Bambus- und Holzbrücke in Sangkhlaburi

7. - 11. Nov. 2014: Fahrt nach Sangkhlaburi mit Uebernachten auf einem Hausboot

Karte von Sangkhlaburi
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Vor 7 Jahren habe ich mit der Schulklasse von Pat meine ersten Reisen innerhalb Thailands gemacht. Dabei sind mir Däng, Mä, Noi, Nä, Muh, Mäuw, Mr. Sät, Mr. It wie sie alle hiessen, fest ans Herzen gewachsen. In diesem Jahr war für das Wochenende vom 8. - 10. November eine weitere Fahrt zum geheimnisvollen Sangkhlaburi im mittleren Westen Thailands geplant. Es wurde eine spezielle Reise: Ich, Max mit 6 Frauen auf einem Hausboot unter freiem Himmel mitten im See vor der Ortschaft Sangkhlaburi.

Fahrt von Hua-Hin nach Bangkok

In diesen ersten Jahren war ich immer mit einem der Minibusse unterwegs. Für etwa SFr. 6.-- konnte man die 240 km nach Bangkok fahren, aber es gab eben immer wieder schwere Unfälle, weil die Fahrer wie die Teufel fuhren. Seit vergangenem Jahr benutzen Pat und ich, wann immer es geht, den Flughafenbus von Hua-Hin nach dem Bangkoker Flughafen Suvarnabhumi. Von dort aus fahren wir entweder mit dem Taxi in die Stadt oder benutzen der Flughafen Skytrain.

Pat war schon 10 Tage früher nach Bangkok gefahren, weil der Vater einer ihrer Schulfreundinnen gestorben war. Um einer Freundin in solch schweren Stunden beizustehen, ist dies In Thailand ein Grund, alles liegen zu lassen. Ich kenne mich in diesen Sitten und Gebräuchen bereits aus und unterstützte Pat bei ihrem Wunsch, bereits früher nach Bangkok zu fahren. Sie war mir deswegen sehr dankbar, denn sie wäre mir zu Liebe in Hua-Hin geblieben.

So war ich einige Tage "Strohwitwer" in Hua-Hin und hatte Zeit für meinen Schweizer Schulfreund Jörg Müller, der mich besuchte, und auch zu einem feinen Fisch-Essen mit den Bütlers aus Cha-Am.

Am Freitag, den 7. November war auch ich soweit, nach Bangkok zu fahren. Ich bestellte bereits am Vortag ein Tuk-Tuk und erklärte dem Fahrer anhand meiner Visitenkarte den Treffpunkt bei mir zu Hause im "Dusit Land & House 10". Aber die Thais hören einfach nicht zu, oder sie verstehen es nicht und getrauen sich nicht, dies zuzugeben. Er kam und kam nicht. Ich rief ihn an und er bestätigte, er sei auf dem Weg. Also ging ich ihm zum 7eleven-Shop beim Bahnübergang entgegen. Er sei jetzt dort, meinte er! Ich war verzweifelt, denn ich sah weit und breit keinen Tuk-Tuk-Fahrer. Glücklicherweise hörte ein Taxi-Motorradfahrer meine hilflosen Versuche, kam zu mir und erklärte dem Tuk-Tuk-Fahrer über mein Handy, wo ich sei. Es stellte sich heraus, dass er ins "Dusit Land 8" gefahren war. Fürs nächste Mal weiss ich es, ich muss ins "Dusit Land Sip" (Sip für 10) bestellen.

Dann gings wie oben beschrieben mit dem Flughafenbus nach Bangkok und mit dem Taxi weiter nach Samutprakan zu Pat's Haus. Im Bus, welche Ueberraschung musste sich jeder anschnallen! In Hua-Hin war es wunderbar schön mit blauem Himmel. Unterwegs in der Gegend von Samuth Sakhon regnete ja schüttete es, aber bereits im Raume Bangkok war wiederum normales Wetter. Nach knapp 4 Stunden Fahrt erreichte ich den Flughafen, wobei ich mich dann vom Abflugsstockwerk in den 1. Stock runterwursteln musste, weil aus irgendeinem Grund die Rolltreppen nach unten gesperrt und bewacht waren. Dies ist ein typisches Beispiel für eines der thailändischen Mythen. Niemand weiss, warum man nicht auf diesem Wege zu den unteren Stockwerken gelangen soll. Ein Geheimnis!

Dank meines Passes konnte ich nachweisen, dass ich "eben" erst angekommen bin, wenigstens hat dies der Sicherheitsmann akzeptiert. Manchmal ist es gut, sich saudumm zu stellen. Unten im 1. Stock angekommen, überraschten mich die neuen Taxi-Abfertigungs-Terminals. In diesen gibt eine Hilfsperson den Zielort ein und heraus kommt ein Papier mit dem Hinweis auf das Gate, wo der Taxi wartet. Eine gut gelungene Anwendung!

Regen auf der Fahrt nach Bangkok
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Samstag, 8. Nov: Fahrt nach Sangkhlaburi via Kanchanaburi (ca. 450 km)

Unser Minibus
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Um 10 Uhr trafen wir uns alle bei Daeng. Es war eine freudige Begrüssung, denn wir hatten uns mehrere Jahre nicht mehr gesehen. Ich Max der Casanova mit 6 Frauen! Aber zuerst wollten die Frauen noch Frühstücken. Also gings zuerst in eines der typischen Thai-Restaurants neben der Strasse zu einer Reis-Suppe. Ich mag diesen Brei gar nicht, denn diesen musste ich als Bub immer essen, wenn ich krank war. Ob ich wirklich davon gesünder wurde?

In einem Toyota Mini-Bus mit Mr. Bomm als Fahrer gings dann auf Fahrt. Kaum waren wir im Bus, da gabs schon wieder etwas zu essen: getrocknete Trauben, Guavas, Nüsse gebacken etc. Für Thais und Frauen im besonderen ist Essen etwas wichtiges. Sie essen immer, aber kleine Mengen. Man findet in Thailand immer ein Restaurant, um zu essen..und dies während 24 Stunden.

Kurz vor Kanchanaburi haben wir dann z'Mittag gegessen. Für Schweizer Verhältnisse wie Fürsten. Wir waren 7 Personen und bestellten etwa 15 Platten mit Speisen aller Art und bezahlten dafür 1'800 Baht, also etwa SFr. 55.--

Unterwegs zwischen Kanchanaburi und Sangkhlaburi hielten wir bei einem der vielen Strassenmärkte, bei dem grüne Bananen fein geraffelt und fritiert wurden. Mit verschiedensten Gewürzen verfeinert gab es daraus die unterschiedlichsten Snacks. Von Paprika bis süss. Die freie Marktwirtschaft der Thais erfindet immer wieder neue Produkte und bietet sie an. Die brauchen kein Gesundheitsamt, das alles zu Tode überwacht.

In Sangkhlaburi angekommen, trafen wir Mr. Saed. In seinen beiden Hausbooten werden wir auf dem "Khao Laem See" schlafen. Schlafen unter freiem Himmel. Nicht ganz, denn ein Dach haben wir über dem Kopf, aber auf der Seite ist alles offen. Vorerst gings nochmals zum Essen. Die Thais essen immer. Was mir hier speziell auffiel, waren die unzähligen Touristen auf dem Nachtmarkt. Nicht nur Ausländer, viele Thais, die ihr Wochenede hier verbringen.

Fritierte Bananen
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Leben auf dem Khao Laem Reservoir auf einem Hausboot

Mr Saed ist aus europäischer Sicht ein "Aussteiger", aus Thai-Sicht ein Business-Mann, der Hobby und Geldverdienen zusammenlegt. Er war bis zur Pensionierung im Bangkoker-Hafen als erfolgreicher Manager im mittleren Management tätig. Nach seiner Pensionierung vor 2 Jahren suchte er sich eine neue Herausforderung und fand diese, indem er 3 Hausboote kaufte, und diese als Schlaf- und Aufenthaltsort vermietet.

Die Preise sind moderat und abhängig von der Saison. Man mietet ein ganzes Boot, unabhängig der Anzahl Personen ab 2'000 Baht (SFr. 60.--) . Er bietet angenehme Matratzen, damit man nicht auf dem harten Holzboden schlafen muss, sowie ein paar Moskito-Netze. Ich nehme an, man kann bei ihm auch Essen und/oder Getränke bestellen, sowie Ausflüge machen.

Mister Saed und seine Hausboote
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Wie sich doch die Fotografie-Welt in den wenigen Jahren verändert hat. Ich war der einzige mit einem Fotoapparat. Die Frauen hatten alle ihre Smartphones und iPads, mit denen sie fotografierten. Das wichtigste aber war für sie, dass sie sich ihre Schnappschüsse unverzüglich zeigten oder in ihrem zum Teil grossen Fundus alte Bilder herausholten. Ich fühlte mich manchmal wie an einem Dia-Abend mit anderen Vorzeichen, war aber höflich oder habe mich schlafend gestellt!

Nach unserer ersten Nacht auf dem Hausboot war es am Morgen neblig und keine Sonne weit und breit. Erst gegen Mittag tat sich etwas. Dieser Nebel ist uns bereits auf der Hinfahrt aufgefallen, als wir in der Ferne Nebelbänke wie bei uns im Hebst beobachteten.

Wie früher sah ich Mr. Saed oft bei seiner Leidenschaft dem Fischen. 3 Angelruten hatte er im Wasser. Und in der Tat bekamen wir bereits am ersten Abend einen grossen leckeren Fisch zum Essen.

Leben auf dem Hausboot auf dem Khao Laem Reservoir
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Pat kann nicht schwimmen
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Die erste Nacht auf dem Hausboot

Erst spät abends sind wir eingeschlafen. Ich war der erste, denn die Frauen spielten noch ziemlich lange Poker. Während das Licht noch brannte, belästigten uns viele Mücken und Falter. Ich zog mir deshalb ein Hemd mit langen Aermeln an und versteckte mich im Schlafsack.

Da wir im Freien schliefen, wachten wir automatisch auf, sobald es Tag wurde. Ein paar Mal konnte ich mich noch drehen, bis mir der erste Kaffee und die erste Avocado angeboten wurde. Ich wurde verwöhnt mit Avocados, die sie mit Honig süssten. Das Hausboot war zwar spartanisch eingerichtet, aber es verfügte über eine Toilette und eine Dusche mit warmem Wasser. Am ersten Abend bin ich um ein Haar ins Wasser geflogen, als ich mit nassen Füssen aus der Dusche kommend, auf den Holzbalken ausrutschte.

1-2 Stunden später gabs dann das richtige Frühstück. Reis-Brei, wie es die Thais lieben.....aber nicht der Schweizer ... Ich machte auf Diät !!!!!

Die alte Pagode und die weltberühmte Holzbrücke

Die Thais sind immer für eine Ueberraschung gut. Weil ich die berühmte Pagode und die hölzerne Brücke nur aus dem Reiseführer kannte, organisierte Mr. Saed ein Schnellboot, das mich und Pat dorthin führte. Zuerst ging es zu "versunkenen Pagode" in Sichtweite unseres Hausbootes.

Versunkene Pagode
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Die versunkene Pagode

Die ursprüngliche Stadt Sangkhlaburi weiter im Südosten wurde durch den neuangelegten Stausee im 1984 überflutet und an ihrer jetzigen Stelle am Ufer des Khao-Laem-Reservoirs neu errichtet. Nur die Reste einer alten Pagode sind noch im See zu erkennen und zeigen, wo einst das alte Sangkhlaburi stand. Je nach Wasserstand kann man in der Pagorde herumspazieren. Zu unserer Zeit war der Wasserstand ca 2-3 m tiefer als der Höchststand am Ende der Regenzeit. Deshalb war die "versunkene Pagode" begehbar. Sogar eine kleines Gebetstelle haben sie eingerichtet. Aber rundherum Wasser. Ein eindrücklicher Anblick.

Versunkener Tempel von Alt-Sangkhlaburi
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Saphon-Mon-Holz-Brücke

Im heutigen neuen Sangkhlaburi leben Thais und Karens nebeneinander, die für ihr geflutetes Land entschädigt wurden. Hingegen waren die ohne Landbesitz siedelnden Mon-Flüchtlinge plötzlich heimatlos. Sie fanden aber auf dem Gelände des nahen Mon-Klosters eine neue Bleibe. Sangkhlaburi und das Mon-Dorf "Wang Kha" auf beiden Seiten des Sees wird durch die 400m lange für den Verkehr gesperrte idyllische Saphon-Mon-Brücke verbunden. Es ist die zweitgrösste Holzbrücke der Welt.

Vor ein, zwei oder drei Jahren ist die damals grösstenteils aus Bambus gebaute Brücke während eines Hochwasser zusammengebrochen und musste wieder neu aufgebaut werden. Heute scheint sie zwar recht stabil zu sein, ob sie ein neuerliches Hochwasser überstehen wird?

Auch die Holzbrücke war mit dem Schnellboot schnell zu erreichen. Das Aussteigen war dann schon etwas kritischer, denn die Boote schwankten und hielten an einem Bambussteg mitten auf dem See. Dabei passierte mir beim Aussteigen ein Missgeschick: Ich musste meinen einen Fuss auf einen einzelnen schwimmenden Bambus setzen, um auf den Steg zu gelangen, rutschte dabei aber aus und lag mit dem Oberkörper auf dem Boot und mit dem rechten Bein über dem Bambus halb im Wasser. In der linken Hosentasche befanden sich meine Ausweise, aber wohlweislich in einem Plastiksack. Sie wurden nur leicht nass. Glücklicherweise blieb meine rechte Seite trocken, denn in der rechten Hosen-Tasche hatte ich meinen kleinen Fotoapparat. So blieb es einzig bei einer kleinen Schürfung.

Holz- und Bambusbrücke
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Mon-Kloster "Wat Wang Wiwekaram"

Oberhalb der Mon-Siedlung "Wang Kha" erhebt sich auf einem Hügel das Mon-Kloster "Wat Wang Wiwekaram", das vom berühmten Abt "Luang Pho Uttama" entworfen und geleitet wurde. Ich erwähne ihn deshalb ausdrücklich, weil er von vielen Thais hoch verehrt wird. Er starb im 2004 97-jährig. Vor dem Tempel wird sogar sein Auto ausgestellt, mit dem er zwischen Bangkok und seinem Tempel hin- und herfuhr.

Mon-Kloster "Wat Wang Wiwekaram"
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Pagode "Golden Stupa Bodhagaya"

Etwa 700 m unterhalb dieser Tempelanlage steht die grosse goldene eckige Pagode "Golden Stupa Bodhagaya", die in indischen Stil gebaut wurde. Ein eindrückliches Bauwerk, das meine Frauen 3x im Uhrzeigersinn betend umrundeten, wie es bei den Buddhisten üblich ist. Rund um diese Pagode findet ein grosser Kundstgewerbe Markt mit Waren aus Indien, Burma und China statt.

Golden Stupa Bodhagaya
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Golden Stupa Bodhagaya
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Ausflug an die burmesische Grenze zum 3 Pagoden Pass

Etwa 25 km ausserhalb Sangkhlaburi gelangt man an die burmesische Grenze, die oft nur wenige dutzend Meter neben der Strasse verläuft. Dieser Ort ist für die Thais ein Ort des Shoppings. Man findet hier sehr günstige Stoffe, Möbel aus Teakholz und andere Gegenstände aus dem nahen Burma. Wir kauften zum Beispiel wunderbare Orchideen-Stauden zu 100 Baht das Stück, wobei wir die 4. Orchidee gratis dazu erhielten.

Ich kaufte mir einen Behälter für Toiletten-Papier aus fein bearbeitetem Holz zu je 60 Baht, das sind etwa Fr. 2,-- Dieser Behälter hat mit Toilette gar nichts zu tun, ausser, dass man Toiletten-Papier einfüllt. Er wird auf den Tisch in der Wohnung oder der Terrasse gestellt und dient als Papierbehälter, wenn man etwas putzen muss.

Artikel aus Myanmar I
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Auf dem Rückweg hielten wir in einem Outlet-Store mit Australischen Schuhen an, wo ich mir ein schönes Paar HushPuppies Schuhe für 1'100 Baht entsprechend SFr. 33.-- kaufte. Ob die echt sind oder eine gute Fälschung wage ich nicht zu behaupten. Ich vermute, dass es Original-Sohlen von HushPuppies sind, die hier in Sangkhlaburi mit den Leder-Oberteilen genäht werden. Ich sah nämlich 3 Mädchen, die von Hand diese Schuhe nähten.

Artikel aus Myanmar II
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Rückfahrt, Shopping unterwegs und weiter dann nach Hua-Hin

Erst am mittleren Nachmittag luden wir den Minibus zur Heimfahrt. Er war wieder einmal "bumsvoll", denn die Thai-Frauen haben in den 3 Tagen zugeschlagen. Kurz vor Bangkok hielten wir an, um nochmals etwas rechtes zu essen!

Es ist üblich, dass eine der Thais, in unserem Fall immer Nae, die Kasse führt. Sie entscheidet von Zeit zu Zeit, wieviel neues Geld sie braucht. Insgesamt hat uns diese 3-tägige Reise (Fahrt, Hausboot, Essen) 4250 Baht pro Person, das sind etwa SFr. 130.-- gekostet, plus eigene Ausgaben aus dem privaten Shopping.

Es war eine tolle und interessante Fahrt. Man muss aber das Shopping mögen, denn für die Thai-Frauen ist dies neben Poker-Spielen und Tempel-Besichtigungen das wichtigste.

 

Mail an Max Lehmann
Schafmattweg 13, 4102 Binningen
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Zu meiner Auto-Biografie
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