In Kürze: Ich bin spätabends am Mittwoch, 20. April in Solaris angekommen. Ich hatte keine Probleme auf der ganzen Fahrt. Leider funktionierte auf Solaris die Internet-Antenne auf „meinem“ Waschhaus erst seit heute Montag, 25. April.
Verzollung
Ein mittlere Grosskampftag war angesagt: Verzollung des neuen Wohnwagens und unmittelbare Weiterfahrt bis an die italienische Grenze, d.h. bis Chiasso
Wie gewohnt schlief ich in der Nacht davor schlecht. Zwar nicht so schlecht wie üblich, vermutlich weil ich nicht so früh aufstehen musste. Um 10 Uhr sollte ich mich am Rastplatz Bad Bellingen mit Christian Ernst aus der gleichnamigen Camping-Firma in Ettenheim (D) treffen. Bei ihm habe ich alle meine bisherigen Hobby-Wohnwagen gekauft, auch diesen Neuen. Er wird den Wohnwagen am Deutsch-Schweizer Zollamt Weil verzollen, denn ich möchte die 19% MWSt gegen den tieferen Schweizer Ansatz von 9% eintauschen.
Ich bin ein Gewohnheitstier. Ich will nie zu spät kommen. Deshalb fuhr ich 15 Minuten zu früh zu Hause weg und war prompt eine halbe Stunde zu früh am Meeting-Point. Schön sah er aus, mein neuer Wohnwagen. Meine Bedenken, dass er mit 1’400 kg zu schwer für meinen Skoda sein könnte, zerstreuten sich im nu. Er liess sich leicht fahren und fuhr spurgetreu.
Es war nicht der erste Wohnwagen, den Christian Ernst verzollte. Er war routiniert. Er verkauft mehr Wohnwagen in die Schweiz, als Bantam der Schweizer Generalimporteur. Innert 30 Minuten war alles erledigt, nachdem ich die Schweizer Mehrwertsteuer von Fr. 1’361.45 bezahlt hatte. Die deutsche MwSt von 19% erhielt ich zurück. Der Wohnwagen kostete mit inkl des 2’000 fränkigen Mover Fr. 18’300.– oder umgerechnet um die 16’500 Euro.
Fahrt nach Istrien
Mein Plan war, unmittelbar nach der Verzollung nach Istrien weiter zu fahren. Mein Auto habe ich bereits am Vortag geladen. Wie üblich habe ich das volle Platzangebot ausgenützt. Kurzum: Mein grosse Kombi war gut beladen, obwohl ich doch reduzieren wollte, denn ich hatte zusätzliche 1’400 kg zu schleppen. Was ich gewichtsmässig an Lebensmittel und Kleider einsparte, legte ich für Werkzeuge für die Demontage der Inneneinrichtung meines „alten“ Wohnwagens zu, den ich als mobiles Vorzelt benutzen werde.
Genau um 11:30 Uhr war mein Wohnwagen verzollt. Ich lud als zusätzliche Deichsellast einen schweren Kleidersack in den Bug des Wohnwagens und ab gings wenige Minuten später. Bereits um 15:16 Uhr hatte ich die Schweiz durchquert und tankte das günstigere Benzin in Coldrerio kurz von der italienischen Grenze.
Eigentlich plante ich, hier zu Uebernachten. Aber das wollte ich mir nicht antun und und mehrere Stunden bis zur Dunkelheit warten. Kurzentschlossen fuhr ich weiter. Weiter durch den italienischen Zoll, via Milano und Bergamo nach Venedig. Ich war immer noch nicht müde. Das Auto fuhr wie von selbst in der von mir gewählten Durchschnitts-Geschwindigkeit von um die 90 km/h. Auf dem Weg nach Triest wurde es langsam Nacht. Sicherheitshalber tankte ich voll auf. Ich wollte nicht mit leerem Tank irgendwo stehen bleiben. Nun, 100 km vor meinem Endziel gab es kein Halten mehr. Ich fuhr durch und benutzte den Schleichweg vom italienisch-slowenischen Grenzübergang Skofie (bei Triest) bis zum slowenisch-kroatischen Grenzübergang Dragonje .
Um 22 Uhr langte ich auf dem Parkplatz des Restaurant Kiwi kurz vor dem Campingplatz Solaris ein. Hier wollte ich schlafen, aber vorher genehmigte ich mir ein kühles Gute-Nacht-Bier. Eine Belohnung für die gute Fahrt. Nur einmal musste ich voll bremsen, als eine italienische Familien-Kutsche unverhofft die Spur wechselte und sich vor mich setzte. Der angesagte Kälteeinbruch hatte auch Istrien erreicht. Obwohl ich in letzten Moment eine wärmende Decke in den Wohnwagen eingepackt hatte, war meine erste Nacht im neunen Wohnwagen keine gemütliche. Ich fror und musste mir einen Pullover und wärmende Socken anziehen. Aber ich überlebte und erlaubte mir im Kiwi zum Frühstück einen Kaffee samt Croissant.
Ueber den Benzinverbrauch für die 830 km lange Strecke mit Wohnwagen war ich überrascht. Ich rechnete mit 13-14 Liter/100 km, denn das Gespanngewicht hat sich durch den Wohnwagen verdoppelt, ganz zu schweigen vom Luftwiderstand durch die hohe Front des Wohnwagens. Ueber die ganze Strecke fuhr ich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 km/h (GPS-gemessen) und verbrauchte dabei 10 Liter 95 Oktan/100km. Ein überraschender Wert.
Das Reisewetter
Es war ein herrlicher Frühlingstag mit Sonne und feiner Wärme. Auf der ganzen Strecke brauchte ich die Sonnenbrille. Die Wetterprognose für den kommenden Donnerstag versprach weiterhin schönes Wetter, bis dann gegen Ende der Woche die Kälte aus dem Norden auch über Istrien einbrechen werde.