Obwohl das Wetter hier in Binningen (Basel) auch in den vergangenen Tagen prächtig war, nahm ich mir viel Zeit, an meiner Biographie und meinen Testament-Unterlagen zu arbeiten.
Ich habe zwar nicht im Sinn, in Bälde abzuhauen, aber ich bin mir bewusst geworden, dass auch ich nicht unsterblich bin. Deshalb ist es mir wichtig, dass meine Nachkommen nicht in eine emotionale Panik geraten, falls ich unverhofft mit einer schrecklichen Krankheit konfrontiert werde, die mein Leben stark beeinträchtigt oder sogar beendet. Ich dachte dabei an den für mich abschreckenden Fall des F1-Rennfahrers „Michael Schumacher“. So möchte ich niemals dahin-vegetieren. In einem vergleichbaren Zustand will ich, dasss die Maschinen abgestellt werden, denn ich hatte ein tolles Leben!
Sie kennen nun meine Gedanken und meine Lebenseinstellung in Bezug auf Tod, Invalidität und schweren Hirnschaden und können in meinem Sinne auch handeln. All dies habe ich zusätzlich in einer mehrseitigen „Todesfall-Verfügung“ formuliert.
Dieses Dokument ergänze ich laufend, sobald mir etwas wichtiges einfällt. Dieser Prozess dauert bereits ein paar Jahre an. Heute habe ich das nachfolgende Einstiegs-Kapitel in meine „Todesfall-Verfügung“ eingefügt:
Mein wichtigstes Anliegen
Mein Ableben soll möglichst wenig negativen Einfluss auf den Lebensablauf meiner Familie und Freundeskreis haben. Ich möchte, dass ihr Euch bewusst seid, dass ich von Euerer Trauer und Anteilnahme nichts mehr wahrnehme. Dies bedeutet nun nicht, dass ihr nicht traurig sein dürft. Aber ihr sollt Euer aktuelles Leben deswegen nicht umstellen. Es soll Euch nicht kümmern, was die Leute sagen werden. Denkt daran, dass ich das Leben, die Reisen und Ferien über alles liebte.
|
Meine Biographie: Mein Leben im Sport und Militär
Diese beiden Themen standen im Vordergrund meiner aktuellen Veröffentlichungen. Vorallem seit meiner Pensionierung Ende 2000 war ich weit über 60’000 k m mit dem Rennrad unterwegs. Ich strampelte vom Norden in den Süden Thailands und auch Vietnams, Ich traf dabei ehemalige Grössen des Radrennsportes wie Tony Rominger, Andy Schleck, Ernesto Guidali und auch Max Hürzeler.
Das Militär hatte mich geprägt, stellte ich beim Schreiben fest. Ich wollte besser sein als mein Vater, konnte es ihm aber nicht mehr beweisen, weil er kurz vor meinem grössten Erfolg während der Offiziersschule an einem Autounfall in England verstarb. Dadurch hatte ich nie einen „Bewunderer“. Ich blieb mit meiner Leistung alleine.