Mein Jahresrückblick 1997
(Teil meiner Autobiografie "Ich habe gelebt !" Letzte Aenderung: Version 1.0 vom 23. Jan. 2022)

Binningen, 31. Dez. 1997, 8. Jahrgang

Max mit Inline-Skates (1997)

Liebe Freunde in nah und fern

Liebe Freunde in nah und fern

Vielleicht könnt Ihr Euch noch an meinen letztjährigen Bericht über eine Lebens-Periode erinnern, in der so ziemlich alles schief lief: Silvias Wegzug, explodierendes Auto-Getriebe, ausgeraubter Wohnwagen, Zahnprobleme....

Nun, das vergangene Jahr war um einiges besser, auch wenn ich Silvia noch nicht vergessen habe. Ja, Silvia war mehr als nur ein kleines Abenteuer. Es war eine schöne, wunderbare Zeit in meinem Leben, es war (ist) eine grosse Liebe, die ich nicht so schnell auf die Seite schieben kann. Aber vielleicht.....?

Sämi, for ever!

Für die, die es nicht mehr wissen. Sämi ist Silvias Kater und bei mir in Pension. Sämi geht es gut. Er ist gefrässig, etwas mollig und liebt mich. Stolz konnte ich auf ihn sein, als er im Herbst unser Zuhause und den Garten vor einer aufdringlichen fremden Katze mit viel Mut und Tapferkeit verteidigte. Und wie hat es geknallt, als beide Streithähne an die Haustüre flogen. Als alles vorbei war, sah das Schlachtfeld aus, wie nach der Rupferei eines Huhns, nur waren es keine Federn, sondern die Haarbüschel der beiden Katzen.

Silvester 1996, Silvester 1997

Der Silvester 1996 hat nicht stattgefunden, weil aus einem Missverständnis die vermeintlichen Organisatoren in die Ferien gingen. Die 1997-Ausgabe mit Monica und (dem anderen) Max, Milena und Bogdan, Lothar und Edith sowie Theresa von Neuseeland war dann wiederum bei mir. Den kulturellen Anfang machte die Märchen-Oper Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck im Theater Basel, wobei mir die moderne, bizarre Inszenierung mit den “grausamen” Szenen absolut missfiel. Anschliessend zu Hause bei mir stieg dann die Stimmung recht schnell auf 10’000 Watt, wobei die elektronischen Wand-Dart-Scheibe zum absoluten Hit avancierte.

85.-Geburtstags-Party für meiner Mutter

Am 15. Februar 1997 feierten wir (=2 Kinder und 6 Enkelkinder mit Ihren Partnern, sowie Freunden) im China Restaurant Shang-Hai in Lörrach (=ein echter Geheimtip!) nachträglich den 85. Geburtstag meiner Mutter, die ja ein Christkindli (24. Dez) ist. Es war für sie etwas spezielles und sie genoss die fremdländische Umgebung und die feinen Leckereien. Ich freue mich bereits auf das 90. Mega-Fest.

Nur zur Erinnerung: beim Schreiben dieses Berichtes ist meine Mutter bereits 86 Jahre alt und abgesehen von Ihren Augenproblemen tip-top aktiv. Kürzlich besuchte sie in Gstaad einen Tanz- und Rythmikkurs. Ob sie wohl bald in einer Disco auftauchen wird?

Daniela

Am 19. März war ich zum Prüfungsessen von Daniela im Hotel Europe, wo sie ihre Lehre absolvierte, eingeladen und muss gestehen, es hat wunderbar geschmeckt, was Daniela da kreiert hat. Mir wurde ein exklusiver Platz am Tisch ihres Lehrmeisters, dem von Gault Millau ausgezeichneten Spitzenkoch Peter Moser, zugewiesen.

Mitte Juni war es dann soweit. Daniela hat den Abschluss ihrer Koch-Lehre mit Bravour bestanden. Mit 5.2 von max. 6 Punkten hat sie ein von mir nicht ganz erwartetes Spitzen-Resultat erreicht. Ich darf ein stolzer Vater sein.

Und am 27. August zügelte Daniela zu mir, mit ihren Kleidern, Büchern, Nippsachen, ihrem Pult, ihrem Bett und Bettwäsche..... Wo ist wohl ihr Kleiderschrank geblieben?

Am 31. August machte sich Daniela auf nach Abtwil (SG) ins Hotel Säntispark, wo Daniela ihren ersten Job als Koch ausüben wird. Ihr Arbeitsort liegt direkt neben dem grossen Erlebnisbad mit gleichem Namen. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, seine Tochter, die vor kurzem noch so unselbständig schien, alleine zurücklassen zu müssen. Aber heute weiss ich, Daniela ist selbständig. (Bem: Am selben Tag morgens um 4 Uhr ist Prinzessin Diana in Paris tödlich verunfallt!).

Am 22. November feierten wir den 20. Geburtstg von Daniela im Rest. Couronne d’Or in Leymen (Elsass) mit einem tollen 6-Gang Surprise Menue. (...wowow.....hmmmmmm...ooooohhhhh....gorps... hätte so Lust!)

Katja

Katja ist im letzten Jahr ihrer Zweit-Ausbildung zur Kinderkrankenschwester. Sie steht zur Zeit mitten in ihren Prüfungen. Ihre schriftliche 48-seitige Diplomarbeit über die Säuglings-Intensivstation, eine Facharbeit wunderbar eingebettet in eine selbst erlebte Geschichte mit einem Säugling, hat mich selber fasziniert. Die schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfungen hat sie bereits erfolgreich hinter sich. (In allen bisherigen Prüfungen mit der Höchstnote 6!). Nun stehen noch die praktischen Prüfungen aus.

Skiferien in Haute Nendaz (VS): 1. - 4. März 1997

Zusammen mit Katja und ihrem Freund Reto genoss ich bei wunderbarem Wetter ein paar Tage beim Skifahren im anforderungsreichen Ski-Gebiet "Quatre Valée" bei Haute Nendaz (Wallis). Speziell in Erinnerung geblieben sind mir:

Beruf: 1 Jahr NOVARTIS

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Oder erinnert Ihr Euch noch:

Vom 1. - 7. Febuar 1997 war ich wieder einmal geschäftlich in USA. Es war glücklicherweise nicht so kalt, wie dies üblicherweise um diese Jahreszeit im Raume New York ist, nur etwa 8 - 10°C (üblich sind bis minus 20°C).

Neben dem Geschäftlichen war es wiederum eine tolle Einkaufs-Reise, was ich ja so gerne tue. Ich bin langsam ein Profi und kenne alle guten Einkaufsadressen im grösseren Umkreis von New York. Zum Beispiel neu auch das grosse Outlet-Center in Woodbury im Norden des Staates NY. Für uns Europäer unvorstellbar ist deren Grösse und Weite. Es hatte bestimmt etwa 40-50 verschiedene Geschäfte weltberühmter Designer wie Gucchi, Armani, Donna Karan, Ralph Lauren, Tommy Hilfiger, Kenneth Cole, Gianni Versace, Laura Ashley, Izod, Calvin Klein etc und jedes Geschäft in einem eigenen Einfamilienhaus. Seither trage ich nur noch Designer Unterwäsche! (Es fällt nicht so auf!)

Ihr werdet Euch fragen, wie es mir in meinem Job als weltweiter Informatik-Controller geht? Gut, und das meine ich echt. Ich bekomme die Verantwortung über mehrere hundert Mio Franken immer besser in den Griff und von Tag zu Tag fühle ich mich wohler. Auch Vorträge in englischer Sprache bereiten mir nicht mehr so viel Bauchweh, wie noch zu Beginn, als ich vor Respekt fast in die Hosen machte. Seit 1. November habe ich einen neuen Chef, den Peter Sany. Ob ich mit ihm auch so gut auskomme, wie mit seinem Vorgänger?

Ferien mit “kleinen” Hindernissen:

1. Teil: 29. April - 9. Mai 1997

Dank der glücklichen Konstellation mit den Feiertagen 1. Mai und Auffahrt am 8. Mai (beide am Donnerstag) entschloss ich mich, 10 Tage nach Istrien in die Ferien zu fahren und den Wohnwagen bis zum Sommer dort stehen zu lassen.

Problemlos ging die Fahrt bis zum slowenischen Zoll bei Skofie, aber dort entdeckten die Zöllner, dass auf der grünen Versicherungskarte das Gültigkeitsdatum mit Kugelschreiber von 1996 auf 1998 "verlängert" wurde! Dokumentenfälschung nennt man dieses Vergehen. 2 Stunden musste ich wie ein Verbrecher am Zoll stehen bleiben, wurde verhört, musste ein Vernehmungsprotokoll unterschreiben und dann noch eine Ferien-Versicherung für 2 Wochen (DM 85.--) abschliessen. (Bem: 3 Monate später kam der Gerichtsentscheid: Ich wurde in Abwesenheit 1x des Landes verwiesen)

Ich war erstaunt, wieviele Gäste um diese Jahreszeit bereits auf dem Campingplatz waren. Und wie erstaunt war Inge aus Graz, als ihr ein fremder Mann nachrief und sie mich erkannte. Die Tage in Istrien waren schön und erholsam. Bis auf die letzten paar Tage war es tagsüber sehr warm (25-27°C) und nachts bitterkalt (um die 5°C). Einmal gefrohr sogar das Wasser in der Vogeltränke. Ein solches Leben könnte ich mir nach meiner Pension gut vorstellen.

2. Teil: 20. Juni - 11. Juli 1997

Zweite Fahrt nach Istrien, aber ohne Wohnwagen, denn den habe ich zwar nicht auf dem Camping-Platz aber in Sichtweite daneben im Kiwi-Market stehen lassen. Und dies zeigt sich nachträglich als nicht allzu ideale Lösung:

  1. Ich habe mir zwar Notizen gemacht, aber trotzdem wusste ich nicht mehr genau, was ich im Wohnwagen zurückgelassen hatte.

  2. Obwohl ich bereits gegen Mittag in Basel abfahrbereit war, muss ich bis spät abends warten, weil ich nach einer Fahrzeit von etwa 9-10 Stunden den Wohnwagen nicht mitten in der Nacht vom Kiwi-Market holen konnte.

Also Abends um 22 Uhr Abfahrt, und vor Sursee nach etwa 100 km bereits eine Panne. Die Thermostat- Anzeige zeigte kochendes Kühlwasser an. Fehlalarm entdeckt der Touring-Club, einzig der Fühler war defekt...und das sei nicht tragisch. Also...volle Fahrt in Richtung Süden. Keine Probleme am Zoll. Die grüne Versicherungskarte war i.O. Um 9 Uhr treffe ich auf Solaris ein.

Das verrückte an diesen Ferien war, dass ich voll auf die Computer- und Uebermittlungs-Technik angewiesen war, wollte ich nicht die Ferien unterbrechen, denn ich hatte bis Mitte Juli die Budget-Unterlagen mit Kostenansätze für Dienstleistungen auszuarbeiten.

Also brachte ich mir meinen tragbaren PC samt Drucker und mein mobiles Telephon mit. Mit dieser Kombination sollte es möglich sein, direkt aus dem Wohnwagen mit der ganzen Welt, aber auch mit dem Computersystem meines Arbeitsgebers in Basel zu kommunizieren, Mails, Faxes und Dokumente auszutauschen, zu überarbeiten und wieder zurückzuschicken, zu telefonieren etc.

Dies alles habe ich in Basel und im nahen Deutschland ausprobiert und es funktionierte, jedoch nicht auf Istrien. Ich konnte telefonieren und Faxe wegschicken, aber nichts empfangen. Ebenfalls funktionierten Compuserve und Internet, beides weltumspannende elektronische Netzwerke. Was tun? Guter Rat war teuer. Ich kam mir vor wie die russischen Astronauten im Weltraum. Niemand weit und breit, der mir helfen konnte, einzig das mobile Telefon als Nabelschnur....

Von Basel aus wurde sogar die Schweizerische PTT eingeschaltet, die auch feststellte, dass sie mein mobiles Telefon falsch initialisiert hatte. Nun konnte ich bereits Faxe empfangen. Schlussendlich, nach mehreren Stunden intensiven Tests verteilt über 3 Tage wurde klar: auf meinem Computer war eine falsche Software für den Betrieb des Modems (=notwendig zur Uebersetzung der Buchstaben in übermittelbare Codes) installiert. Und nun kam der grosse Hit. Via USA und dem Netzwerk Compuserve schickten mir meine Kollegen von Basel die notwendige Software! Ich konnte sie auf meinem Computer installieren und ab diesem Moment funktionierte alles. Ich konnte im Wohnwagen arbeiten, wie in meinem Büro.

In meinen Tagebuch-Aufzeichnungen finde ich unter dem 2. Juli eine sensationelle Notiz: Ich spiele mit Greti und Lucio das Kartenspiel Macchiavelli (eine Art Canasta oder Rommé), und zum Schreck beider lege ich im ersten Umgang alle meine 14 Karten ab....!!! und Lucio liegt mit 128 Karten-Punkten im Minus...hahaha....Ja, die alte Rivalität. Ich hoffe, dass Lucio dieses Trauma bereits überwunden hat.

Am 1. Juli nahm ich am 8. Internation "World Tennis Championship of Solaris" teil, einem Top-Ten-Turnier mit 8 Teilnehmern aus Italien, Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. Mit Greti als Partnerin belegten wir den hervorragenden aber undankbaren 4. Platz, nur ganz knapp am Treppchen vorbei.

Neue Sitzmöbel im Wohnzimmer

Es scheint, dass der Dezember bei mir zum kreativen Monat des Jahres wird. Denn letztes Jahr habe ich mir das Schlafzimmer neu eingerichtet, und dieses Jahr habe ich mir im Wohnzimmer ein schwarzes deSede Sofa und eine blaue deSede Totzen-Liege aus Leder geleistet. Nun sieht es in meinem Wohnzimmer toll und "heimelig" aus. Diese Anschaffung war ein weiterer grosser Schritt zu meiner persönlichen und geschmacklichen Selbständigkeit.

Sport

Das 1997 war ein noch schlechteres Sportsjahr als das Vorjahr. Beim Hallentennis im März 97 zerrte ich mir den Rücken, sodass ich bis in den Spätherbst weder Joggen noch Tennisspielen konnte. Ich kam auf knapp 100 km im Laufen. Ich verlegte mich deswegen aufs Rennrad und legte da einige Kilometer zurück, vorallem in Istrien, wo ich sogar den steilen Berg nach Motovun, dem mittelalterlichen Städtchen mit den alten Stadtmauern und den sehenswerten Häusern, bezwang. Jetzt scheint aber wieder alles in Ordnung zu sein. Meine Rückenmuskeln sind wieder ok und auch das Tennisspielen bereitet keine Schmerzen mehr.

Mitte August war es endlich soweit, dass sich auch Daniela und Katja Rollerblades kauften und wir gemeinsam in der Art einer "Crazy Family" in den Langen Erlen (einem Naherhohlungsgebiet von Basel) auf den schnellen und summenden Dingern "herumfräsen" konnten. In dieser Disziplin bin ich schon beinahe ein Oldie, denn ich skate bereits 3 Jahre.

Vermischtes:

Dieser Jahresbericht kommt spät. Ich hatte dieses Jahr keine oder wenig Lust. Jedoch sollen meine guten Glückwünsche an Euch trotzdem für die verbleibenden Monate gelten.

Mit vielen lieben und herzlichen Grüssen
Euer Max

 

Autobiografie von Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
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