Nicht nur zuhause in der Schweiz sondern auch in Thailand und Istrien bin ich an Informationen über das Weltgeschehen interessiert. In der Schweiz kann ich die jeweilige Tageszeitungen am Kiosk kaufen und mich am Fernsehen aktuell informieren lassen. In Thailand und in Istrien ist dies aber schwieriger. Ich bin auf die Internet-Angebote von Presse und in Thailand auch auf die des, Fernsehens und Radio angewiesen.
Leider ist manches Online Erzeugnis der Schweizer Presse kostenpflichtig. Für mich ein Aergernis. Darüber habe ich mich schon mehrmals ausgelassen.
Nun kommt aber der neueste Hammer: Ich habe festgestellt, dass die Basler-Zeitung BaZ, der Tages-Anzeiger, der Bund und die Berner Zeitung, um nur diese 4 Erzeugnisse zu nennen, einen gemeinsamen Einheitsbrei anbieten. Ein grosser Teil der Beiträge sind in allen 4 Zeitungen identisch und werden in einer der 4 Redaktionen redigiert und den anderen zur Verfügung gestellt. Diese Gemüsesuppe wird in den einzelnen Zeitungen durch regionale Beiträge ergänzt.
Es sieht wirklich traurig aus in der Schweizer Presse-Landschaft und es wird immer trauriger. Die Schweizer Presse-Häuser bemitleiden sich gegenseitig über die ausbleibenden Leser. Für mich wirft dieses Gejammer ein schlechtes Bild auf die hiesige Presse- und Journalisten-Landschaft. Sie wollen doch die kritische Stimme der Bevölkerung sein und mit spitzer Feder auf die Probleme hinweisen. Wie schnell sind sie mit Ratschlägen zur Hand, wenn sie eine Firma, ein Parlament oder einen Wirtschaftszweig analysieren. Eigenartigerweise bleiben die Redaktionen stumm, wenn es um ihre eigenen hausgemachten Probleme geht. Da greift entweder die interne Zensur oder die Ratlosigkeit.
- Mittlerweilen kostet eine Papierausgabe einer Zeitung um die Fr. 3.–. Viel Geld, wenn einige Leitartikel in vielen Zeitungen abgekupfert sind. Die Magazine der SPIEGEL oder FOCUS kosten nur etwa das doppelte.
- Als ich früher oft mit der Bahn nach Zürich oder Bern fuhr, habe ich mir immer zusätzlich zur Basler Zeitung den Tages-Anzeiger oder den Bund gekauft. Ich habe etwas getan für die Zeitungslandschaft. Dies ist nun vorbei. Ich bin doch nicht blöd und bezahl doppelt für eine Fake-Ausgabe. Zur Zeit kaufe ich mir den SPIEGEL oder das FOCUS als Zweit-Zeitung
- Ich hatte mal die Idee, einer Flat-Rate fürs Lesen verschiedener Zeitungen vorzuschlagen. Aehnlich wie in der Musik-Industrie bezahlt man einen monatlichen Betrag und darf aus einer grossen Anzahl Zeitungen und Magazinen lesen. Mit dem Einheitsbrei von noch vielleicht 5 eigenständig redigierenden Zeitungen in der Schweiz herausgeworfenes Geld.
Ich habe den Eindruck, die Schweizer Medien-Häuser fahren ihre Druckerzeugnisse ungebremst in den Boden. Parallel dazu entstehen jedoch neue Angebote, sogar Gratis-Zeitungen, die zwar wenige selber redigierte Artikel anbieten, aber von den Agenturen Berichte ohne Emotionen wiedergeben. Vielleicht ist dies sogar die bessere Lösung, denn in den heutigen Presse-Erzeugnissen werden aus kommerziellen Gründen primär Sensationen und nicht Informationen angeboten, die viele Leser und damit Geld anziehen.
2 Kommentare
Hallo Max,
hast du dir den Artikel Kiosk Blendle schon mal angesehen. Könnte mir vorstellen, dass dir Blendle gefällt.
Viele Grüße
Elke
Autor
Hallo Elke
Vielen Dank für Deinen Tip. Ja in die Richtung könnte es gehen. Nur die Preise in „Blendle“ sind horrend. Für einen kleinen Artikel im Spiegel von etwa 1/3-Seite sollte ich 49 Cents zahlen. Eine ganze Spiegelausgabe Euro 3.40. Einen mehrseitigen Artikel haben sie mir dann gar nicht mehr angezeigt. Er ist abgestürzt.
Mir schwebt so etwas aber schon vor. Nur mit einer Monats-Flat-Rate, die in einem normalen Verhältnis stehen sollte. In der Musik-Branche kostet so eine um die 10 Euro/Monat ….. Ich würde meinen, 50-100 Euro für Presse Erzeugnisse wäre angemessen. Die Menge wird es machen
Mal schauen, wie sich das ganze entwickelt.
Ganz liebe Grüsse und frohe Festtage wünsch ich Dir
Dein Max