Klick aufs Bild für volle Grösse![]() Der Business-Max (2002) |
Beim Schreiben dieser Zeilen war ich nun bereits 15 Jahre pensioniert und nicht mehr im Ausbildungs- und Erwebsleben. Ich glaubte nun offen für einen Rückblick zu sein, der meine beruflichen Schwächen, Stärken, Talente, Eigenschaften, Vorlieben und Abneigungen berücksichtigt.
Meine Willenskraft und Ehrgeiz: Ich wollte besser und erfolgreicher werden als mein Vater! Deshalb wollte ich Offizier werden und das Technikum bestehen.
Menschenführung und Kontaktfreudigkeit: Zu meinen Stärken gehörten bestimmt die Menschenführung, die darauf basierte, dass glückliche und zufriedene Mitarbeiter Höchstleistungen vollbringen (wollen). Ich hatte nie ein Problem, wenn einer der Mitarbeiter besser war als ich. Ich wurde aber auch ungeduldig, wenn einer seine erwartete Leistung nicht erbrachte. Den liess ich schnell fallen.
Oppen Minded: Ich war immer offen für Neues. Nicht nur für neue Geräte, auch für neue Arbeitstechniken. Jede Neuigkeit war eine Herausforderung für mich. Ich hinterfragte immer wieder "Do it New - Tu etwas Neues", einem Werbespruch von Sperry Univac.
Logisches und analytisches Denken gehörten zu meinen ganz grossen Stärken. Aber auch planerisches und in die Zukunft weisendes Denken. In allen meinen Arbeiten stand die Zukunft im Mittelpunkt. Ein EDV-System oder ein Abrechnungsverfahren musste so gebaut werden, dass es auch zukünftige Anforderungen mit vernünftigem Aufwand abdecken konnte.
In diesem Sinne entdeckte ich recht früh, dass man in EDV-Applikationen die Daten und Programme unabhängig designen muss. Die Daten sollen Mittelpunkt einer Systemumgebung sein.
Ich war eher ein Generalist und kein Detailist, der sehr schnell entdeckte, wenn und wo irgendetwas aus dem Ruder lief. Als Finanz-Controller wusste ich sehr schnell, in welchem Bereich etwas faul war. Es war mir auch schnell klar, wo ich Druck aufsetzen musste und wo eine 80%-Lösung genügte. Mich interessierten nicht die einzelnen Buchungen, sondern die Totale.
Es ist ja alles relativ. Schwächen und Stärken sind oft nahe beieinander. Aber es gab ein paar Schwächen, die waren schwerwiegend und beeinflussten mein Leben.
Sprachferkel: Ich war ein absolutes Sprachferkel. Ich konnte mich einzig in Englisch unterhalten, aber auch nur auf minimalem Niveau. Ich war nie ein Shakespeare. Obwohl ich in der Schule auch Französisch lernte, konnte ich mich nie in französisch ausdrücken. So gibt es die einmalige Geschichte aus meiner Militär-Zeit als Oberleutnant, als ich einen französisch sprechenden Zug aus der Romandie übernehmen sollte. Da ich zwar französich verstand, aber nur ganz schlecht sprechen konnte, schlug ich den Soldaten vor, dass sie mit mir französisch sprechen sollten, ich aber nur in Englisch antworten und befehlen werde! Es funktionierte bestens. Ein Graus aber auch ein Highlight für meine Vorgesetzten, vorallem bei der Inspektion, als ich alle Exerzierbefehle in unserem vorher eingeübten Englisch erteilte. Nichts entsprach mehr den Eidg. Militär-Reglementen!
Anderseits half mir dabei auch eine meiner Stärken, ich hatte den Mut, die wenigen englischen Worte und Sätze, die ich kannte, zu nutzen. Mein Englisch war voller Fehler, aber ich konnte mich und meine Anliegen präsentieren. Meine Sprachschwierigkeiten waren auch der Grund, dass ich im Humanistische Gymnasium am falschen Ort war. Mit Latein, Französisch und Griechisch war ich total überfordert.
Ich war zu wenig Egoist: Mir fehlte der Schweinehund, um Konkurrenten und Kollegen zu hintergehen, zu zerstören oder kaputt zu machen. Ich war zu wenig hinterlistig. Ich war lieb! und lief den Hinterhältern ins offene Messer, weil ich erst zu spät ihr Spiel durchschaute.
Wenn einer aber Mist, Oberflächliches oder Lügen erzählte, dann konnte ich grantig und zerstörend sein.
Auswendig lernen und anwenden: Manuell war ich stark. Als Laborant liebte ich das Aufstellen von Versuchsanlagen und das verfolgen und messen der Versuche. Hingegen war ich schwach in der organischen und physikalischen Chemie und Verfahrens-Technik. Ich habe nie meine Logik dazu gefunden. Ich hätte als Chemiker totalen Schiffbruch erlitten.
Buchhalterische Genauigkeit: Ich war eher ein Generalist, der die Linie sah und diese auch verfolgte. Ich konnte Leitplanken/Regeln setzen und deren Einhaltung auch kontrollieren. Ich hatte ein 3. Auge dafür. Ich war jedoch niemals der Buchhalter, der den Fehler in der Zusammenstellung sprich Buchhaltung sucht und findet. Aus diesem Grund war ich ein schlechter Programmierer.
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