24. Juli: Israels Krieg im grössten Freiluftgefängnis der Welt

Der Gazastreifen ist ein Küstengebiet am östlichen Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten mit Gaza-Stadt als Zentrum. Der Gazastreifen hat circa 1,82 Millionen Einwohner. Der Gazastreifen ist Teil der Palästinensischen Autonomiegebiete und steht im Inneren formal unter Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde.

Der Gazastreifen wird abgegrenzt auf der einen Seite durch das Meer und auf der anderen Seite durch hohe Betonmauern, wie wir sie aus DDR-Zeiten kannten. Die dortigen Bewohner sind eingeschlossen und abhängig vom Goodwill der Israelis. Elektrischen Strom gibt es nur stundenweise. Der Gazastreifen kann als grösstes Freiluftgefängnis der Welt bezeichnet werden.

10500242_10202259226582703_4063825233348160481_nMit dem jetzigen Krieg der Israelis mit 700 (Stand 23. Juli) und täglich mehr Toten zumeist Zivilisten kommen mir automatisch Vergleiche mit dem Warschauer Ghetto in den Sinn. Ist dieser Vergleich absurd? Vergleiche sind immer gefährlich. In gewissen Dingen geht es den Palästinensern schon besser. Sie werden wenigstens nicht systematisch ermordet, sondern nur willkürlich. Wehe aber, sie gelangen in die Nähe israelischer Waffen. Die machen keinen Unterschied, ob es sich um spielende Kinder oder Frauen handelt. 75% der Toten sind Zivilisten. Da stelle ich mir automatisch die Frage, welches sind die Kriegsziele der Israelis?

Kritik an der israelischen Kriegspolitik lehnt Israel mit immer demselben Worten ab, „Das sei Antisemitismus“! Kritik ist unerwünscht. In Deutschland geht dies soweit, dass sich kein Politiker zu einem kritischen Votum gegenüber Israels Vorgehen wagen würde. Anfang Woche wurde der israelische Botschafter in Berlin interviewt. Die eisige Kälte in seinen Worten gegenüber seinen Kritikern hat mich schockiert, welch schreckliches Gedankengut befindet sich in seinem Kopf! Dieses Interview hat mich zu diesem Blog-Beitrag animiert.

[notice]Israel müsste sich selber einmal die Frage stellen, warum wohl die Jüdische Welt seit 1000en von Jahren verfolgt und von einem grossen Teil der Menschheit abgelehnt wird.Tragen immer die anderen die Schuld? Ich habe viele Israelis kennen gelernt. Durch ihren penetranten Egoismus wurden sie keine Freunde von mir. Sie erzeugten bei mir Kopfschütteln und Ablehnung.[/notice]

Der Stärkere sollte die Hand reichen und nicht zerstören

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3 Kommentare

  1. Hallo Max,

    ich weiss, es ist sehr schwierig objektiv zu bleiben. Doch warum regt sich niemand über die vielen vertrieben und toten Christen auf, zum Beispiel im Moment gerade im Irak?

    Oder über das Morden in Nigeria der Boko Haram, oder in Syrien, dort sogar unter Aufsicht des Westens, der die Aufständischen unterstützt und so einmal mehr islamischen Extremisten zu Einfluss verhilft den die vorher nicht hatten? Den Irak, Afghanistan und Lybien hat der Westen ja schon „demokratisiert“, das heisst, ihm genehme Marionetten installiert. Die Resultate dort führen jedoch zu keinen Demonstrationen bei uns. Warum nur? Wie auch jetzt in der Ukraine, auch da mischen wir Westler ein unter der Führung unserer Freunde, den Amis. Wie lange noch?

    Nur über Israelis lässt sich so schön lästern. Die Palästinenser hatten doch Unterstützung vom Westen bis zum geht nicht mehr. Mit den Milliarden wurde unter anderem ein Flughafen gebaut in Gaza, für was weiss niemand so genau, und mit dem Rest haben sich die reichen korrupten Führer an der Spitze die eigenen Taschen gefüllt (z.B. Arafat). Und heute baut die Hamas Tunnels statt Häuser. Soviel zur Solidarität unter Palästinensern.

    Diejenigen Palästinenser, die heute unter dem Terrorregime der Hamas leiden, die ihre eigene Bevölkerung als Schutzschild missbraucht, leiden dadurch auch unter den Vergeltungsschlägen von Israel.
    Und die hatten schon damals nichts und werden vermutlich nie etwas haben ausser Elend und Schmerz.

    Ich weiss, Israel macht vieles nicht richtig, doch es ist immer noch eine funktionierende Demokratie. In der arabischen Welt, unter denen es viel schlimmere Regime gibt (nur zum Beispiel Saudiarabien)setzt sich doch keiner für ihre Brüder in Palästina ein, man will die nicht mal geschenkt haben.

    Sorry, wurde etwas lang die Antwort, aber ich musste das einfach mal schreiben.

    Gruss

    Niggi

    P.S. Wenn die gereichte Hand immer wieder gebissen wird, was dann ?

    1. Lieber Niggi

      Ich bin ja so froh, dass sich jemand zur Diskussion meldet und sich aus seiner Warte äussert. Danke vielmals. Der Nahe Osten ist ein unendliches Thema, weshalb ich auch versuchte, nicht nach rechts oder links abzuschweifen. Es ist schwierig, sich in Diskussionen einzulassen, denn jede Seite hat ihre Argumente… und die Israelis sind darin mit den Amerikanern als Brüder viel besser und breiter organisiert.

      Der jetzige Weg Israels scheint mir zu keinem friedlichen Ziel zu führen, denn er schührt nur noch mehr Hass. Man spricht davon, dass über die Hälfte der Bewohner im Gaza-Streifen Jugendliche sind. Welche Erinnerung werden diese haben, wenn sie Erwachsen sind? Die nächste Eskalation ist vorprogrammiert.

      So bleibt dem grösseren und unbestritten auch intelligenteren Staat nichts anderes übrig, als einen Psychiater beizuziehen und nach der Devise „Der gescheitere gibt nach“ eine gemeinsame Friedens-Lösung zu finden …. in der auch die Palästinenser eine Heimat finden!

      Ob ich diesen weisen Schritt noch erleben werde?
      Mit besten Grüssen nach Thailand
      Dein Max

  2. Nein Max,
    das wirst du nicht mehr erleben.
    ich auessere mich nur kurz
    Ein Dirigent hat gesagt, solange Waffen da sind gibt es kein Ergebnis.
    im Buch die Säulen der Erde ging es 1150 auch um Kreuzkriege. Es geht immer um einen anderen Gott.

    wir wissen aber nicht ob es wirklich einen gibt.
    die Menschheit ist verrückt.

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