In der Tat fliege ich nun bereits zum 7. Mal nach Thailand und wohne zum 4. Mal in diesem Haus an der Soi94 in Hua-Hin
Alle Jahre wieder, der Lehmann schlief auch dieses Jahr in der Nacht vor seinem Abflug nach Thailand unruhig und schecht. Obwohl ich Zeit im Ueberfluss hatte, war ich unruhig. Es könnte ja etwas schief gehen. Ich könnte den Zug verpassen. Oder habe zu schweres Gepäck? All dies ist Unfug, denn ich bin ja derart pinkelig und wiege mein Gepäck ganz genau, was sich beim einchecken auch bestätigte: Der Koffer war 29 kg schwer, erlaubt waren 30 kg. Mein Cabin-Board-Trolley war nur ein wenig zu schwer, 14 kg, statt 10 kg, und mein Rucksack enthielt nur die Fotokameras und 1 Notebook.
Wie jedes Jahr ging alles problemlos über die Bühne. Sogar der thailändische Zoll in Bangkok liess mich in Ruhe, der diesmal sehr aktiv war und vor mir 3 Personen zur Kontrolle herausfischte! Bei mir wäre er fündig geworden: 3 kg Fondue, 200g Greyerzer Käse, 1 Salami, 3 kg Basler Leckerli.
Wie letztes Jahr leistete ich mir Business Klasse, damit ich die 11 Stunden Flug besser hinter mich bringen konnte. Diesmal kam die „Thai Airways“ dran, denn ich nutzte ein gutes Angebot im Frühjahr 2014 kurz nach Eröffung des Sommerflugplanes. Im Flugzeug Airbus 340-600 der Thai Airways waren zwar nicht die neuesten Sitz-Betten installiert, sondern nur die mit 17 Grad leicht schrägen. Man rutschte immer leicht hinunter. Aber ich habe mit einer blauen thailändischen Schlaf-Pille bis kurz vor der Landung und dem Frühstück herrlich geschlafen.
Begonnen hat der Reisetag mit der Zug-Fahrt 1. Klasse zum Flughafen Zürich. Renato brachte mich zum Bahnhof und war nicht einmal überrascht über meinen schweren Koffer. „Wie jedes Jahr“ meinte er trocken, als wir ihn mit vereinten Kräften aus dem Kofferraum hieften. Renato ist während meiner Abwesenheit mein Privat-Manager. Er sichtet meine Post und entscheidet, was für mich in Thailand wichtig sein könnte. Ich kann mich bei ihm 100% verlassen. Danke Renato!
Wie jedes Jahr war ich wiederum viel zu früh auf dem Flughafen, 3½ Stunden vor Abflug. Sobald ich aber eingecheckt hatte, und dies ging sehr schnell, da ich so früh war, begannen meine Ferien. Ich spazierte durch die Duty Free Shops, kaufte ein Parfum für mich und 1 kg M&M’s für Pat. Ich meinte immer zu Pat, mit diesen Pillen wirst Du 100 Jahre alt.
Dann gings in die „Panorama Lounch“ der Swiss, von der ehemalige Bekannte immer schwärmten. Zu schwärmen gab es wenig Grund, wenn man von der schönen Aussicht auf das Flugfeld absieht. Aber die Geschmäcker sind verschieden. Ich verpflegte mich mit Trocken-Reis und etwas Fleisch, dann habe ich noch ein Gipfeli (Croissant) mit einem wirklich feinen Kaffeei zu mir genommen. Ja, fast hätte ich es vergessen, es gab auch Champagner, aber ich musste mich nicht mitten am Tag prostituieren.
Das Essen in der Thai Airway war dann aber Spitze. Die Hostessen in seidenen Thai-Gewänder servierten ein 4-Gänger einzeln auf königlichem Thai-Porzellan. Allein der Pfeffer- und Salz-Streuer sahen fantastisch aus. Ich hatte Mühe, all das Angebotene zu essen. Da hat die Finnair, mit der ich ketztes Jahr flog, keine Chance.
Etwa 1½ Stunden vor der Landung in Bangkok ging das Licht an und weckte mich auf. Ich schlief tief. Ein feines Frühstück mit allem Drum und Dran stand nun an, dann die Uhren anpassen und wenig später setzte das Flugzeug etwas holprig auf der Piste auf.
Das Immigration-Formular habe ich bereits zu Hause ausgefüllt. Ich besitze immer in paar Reserven. Im Gegensatz zur Finnair gab die Thai keine Zugangskarte für die Priority Immigration für Business Passagiere. Dies war der einzige negative Punkt bei Thai Airway, was aber nicht gestört hat, denn um diese frühe Zeit schlief der Flugplatz Suvarnabhumi noch. Es waren wenige Flugzeige gelandet und deshalb war auch das Passagier-Aufkommen beim normalen Immigration klein und übersehbar. Ich musste nur 2 Personen vor mir abwarten.
Und bereits lief das Förderband mit den Koffern von Zürich. Es überrascht mich immer, wie schnell das Ausladen geht. Noch kurz ein Anruf zu Pat, um sicher zu gehen, dass wir uns am Meeting-Point nicht verpassen. Dann schnappte ich mir meinen uralten nicht tot zu kriegenden grünen Samsonite Koffer, den ich zur besseren Identifikation mit grossen goldenen Sternen bemalt hatte, und marschierte am thailändischen Zoll vorbei, wohl bemerkend, dass er die Gäste vor mir zur Kontrolle herausfischte. Diese überschäumende Arbeitswut ist mir in den vergangenen Jahren nie aufgefallen. Härtere Sitten durch Einfluss des Militärs?
Am Meetingpoint sah ich dann Pat stehen. Verschämt grüsste sie von weitem mit einem „Wai“, dem thailändischen Gruss, bevor sie mich herzhaft umarmte. „Ich bin kein junges Mädchen mehr, ich darf das„, meinte sie. Es ist doch einmalig, wie man mit der heutigen Technik mit jemandem über mehr als 8’000 km Entfernung sich treffen kann. dem „Handy“ sei Dank!
Mit einem Taxi fuhren wir vom Flughafen nach SamutPrakan einem Vorort von Bangkok, wo Pat ihr Auto abgestellt hatte. Und weiter ging es die 240km über den ExpressWay und die Hauptstrassen nach Hua-Hin, wo wir vor 10 Uhr eintrafen. Wir üblich machten wir ausserhalb Bangkok einen Fahrerwechsel und ich übernahm bis HH das Steuer. Bereits nach wenigen Metern hatte ich mich an den Linksverkehr gewöhnt und auch die Schalthebel für Licht, Blinker und Scheibenwischer im Griff. Noch letztes Jahr betätigte ich mehrmals anstatt des Blinkers den Scheibenwischer. Dieses Jahr nie.
Mein Haus in der Soi94 war blitzblank geputzt. Alles funktionierte. Maleena die Besitzerin, hat alles tiptop vobereitet. Es war ein schöner Start in die 5 Monate in Thailand. Pat war auch total fit. Es sind nun bereits mehr als 2 Jahre her, seit sie 2 Jahre todkrank im Spital lag. Sie fühlt sich „strong“ also stark, wie sie immer wieder betont. Die Zeit im Tempel hoch in den Bergen tut ihr sichtlich gut. So hat auch sie ihr spezielles Leben: 5 Monate mit mir und 7 Monate im Tempel.
Nachdem wir uns ein paar Stunden zum Schlafe hingelegt hatten, nahm ich meinen Honda-Roller in Betrieb, dessen Batterie zwar fast leer war, aber über den Kickstarter lief er bereits beim ersten Kick. Dann fuhren wir zum Shopping, um das Lebens-Wichtigste einzukaufen: Chang-Bier, Wasser, Eier, Toastbrot, Butter, Konfitüre, Orangensaft sowie verschiedene Thai-Saucen.
Es ist auch bereits Tradition: Am 1. Abend gingen wir auf die Strasse zu den Thais und assen dort etwas feines. Diesmal war es ein grillierter Fisch mit 2 verschiedenen Nudeln, und 1 grossen Chang-Bier.