Meine grosse Leidenschaft "Briefmarken sammeln"
(Teil meiner Autobiografie "Ich habe gelebt !" Letzte Aenderung: 2. Feb. 2015)

Ich war noch keine 8 Jahre alt, als ich von einer Nachbarin an der Muespacherstrasse eine kleine Briefmarken-Sammlung ihres vor kurzem verstorbenen Sohnes geschenkt bekam. Später kamen dann noch weitere Briefmarken eines "älteren" Verwandten dazu. Von nun an verbrachte ich unzählige Stunden mit diesen kleinen Papierchen und Kuverts. Ueber 50 Jahre lebte ich diese Leidenschaft aus, bis ich mein Leben neu ordnete, und damit auch meine Hobbies. Ich verkaufte im 2007 meine mittlerweilen zu beachtlicher Grösse angewachsenen Sammlung. Der Käufer aus der Ost-Schweiz schleppte um die 7 Chiquita-Schachten nach Hause.

In meiner Jugend und auch später war kein Kuvert und keine Postkarte vor mir und meiner Sammelleidenschaft sicher, denn ich löste deren Briefmarken ab. Unter Freunden tauschten wir, wobei jeder selten etwas spezielles anzubieten hatte. Von Zeit zu Zeit bekam ich von Verwandten und Freunden der Familie eine Kiste mit Briefmarken, die ich sorgfältig auf Raritäten durchsuchte. Als ich dann älter wurde und in der Lehre etwas Geld verdiente, kaufte ich am PTT-Schalter meine ersten Briefmarken und vorallem Sonderblöcke .... und in einem Antiquariat einen alten Zumstein-Schweiz-Katalog, um meine Schätze zu bewerten.

Briefmarken Neuheiten Abos und -Auktionen

Sobald ich mehr Geld verdiente, abonnierte ich bei der Schweizerischen und Liechtensteinischen PTT umfangreiche Neuheiten-Abos. Später besuchte ich mit Katjas Götti Charlie Briefmarken-Auktionen in Auktionshaus Jürgen Goetz in Oberkirch bei Appenweiher. Immer kam ich mit grossen Schachteln voll an Raritäten und Sammlungen der verschiedensten Gebiete zurück.

Eine solche Auktion war etwas besonderes. Sie dauerte immer 2 Tage. Wir übernachteten deshalb auch in Oberkrich. Am 1. Tag konnte man die Lose anschauen. Dies war wichtig. Dort entschied man, wie hoch man beim Bieten gehen wollte. Es gab da auch Tricks. Wenn man z.B. eine Rarität entdeckte, dann versteckte man diese hinter anderen Marken, sodass sie anderen nicht auffiel. So konnte ich mir z.B. eine der ersten italienischen Briefmarken für wenige Franken ersteigern.

Am Auktionstag war dann Spannung pur. Man erhielt eine Nummer und hielt diese hoch, um zu bieten, Ich habe mir immer einen Spiel-Betrag vorher festgelegt. Ich konnte mitbieten, bis das Geld aufgebraucht war. Es waren meist um die Fr. 200.-- und konnte mir dafür etwa 3-5 Lose ersteigern.

Zu Hause angekommen, mussten die neuen Errungenschaften gesichtet und in die bestehende Sammlung integriert werden. Dies war eine Heidenarbeit, denn die Einzelstücke mussten anhand eines Briefmarken-Kataloges identifiziert werden. Dazu waren UV-Lampen, Rein-Benzin zur Sichtbarmachung von Wasserzeichen, Zähnungs- und Farbtabellen etc nötig. In dieser Zeit war in meinem Büro zu Hause ein Tisch voll belegt mit den Briefmarken.

Beim Schreiben dieser Zeile habe ich mir überlegt, ob ich in dieser Zeit vielleicht meine Familie vernachlässigt habe? Ich glaube nicht, Briefmarken war dazumal mein einziges Hobby. Ich war auch nicht einer, der abends nach der Arbeit ins Wirtshaus ging. Briefmarken waren eher ein Ersatz fürs Fernsehen.

Teil meiner Briefmarkensammlung
Ganzsachen und ErsttagsbriefeGestempelte und ungestempelte Marken in Einsteckbücher und Ringhefte

Meine Sammlungen

Begonnen hatte alles mit einer kleinen bestehenden Schweiz-Sammlung, als ich noch ein Kind war. Seither habe ich mich auf Schweiz, UNO-Genf und Liechtenstein spezialisiert. Diese 3 Sammlungen waren ziemlich komplett in gestempelt/ungestempelt Einzel-Marken und 4er-Block, Brief mit Sonderstempel, Ersttag auf Brief Einzel/4er-Blocks, Markenheftchen und Sammelblätter, sowie unzähliche Briefe mit Schweizer Sonderstempeln.

In einer zweiten Priorität habe ich auch Briefmarken anderer Länder (besonders Deutschland und Italien) sowie Motive gesammelt, weil ich mich von keinem der schönen Papierchen trennen konnte. Vorallem in den beiden Sammlungen Deutschland und Italien fanden sich echte Raritäten, wie die Vorläufer Italiens.

Mein Weg vom Sammler zum Sportler

Mein Interesse an meiner Briefmarken-Sammlung begann bereits kurz nach der Scheidung anfang der 90er Jahr massiv zu sinken. Nun hätte ich doch Zeit fürs Sammeln gehabt, aber andere Aktivitäten wie klassische Musik und Tanzen nahmen meine Zeit in Anspruch. Ich sammelte zwar weiter, aber ordnete die Marken nicht mehr ein. Alle Neu-Zugänge oder Errungenschaften aus Auktionen stappelte ich, ohne sie in meine Sammlung zu integrieren. Oefters dachte ich ans Verkaufen, aber ich konnte mich von den kleinen Kostbarkeiten einfach nicht trennen. Bis der Moment kam, an dem ich viel in meinem Leben änderte. Die Zeit mit Evelyne um 2003/05.

Damals habe ich mich endgültig entschlossen, mich von meiner Briefmarken-Sammlung zu trennen. Diesen Schritt habe es bis heute nicht bereut. Es fiel eine Last ab, die ich gar nicht definieren kann. Ich hatte auf einmal wieder Luft für Neues. Vom Stubenhocker wandelte ich mich zum Sportsmann und Bewegungs-Menschen.

Der Verkaufspreis sollte Nebensache sein. Wichtig war mir, dass jemand die Sammlung weiterführt oder in die eigene integriert. Am liebsten wäre mir ein Nachwuchs-Sammler gewesen, der Freude an diesem Hobby hatte und die Sammlung weiterführen würde.

Der Käufer Martin Aplanalp war ein junger eifriger Sammler. Er kam mit einem Kleinwagen und hatte Mühe, all die Chiquita-Schachteln einzuladen. Als er den Inhalt zu Hause üeberprüft hat, überwies er mir das Geld. Ich denke, beide waren zufrieden mit dem Ergebnis.

Inventar meinr Sammlung

Länder:Anzahl Alben:
Schweiz: FDC's: Einzelmarken und 4er-Blöcke auf Brief9 Briefmarken-Alben
Schweiz: Ganzsachen mit Sonder- und Ersttagsstempel, Markenheftchen, Sammelblätter9 Bundesordner
Schweiz: Einzelmarken gestempelt/ungestempelt, Einzel- und 4er-Blocks, Kompositionen14 Einsteckbücher
Schweiz: Zudem 5 grosse Schachteln mit einzigartigen FDC, Einzelmarken5 Umzugsschachteln
Liechtenstein: FDC2 Brief-Alben
Liechtenstein: Einzelmarken, 4er-Blocks gestempelt/ungestempelt4 Einsteckbücher
Deutschland: Ungebraucht, FDC4 Brief-Alben
Deutschland: Einzelmarken gestempelt3 Bundesordner
UNO Genf: FDC5 Brief-Alben
UNO Genf: Einzelmarken gestempelt/ungestempelt8 Einsteckbücher
Motiv Weltraum: Einzelmarken gestempelt/ungestempelt1 Einsteckbuch
Italien: Einzelmarken gestempelt/ungestempelt3 Einsteckbücher
Weitere Länder-Alben: Belgien, Danzig, Frankreich, Grossbritannien, Jugoslavien, Niederlande, Oesterreich, Polen, Saarland, Schweden, Spanien, Tschechoslowakei, Ungarn10 Ringbücher
Zudem grosse Mengen an Zubehör, Doubletten und unsortierte Marken (ca. 3 Chiquita-Schachteln)

 

Autobiografie von Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
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