Klein-Business oder die „Wertschöpfungskette“ in Thailand

Es ist hochinteressant, mit welche einfachen Mitteln in Thailand neue Werte generiert und damit der Lebensunterhalt von Familien oder Familienbetriebe ermöglicht wird. So werden einheimische Landwirtschafts- oder Fischerei-Produkte in kochfertige und essbare Portionen zubereitet, indem sie beispielsweise eine Ananas in essbare Stücke zerschneiden. Oder die Garnelen (Shrimps) von den Innereien und der harten Körperoberseite befreien, sodass man sie direkt braten und essen kann.

Auf den täglichen Märkten kann man auf Schritt und Tritt beobachten, wie die Thais und Chinesen emsig ihre Rohprodukte zu neuen Waren zubereiten. An einem Verkaufsstand bereitet eine Frau die verschiedensten Saucen her. An einer anderen Stelle werden ohne Zucker aber mit Früchten, Eiern und Kokosnuss feine Desserts hergestellt. Dazu zählen aber auch die unzähligen Strassenküchen, die auf dem Markt das Fleisch, Gemüse und Zutaten einkaufen, und als Ergebnis feine geschmackvolle Speisen anbieten.

schneider

Mein Schneider in SamutPrakan

Solche Kleinbetriebe findet man überall: Die Wäscherei (Laundry), in der die Thai-Hausfrau mit ihrer privaten Waschmaschine und Bügeleisen für wenig Geld einen exzellenten Service für die Fremden und auch Einheimischen anbietet. Der Schneider auf der Strasse, der kleinere und grössere Aenderungen, Reparaturen an Hosen und Hemden vornimmt. Hierhin bringe ich meine Hosen/Jeans, um sie meinen kurzen Beinen anzupassen. Dafür bezahle ich dann 50-60 Baht, das sind SFr. 1.60 resp €1.20

Am Schluss der Produkte-Nutzung steht der Abfall. Aber auch dieser wird weiterverwendet und genutzt. Ueberall stehen Container und Abfall-Tonnen, in die man die Abfälle ungeordnet hinen wirft. Aber nicht lange bleiben die Säcke dort, denn nun kommen die Abfallsammler, die tiefste Stufe der Sozial-Hierarchie, und durchsuchen die Abfälle nach brauchbaren Materialien. Der eine ist spezialisiert auf Papier, ein anderer auf Plastik, oder Metall. Diese sammeln sie zusammen und bringen sie auf eine Sammelstelle, die ihnen das Gesammelte nach Gewicht abkauft. Es ist eine harte Arbeit, aber sie bringt doch je Tag 100 bis 200 Baht ein. So können auch die Aermsten der Armen leben.

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