Gute Fotos, schlechte Fotos

Max SelbstbildnisAn dieser Frage sind schon Freundschaften zerbrochen. Ich hatte einen Freund, der hat mit seiner digitalen Pocket-Kamera, was ja nichts mit der Qualität zu tun hat, Unmengen von Fotos geschossen. Auch dies ist nichts negatives. Er zeigte sie mir immer voller Begeisterung. So auch das Foto des Vollmonds als kleinen winzigen Punkt.

Zu all dem gäbe es ja gar nichts auszusetzen, denn er war glücklich und zufrieden mit seinem Hobby. Er war überzeugt, ein ganz grosser Fotograf zu sein. Und dies musste er immer wieder mit passenden und unpassenden Bemerkungen kund tun. „Es ist besser, ein Bild ist unterbelichtet, als umgekehrt. Da kann man noch etwas rausholen.“

Stolz berichtete er mir einmal, dass er im GEO-Wettbewerb im „GEO-Leser-Fotoarchiv“ ein Leibchen mit Zertifikat für den eifrigsten Fotografen gewonnen habe. In der Tat speicherte er jedes Jahr die allermeisten seine geschossenen Fotos ungeachtet der Qualität dort ab. Er konnte sich von keinem Bild trennen. Es waren Kraut und Rüben darunter, auch ein paar wirklich Gute, die im Abfall gar nicht zur Geltung kamen.  Ich habe darauf laut „gekluckst“, denn ich kannte seine Bilder, und seither waren wir nur noch Bekannte.

Deshalb mag ich auch nicht die iPhone-Fotografen, die mir unentwegt ihre Fotos auf kleinstem Bild unter die Nase halten wollen!

Mein Aufruf: Zeige und veröffentliche nur Deine besten Fotos! Du wirst erstaunt sein, denn auch Du schaust diese immer wieder an !

Sei mal ehrlich zu Dir. Schaust Du Deine Fotos immer wieder an? Nein, wirst Du mir antworten.

In der Tat sind bei den meisten Hobby-Fotografen (auch bei mir) ⅓ der Bilder Schrott, ein weiteres ⅓ der Bilder Durchschnitt und im letzten ⅓ findet sich die eine oder andere Trouvaille

Bei grossen Reisen und daher auch grossen Bild-Mengen setze ich mir das Ziel, nicht mehr als 100 max 150 Fotos als vorzeigbar zu selektieren. So habe ich z.B. auf meiner letztjährigen Burma-Reise  3’500 Fotos geschossen, davon aber nur 140 für gut und vorzeigbar befunden. Mehr konnte ich meinen Freunden oder dem Reisebericht nicht zumuten. Es war keineswegs leicht, mich von vielen schönen Fotos zu trennen, aber es bringt einfach nichts und ist langweilig, wenn ich von der berühmten und einmaligen Shwedagon-Pagode in Yangon mehr als 5  Fotos veröffentlichen würde.

Ich kann Euch versichern, derart selektierte Foto-Alben werdet ihr immer wieder selber gerne anschauen

Tips fürs Vorgehen zur Selektion

  1. Ich mache immer eine Kopie aller Fotos dieser Reise und speichere sie auf einem externen Speichermedium. Darauf kann ich zurückgreifen, wenn ich irrtümlich falsch gelöscht habe
  2. Dann schaue ich mir jedes einzelne Bild an. Unscharfe und schlechte Bilder, Bilder ohne Inhalte etc d.h. etwa 25-30% der Bilder  werden unverzüglich gelöscht.
  3. Dann gruppiere ich die Bilder in überblickbare Themen-Gruppen wie Reise-Etappen oder Städte oder Denkmäler etc
  4. Je Gruppe lege ich mir dann fest, wieviele Bilder ich davon maximal heraussuche. Faustregel nicht mehr als 10. Dazu bearbeite ich die besten Bilder und peppe sie auf mit einem der gängigen Fotobearbeitungs-Werkzeuge.

 Ist nun dieses Bild SCHROTT oder GUT oder HERVORRAGEND?

Ist dieses Bild nun Schrott oder Gut oder Hervorragend?

Print Friendly, PDF & Email

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.maxlehmann.ch/wpthai/2013/12/20/gute-fotos-schlechte-fotos/

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Secured By miniOrange