22. und 26. März: Corona über Thailand – ein Desaster

Nun ist es offiziell! Das Corona-Virus hat Thailand erreicht und zwar mit voller Wucht. Ich vermutete schon lange, dass die bisher veröffentlichten Zahlen an Infizierten „getürkt“ waren, um keine Touristen zu verlieren. Die Regierung veröffentlichte für ein Land mit vergleichbarer Einwohnerzahl wie Deutschland noch vor Mitte März nur 120 Infizierte! Das Resultat zeigt sich jetzt: Ein Desaster braut sich über Thailand zusammen!

Seit wenigen Tagen wurden einschneidende Massnahmen ergriffen: Bars, Restaurants, Massage-Salons und Nachtlokale wurden in Phuket und Pattaya geschlossen. Seit dem 21. März gilt dies auch für alle Shopping Centers, Geschäfte und Restaurants in Bangkok. Eine Katastrophe für ein Land ohne Soziale Versicherungen.

Mein Velo-Club der „Hua Hin Roadies“ hat die Gruppen-Ausfahrten eingestellt. Auf freiwilliger Basis notabene, denn die dortigen Politiker mögen (oder dürfen?) nicht durchgreifen. Alle Massage Salons in Hua Hin sind zwar geschlossen, ebenso Cicada/Tamarind Market und „Baan Kun Por Food Market“, sowie unsere Stammlokal „Baan Pal“ Coffee shop in Khao Kalok, aber die Bars im Rotlichtviertel und die Restaurants sind weiterhin offen.

Das grosse Problem in Thailand wird sein, dass das durchschnittliche Thai-Volk kein Geld hat, um sich die Corona-Tests und noch weniger den möglichen Krankenhaus-Aufenthalt zu finanzieren. Ein Corona-Test wird je nach Krankenhaus zu SFr. 100 – 200 angeboten, einem Wochenlohn. Die Thais bleiben deshalb zu Hause und tragen zur massiven Verbreitung des Virus bei.

26. März: Ausnahmezustand

Seit dem 26. März gilt ein Ausnahmezustand in Thailand. Die Grenzen sind für alle Ausländer geschlossen. Die Bewegungsfreiheit in ganz Thailand ist eingeschränkt und kann von der Militärregierung weiter eingeschränkt werden. Es sind über 300 Kontrollpunkte eingerichtet. Alle Restaurants, Bars, Massage-Salons und Shopping Centers in ganz Thailand sind geschlossen. Dies ist ein Drama ohne Vergleiche. Viele der arbeitslosen Thais flüchten in ihre Heimat-Provinzen, nehmen ihre Corona-Krankheiten mit und infizieren ihre Familien. Die in den geschlossenen Geschäften arbeitenden Frauen haben kein Einkommen mehr. Es gibt keine Arbeitslosenversicherung.

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2 Kommentare

    • Otto Rauchenberger auf 18. Juni 2020 bei 21:18
    • Antworten

    Hallo Max, schön, dass du noch rechtzeitig aus Hua Hin zurückgekommen bist.
    Wir waren schon seit 15 Jahren jeden Winter in Thailand, die letzten Jahre in Ko Chang und Ko Samui.
    Bin selbst österreicher und in Ko Samui gibt es eine grosse ö-Gemeinde.
    Diesen Winter haben wegen unserer übersiedlung von Morges nach Wien eine Pause gemacht und sind im letzten augenblick wie Flüchtlinge am 15. März von der Schweiz weg (letzter Flug!). Alles war dann zugesperrt und wir haben die Corona Zeit in Wien verbracht. Es ist sehr interessant, deine Thailand eindrücke zu lesen, ich bekomme immer die Zeitung – der-farang.com auf mein Handy und sehe, wie es mit Corona in Thailand weitergeht. Vor allem die Europäer, die vielleicht mit einer Thai Frau dort bleiben, müssen sich daran gewöhnen. Alles ist dort gesperrt und kein Strand, kein alkohol ist auch schlimm. Wie ich sehe, bist du bald in der Wachau. Besonders in Dürnstein gibt es ein grosses Feuerwerk zur Sonnenwende. Also dann Prost mit dem österreichischen Wein !
    Vielleicht sehen wir uns einmal.
    Viele Grüsse von Otto

    1. Hallo Otto
      Vielen Dank für Deinen interessanten Kommentar. Ich bin in er Tat zur Zeit in der Wachau und geniesse die einmalige Landschaft, die Heurigen mit dem feinen Wein und die lieben Freunde hier.
      Ich wünsche Dir eine gute Zeit
      Liebe Grüsse Max

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