Es war Mittwoch-Abend, 28. Juni 2017. Ich sass bei Freunden unter ihrem Pavillon, als sich der Himmel bewölkte und es begann leicht zu regnen. Ich wusste aus der Wetterkarte des Deutschen-Fernsehens, dass Regen und ev. Unwetter im Anmarsch sein könnte. Deshalb packte ich meine Sachen zusammen und begab mich zu meinem Wohnwagen, versorgte und sicherte alles was herumfliegen könnte, meine beiden Hängeblumentöpfe legte ich auf den Boden und schloss den Reissverschluss des Vorzeltes. Drinnen im Wohnwagen stellte den Fernseher an. Ich wollte ja nicht alleine sein!.
Es war um 21.30 Uhr. Ein tiefes Brummen war zu hören. Es wurde immer lauter und bedrohlicher. Es kam nicht aus dem Fernsehen, es kam von draussen, als ob eine Sturmflut im Anmarsch wäre. Es kam immer näher und auf einmal schüttelte und rüttelte mein Wohnwagen. Das Fernsehbild setzte aus, weil die Fernsehsignale nicht mehr durch den dichten Regen kamen. Erschrocken begab ich mich ins Vorzelt, um nach draussen zu schauen. Es schüttete in Strömen. Das Dach meines Sonnensegels hob und senkte sich bedrohlich. Aber es schien zu halten und stablil zu sein.
Auf einmal sah ich in der Ferne beim Münchner Peter und der Evi einige Autos mit eingeschaltenen Scheinwerfern stehen. Leute rannten aufgeregt hin und her. Ich war neugierig und holte mir den kleinen Feldstecher. Da sah ich es. Es muss ein Baum umgefallen sein. Ob es wohl grossen Schaden gegeben hat? Dann sah ich wie dieselben Autos in Richtung Zaun fuhren. Dort entdeckte ich per Feldstecher ein eingestürztes Vorzelt. Wie ich am nächsten Morgen erfuhr, hat ein abgesprochener Ast das Vorzelt vollständig zerstört. Die betroffenen Camper brachen ihre Ferien ab und zogen noch am selben Tag nach Hause.
Etwa um 22:15 Uhr liess der Sturm etwas nach und alle Fahrzeuge entfernten sich. Gespenstige Ruhe kehrte auf Solaris ein. Da ich kein Sanitätsfahrzeug hörte, konnte ich annehmen, dass es keine Personenschäden gab. Beruhigt begab auch ich mich ins Bett und schlief unverzüglich ein. Ich war geistig erschöpft. Es war mittlerweilen um die 23 Uhr.
Am nächsten Morgen sah ich die Bescherung. Es war wirklich ein Baum zwischen dem Münchner Peter und dem Tennisplatz abgebrochen, aber glücklicherweise neben dem Wohnwagen von Ludo und Chris, sowie dem Camper des Professors gestürzt. Die obersten Aeste streiften die Kühlerhaube des belgischen Autos. Der Schaden am Auto gering. Jedoch zwei Häringe des belgischen Sonnensegels borten sich durch das Dach des Wohnwagens. Welch Glück, dass diese beiden tödlichen Geschosse niemanden getroffen hatten.
Das „Araber-Zelt“ vom Klaus hat es ebenfalls zerfetzt. Unten am Strand hat es einige Pavillons erwischt. Abgeknickte Bäume lagen auf den Wegen. Wir auf Solaris hatten Glück im Unglück. Es hat uns nur am Rande erwischt. Die Zeltplätze in Umag sollen arg in Mitleidenschaft gezogen worden sein. In Porec fiel eine allte Buche um und zerquetschte 3 Autos. Einheimische meinten, dies soll das schlimmste Unwetter seit Jahren gewesen sein.