Was gibt es extremeres, als in einem abgedunkelten Zirkuszelt ohne die grosse Beleuchtung das öffentliche Training von Zirkus-Pferden zu dokumentieren? Der Schweizer National-Zirkus Knie gastiert zur Zeit in Basel. Grund genug, meine neue Kamera an Ort und Stelle auszuprobieren.
(Hinweis: Die nachfolgenden Bilder sind nur in einer reduzierten Auflösung von 800px abgespeichert!)
Eine besondere Begegnung
Ich war zu früh auf dem Zirkus-Areal. Ich spazierte herum, freundete mich mit den Pferden an und sah auf einer Bank ein älterer Mann sitzen, einen Kaffee drinkend. Ich setzte mich zu ihm und plauderten über das Zirkus-Leben. Der Platz in Basel sei knapp, meinte er. Die Artisten campierten in ihren grossen Wohnwagen im nahen Weil und fahren zu den Vorstellungen mit dem Rad hin und her. Er bestätigte mir, dass in Kürze im Chapiteau ein öffentliches Training mit Pferden stattfinde. Mein Gesprächspartner war „Fredy Knie Junior“, der Direktor des Zirkus Knie, was ich aber erst während des Trainings realisierte.
Der Test war erfolgreich
Um 10 Uhr begann das öffentliche Training im nur leicht erhellten Zelt. Als erstes mussten sich meine Augen an die Dunkelheit anpassen, bevor ich auf der Treppe zu den Sitzplätzen gehen konnte. Der Sucher der Kamera hatte damit keine Probleme. Er hellte das bisschen Licht auf, sodass ich alles im bester Klarheit sehen konnte.
Ich machte aus der 10. Zuschauerreihe etwas erhöht aus ca. 30 m Distanz rund 150 Fotos im „Automatic-Modus“, d.h. die Canon stellte alles automatisch ein, sobald ich abdrückte. Ich liess RAW- und JPEG-Fotos herstellen und abspeichern. Da es dunkel war, stellte die Canon für alle Fotos ISO=6’400 und eine Verschlussgeschwindigkeit von 1/20 bis 1/60 Sekunde ein. Ja, ihr habt richtig gelesen! Der doppelt stabilisierte Bewegungs-Stabilisator und Autofokus erlaubte diese niedere Geschwindigkeit aus der Hand. Bei keinem der Bilder stellte ich ein Verwackeln fest! Es gab einzig ein Problem, die Bewegungsunschärfe durch die trabenden oder galoppierenden Pferde.
Ein raffinierter RAW zu JPEG Konversions-Algorithmus
Beim Aufbereiten der Fotos auf dem Notebook stellte ich zu meiner grossen Ueberraschung fest, dass bei der ISO-Einstellung 6’400 auf den RAW-Bildern ein Bildrauschen sichtbar war, während ich bei den gleichzeitig abgespeicherten JPEG-Fotos keine Artefakte entdeckt habe. Canon muss der internen Konversion RAW zu JPEG ein optimaler Algorithmus verabreicht haben.