18. März 2015: Goodbye Thailand – See you soon in meinem „Europa Tagebuch“

 

Zum 7. mal in Thailand ….. nun geht es wieder zurück nach Old-Europe

Abschied nehmen tut weh, auch wenn man weiss, dass man Mitte Oktober wieder zurückkommen wird.

5 wunderbare Monate in Thailand sind bereits wieder vorbei, Die Zeit verging im Fluge. Mein schönes neues Rennrad ist geputzt und der Sitzplatz 12B im Thai Airways Flug LX-4301 nach Zürich ist gebucht. Kurz nach Mitternacht Thai-Zeit am Mi, 18. März ist Take-off. Am Morgen früh um etwa 6 Uhr Schweizer Zeit werde ich in Zürich landen.

Velo, bicycle, sport

Etwas fällt mir nach meinem 7. Winter in Thailand auf. Ich beginne Englisch zu denken, wenn auch in einem schlechten Englisch. Englisch ist hier in Thailand meine normale Verständigungs-Sprache. Mein Thailändisch ist mager. Ich werde es nie lernen. So spreche ich mit meinen Thais, aber auch mit meinen Freunden aus England, Holland, Dänemark, Australien und Kanada normalerweise nur Englisch. Sie nennen es oft „Swiss-English

Diese Saison hatte ich mit Karli und Heidy meine ersten Besucher aus meinem Freundeskreis hier in Thailand. Wir hatten eine gute Zeit miteinander und machten Bangkok und Hua-Hin unsicher. Einige Einträge in meinem Thailand Tagebuch handeln von unseren Eskapaden.

Anfang Februar erreichte uns Radsportfreunde von Hua-Hin die unfassbare Nachricht, dass unser René Marugg, seines Zeichens ein Schweizer und  überzeugter Jazz-Fan und -Promoter, während einer Ausfahrt mit seinem Rennrad durch Herzversagen  verstorben ist. Dies ist für Euch im ersten Moment nichs weltbewegendes, aber für mich umsomehr. Denn auch ich lebe mehr oder weniger alleine hier in Thailand. Auch mir kann so etwas passieren. Für mich zwar kein Drama, ich bin einfach tot.

Wenn man sich die Konsequenzen weiter überlegt, dann läuft es einem kalt den Rücken herunter. Manches habe ich bereits geregelt z.B. mein Testament und Patientenverfügung. Nun muss ich aber noch zusätzliches zu Papier zu bringen, denn ich bin ja Solo. Im Zeitalter des Internets braucht es ein „digitales Vermächtnis“ und eine Regelung für Thailand: „Was passiert mit meinen digitalen Daten, Tagebücher und meiner Biografie. Wie werden meine unzähligen Freunde und Bekannte im In- und Ausland informiert? Welche Internet-Seiten und Passworte sind wichtig. Ich denke nicht nur an die Banken. Wer organisiert meine Abdankung und Kremation hier in Thailand. Wer erbt meine Sachen in Thailand und in Istrien?“

Bisher hatte ich für Thailand ein *Reentrent Visum Typ „O““. Damit musste ich nach 3-Monaten ausreisen, um wiederum 3 Monate bleiben zu dürfen. Dies nannte man „Visa-Trip“. Seit diesem Jahr sind Visa-Trips über den Landweg nicht mehr erlaubt. Man muss mit dem Flugzeug Thailand verlassen. So habe ich mich in Thailand um eine Jahres-Visum bemüht und habe es auch erhalten. Dazu musste ich bestimmte finanzielle Anforderungen nachweisen, u.a. eine monatliche Rente grösser als SFr. 2’000.–.

Meine Biografie über mein unvergleichlich tolles Leben macht Fortschritte. Immer wieder tauchen Erinnerungen aus meiner Jugend auf. Es ist fantastisch, wie das Gehirn ganz unverhofft und immer wieder einen kleinen Mosaikstein freigibt. Und je länger man daran wühlt, je aufregender werden die Erkenntnisse. Eben kam mir in den Sinn, dass ich meine ersten erotischen Bilder aus dem Quelle- resp. dem Jelmoli-Katalog der 50er-Jahre bezog. Dort zeigten sie echte BH’s an Puppen und weiter hinten unter dem Abschnitt Badezimmer echte Massagestäbe zur Pflege der Haut! (ha ha ha).

Die unglaubliche Geschichte von Pat

In den vergangenen 1-2 Jahren ging es Pat nach ihrer langen Krankheit bestens. Wir bereisten zusammen Indien. Pat war stark und belastbar. Sie lebte in meiner Abwesenheit in einem buddhistischen Tempel hoch in den Bergen und holte sich dort viel Kraft.

Am 5. Jan. 2015 fuhr Pat in einem offenen Kleinbus in Bangkok nach Hause, als neben ihr auf der Strasse ein chemischer Behälter explodierte. Ob der hoch giftigen Dämpfe brach Pat zusammen, wurde bewusstlos  und musste notfallmässig ins Spital gebracht werden. Mit ihr 4 weitere Passagiere dieses Buses. 3 davon sind nach kurzer Zeit verstorben. Pat hatte starke innere Veräzungen erlitten. Sie hatte Probleme beim Atmen (Lunge) und ihre Stimme ging zeitweise verloren. Sie musste sich schonen. Wir konnten seither nur via SMS und Schreiben auf Papier kommunizieren.

Pat und ich sind  der grossen Hoffnung, dass alles wieder gut wird und sie bald wieder in die Berge zu ihren geliebten Tiere und Pflanzen gehen kann.

(PS: Wie mir Pat heute vor meinem Abflug in die Schweiz berichtete, ist die 4. Mitfahrerin 1 Monat nach dem Säure-Unfall auch gestorben. Pat war demnach die einzig Ueberlebende. Uebrigens haben wir erstmals wieder miteinander sprechen können.)

Meine Einkäufe

Hua-Hin, Weinberge, Vineyards, Vinery, Hills, Reben

Ueber den Weinbergen von Hua-Hin

Da soll noch einer sagen, in Thailand lebt man günstig und fast gratis. Dies stimmt für viele, aber nicht für mich. Dieses Mal hatte ich den „Geld-Schysser“ (Uebersetzung für meine deutschen Freunde: „ein akutes Geldvernichtungs- oder Griechenland-Syndrom„) und kaufte nach der Devise, mein letztes Hemd hat keine Taschen, ein:

  • Alles begann bereits in meiner ersten Hua-Hin-Woche mit dem neuen „Trek Modane 5.2 Carbon Rennrad“. Dieser Kauf war geplant. Mein altes Specialized-Rennrad war angeschlagen. Das neue Trek mit Carbon-Rahmen war ein guter Kauf,  etwas vom modernsten. Mit ihm habe ich seit dem 1. Jan. 2015 mehr als 2’000 km zurükgelegt. Im letzten Jahr waren es im selben Zeitraum nur 900 km. In diesem Jahr kleideten wir „Hua-Hin-Roadies“ uns mit einem tollen modernen Renndress neu ein. Wir sehen aus wie Profis.
  • Ende Oktober kam dann der zweite Streich. 2 Räder haben nicht mehr genügt, es mussten deren 4 sein. Mit dem „Toyota Vios“ habe ich mir ein Auto geleistet, um grössere Dinge einzukaufen und um mit Pat mehrtätige Reisen in Thailand zu unternehmen. Derweil haben wir ihren 16 Jahren „Oldie“ auf den Schrottplatz gebracht. Mehr darüber könnt ihr nachlesen unter: http://www.maxlehmann.ch/wpthai/2014/10/23/meine-erste-woche-in-thailand-eine-woche-voller-ueberraschungen/
  • Schon lange haben mir die beiden grossen alten Fernseher und die Polstergruppe in meinem gemieteten Haus nicht mehr gefallen. Die Sitzgruppe war aus dunklem-Kunstleder und hatte eckige Kanten zwischen den Elementen. Wenn ich Pat fragte, meinte sie immer, ihr gefalle das Sofa. Dies konnte ich nicht glauben, aber ein Thai würden nie etwas schlechtes sagen. So musste ich eine neue Taktik erfinden und ihr eine kombinierte Polstegruppe mit Liege und grossem Fernseher schmackhaft machen. Und darauf hat sie angesprochen. Wenn Pat nicht da ist, verbinde ich den grossen Fernseher mit meinem zweiten Notebook über ein HDMI-Kabel und kann nun das europäische Internet-Fernsehen auf Grossbildschirm verfolgen …. und mich mit der VPN-Software „OkayFreedom“ als Schweizer oder Deutscher ausgeben. Dies um geschützte Sportprogramme von Thailand aus sehen zu können.
  • Während meines ganzen 5-monatigen Thailand- Aufenthaltes habe ich mit meinem neuen Rennrad  3’200 km zurückgelegt. Mit dem Auto 800 km und mit dem Roller, den ich für alle Strecken innerhalb Hua-Hin benutze, 700 km.

Sport

Wer kennt ihn nicht, den Tony Rominger, 3-maliger Vuelta- und Giro-Sieger, Sieger der Lombardai-Rundfahrt, einer der grössten im Schweizer Radrennsport.. Mit ihm und Ernesto Guidali, auch einem ehemalige Rad-Profi, war ich während einer Woche unterwegs und zeigt den beiden die wunderbare Umgebung  mit den prächtigen Radstrassen von Hua-Hin. Es waren unvergessliche Erlebnisse, mit den beiden nebeneinander zu radeln. Zum Abschluss übergab mir Ernesto seinen Rolls-Sattel, einen Sattel für empfindliche „Fudis“. Auch darüber gibt es einen bebilderten Bericht mit dem Titel „Höhepunkte meines Lebens: Radausfahrten mit Profis wie Tony Rominger“

Karli hat mir mit dem Pool-Billard-Spiel wieder mal etwas hinters Ohr gesetzt. Ich bin ja schnell für etwas zu begeistern. Abend für Abend haben wir mit der weissen Kugel gespielt. Pool-Billard ist ja nicht so schwer, wenn da nicht die weisse Kugel und das viele Bier wäre, das man trinken muss. Der Karli hat es oben reingeschüttet und unten kam es sofort wieder hinaus. Nein er hat nicht getropft, aber… Bei mir ging das langsamer. Mein Body hat jeden Tropfen Alkohol verwertet, bis ich zwei weisse Kugeln sah!: Auch darüber könnt ihr mehr lesen unter: „A Star was born: Billard mit resp. gegen Karli“

Mein Nachbar vis-a-vis der Neil aus London ist ebenfalls ein eifriger Pool-Billard-Spieler. Er nahm mich ein paar Mal mit in seinen Club in der „Sasa Bar“. Pool-Billard wird hier im Freien gespielt. Es sind vorallem die Engländer, Skandinavier und Thai-Girls, die vergiftet spielen. Es wird in Hua-Hin sogar eine Meisterschaft ausgetragen. Neil meinte zum Abschluss: „Ich sei ein Jahrhundert Talent, habe aber zu spät mit dem Billard begonnen„. Ja die Engländer sind liebe Leute, man darf nur nicht alles glauben! 555

Dieses „555“ ist echtes thailändisch und bedeutet „ha ha ha“. Diese Abkürzung wird in Facebook verwendet, um das Lachen zu beschreiben. Die Zahl 5 heisst „ha“ auf thailändisch. Jetzt könnt ihr auch schon etwas thailändisch!

Wetter, Klima

Uebers Wetter muss ich nur wenig schreiben. Das wäre wie Wasser ins Meer tragen. In Hua-Hin herrscht wegen der Meeresnähe eher ein angenehmes Klima mit optimaler Luftfeuchtigkeit.

  • Im Nov./Dez war es oft recht kühl. Aber auch dies ist relativ. Wenn ich von kühl spreche, dann war es nachts unter 20ºC, ein paar Nächte sogar um die 12ºC und tagsüber um die 25ºC. Dann zieht man sich warm an, vorzüglich ein Fleece-Pullover. Vorallem auf dem Rennrad hätte ich ein zusätzliches Sportleibchen brauchen können.
  • Später wurde es dann etwas wärmer. Bis Ende Februar war es angenehm, sowohl nachts, als auch tagsüber. Mein Body war happy. Seit anfang März ist es warm, nein heiss. Nachts musste ich mich bei Temperaturen um 25-27ºC durch den Decken-Ventilator kühlen lassen. Tagsüber haben wir den Start unserer Ausfahrten auf 7 Uhr vorverlegt

Reisen und Ereignisse

Max, Chulalongkorn, Universität, Thai-AnzugObwohl ich keine grossen Reisen plante, war wiederum einiges los.

  • Vom 7. – 9. November ging es mit der Schulklasse von Pat mit einem Hausboot auf den Sangkhlaburi-Stause in der Nähe von Kanchanaburi. Es waren tolle und unvergessliche Tage. Meinen Bericht darüber findet ihr unter: „Mit 6 Frauen auf einem Hausboot weitab der Zivilisation“ (http://www.maxlehmann.ch/thailand/2014-thailand/2014-sangkhlaburi.htm)
  • Im Dezember war dann die eindrückliche Diplomfeier von Pat’s Sohn Snooker, der sein Architektur-Diplom der berühmten Chulalongkorn-University in Bangkok von der königlichen Prinzessin Sirindhorn erhielt. Ich durfte auch dabei sein, musste mir aber einen weissen Thai-Anzug anfertigen lassen. Auch darüber existiert ein sehenswerter bebildeter Bericht: http://www.maxlehmann.ch/thailand/2014-thailand/2014-university-snooker.htm
  • Am 13. Dez. landeten Heidy und Karli aus Basel in Thailand. Ich holte die beiden am Flugplatz ab, denn ich weilte zu der Zeit bereits in Bangkok zwecks „Schoolhous-Party und Snooker-Diplomfeier“.
  • Am Silvester habe ich mit einem währschaften Käse-Fondue nicht nur meinen 72. Geburtstag, sondern auch mein 14. Rentenjahr gefeiert. Es ist unglaublich, wie lange ich bereits ohne Arbeit auskomme und diese auch nicht vermisse.

Meine Foto- und Computer-Ausrüstung

Ihr wisst, ich bin ein eifriger Fotograf. Ich nutze eine digitale Spiegel-Reflex von Canon und eine kleine Taschenkamera von Panasonic Lumix. Je nach Reise oder Situation ist der eine oder andere Apparat bei mir.

Lange habe ich die unzähligen Smartphone- und Tablet-Fotografen belächelt. In der Zwischenzeit hat es aber auch bei mir klick gemacht und ich bin über meinen Schatten gesprungen. Ihr kennt dies ja auch: Die schönsten Motive findet man, wenn man keinen Foto-Apparat bei sich hat ….. aber ein Smartphone hat man immer bei sich! Zum Beispiel bei Ausfahrten mit dem Rennrad, oder beim Shopping im Lebensmittelmarkt. Das Smartphone macht es möglich. Die Qualität der Schnappschüsse ist bereits überraschend brauchbar. Die Qualität der Bilder wird immer besser und genügt jetzt schon fürs Internet.

Meine beiden Notebooks haben mich auch dieses Jahr nie im Stiche gelassen. Erstaunt war ich ob der Leistung meines Billig-Notebooks, den ich vor 2½ Jahren für SFr. 333.– gekauft und auf diesen Thailand Aufenthalt mit Zusatzmemory auf 8 GB aufgemotzt hatte. Das Memory war spottbillig. Es bestätigte sich dabei einmal mehr, dass nicht (nur) der Prozessor allein für die Leistungsfähigkeit des Notebooks entscheidend ist, sondern hauptsächlich der Arbeitsspeicher. Ich kann nun mit dem ausgebauten Packard-Notebook problemlos Photos mit Photoshop bearbeiten, ohne unnötig warten zu müssen.

Meine Pläne für die Zukunft

Ihr solltet nun keine Lachkrämpfe bekommen, wenn ich Euch erzähle, dass ich eine persönlich Lebensplanung bis ins Jahr 2037 erstellt habe. Wenn die im grossen Kanton sprich Deutschland schon den Bau eines neuen Berliner-Flughafen „BER“  planten, so wollte ich zeigen, dass auch ich meinen Lebensabend planen kann und der wird stimmen, falls nicht etwas unerwartetes eintrifft. Unter dem Titel „Lebensplanung: Aengste? Ich habe noch etwa 20 Jahre zu leben“ könnt ihr Euch in meine geplante Zukunft vertiefen.

Liebe Freunde und Freundinnen

In Deutschland sind Bestrebungen im Gange, dass man Geschlechter-Neutral schreiben muss. Dort drüben nördlich vom Rhein gibt es nämlich mehrere Geschlechter: Männlein, Weiblein, Transsexuelle, Bischöfe etc.  Dies muss nun in der deutschen Sprache berücksichtigt werden, so wollen es die Feministinnen und das ZDF. Das Wort „Mannschaft“ muss weg und soll verboten werden, denn es gibt weibliche und männliche Teams. Es soll neu auch „Unisex-Toiletten“ geben, damit die Mutter mit dem kleinen Buben ihre Geschäftchen machen können. Der Ort „Mannheim“ soll von der Landkarte verschwinden. Wie geht es wohl mit dem Wort „Mannsweib“ weiter, wo sich doch Feministinnen bereits als „Menschen mit Menstruations-Hintergrund“ nennen.

Ich selber bin froh, dass ich ein Mann bin. So darf ich meinen Namen „Lehmann„behalten.

Das bedauernswerte Deutschland hat grosse Probleme. Ich verstehe jeden Deutschen, der in die Schweiz entflieht, bevor er sich einem Geschlechtertest unterziehen muss und einen zusätzlichen Aufkleber erhält.

Ich wünsche Euch allen jeglichen Geschlechts alles Gute, einen schönen Frühling und freue mich auf ein Wiedersehen z.B. ab dem 21. April auf Solaris

Ganz liebe Grüsse

Euer Max, seines Zeichens `mit Geschlecht „Rentner

 

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1 Kommentar

    • Toni Bianchi auf 18. März 2015 bei 12:29
    • Antworten

    Goodbye Max, danke für die schönen und lustigen Stunden die wir miteinander verbringen konnten.

    Wahrscheinlich bist du schon im Flieger, wenn ich diese Zeilen schreibe, also wünsche ich dir Happy-Landing, einen schönen Sommer im bella Italia und einen Riesensack prall gefüllt mit Gesundheit.

    Auf Wiesersehen im Oktober.

    Liebe Grüsse

    Toni

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