Auf meinen Beitrag „Ich bin stolz auf unsere Jugend“ hat mir der Leser Markus H. den Spiegel vorgehalten:
„Dann bin ich mal gespannt, wie Sie ihre Haltung mit ihrer CO2 Bilanz vereinbaren wollen. Wenn ich ihre Flugreisen kurz hochrechne, müssten Sie wohl z.B. auf Ihren Winterurlaub in Thailand, in einem klimatisierten Haus, mit all ihren PCs, Smartphones und weiteren elektronischen Hilfsmitteln verzichten. Oder wie sehen Sie das?“
Ich bin froh, dass Markus H. mit seinem Kommentar diese Diskussion entfacht hat und habe ihm folgende Antwort geschrieben:
Hallo Markus
Danke für Deine Zeilen und Deinen Einwand. Ich habe einen solchen erwartet und erhofft, als ich meine Beiträge über die Klimadiskussion schrieb. Dies ist ja das grossartige an diesen Diskussionen. Man (auch ich) beginnt sich, mit diesem Thema zu befassen. Mir ist bewusst, dass ich mit meinem Flug nach Thailand viel CO2 verbrauche. Ich weiss nicht recht, was ich gegenrechnen kann. Aber ich versuche es, dank Deinen Zeilen. Dies ist ja auch das problematische an den aktuellen CO2-Diskussionen. Niemand weiss richtig, wo und wie er sparen kann. Aktuelle Trendsetter für CO2-Verursacher sind Flugreisen, Auto und Heizung.
Was kann ich gegenrechnen? Ich bin nicht nur kurze Zeit in Thailand, sondern 5 Monate, d.h. den ganzen europäischen Winter. Meine Heizung in Binningen habe ich abgestellt und mein Auto ist ausser Betrieb. In Thailand läuft meine Klimaanlage nie. Ich kühle nachts einzig mit einem Deckenventillator, nachdem ich vorher kalt geduscht habe. In Thailand fahre ich mit einem 125ccm-Roller. Ich brauche keine Winterkleider und trage in Thailand nur leichte Kleidung und Flip-Flop-Schuhe. Ich benutze für meine Fahrten zwischen Bangkok und Hua Hin, wo ich wohne, den öffentlichen Bus. Ich habe kein Swimmingpool. Ob meine Gesundheit ohne Grippe und Erkältungen und mein Training mit dem Rennrad über etwa 3’000 km als CO2-Bonus gegengerechnet werden kann, weiss ich nicht!
Man sollte nun auch aufpassen, dass man das Kind nicht mit dem Bad ausschüttet. Meine PCs Smartphones, Drucker, Modem etc brauchen wenig Strom. In meinem Fall sind der Kühlschrank und die Waschmaschine die beiden grössten Stromfresser.
Ich bin eigentlich überrascht, dass ich gar nicht so schlecht wegkomme, obwohl ich kein fanatischer CO2-Sparer bin. Ich habe nicht erwähnt, dass die thailändische Kost recht CO2-neutral ist, denn ich esse Reis, Fisch und sehr wenig Fleisch …. und trinke dazu ein Bier!
Was meinst Du. Darf ich zufrieden sein?
Ganz liebe Grüsse
Dein Max
2 Kommentare
Ich bin auch der Ansicht, dass die Einsparung von CO2 bei jedem Einzelnen, also auch bei mir, anfangen muss. Ich bemühe mich auch darum. Aber wirklich völlig auf Verbrennung, Fleisch und Reisen zu verzichten? Das würde unseren Lebensstil nicht nur ändern, sondern auf den Kopf stellen. Es gibt ja auch noch mehr Probleme: Die Kriege, die menschliches Leid und Unmengen an Schadstoffen produzieren, die Vermüllung der Meere, die zunehmende Anzahl von Litiumbatterien, deren Grundstoffe unter unmenschlichen Bedingungen abgebaut und bislang nicht recyclebar sind und so weiter…
Dass unsere Parteien das Klima plötzlich in den Mittelpunkt stellen hat meiner Ansicht nach weniger mit Einsicht als mit der Sorge um die eigene zukünftige Wählerschaft zu tun.
Als mein persönliches Fazit: Etwas seltener Fleisch und weniger unnötige Fahrten mit dem Auto und nicht jeder Sau hinterherlaufen, die gerade mal wieder durchs Dorf getrieben wird. Ich hoffe damit den ein bisschen beitragen zu können.
Autor
Lieber Wolfram
Ich gebe Dir recht wir, haben mehrere Umwelt-Baustellen. Bei allen sind wir „Alten“ die Verursacher. Ich denke, dass wir alles irgendwie in den Griff bekommen müssen. Ich persönlich sehe das Klima-Problem in der Priorität zuoberst, denn nach Meinung der Wissenschafter, denn die können es besser beurteilen als wie Laien, braucht es Jahrzehnte oder mehr, bis wir im Weltklima auf einen „Normalstand“ kommen werden, falls wir unsere Lebensweise massiv verändern. Falls wir nichts oder zu wenig unternehmen, dann wird unsere nächsten Generationen zu Grunde gehen.
Liebe Grüss aus Thailand
Max