse versendet. Ihre Briefe sind somit nicht «verloren».
Sollten Sie in der Zwischenzeit eine neue Schweizer Mobilnummer erhalten, können Sie diese bequem und einfach in Ihrem Login eingeben. So haben Sie anschliessend direkt wieder Zugriff auf Ihr Abo mit Scanning.
Kundendienst Schweizer Post Frau Melanie St.
Ueber diese 30 Tage will ich mich nicht auslassen. In der Vergangenheit dauerte dieser Vorgang länger. Aber lassen wir dies. Die Antwort von Frau Melanie St. ist dennoch ein Hohn, denn ich befand mich noch mehr als 2 Monate in Thailand und nicht in der Schweiz. Ich brauchte die Post hier in Thailand, denn sie könnte wichtige Unterlagen wie Zahlungsaufforderungen enthalten und enthielt sie mit den Steuerbelegen auch. Zudem bezahle ich viel Geld, um die Post im Ausland lesen und bearbeiten zu können.
Ihr zweiter Punkt, dass ich meine Handy-Nummer problemlos ändern kann, erwies sich als eine Falsch-Aussage. Ich besass ein Ersatz-Handy mit einer zweiten Schweizer Tf.-Nummer. Aber ihre Tips funktionierten nicht und brachte nichts. Ich änderte einzig die interne ePost-Telefon-Nummer. Ich realisierte immer mehr: Der Kundendienst der POST hat keine Ahnung über ihre eigenen Dienstleistungen und Applikationen.
Nach einigem hin und her wurde ich am 20. Jan. vom Kundenberater Jan R.E. mit dem vielsagenden Satz zu einem neuen Anbieter weitergeleitet. Er widersprach damit seiner Kollegin Melanie St.: „Die Zuständigkeit des Logins liegt neu bei der Firma SwissSign, und wir „die Post“ können nicht auf Ihre Logindaten zugreifen……Ich möge mich über die Internet-Adresse https://www….. direkt an die Firma SwissSign wenden!„
Trotz meiner verständlichen Unmutes habe ich mich am 22. Jan. 2020 via diese Internet-Seite an „SwissSign“ gewandt, ein elektronisches Formular ausgefüllt und sogar eine Bestätigung meiner Anfrage erhalten. Aber seither herrschte Funkstille. Funkstille bei der Schweizer Post, die mich links liegen liess, und auch bei SwissSign. Meine Mails wurden nicht mehr beantwortet (Stand 6. Feb. 2020)
6. Feb.: Ein neuer Vorschlag mit „Strichliste“
Am 5. Feb. wagte ich einen neuen Anlauf mit einem neuen Mail an den Kundendienst der Post und drohte erstmals mit einem Anwalt, nachdem sie mich während 15 Tagen in der Luft hängen liessen und auf meine beiden Mails vom 21. und 30. Jan. nicht reagierten.
Der Kundendienst-Mitarbeiter Giovanni M. zeigte in seiner Antwort vom 6. Feb. wenigstens schriftlich erstmals Verständnis für meinen Aerger, und brachte den Lösungsvorschlag mit der Nutzung einer „Strichliste“ ins Gespräch. Nach den bisherigen, eher negativen Erfahrungen mit den Vorschlägen des Kundendienstes Post war ich skeptisch. Ob ich mich da nicht in eine Sackgasse manöverieren lasse?
Nach zwei Nächten Schlaf nahm ich den Vorschlag „Strichliste“ wieder auf, nachdem ich den Help genau studiert hatte. Der Weg schien nicht allzu riskant zu sein. Aber nun tauchte ein nächstes Problem auf. Ich kam nicht in mein SwissID-Konto, in dem ich diese Strichliste initialisieren sollte. Nach erfolgreichem Login erhielt ich fortwährend den Sicherheitscode an mein gestohlenes Handy zugeschickt. Toll! da hat sich eine Applikation selber ausgesperrt!
Mein Dank gilt dem Kundendienst „SwissID“
Ich fand aber ganz unten auf der SwissID-Seite die Support-Adresse „support@swissid.ch“. Und nun ging es Schlag auf Schlag. Zwei Tage später, am Mittwoch, 12. Feb. /11:30 Schweizer Zeit erhielt ich von SwissID ein Telefon und 5 Minuten später war meine Telefon-Nummer ausgewechselt. Ich konnte wieder meine Briefpost in ePostOffice lesen und sie nach Hause schicken lassen. 19 Brief warteten auf meine Bearbeitung!
Dies ist ein Armutszeugnis, ja ein Debakel für den Post-Kundendienst. Denn diese Support-Adresse hätten sie mir bereits in ihrem 1 Mail schicken können.
Ich habe beiden Kundendienste nach erfolgreicher Lösung geschrieben. Den einen habe ich gedankt, den anderen kritisiert und den Lösungsweg mitgeteilt.
Ein paar Tage später am Dienstag, 18. Feb. erhielt ich von der Leitung des Kundendienstes Post ein persönliches Telefon, in dem sie sich für die gemachten Fehler entschuldigten, mir eine Entschädigung im Umfang von 2 Monatsgebühren zusprachen und mir zusicherten, dass Ausbildungs-Massnahmen getroffen werden.
Mein ganzer Mail-Verkehr mit dem Post-Kundendienst und der Fa. SwissSign/SwissID kann bei mir angefordert werden!
War da nicht schon mal ein ähnliches Theater mit der Post?
In der Tat ist es nicht das erste Drama, das ich mit ePost-Office erlebt habe. In meinem Beitrag vom 19 Dez. 2018 „Die Post, der Schweizer Staatsbetrieb wieherte“ berichtete ich darüber. Damals wurde mir in der ePost-Office-Umgebung eine Zahlungsaufforderung ohne Rechnung OnLine zugestellt, die ich einfach nicht finden konnte. Wer kommt denn auch auf die Idee, diese unter dem Menupunkt „Einstellungen“ und nicht unter den Positionen „Bezahlen“ oder „Abo“ abzulegebn? Eben die Post !