Ueberraschende Unterschiede zwischen Thailand und der Schweiz

Ihr wisst ja alle, dass ich den europäischen Winter in Thailand verbringe. Bereits 7 Jahre verbrachte ich auf der anderen Seite der Erdkugel und habe dabei viel von der thailändischen Lebensweise gelernt.

ThailandThailand, das Land des Lächens

Ueber Thailand herrschen viele Meinungen vor, ob erlebt oder nur von dritter Seite gehört: Das Leben dort ist günstig – Blumen über Blumen – einzigartige Früchte – Immer schönes Wetter – Blauer Himmel, schöne Strände – Hübsche Frauen – Sex-Paradies

Sex-Gewerbe

Dieses letztere Vorurteil ist weit verbreitet, aber total falsch. Mir fällt immer wieder auf, wenn ich jemandem über meinen Winteraufenthalt in Thailand erzähle, wie ein mitleidiges Lächeln über das Gesicht huscht.  Es ist mir aber auch schon passiert, dass mich eine  ältere Frau als „krankhaft und sexgeil“ beschimpft hat.

Dabei ist diese Aussage absolut falsch. Die Thailänderinnen sind von Natur aus prüde, sehr prüde. FKK, Oben-ohne und fehlender BH als Unterwäsche sind ein Tabu. Sie benützen allesamt „Panzer-BH’s“, die nichts durchscheinen lassen.

Aber in der Tat gibt es in den Rot-Licht-Vierteln eine grosse Anzahl von Mädchen, die man zu vernünftigen Preisen mieten kann. Sei dies als Köchin, Begleiterin oder Liebhaberin, oder alles zusammen für 300-600 Euro im Monat …. Aids eingeschlossen, denn 60-70% der männlichen und weiblichen Prostituierten sind HIV positiv.

Harte Eierschalen in Thailand

Die Eierschalen thailändischer Eier sind viel härter als die der Schweizer Eiern. Dies fiel mir dieses Jahr wiederum auf, als ich zurückgekommen aus Thailand bei meinem ersten Schweizer Spiegelei die Eierschale zu stark am Rande der Gusspfanne zerschlug und das Ei in meiner Hand klebte. Es scheint, das vermute ich wenigstens, dass in thailändischen Eierfarmen kalkförderndes Futter verfüttert wird.

Wasser und Strom sind in der Schweiz ein Gut ohne Grenzen

Wasser und Strom sind zwei Güter, die in der Schweiz in unbegrenzter Menge aus den Hahnen und Steckdosen kommen. Es ist für uns alle selbstverständlich, dass wir dieses Wasser direkt aus dem Hahnen trinken können. Nicht vergebens spricht man hier vom „Hahnenburger“.  Ich habe in der Schweiz nie erlebt, dass eines dieser beiden Güter längere Zeit nicht mehr verfügbar war. Und wenn schon, dann wird man Tage zum voraus darüber schriftlich orientiert.

Erst in Thailand wurde mir bewusst, dass Wasser und elektrischer Strom kein selbstverständliches Gut sind. Ich musste erkennen, dass unser gewohntes Leben ohne Wasser oder/und ohne elektrischer Strom stark beeinträchtigt wird.

Ich musste umlernen. Oft fliesst kein Wasser aus dem Hahnen. Dies kann mehrere Gründe haben. Meistens wird Wasser vom Wasserwerk nur stundenweise geliefert, Deshalb verfügt jedes Haus über einen Chromstahl-Wassertank und eine Wasserpumpe, die das Wasser aus dem Tank ins Haus liefert.

Das Stromnetz ist in Thailand nur deswegen brauchbar, weil es selten regnet. Bei starkem Regen fällt es stundenweise aus. Bei Stromausfall funktioniert keine Wasserpumpe und damit fliesst auch kein Wasser. Dies musste ich schmerzhaft am eigenen Körper erfahren, als ich nach einer „Sitzung“ spühlen wollte. Seither steht in der Toilette immer ein Eimer mit Wasser.

Wasser ist in Thailand nicht trinkbar, ausser man reinigt es durch spezielle Reinigunsgeräte in der Küche. Ich verwende sogar fürs Zähneputzen Wasser aus Plastikflaschen.

Keine Arbeitslose in Thailand

In der Tat hat Thailand die niedrigste Arbeitslosen-Rate in der Welt. Hier gibt es keine Sozialwerke, Hartz-IV, Arbeitslosen-Versicherung etc. Jeder muss selber schauen, wie er über die Runden kommt. Jeder arbeitet irgendetwas und sei es nur, dass er Plastik-Flaschen, Büchsen oder Papier sammelt und an Recycling-Firmen verkauft. Zudem hat in Thailand der Zusammenhalt der Familie ein grosse Bedeutung. Die Kinder sind die Altersversorgung der Eltern.

In Thailand kommt die Milch in Tetrapaks

Ich behaupte mal, dass die wenigsten Thais wissen, woher die Milch kommt. Die denken, dass die Milch wie Coca-Cola in einer Fabrik zusammengemischt und in Tetrapak-Beutel abgefüllt wird. Die wenigsten haben je eine Kuh gesehen. Die Thais sind aber grosse Milchdrinker. Vorallem schwören sie auf die kleinen Fläschchen mit den Vitamin- und Energie-Zusätzen.

Die meiste Milch kommt aus dem Ausland in Form von Milchpulver, auch aus der Schweiz, und wird hier in Thailand wieder mit Wasser verdünnt und als Schweizer oder Dänische Milch verkauft.

Elektronische und technische Geräte sind in der Schweiz günstiger

Obwohl viele elektronische Geräte und Fotoapparate in Thailand fabriziert werden, sind sie in Thailand nicht günstiger als in der Schweiz. Dies betrifft nicht nur die USB-Sticks oder Notebooks, sondern auch Fernseher, Stereo-Anlagen und Fotoapparate. Dasselbe trifft auch auf die Autos zu. Wegen der hohen Einfuhrzölle, sind ausländische Autos wie Mercedes extrem teuer.

Böswillige Zerstörungen, Grafitis

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Thailand sind zum Teil zwar hochmodern oder auch uralt, aber nirgends wird man ein Grafiti auf der Aussenwand oder böswillig zerschlissene Sitze finden. Die Thais behandeln öffentliche Transportmittel als gehöre diese ihnen selber.

 

Mehr über Thailand und mein Leben im Lande des Lächelns findet ihr in

„Mein Thailand-Tagebuch“

 

 

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1 Kommentar

  1. Hallo Max,

    treffend beschrieben. Die Menschen in Europa und der Schweiz sollten sich dessen öfters bewusst werden, dass vor allem Wasser nicht überall eine Selbstverständlichkeit ist. und das man dieses Gut nicht in private Hände geben darf (Néstle, etc…).
    Beim Strom in Thailand ist es so, dass man einmal die Leitungen baut und dann wird nur noch etwas daran unterhalten, wenn entweder ein Masten umfällt oder zuviele Strom anzapfen und das System zusammen bricht.

    Und trotzdem ein liebenswertes Land und liebenswerte Menschen.

    Gruss Niggi

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