Stau, Stau und zu Hause Horror durch die MFK – Staats-Willkür

Nach 2 Monaten im Süden musste ich am 28. Juni kurz nach Hause, um meine Post zu erledigen. Kombiniert habe ich dieses Vorhaben mit dem Besuch der Klassenzusammenkunft des Technikum-Jahrganges 1970. Als ich aber zu Hause eintraf, da  wähnte ich mich in einem schlechten Horror-Film: Ein Brief der Motorfahrzeug-Kontrolle verfügte den „Eintzug meines Fahrzeugausweises“!

Gotthard, Verkehr, LastwagenIch werde nie mehr am Wochenende fahren

Es war eine mühsame 800km-Fahrt von Istrien in die Schweiz. Ich wurde zwar, da es Sonntag war, von keinem Lastwagen behindert, aber umsomehr von den unzähligen  „Sonntagsfahrern und -fahrerinnen„.

Obwohl ich mit Absicht erst um 12 Uhr Mittags wegfuhr, um einem etwaigen Wochenendverkehr aus dem Wege zu gehen, gelangte ich bereits nach gut 30 km  auf der Autobahn bei Buje in einen massiven Rückreisestau. Für die wenigen Kilometern von der letzten Autobahn-Zahlstelle bis zur Ausfahrt Buje, wo ich dem Stau entweichen konnte, brauchte ich 45 Minuten.

Dann ging es zügig durch Italien. Es gab keine Staus, nur dichter Verkehr auf der Autobahn nach Mailand.  Ich musste mich einzig wegen der ungewohnte Fahrweise der „Herren und Damen Sonntagsfahrer“ doppelt konzentrieren. Erschwerend kam dazu, dass viele Italiener-Papis ihre Mamis zu Feier des Tages ans Steuer ihres Kleinwagens liessen. Für die Mamis muss dies schlimm gewesen sein, denn es war ihnen sichtlich unwohl auf der Autobahn.

Als ich dann die letzten 300km durch die Schweiz in Angriff nahm, kam ich voll in den Rückreiseverkehr. Der erste Stau mit 40 Minuten Wartezeit überraschte mich vor dem Südportal des Gotthard-Tunnels. Weitere Staus bremsten mich vor Luzern und Sempach.

logo-mfk, Motorfahrzeugkontrolle Baselland, MFK, BLDie staatliche Administration wieherte … und wie!

Es war wie in einem schlechten Horror-Film. Am Tag nach meiner Ankunft, am Montag-Morgen 29. Juni lag ein Liebes-Brief von der Motorfahrzeug-Kontrolle (MFK) mit dem Titel: „Verfügung über den Entzug des Fahrzeugausweises…..“ in meinem Briefkasten.

Was ist denn da geschehen? Jedes Jahr verbringe ich von Ende April bis Mitte August rund 3 Sommermonate in Istrien auf dem Campingplatz Solaris. In dieser Zeit lasse ich die Post im Postamt Binningen zurückbehalten. Ich komme in der Halbzeit nach etwa 2 Monaten zurück, hole die Post an der Poststelle ab, um die notwendigen Zahlungen zu erledigen.

So geschehen auch dieses Jahr. Exakt in diesen 2 Monaten hat mir die MFK ein Aufgebot zur Fahrzeugprüfung und scheinbar per A-Post vom 3. Juni auch eine Mahnung mit neuem Termin zugeschickt. Da ich beide Termine nicht wahrnahm, weil ich ja gar nichts davon wusste, schickten die Behörden mir diese Verfügung über den „Entzug des Fahrzeugausweises“! Eine Katastrophe für mich. Wie sollte ich denn wieder nach Solaris gelangen und ein paar Tage später ab Ljubljana in den Kosovo fliegen?

Ich habe unverzüglich mit dem Büro der Motorfahrzeug-Kontrolle Kontakt aufgenommen und hatte Glück, weil die kooperationsbereite Frau Ullmann Verständnis für meine Situation hatte. Sie fand kurzfristig einen freien Termin. Ich kann nun meinen Skoda am Montag 6. Juli vorführen. Falls alles klappt, das hoffe ich, komme ich am Dienstag zurück nach Solaris, 3 Tage vor meinem Abflug in den Kosovo.

Das ganze Theater hat mich viel Geld gekostet. Anstatt der üblichen Fr. 60.– Prüfungsgebühr hat mich meine wohlorganisierte Abwesenheit Fr. 200.– für “Busse” und Fr. 120.– wegen verpassten Prüfungsterminen gekostet. Ich wurde bestraft wie ein Schwerverbrecher oder ein Auto-Rowdie.

Dies konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, umsomehr dieser zweite A-Post-Brief „Mahnung“ mich gar nie erreichte. (Bem: er wurde mir erst am Donnerstag, 2. Juli zugestellt, also 1 Monat nach Versand!). Ich habe mich bei der MFK beschwert und Rückerstattung der Gebühren und Bussen gefordert. Eine Kopie ging an die Konsumenten-Sendung Kassensturz des Schweizer Fernsehens. Vielleicht lässt sich aus diesem Vorfall über die „Willkür der Behörden“ eine Sendung machen.

Ob die MFK auf meinen Brief reagieren wird, ist höchst ungewiss. Staatliche Behörden und deren Beamte tun sich auch in der Schweiz schwer, einen Fehler einzugestehen. Prioritär für mich ist, dass ich bald wieder ab nach Istrien fahren und das Flugzeug in den Kosovo erreichen kann.

Zukünftig werde ich jeweilen Anfang Jahr allen mir bekannten Behörden wie die MFK, die Steuerbehörden, die Gemeinde und Polizei in einem Brief darauf aufmerksam machen, wann ich mich im Ausland befinde. Der Ball ist dann bei Ihnen!

Nachtrag vom Freitag, 3. Juli:

Die MFK hat sich bei mir gemeldet, aber wie erwartet keinen Fehler eingestanden und es abgelehnt mir die Busse zu erstatten. „Dies sei ein Problem der Post. Die MFK könne nichts dafür, dass A-Post-Vorladungen beim Empfänger nicht ankommen!“

Dies bedeutet doch, dass man durch die MFK bestraft wird, auch wenn die Post oder Busse einem nie erreicht hat! Ein Staats-Willkür!

Ihr Wort in Gottes Ohr

Der Skoda ist im Moment in der Garage Schumacher in Oberwil. Dort wird er bereit gemacht für die technische Prüfung vom kommenden Montag. Ich war in den letzten Tagen vollkommen gestresst und hyper-nervös. Dieses Theater hat mich Jahre meines Lebens gekostet! Die Mechaniker haben mich jedoch beruhigt und gemeint, ich könne mit 99% sicher sein, dass mein Auto durchkommt!

Nachtrag vom Montag, 6. Juli

Habe die heutige Fahrzeugprüfung bestanden. Sie dauerte 20 Minuten. Der Experte Herr Lauper war sehr nett.


(Keywords: MFK, Motorfahrzeug-Kontrolle, BL, Baselland, Staatsbetrieb)

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6 Kommentare

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  1. Diese Behoerdenwillkuer erlebe ich in der sog. EU seit vielen Jahren. Man ziehe ich einfach mal die Gesetzestexte rein die ich vormals vertrieben habe.BSHG.STVZO.STVO.SGB I.II. -XII. UND viele mehr.Allein die BriefzustellungsVO macht dich zum Sklaven.
    RIP sog i nur.
    hadde

    1. Heute um 13:50 ist meine grosse Stunde. Dann entscheidet sich, ob mein Auto „betriebsbereit“ ist und ich wieder nach Solaris zurückfahren kann….und dies bei der Hitze hier in der Nordwestschweiz….38Grad im Schatten

      Liebe Grüsse an einen EU-geschädigten und Griechenland-Sponsor
      Max

  2. Ja Max, so muss man das sehen – es hätte auch schlimmer sein können , es gehört halt irgendwie einfach dazu auch wenn man gerne darauf verzichten könnte. Dann für morgen auf jeden Fall toi, toi toi. Lass es Dir gut gehen.

    LG aus dem Badischen
    Uschi

  3. Hallo Max,

    das war ja Stress pur!!!! Teuer war das ganze auch noch – aber wie hast Du auf FB geschrieben – weshalb musstest Du noch mal nach
    Hause???? Du hattes zuviel auf Deinem Konto rumliegen!!!!
    Sorry, aber Spaß muß sein und ich bin auch ganz froh, das es solche Sachen mit den Ämtern auch in der Schweiz gibt.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine gut Reise zurück nach Kroatien – Grüße mir Solaris.
    Einen guten Flug ins Kosovo und eine schöne Zeit in Kroatien.

    LG und vielen Dank für Deine immer tollen Berichte.

    Uschi u. Bernhard.

    1. Liebe Uschi und Bernhard

      Eben, es gibt auch wiehernde Aemter in der Schweiz. Dümmer ist es nur, wenn man davon betroffen ist. Oder noch dümmer wäre gewesen, wenn ich erst 1 Woche später in die Schweiz gekommen wäre, dann hätte die Polizei an meiner Türe geläutet und den Fahrzeugausweis samt Auto-Kennzeichen konfisziert …. und ich hätte nicht einmal gewusst weswegen!

      Liebe Grüsse zurück in den grossen Kanton
      Max

  4. Ohje, wirklich ärgerlich und das noch bei diesen hohen Temperaturen in der Schweiz 35 Grad im Moment
    Hatten im letzten Jahr einen ähnlichen Vorfall jedoch kamen wir mit 60.- Busse davon
    Tipp, so aus Erfahrung, wir reisen immer Sonntags, jedoch um 4:00/5:00 ab Istrien und sind so ganz ohne Stau Vormittags daheim
    Bis bald und Grüessli

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