Der Skirennsport, die Gladiatorenspiele der Gegenwart – ein dummer Irrsinn auf Kosten der Gesundheit

Diesen Beitrag habe ich am 9. Jan. 2021 nach den Dezember-Skirennen geschrieben. Und nun nach Kitzbühl wiederum 2 schwerstverletzte Profis, die ins Spital geflogen werden mussten. „Die Streiff fordert auch dieses Jahr wiederum seinen Tribut!“ meinten ein Schweizer Fernseh-Reporter sarkastisch! Wann endlich wird man vernünftig! Wir sind doch nicht mehr bei den alten Römern, bei denen ein Menschenleben nichts wert war!

Stürze und Überschläge, Rettungsschlitten im Einsatz, Helikopter fliegen die Athleten ins nächste Spital …. dies ist die Stimmung an einem Skirennen. Es vergeht kein Rennen, ohne solche Bilder: Schädeltrauma und Kreuzbandrisse, verdrehte Knie.

Ich schrieb diese Zeilen nach den schlimmen Skiunfällen um den Jahreswechsel 2020/21. Allein am 9. Jan. 2021 verletzten sich an 2 Rennen in Adelboden und St. Anton 3 Sportler auf Schlimmste. Es waren Mauro Caviezl und Tommy Ford mit schwerer Hirnerschütterung und Juliana Suter mit schwerem Knieschäden. Die einstmals berüchtigte Auto-Rennserie F1 ist ein Kinderspaziergang im Vergleich zum aktuellen Skirennsport.

Am Fernsehen hört man erleichtert: „Entwarnung! der Fahrer ist ansprechbar!“ Welch schreckliche Entwarnung! „Er lebt!“

9. Jan. 2021: Ski-Rennsport

In den nächsten Wochen werden wir an der Lauberhorn-Abfahrt  und der Kitzbühl-Streiff mitfiebern. Mit „gefährlichste Abfahrt der Welt“ wirbt Kitzbühl, mit die „längste Abfahrt der Welt“ wirbt das Lauberhorn. An beiden Rennen werden horrende Tempis von über 130 km/h gefahren. Wie schnell das ist, kann man selber austesten, wenn man auf der Autobahn das Fenster öffnet und die Hand heraushält. Die heutigen Abfahrtsstrecken sind gespickt mit weiten Sprüngen, hängenden Traversen, Tunnels, Steihängen. Alle  müssen Spektakel und gefährliche, ja haarsträubende Szenen bieten. Bei keiner Sportart sind derart viele Helikopter, Krankenwagen, Aerzte  und Krankenhäuser direkt an der Strecke und in der ganzen Umgebung in Alarmbereitschaft.

Unfälle gehören im Skirennsport zur Tagesordnung. Es gibt kein Spitzenfahrer der nicht mehrere schwere Verletzungen hinter sich hatte oder deswegen als Krüppel aufhören musste. Ich kann mich sogar an Todesfälle am Lauberhorn erinnern. Es sind nicht nur die schwächeren der Spitzenfahrer. Es sind auch die Besten der Besten, die es erwischt.

Presse und Fernsehen jubeln. Die Medien leben von diesen Unfällen

Mich wundert es, dass niemand aus Presse oder Fernsehen aufschreit und Massnahmen gegen die Gefährlichkeit dieses Sports und zum Schutz der Fahrer verlangt. Sie schweigen, denn sie profitieren ob solcher spektakulärer Unfälle. Je blutiger desto grösser und roter die Schlagzeilen. Die Leserschaft ist ihnen gewiss. Presse und Fernsehen sind nicht mehr die kritischen Medien, die sie einmal waren. Sie sind nur noch eine Geld-Schefel-Maschine. Mit Recht nennt man sie immer mehr „Lügenpresse“, denn Papier ist geduldig und Lügen und Schwindeleien lassen sich nur schwer nachweisen. Zu einer solchen Lüge gehört auch, dass der Ski-Rennsport ein gesunder Sport sein soll!

Wir Zuschauer müssten uns wehren und die Speed-Rennen mit Verachtung bestrafen

Wir Zuschauer sind die Mächtigen und haben enormen Einfluss. Sobald wir den Fernseher abstellen, fallen die Zuschauerquoten und die Veranstalter müssen sich hinterfragen. Bereits hat man in der Schweiz den Rückgang der Zuschauer festgestellt.

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