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Meine Erreichbarkeit bis 24. März 2010: 58/138 Petchakasem Road, Soi 6 Hua-Hin, Prachuap Khiri Khan Thailand, 77110
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Den vergangenen Winter 2008/09 habe ich erstmals in Thailand verbracht und ich erlebte eine einmalige Zeit in einem Land, in dem alles anders ist: die Sprache, das Aussehen und die Lebensphilosophie der Thais, der Buddhismus, die Lebensmittel wie in einem Schlaraffenland, die vielfältige Blumen- und Pflanzenpracht Für den kommenden Winter habe ich mir ein Haus zwischen Hua-Hin und Cha-Am gemietet. Im vorliegenden Tagebuch berichte ich über meine neuen Erlebnisse der buddhistischen Jahre 2552 / 2553.
Mi, 24. März 2010: Bin wieder in der Schweiz Mein Rückblende auf 4 Monate Thailand | Bangkok: 25-37°C Basel: 8-17°C |
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Nach einem unspektakulären 12-Stunden-Flug mit einer A340-600 der Thai Airways bin ich um 06:20 Uhr wohlauf in der Schweiz gelandet. Da der Schweizer Zoll mich in Ruhe liess, sass ich bereits 07:04 im Schnellzug nach Basel, wo mich mein Freund Renato am Bahnhof abholten. Da ich viel zu früh war, musste ich den armen Renato aus dem Bett holen.
Als Abschluss dieses "Tagebuches eines rasenden Reporters" mache ich einen kleinen Rückblick auf meine 4 Monate Thailand.
Die letzten Wochen habe ich in Hua-Hin verbracht und von weitem die unerfreulichen Geschehnisse in Bangkok verfolgt. Da die Presse und auch das Fernsehen in Thailand unter Kontrolle der Regierung stehen, waren alle offiziellen Informationen mit Vorsicht zu geniessen. So wurde seit Tagen der Tod eines hohen Polizei-Beamten minutiös verfolgt. Keine Sentimentalität blieb verborgen. Es entstand der Eindruck, als wenn man die "Rothemden" für dessen Tod verantwortlich machen möchte.
(Bem: Zensur hat auch in Thailand System. Die Presse und eben das Fernsehen werden überwacht. Auch im Internet werden gewisse Seiten, meist erotischer Natur, durch thailändische Behörden zensuriert und können nicht aufgerufen werden.)
Die Rothemden hingegen berichteten logischerweise aus ihrer Sicht. Pat gehörte dieser Gruppierung an und erhielt übers Handy immer wieder die "neuesten Informationen". Schreckliche Dinge hörte ich da jeden Tag. "Alle Strassen seien durch die Polizei besetzt. Man brauche 10 und mehr Stunden, um von Hua-Hin nach Bangkok zu gelangen. Von Bangkok zum Flughafen, normal 30 Minuten, brauche man mindestens 4 Stunden". In der Realität haben wir am vergangenen Montag, als wir von Hua-Hin nach Bangkok fuhren, keinen einzigen Stau erlebt. Die einzige Polizei-Kontrolle galt den Lastwagen. Der Weg auf den Flughafen zu meinem Rückflug war ebenfalls nicht erschwert. In 30 Minuten waren wir dort, wobei wir 2 Checkpoints mit schwerbewaffnetem Militär durchfahren mussten.
Dank Internet war ich recht gut durch die Schweizer, Deutsche und auch Österreichische Presse informiert, obwohl in Deutschland und Oesterreich die Missbrauchsvorwürfe an die katholische Kirche Schwerpunkt der Berichterstattung bildete.
Wie habe ich die 4 Monate in Thailand verbracht? Anfänglich spürte ich schon etwas die Nachwehen meiner Operation und war nicht allzu fit. Meine Puste machte sich oft unangenehm bemerkbar und schränkte mich in der Bewegungsfreiheit ein. Dazu kam das Missgeschickt mit der Schlange resp der daraus resultierenden Oberschenkel-Zerrung/Muskelfaserriss, die mich bis weit in den Januar wie ein alter Mann herumhumpeln und aussehen liess. Aber dann ging es aufwärts. Ende Februar holte ich erstmals mein Mountain-Bike auf die Strasse. In der Zwischenzeit habe ich zwar keine 1'000 km gefahren, aber immerhin 230 km auf Stollenpneus. Ich fühle mich bereit für weitere Taten in der Schweiz und anschliessend in Istrien und der Toskana.
Ich war mehrmals in Bangkok, traf dort im November erstmals Rosemarie und Reinhold Böschenstein (ex-Istrien, Fuerteventura, Zürich) im Hotel Marriott in Bangkok zu einer Abendflussfahrt auf dem Chao Phraya, dann besuchte ich mit Pat an ihrem Geburtstag die Schulhausparty ihrer ehemaligen Klasse. Wir waren Gast bei der Hochzeit der Nichte von Pat von Sarina mit ihrem It, machten mehrere Tagesauflüge rund um Bangkok, die einzigartige Eindrücke hinterliessen.
Zusammen mit Pats Freunden und Freundinnen aus der Schulzeit machten wir mehrtägige Reisen in den Norden von Thailand an die burmesiche Grenze und auf dem Srinakarin Lake in einem Hausboot. Den sogenannten Visa-Trip, ich musste spätestens nach 3 Monaten Thailand verlassen, um ein neues Visum zu erhalten, führte mich nach Laos. Mein Eindruck von Laos war etwas gespalten. Ich fand nicht das erwartete Land des Lächelns mit den wunderbaren Tempeln. Alles war sehr ärmlich. Das Innere der Tempelanlagen war prunkvoll gestaltet, aber im Aeusseren fehlte der strahlende Glanz, den ich erwartete und aus Thailand kannte. Kambodscha mit Angkor Wat aus dem letztjährigen Visa-Trip hat mir besser gefallen. Vielleicht war ich aber auch schlecht drauf.
Gegessen habe ich wie ein Fürst. Zwar nicht auf einer goldenen Tafel, aber mit geschmackvollen, leckeren Speisen in kleinen Restaurants oder in Strassenküchen, ein paar Mal auch zu Hause. Schon aus dieser Sicht ist Thailand eine Reise wert. So waren ich mehrmals auf dem Night-Market, wo wir zu zweit für 3 Euro je einen "Pad Thai" (thailändische Nudelspezialität) und einen Bananen-Shake genossen haben. Wie es so bei mir ist, konnte ich ohne Einkauf nicht nach Hause: ein oranges Leinen-Hemd für 8 Euro hatte es mir angetan.
Im März waren Pat und ich mehrere Male bei den Böschensteins, die in der Zwischenzeit via Australien und Neuseeland ebenfalls in Hua-Hin gelandet waren und zwar durch unsere Vermittlung in dem Haus, das ich für die kommende Saison ab 1. Nov. 2010 gemietet hatte. Wir haben dort einige Mal im grossen Swimmingpool gebadet und uns abgekühlt, bevor wir fein Essen gegangen sind. Es ist ein wunderbares Heim mit zwei grossen Terrassen. Wir liessen es uns nicht nehmen, den Edo und die Danica in Zbanday aus dem Winterschlaf zu wecken. Dieser Winter hatte den Istrianern durch ungewohnten Schneefälle stark zugesetzt.
Meine Mobilität wahrte ich durch einen gemieteten Yamaha-125ccm-Roller, oder durch den Limousinen-Service zwischen Bangkok und Hua-Hin à 180 Baht (SFr. 6.-- resp. €4) die Strecke von 240 km, oder in Pats-Auto, wenn sie mich in Hua-Hin besuchte. Mit dem Links-Verkehr hatte ich auf dem Roller gar keine Probleme, und mit dem Auto nur, wenn es eng wurde. Im Linksverkehr sitzt der Fahrer auf dem rechten Fahrersitz. Aus diesem Blickwinkel aber hatte ich Probleme mit dem Augenmass für die Breite des Fahrzeuges. Ich musste mich damit abfinden: im Rechtsverkehr (in Europa) habe ich die Fahrzeug-Breite und damit auch den Abstand zum Hinderniss voll im Griff, aber auf dem rechten Fahrersitz im Linksverkehr wegen des ungewohnten Sichtwinkel der beiden Augen spinnten meine Schätznerven.
In den 4 Monaten habe ich wiederum viel fotografiert und dabei manch neue Erfahrung gesammelt. Die diesjärigen Fotos sind aus technischen Gründen um Welten besser als die letztjährigen. Ich hatte mir als Ziel gesetzt, das Thema "Markt und Strassenküchen" sowie die "HDR-Technik" in den Griff zu bekommen. In der HDR-Fotografie habe ich die Mehrheit der Fotos, meist aus der Hand, mit der Funktion "Serienbilder mit wechselnder Blende" aufgenommen oder dort, wo es zuviel Bewegung hatte, habe ich das RAW-Format eingesetzt und die Bilder mit Pseudo-HDR verfeinert. Zur Optimierung verwendete ich je nach Bild-Qualität den Photoshop, Photomatix und Artizen.
Negatives gibt es eigentlich nichts zu berichten, wenn man einmal von der kurzfristigen Ausladung von der Hochzeit von Nina und Tuj absieht. Im Moment habe ich mich tödlich geärgert, aber im Nachhinein muss ich mir eingestehen, dass ich von diesem Bösewicht nichts anderes erwarten durfte.
Sa, 20. März 2010: Meide USA, denn dort kommst ohne Verurteilung für immer hinter Gitter | Hua-Hin: 25-36°C | ![]() |
Ueber 30 Staaten u.a. Deutschland haben ihren Angehörigen empfohlen, Thailand wegen der seit 10 Tagen herrschenden Unruhen zu meiden. Ich meine, es ist gefährlicher nach den Vereinigten Staaten zu reisen, denn:
Betr. Schliessung Guantanamo berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag, 19. März: "48 Guantanamo-Insassen sollen für immer hinter Gittern verschwinden, weil sie als gefährlich gelten, obwohl für eine Verurteilung vor einem Zivilgericht keine ausreichenden Beweise vorliegen".
Ob da nicht eher die obersten Verantwortlichen der Amerikaner hinter Gitter gehören? Für mich ein himmelschreiender Skandal.
Fr, 19. März 2010: Geldbezüge in Thailand Symantec stellt meinen Norton ab Rückflug am 24. März | Hua-Hin: 25-36°C | ![]() |
Geldbezüge über Bancomat: In Thailand findet man an jedem Eck einen Automaten für Geldbezüge. Mit der Maestro-Karte sind Bezüge je 20'000 Baht (=SFr. 600.-- resp. € 400) möglich. Je Bezug wird einem umgerechnet gegen SFr. 10.-- (resp. € 6) Spesen in Thailand und auf meiner Schweizer Bank belastet. Nun habe ich auf einer thailändischen Bank ein hiesiges Konto eröffnet, um diese horrenden Spesen zu umgehen. Ich werde im Herbst 1, 2 oder 3 mal einen grösseren Betrag mit e-Banking auf mein thailändisches Konto überweisen und bezahle hier nur noch wenige Bahts für die notwendigen Geldbezüge für den Lebensunterhalt, die Hausmiete etc.
Bereits seit einigen Wochen hat mein Norton-Virenscanner mir gemeldet, dass meine 1-jährige Abo-Dauer bald zu Ende gehe. Dies nahm ich zur Kenntnis und plante, unverzüglich nach meiner Ankunft in der Schweiz die neues Version des Norton-Virscan-Software zu kaufen. Ich ging davon aus, dass ich die verbleibenden 5 Tage in Thailand auch ohne Viren-Update leben kann, meinte ich.
Aber vor wenigen Tagen mit Beendigung der Abonnementes nahm Norton meinen Virenscanner ausser Betrieb und ich stand ungeschützt im Internet. Sie stellten also nicht die Aktualisierung der aktuellsten Virenformen ein, was ich ja abonniert hatte, sondern nahmen den Norton ganz ausser Betrieb. Für mich eine Frechheit und eine grössere Katastrophe, denn erfahrungsgemäss dauert es nicht lange, bis man ungeschützt im Internet einen Käfer aufgelesen hat. Also entschloss ich mich kurzfristig, das Norton-Abonnement elektronisch übers Internet zu verlängern und Zähne knirschend die Fr. 52.-- zu bezahlen. So kann ich wenigstens beruhigt in meinen letzten Thailand-Tagen mich in den News im Internet informieren, meine letzten Mails lesen, meine Homepage updaten und meinen letzten Bericht aus Thailand verschicken.
Die Lage in der Hauptstadt Bangkok scheint sich stabilisiert zu haben. Von den Rothemden hört man nichts mehr. Ich denke, die Demonstrationen haben sich weitgehendst aufgelöst.
Es ist nun endgültig, am Montag, 22. März verlasse ich Hua-Hin und am Dienstag-Abend geht es auf den Flughafen in Bangkok zum Abflug nach Zürich, wo ich nach 12 stündigem Flug am Mittwoch 24. März um 06:45 Uhr ankommen werde.
Do, 11.-15. März 2010: Rothemden marschieren auf Bangkok | Hua-Hin: 25-36°C | ![]() |
Da das thailändiche Fernsehen nur aus Sicht der Regierung berichtet, ist die Lage sehr undurchsichtig. In jedem Fall ist bisher bekannt geworden, dass nur etwa 100'000 Rothemden den Aufforderungen ihrer Führer gefolgt sind, und nicht die angedrohten 1 Mio Menschen. Sie fordern den Rücktritt der aktuellen nach ihrer Meinung nicht authorisierten Regierung. Diese Forderung wurde wie erwartet zurückgewiesen. Kritisch wird es meiner Meinung nach, wenn die Rothemden realisieren, dass ihr Aufmarsch mit einer Niederlage geendet haben sollte. Ob sie dann weiterhin friedlich sein werden?
Ich bleibe in jedem Fall bis kommenden Montag, 22. März in Hua-Hin und werde dann entscheiden, noch einen 1 Tag in Bangkok zu verbringen oder am 23. März direkt mit einem Taxi von Hua-Hin zum Flughafen zu fahren, wo ich etwas nach Mitternacht am 24. März abfliegen werde.
Ich habe nun auch einen Raum für mein Trek-Mountain-Bike und die immer zahlreicher werdenden Sachen gefunden, die ich nicht in die Schweiz nehmen will und hier bleiben, bis ich im Herbst wieder kommen werde. Es sind dies u.a. Unterwäsche, Shirts, Hemden, kurze und lange Hosen, Schuhe, Ausgangskleider, Moto-Helm, Toaster, Nachtlicht, Küchengeräte, Auflegematratze für Sonnenliege, Bücher und natürlich meine Breitling-Uhr.
Geschichte aus Thailand:
TV-Werbung: Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Werbung am Fernsehen gesehen, wie hier in den öffentlichen TV-Stationen von Thailand. Primär wird nämlich Werbung gesendet und diese durch Nachrichten, Soaps oder Game-Shows unterbrochen. Es werden sogar Nachrichten-Thematas mit Werbung unterbrochen. In jedem Fall flackert immer eine Werbe-Einblendung über den Bildschirm. Einzig die täglichen Sendungen über das Königshaus werden durch keine Werbung unterbrochen.
Hundeplage: Thailand ist ein wunderbares Land. Es gibt wenig auszusetzen, wenn man sich an die Mentalität der Asiaten gewöhnt hat. Es ist ein Schlaraffenland. Mir fällt als einzig negativer Punkt die vielen wilden und ungepflegten Hunde auf, die meist in ländlichen Gegenden sogar in Gruppen (es sind Feiglinge) Menschen angreifen. Dieses Jahr ist es mir nur 1x beim Besuch eines Tempels passiert, aber letztes Jahr wurde ich mehrmals auf dem Rad von solchen eher mittelgrossen, räudigen Hunden angegriffen. Dieses Problem muss Thailand in den Griff bekommen, denn diese Hunde übertragen die Tollwut und andere Krankheiten. Die Bevökerung wird immer mehr übers Fernsehen mit Bildern von angegriffenen und verunstalteten Kindern über diese Plage sensibilisiert.
Hitze, Ende der Ferien-Saison: Es wird von Tag zu Tag wärmer. Auch Abends und in der Nacht benötigt man eine kühlende Klima-Anlage. Während wir uns zwischen November und Januar abends auf dem Roller noch eine Jacke anziehen mussten, ist es im Moment auch spät abends angenehm mit offenem flatterndem Hemd herumzufahren. Mitte April soll der Höhepunkt der Hitze mit über 40°C erreicht werden. Anschliessend beginnt die Regenzeit und die Abkühlung, wobei die Feuchtigkeit das Hitzegefühl ansteigen lässt. Es bestätigt sich, die Hauptsaison für akzeptable Ferien in Thailand beginnt im Oktober und endet im März.
Sa, 6.-10. März 2010: Impressionen aus Thailand Demos in Bangkok - Bangkok abgeriegelt | Hua-Hin: 25-35°C | ![]() |
Wenn in Thailand ein Unfall geschieht und die Polizei den Schaden und Ablauf aufnehmen muss, macht sie dies nicht wie in Europa mit einer abwaschbaren Kreidemischung, sondern mit einer haltbaren, wasserfesten, weissen Farbe, die auch noch nach Wochen und Monaten am Boden sichtbar ist. Dabei werden bewusst die Fahrzeuge und auch die Verletzten dargestellt. Ganz gefährliche Stellen sind durch mehrfach übermalte Unfallsituationen leicht und erschreckend erkennbar. Bei mir hatte dies die Wirkung, dass mir immer wieder bewusst wurde, wie gefährlich der Strassenverkehr ist und vorallem die Roller in Bangkok leben.
Die Mehrzahl der Thai-Männer brilliert nicht unbedingt durch Arbeitswut und Fleiss, im Gegensatz zu den Chinesen, die arbeiten, was das Zeug hält. Bei den Thais sind es die Frauen, die die Familie unterhalten, die die Kinder gross ziehen. Sie arbeiten in vielen handwerklichen Berufen (Bau, Strassenreinigung, Gärtnerei, Strassenküchen etc), bis sie alt und verbraucht sind. Dann sorgen entweder die Kinder für ihre Mütter oder sie gehen ins Kloster als Nonne.
Bei den Männern ist dies anders. Viele verlassen schon kurz nach Geburt ihrer Kinder die Familie und lassen sich scheiden (ist in Thailand eine reine Formsache). Sie gehen dann ihrem Vergnügen nach oder gehen bereits früh ins Kloster. Nirgendwo sieht man so viele junge geschiedene Mütter mit Kinder.
Vielleicht ist dies auch der Grund, dass das Mönchswesen und damit der Buddhismus in gewissen Ländern des asiatishen Raumes sehr ausgeprägt gelebt wird. Mir ist aufgefallen, dass in Thailand, aber auch Laos und Kambodscha sehr viele jüngere Männer ab 25-30 Jahren als Mönch im Tempel leben (und das Leben ohne Arbeit und Verantwortung geniessen) und dabei schöne rundliche Formen annehmen, während man äusserst selten eine jüngere Nonne sieht. Die Mönche leben nicht (nur) vom erbettelten Essen, sondern sie werden mehrmals monatlich oft täglich zu Hochzeiten, Geburtstagen, Beerdigungen, Haus-Einweihungen, Firmenfesten etc eingeladen, an denen sie vor den buddhistischen Zeremonien auf fürstlichste verpflegt werden. Nur das Feinste ist für die Mönche gut genug, so der buddhistische Glaube.
Am Samstag, 6. März bin ich zum zweiten Mal aufs Rad gestiegen und 28 km an einem Stück gefahren. Nein, nur fast, denn 3 km vor dem Ziel ist mir die Kette gerissen. Glücklicherweise unweit eines Fahrradgeschäftes. Und was hat wohl der Ersatz des defekten Kettengliedes gekostet? 20 Baht (entsprechend SFr. -.60 resp. 50 Cent). Die Fahrt ging bereits besser und ich konnte einen schönen 22er-Schnitt problemlos halten.
Hier in Thailand kann man Qualitätsprodukte kaufen, aber auch recht gute Kopien und dann aber auch chinesischer Mist und Schrott. Zum Beispiel Fahrräder in wunderbarer Farbe mit allen Details wie Kindersitz vorn, zweiter Sitz hinten, Einkaufskorb vorne etc ... aber ohne Gangschaltung und ohne Dynamo für 2'500 Baht (SFr. 75.-- resp. €50). Wenn man die Blech-Objekte genauer anschaut, dann vermisst man die Lager in den Pedalen und im Tretlager. Grauenhafte Qualität, die nach dem ersten Regen wegen Rost nicht mehr drehen wird. Da lobe ich mir mein Original-Trek-Mountain-Bike, das mich gegen SFr 500.-- gekostet hat, deren Rahmennummer aber aus irgendwelchen Gründen ausgefräst wurde.
Am Fr, 26. Feb. hatte das Gericht zu Ungunsten des früheren Ministerpräsiden Thaksin entschieden und über 1 Mia US-$ von seinem Vermögen konfisziert.
Am Mittwoch 9. März sind seine Anhänger, die "Rothemden", aus dem ganzen Lande in Richtung Bangkok zu Demonstrationen aufgebrochen. Man rechnet mit etwa 1 Mio Teilnehmern. In Hua-Hin ist noch alles ruhig.
Am Donnerstag, 10. März vernehmen wir übers Fernsehen, dass alle Zufahrtsstrassen von und zu Bangkok abgeriegelt wurden. Man kommt auch als Bewohner von Bangkok nicht mehr in die Stadt hinein. In gewissen Teile der Hauptstadt herrscht ab 22 Uhr ein Ausgangsverbot. Pat hatte dies geahnt und ist gestern spät abends mit ihrem Auto noch zu mir nach Hua-Hin gefahren.
Am Mo, 8. März hat in München der Prozess gegen die 3 Schweizer Jugendlichen, heute 17 jährig, begonnen, die im letzten Sommer bei einem Schulausflug in München wahllos 5 Männer aufs brutalste zusammengechlagen und übel zugerichtet haben. Ich hoffe schwer, dass man die 3 den deutschen Gestzen entsprechend hart bestraft (In der Schweiz ist das Strafmass bei diesem Alter um einiges tiefer). Ich habe viel Verständnis für jugendliche Unüberlegtheit, Dummheiten und Übertreibungen. Sei dies, dass sie zu schnell Auto fahren, oder ohne Ausweise mit dem Auto ihrer Eltern fahren etc, aber ich habe kein Verständnis, wenn man aus Spass versucht, "ein bisschen Leute umzubringen".
Ein normaler Mensch hat eine innere Sperre gegen das Töten und kann diese nur überwinden, wenn es um seinen eigenen Schutz geht. Derartige Gewalttäter sind krank und haben im Hirn einen irreparablen Schaden, ob sie nun 17 oder 30 Jahre alt sind. Sie gehören aus dem Verkehr gezogen. Die Menschheit muss vor solchen Bestien geschützt werden, denn ihnen fehlt diese Sperre. (Bem: Ist wie bei bestimmten Hunderassen, die über keine Beiss-Sperre mehr verfügen).
Was für mich zusätzlich abstossend und menschenunwürdig ist, dass sich keiner der 3 Täter in den ersten Tagen des Verfahrens gegenüber den Opfern entschuldigte.
Heute Mittwoch, 10. März hat es am frühen und späteren Nachmittag zweimal kurz geregnet. Am Morgen war ich noch mit dem Fahrrad unterwegs.
Mo, 1.-2. März 2010: Erste Ausfahrt mit dem Rad Der Verrückte hat wieder zugeschlagen | Hua-Hin: 25-32°C | ![]() |
Am Montag, 1. März bin ich zum ersten Mal seit dem vergangenen Sommer wieder auf's Rad gestiegen. Nur 20 km auf ebener Strecke mit einem Trink-Halt bei Reinhold. Ich muss gestehen, meine Kondition und auch meinen Kreislauf muss ich langsam wieder an die frühere Belastung heranführen. Mein Körper muss üben.
Es gibt viele Verrückte auf dieser Welt. Einer davon ist der der Lybier Ghadhafi, ein anderer hat heute Dienstag, 2. März wieder zugeschlagen. Ich meine den "Hausherrn" vom letzten Jahr oder um in der Harry Potter-Sprache zu schreiben "Der, von dem man nicht spricht". Er hat mich und Pat nämlich 2 Tage vor der Hochzeit seiner Stieftochter Nina ausgeladen. Er selber hatte nicht den Mut, mir das selber zu sagen, sodern seine Frau Usa vorgeschickt. Diese Ausladung hat mich schwer getroffen und aufs massivste enttäuscht, denn ich habe mich auf diese buddhistische Hochzeit von Nina gefreut. Pat und ich haben uns für diesen Anlass wunderbare Kleider schneidern lassen. Damit Nina nicht unter dem Entscheid dieses Despoten allzu sehr leidet, habe ich Ihr unser Hochzeitsgeschenk zukommen lassen, und wünsche Ihr und Ihrem Mann Tuy von hier aus alles Gute.
Der Gipfel an Geschmacklosigkeit war, dass er hinter meinem Rücken Pat mitteilen liess, sie sei an der Hochzeit ohne Max herzlich willkommen. Pat hat entsprechend reagiert.
Aus Frust habe ich mich am späten Nachmittag mit dem Bus nach Bangkok abgesetzt, um bis am Wochenende dort zu bleiben. Auf der Fahrt hattte ich eine lustige Begegnung mit einem Chef de Service aus dem Hotel Sheraton in Hua-Hin. Wie bei den Thais üblich, wird man sofort nach der Herkunft gefragt: "Aus der Schweiz und Basel" antwortete ich ihm, worauf die für mich etwas überraschende Antwort kam: "Ohhhh Basel ist eine gute Fussball-Mannschaft. Ich sah sie in der Champions-League". Ich lehnte mich zurück und erinnerte mich vor 1 Jahr, als ich das Spiel FC Basel - FC Barcelona mindestens 5x sah, wobei dem kleinen FC Basel in Barcelona mit 1:1 eine kleine Sensation gelang. Trainer war damals noch Christian Gross, heute erfolgreich beim VfB Stuttgart.
Fr, 26. Feb. 2010: Polizei-Kontrolle | Hua-Hin: 25-32°C | ![]() |
anklicken! ![]() Meine Polizei-Busse über 200 Baht |
Vor wenigen Stunden habe ich die Information über den Gerichtsfall Thaksin ins Netz gestellt und bereits holte mich die Vergangenheit resp. Zukunft ein. Ich kam nämlich auf der Hauptstrasse ins Städtchen Hua-Hin in eine beidseitige Polizei-Kontrolle: Alle Fahrzeuge und alle Insassen wurden überprüft. Auch ich, meinen internationalen Führerschein und die Versicherung. Der entsprechende Versicherungs-Kleber fehlte eigenartigerweise auf meinem gemieteten Roller. Beim Mieten des Yamaha Rollers habe ich noch darauf geschaut. Jemand muss ihn mir ab dem Roller gestohlen und damit Geld gespart haben. So erklärte mir den nette thailändische Polizist in gutem verständlichen Englisch, ich müsse eine Busse bezahlen: 400 Baht (=SFr. 12.-- resp. €8). Nachdem ich ein wenig mit ihm nett gesprochen habe, reduzierte sich der Betrag um die Hälfte, den ich in den nächsten 7 Tagen auf dem Polizei-Büro in Hua-Hin zu bezahlen habe.
Der thailändische Ex-Premier Thaksin Shinawatra hat seinen Anteil am Familienbesitz verschleiert und sein Firmenimperium durch politische Entscheidungen begünstigt. Zu diesem Schluss kam heute Freitag das Oberste Gericht in Bangkok nach einer mehrstündigen Urteilsverlesung. Ihm wird ein grosser Teil seines zurückbehaltenen Vermögens, nämlich 1 Mia Euro konfisziert. Thaksin soll u.a. eine Politik betrieben haben, durch die seine Anteile an einer Telephon-Company massiv profitierten.
Die Regierung befürchtet Unruhen, die das tief gespaltene Land erneut in politisches Chaos stürzen könnten. Der Ex-Premier ist immer noch bei einem grossen Teiler der ärmeren Bevölkerung (Mittelstand und Landbevölkerung) höchst populär.
Beurteilung meiner Situation: Nach meiner Meinung besteht kein Grund zur Sorge, denn etwaige Unruhen werden sich im Regierungsviertel von Bangkok entwickeln und ich wohne 240 km südlich von Bangkok in Hua-Hin.
Do, 25. Feb. 2010: Geschichten aus Thailand Jetzt wird es nochmals heiss in Thailand | Hua-Hin: 25-32°C | ![]() |
![]() Ein Schweizer Taxi? |
Unweit des Night-Markets von Hua-Hin habe ich diesen Taxi-Driver entdeckt. Es tut gut, wenn man ein Schweizer-Zeichen sieht, auch wenn der Fahrer nicht wusste, was er auf dem Kopf trug. Man sieht unzählige Schweizer Zeichen in Thailand, weil sie das Schweizer Kreuz anstelle des Roten-Kreuz für Spitäler und Ambulanzen benutzen. (Man merke sich: Unser Kreuz ist weiss, im Gegensatz zum "Roten Kreuz")
Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, für die Thais ist das Essen neben dem Shopping eines ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Es ist unmöglich an einem Lebensmittelladen oder Verkaufsstand vorbei zu schleichen, ohne dass sie etwas zum Essen kaufen müssen, auch wenn man eben aus dem Restaurant gekommen ist. Die Thai-Fabrikanten nützen dies weidlich aus. Sie sind Weltmeister in Mogelpackungen und bieten diese Leckereien für wenig Geld an. Oft ist nämlich die Packung schwerer und teurer als der Inhalt. So entdeckte ich kürzlich eine recht stabile Packung mit "2 Heidelbeer gesüssten Salzstengel à je 3 mm Durchmesser". Oft sind die Packungen recht voluminös, wenn man sie aber öffnet, entweicht zuerst Luft und dann findet man noch etwa 5-10 Kartoffel-Chips.
Ich gehöre zu den privilegierten, nicht weil ich in den Augen der Thais unermesslich reich bin, sondern weil ich Essbesteck in massiver Ausführung gekauft habe. In Thailand findet man nämlich in jedem Haushalt oder Restaurant nur die aus Blech gestanzten Löffel und Gabeln. Meist sind sie nach kurzer Benutzungszeit verbogen, denn sie ertragen keinen Krafteinsatz.
Eine kurze Notiz in der Zeitung, aber mit explosivem Inhalt: "Der gestürzte Ex-Premier Thaksin ist die Symbolfigur des politischen Konflikts in Thailand. Am 26. Feb. entscheidet das Oberste Gericht, ob sein Milliardenvermögen konfisziert wird. Der Vorwurf: Er habe sich das Geld unrechtmäßig angeeignet. Thaksin bestreitet das."
Falls das Gericht dem Einzug des Milliardenvermögens zustimmt, dann wird es heiss in Bangkok, denn er ist immer noch sehr beliebt. Rund die Hälfte der thailändischen Bevölkerung bekennt sich als "Rothemden" zu Thaksin, der im Exil lebt.
Die aktuelle Regierung hat für die Gerichtsentscheidung höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Mehr als 20'000 Polizisten und Sicherheitskräfte sind im Einsatz, die Armee ist in Alarmbereitschaft. Es wird mit Protesten der Thaksin-Anhänger gerechnet. Bei der letzten großen Protestaktion der Rothemden im April vergangenen Jahres hatte es schwere Ausschreitungen gegeben. Die gut organisierten Rothemden wollen jedoch erst am übernächsten Wochenende demonstrieren und dann eine Million Menschen auf die Straße bringen.
Meine Meinung: Aus egoistischer Sicht hoffe ich, dass sein Vermögen nicht eingezogen wird, denn wenige Tage nach den erwarteten Protestdemos wollte ich in die Schweiz zurückfliegen .... und nicht als gestrandeter Tourist in Thailand herumhängen
Was wäre ich hier in Thailand ohne Internet-Anschluss? Dies musste ich letztes Jahr erfahren, als mein "Hausherr" mir den Anschluss kappte. Heute kann ich mich via SIM-Karte jederzeit auf eine der Zeitungs-Seiten schalten und nachlesen, was in Old-Europe passiert ist. Ich bin üblicherweise zwar kein BLICK-Leser, aber die Internet-Seite dieser Zeitung mit den grossen roten Buchstaben ist lesenwert. Zu meinen Favoriten zählen aber auch die "Basler-Zeitung", der Deutsche "Spiegel" und so nebenbei auch der "Wiener Kurier", weil mich die Meinung der Oesterreicher über die Schweizer Ski-Erfolge interessierte. Ich kann aber auch bei gutem Internet-Empfang die Heimatklänge der Schweizer Radiosender empfangen.
Das Leiden des SAAB ist beendet: Die niederländische Firma Spyker hat den Autobauer übernommen. Damit sollte der Unterhalt meines SAAB-Autos nicht mehr gefährdet sein.
Ich erlebe das Auf und Ab der olympischen Stimmung der Oesterreicher. Tagelang sind sie nur die Verlierer, sowohl im Ski als auch ab der Schanze. Die ganze Skiwelt macht sich über sie lustig, weil sie eine hinterlistige Verschwörung wegen der Bindung des Skispringers Simon Ammann vermuteten. Nur kleine Meldungen fand ich im Kurier, bis dann die von allen erwartete Goldmedaille im Mannschaftsspringen doch noch kam. Man hörte es bis Thailand, dass die Oesterreicher die grössten sind, auch wenn sie im Riesenslalom sofort wieder eine aufs Dach bekamen. Aber dies war nur ein Dreizeiler " Nächster Flop" wert, denn man berichtete weiter über die tolle Mannschaftsleistung der Skispringer vor 2 Tagen.
Ich freue mich über die grossen, aber teilweise auch unverhofften, Leistungen der Schweizer an den Olympischen Winterspielen in Vancouver: Doppelgold durch den Skispringer Simon Ammann, Abfahrtsgold durch Didier Defago, Riesenslalom-Gold durch Carlo Janka, Langlauf-Gold durch Dario Cologna, Skicross-Gold durch Mike Schmid, Kombinations-Bronze durch Silvan Zurbriggen, SnowboardCross-Bronze durch Olivia Nobs ..... jetzt schreibe ich auch schon wie die Oesterreicher zu ihren besten Zeiten.
Ich verfolge das Auf und Ab unserer beiden Schweizer Geschäftsleute, die seit nunmehr 19 Monaten in lybischer Geiselhaft gehalten werde. Es ist schon verrückt, was man sich alles von diesem Despoten Ghadhafi gefallen lassen muss. Ist er denn "gaga"? Ich verstehe immer mehr die Leute, die etwas gegen die Araber haben und alle in den selben Topf werfen. (Bem. 21. Feb.: die eine Geisel tunesichen Ursprungs wurde mittlerweilen freigelassen).
Nun werde ich "gaga": Ich lese im Tages-Anzeiger von Anfang Februar, einer angesehenen Schweizer Zeitung des Mittelstandes, dass die USA ihr Gefangenenlager in Guantanamo auf Kuba trotz aller Beteuerung nicht so schnell aufheben will. Es ist für mich zum Kotzen, dass ein Land, das sich auf Recht und Freiheit beruft, sich dermassen von seinen eigenen Gesetzen distanziert und Leute ohne Prozess seit Jahren gefangen hält. Dasselbe Land akzeptiert auch, dass man missliebige Leute auf der ganzen Welt entführt und irgendwo in CIA-Gefängnissen interniert, wo die amerikanischen Gesetze nicht gelten. In Gefängnissen, die sich auf militärischen Stützpunkten auch in Europa befinden. Damit begibt sich die USA in Bezug auf Recht und Gesetz und Ausführung in die Nähe des 1000-jährigen Reiches, das auch Leute, die ihnen missfielen, ohne rechtliche Anhörung in Lager einlieferte. KZ nannte man diese Lager.
Warum baut wohl die USA in London, d.h. im Herzen von Europa, für 1 Mia US-$ eine neue "Hightech-Botschaft" in gigantischem Glas-Kubus mit zwölf Etagen, umgeben von einem 30 Meter breiten Wasser-Graben? Da geht es um ganz andere Dinge: Wirtschaftsspionage nennt man dies. Man führt nicht mehr Krieg auf dem Schlachtfeld, sonden auf der Wirtschaftsebene. Und die USA sind darin Weltmeister. Sie wollen Kontrolle über alles. Nichts darf in die Staaten eingeführt werden, ohne dass die Fabrikationspläne vorgängig den amerikanischen Behörden zugeschickt werden .... Oder Stichwort SWIFT-Informationen: die USA wollen über alle via SWIFT (EDV-System für den globalen Zahlungsverkehr) abgewickelten Finanz-Transaktionen informiert werden! Glücklicherweise wehrt sich bisher Europa mit Erfolg gegen diese Anmassung.
Mi, 17.-22. Feb. 2010: Thailändische resp. buddhistische Hochzeit von Sarina und It | Bangkok: 27-36°C | ![]() |
Ich war schon immer ein interessierter Mensch. Wenn in New York die Sirenen der Feuerwehr-Autos durch die Häuserschluchten heulten, dann hielt mich nichts im Hotel zurück. Es ist zwar ein schlechter Vergleich, aber für die nächsten Tage war die Hochzeit von Sarina mit ihrem It angesagt. Sarina ist eine Nichte von Pat, weshalb auch ich wie ein Ehrengast eingeladen war. Typisch thailändisch war auch, dass man das genau Datum bis zuletzt nicht kannte. Es gab keine schriftlichen Einladungen. Alles wurde via Mobile-Telefon und Flüsterpropaganda weitergeleitet.
Also reiste ich am Mittwoch, 17. Feb. genügend früh nach Bangkok, wie gewohnt mit dem Kleinbus.
Am Samstag war es dann soweit. Am frühen Morgen sollte im Haus der ältesten Schwester von Pat die buddhistische Zeremonie stattfinden und am Abend im Colour Living Hotel die Party, sprich Dinner mit Karaoke.
Aber unverhofft begann alles bereits 1 Tag früher, als ein Mobile-Anruf alle Familien-Mitglieder zusammenrief, denn aus Australien ist die Brautmutter eingetroffen. Aus dem kleinen Treffen wurde eine längere Nacht mit Poker-Spiel, das die Thais ja so lieben. Ich habe lange zugeschaut, aber die Regeln nicht restlos herausgefunden. Jeder Mitspieler erhält 2 Karten und dann auf Wunsch in einem nächsten Umgang 1 weitere Karte. 9 Punkte war das höchste, dann folgten 8 und 7 als nächsthöhere Werte. Wie dann aber bezahlt resp. ausbezahlt wurde, blieb für mich ein Rätsel. Aber lassen wir es. Mann muss als Farang (=Fremder) auch nicht alles verstehen und vorallem beherrschen.
Die anschliessende Nacht auf den Samstag war für mich eine fast normale Nacht. Ich war ein Fremder, ein Gast, der sowieso nichts verstand. Ich brauchte erst um 7 Uhr aufzustehen, denn die Mönche seien um 8 Uhr bereit. Da aber für das Fest nichts vorbereitet war, mussten Pat und ihre Sohn bereits um 4 Uhr aus den Federn, um für die erwarteten 10 Mönche zu kochen und alles im Hause der Schwester bereitszustellen.
Um 7 klingelte der Wecker. Ich machte mich bereit und wartete, bis Pat einiges nach 8 Uhr eintraf. Was war passiert? Wir haben alles um 1 Stunde verschoben, meinte sie, und als Kleidung würden für mich die Jeans mit Lederbesatz und dem blauen Camel-Hemd reichen.
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Als wir endlich im Hause von Pats Schwester eintrafen, Pat natürlich gekleidet wie eine Dame aus bestem Hause mit Goldfäden besticktem Top, waren die 10 Mönche bereits am Verschlingen der feinen Speisen, die man Ihnen zubereitet hatte. Es waren mindestens 15 verschiedene Leckereien. Jetzt weiss ich auch, warum viele der Mönche rund wie ein Buddha aussehen: das feine exzellente Essen, denn für die Gläubigen ist es eine Ehre, den Mönchen nur das beste anzubieten. Das Uebriggebliebene essen dann die Gäste .... so auch wir, die wir etwa um 9 Uhr eintrafen.
Aber vor dem Essen gab es noch die buddhistische Zeremonie. Ich kenne langsam den Ablauf, aber diese war für mich enttäuschend, weil die Mönche zwar lange und gemütlich assen, aber dann ein buddhistisches "Quicky" ablieferten und sich nach vielleicht 30-45 Minuten zur nächsten Zeremonie aufmachten. Und jedesmal recht viel Geld einkassierten.
Die Thais störte dies nicht, oder sie liessen es sich nicht anmerken, dass sie sich darüber ärgerten. Denn nun konnte man die übriggebliebenen Leckereien der Mönche essen. Und dann sah ich die erste traditionelle Handlung, als die Mutter des Bräutigams der Mutter der Braut resp. der Braut Sarina eine Schale mit Geld (es waren 100'000 Baht (=SFr. 32'000 resp. €22'000) als Mitgift und die beiden goldenen Eheringe überreichte. Fotogerecht wurden sie dann gegenseitig übergestreifft. Dann noch die Freundschaftsbänder geknüpft, wie ich es auf meiner Chiang-Ray Reise auch erlebte.
Anschliessend verabschiedete man sich, bis um 16 Uhr die Vorbereitungen von Pat für die Party resp. das Dinner begannen. Sie hatte sich ein enganliegendes violettes Party-Kleid machen lassen, wie ich es bis anhin nur aus dem Fernsehen kannte, wenn TV- und Filmstars mit dem Oscar geehrt werden. Meine Vorbereitungen begannen erst später, denn an mir kann man mit Schminke nicht mehr viel verbessern. Es genügte eine feine Dusche um 18 Uhr. Und als Begleiter, ich sagte spasseshalber als Bodyguard, trug ich weisse Hosen und ein silber-grau kariertes Seidenhemd.
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Ueblich ist auch in Thailand, dass das Brautpaar vollkommen in weiss daher kommt. Unsere beiden haben sich etwas anderes einfallen lassen: Sie trug ein hübsches beiges Cocktail-Kleid und er einen enganliegende silber-grauen Anzug, wie man es im Fernsehen bei den thailändischen Popstars sieht. Bei den übrigen Gästen sah man alles: typische Thai-Kleider, Cocktail-Kleider und auch Jeans. Als Essen gab es ein feines Büffet, dessen Schärfe auch für meinen Gaumen problemlos zu bewältigen war. Ich muss gestehen, dass eine Dame beim Buffet stand und mich vor den "spicy" Leckereien warnte.
Was an keinem Fest fehlen darf, Karaoke, wurde sofort von den Gästen in Beschlag genommen. Es ist für einen Europäer unvorstellbar, was da abläuft. Da reissen sich jung und alt, um ab Playback vom Computer eines ihrer Lieblingslieder zu singen. Auf einem solchen Computer, vom Hotel gestellt und bedient, sind Hunderte wenn nicht Tausende von Songs aus aller Welt gespeichert. Wie es sich als Farang gehört, habe auch ich mich auf die Bühne gewagt und "Let it be me" und etwas später den Beatles-Song "Yesterday" gesungen. Ich denke, es hat für Europäer-Ohren schrecklich getönt, aber die Thais waren begeistert.
Was um 19 Uhr begann, endete um 22 Uhr. Vielleicht war dies auch besser so, denn die Thais sind eifrige Whisky-Trinker und leeren Unmengen davon in sich hinein, auch wenn sie es mit Sprudel und Eis verdünnen. Man begab sich aber nicht sofort nach Hause, sondern zum Zimmer des Brautpaares im 11. Stock, wo in einer thailändichen Zeremonie die Braut-Familie ihre Sarina dem Bräutigam It mit den besten Wünschen und vielen Ratschlägen übergab. Nun durften sie offiziell ......... und wir auch.
Mo, 15. Feb. 2010: Hintergrund-Information: So hinterzieht der Deutsche Steuern | Hua-Hin: 25-33°C | ![]() |
(Bericht aus der Berner Zeitung vom 15. 2. 2010)
Viele von uns diskutieren und ärgern sich über etwas, kennen sich aber in der Materie nicht aus. Ich habe durch Zufall diesen Zeitungsartikel gefunden und möchte ihn Euch nicht vorenthalten. Nun wisst auch ihr, um was es geht.
In Deutschland werden die Steuern dem Arbeitnehmer direkt vom Lohn abgezogen. Wie können nun die Deutschen bei diesem System in angeblich grossem Stil Steuern hinterziehen? Und: Welche Steuern werden hinterzogen?
Wenn deutsche Lohnempfänger ihr Erspartes auf eine Schweizer Bank bringen, dann zur Umgehung der Abgeltungssteuer von hohen 25 Prozent. Diese wird nicht nur auf Zins- und Dividendenerträge, sondern auch auf Kursgewinne erhoben.
Um es vorwegzunehmen: Deutschland kennt im Unterschied zur Schweiz keine Vermögenssteuer. Deponieren Deutsche ihre Gelder in Luxemburg, Österreich oder in der Schweiz, geschieht dies nicht zur Umgehung der Vermögenssteuer, sondern höchstens zur Umgehung der Einkommenssteuer, die bei gut verdienenden Bundesbürgern bis 45 Prozent des Einkommens ausmachen kann.
Doch jene 80 bis 90 Prozent der Deutschen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, können ihr Gehalt dem Steuervogt kaum vorenthalten. Denn die Steuern werden direkt vom Lohn abgezogen. Die potenziellen Steuerhinterzieher sind deshalb bei den Selbstständigerwerbenden und bei den Grossunternehmern zu suchen. Insbesondere Personen, die international vernetzt sind, bieten sich Möglichkeiten, ihre Steuern zu hinterziehen. So können sie Zahlungen ausländischer Kunden direkt aufs Konto in der Schweiz überweisen lassen, ohne dass sie je in der Buchhaltung auftauchen.
Auch Arbeitnehmer können der Versuchung erliegen, Steuern zu hinterziehen. Die Zinsen und Dividenden sind nämlich ebenfalls zu versteuern. Liegen nun die Vermögenswerte auf einer Bank in Deutschland, so muss der Steuerzahler sie nicht selber deklarieren. Gemäss Jörg Walker, Leiter Steuern der Treuhandfirma KPMG Schweiz, werden diese mit der Abgeltungssteuer erfasst. Diese Steuer wird an der Quelle, zum Beispiel bei einer deutschen Bank, zurückbehalten. Sie beträgt pauschal 25 Prozent.
Nicht zu verwechseln ist diese Abgeltungssteuer nach deutscher Art mit der Verrechnungssteuer nach Schweizer Art. Im Gegensatz zur Abgeltungssteuer wird die Verrechnungssteuer dem Steuerzahler in der Schweiz beim ordentlichen Deklarieren von Zinsen und Dividenden zurückerstattet.
Damit nicht genug: Der Abgeltungssteuer von 25 Prozent unterliegen auch Kapitalgewinne. Kauft man Aktien im Wert von 100'000 Franken und erzielt in einem tollen Börsenjahr einen Kursgewinn von 4000 Franken, so sind davon 1000 Franken dem Fiskus abzuliefern. In der Schweiz sind Kursgewinne steuerfrei (Man bekommt ja auch kein Geld zurück, wenn man Kapitalverluste macht.).
So kann es für Deutsche aus finanziellen Überlegungen Sinn machen, ihr Erspartes auf einer Schweizer Bank zu parkieren. Nicht wegen der Steuerbelastung auf Zinsen und Dividenden. Denn die 35 Prozent Verrechnungssteuer, die in der Schweiz auf Zins- und Dividendenerträgen abgezogen werden, können Deutsche nicht zurückfordern. Interessant ist die Vermögensanlage bei Schweizer Banken wegen der steuerfreien Kursgewinne. Und interessant sind Investitionen in Anlagefonds, deren Erträge nicht der Verrechnungssteuer unterliegen. Solche gibt es zuhauf.
Doch bei manchen der deutschen Steuersünder liegt das Vergehen viele Jahre wenn nicht Jahrzehnte zurück. Wie Steuerexperten und Bankenvertreter bestätigen, stammt das in der Schweiz vorhandene Schwarzgeld häufig von Erbschaften, welche weit zurückliegen. Auch der ehemaligen Postchef Klaus Zumwinkel, dessen Fall vor zwei Jahren aufflog, verfügte in Liechtenstein über vererbtes Schwarzgeld.
Wer vor vielen Jahren solches Schwarzgeld geerbt hatte, tat sich häufig schwer, es nachträglich zu deklarieren. Sei es, weil man die Eltern nicht desavouieren wollte, sei es, weil man dem Anreiz nicht widerstehen konnte, Vermögenserträge und Gewinne steuerfrei zu beziehen.
Mo, 1. - 12. Feb. 2010: 2 Tage in Bangkok und Weiterfahrt nach Hua-Hin | Bangkok: 26-34°C Hua-Hin: 25-33°C |
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Die paar Tage in Bangkok benutzte ich unter anderem, um mich im "Pantip-IT-Shopping-Center" nach Computer-Software und -Hardware umzuschauen. Hier in Thailand sind die Hardware-Preise um einiges höher als in der Schweiz. Bei den Softwaren sieht es etwas anders aus. Man kann Schnäpchen finden.
Bereits 2 Tage nach der Rückkehr aus Laos resp. dem River-Kwai-Trip zog es mich wieder nach Hua-Hin. Aber es wurde eine Fahrt mit Hindernissen: Um 6 Uhr früh bin ich in Samut Prakan, einem Vorort von Bangkok, in den Taxi gestiegen, denn ich wollte dem Verkehr ausweichen. Aber Pech gehabt. Für die relativ kurze Strecke von 25 km bis zur Limo-Station beim Victory Monument in Bangkok habe ich 2 Std. 45 Minuten gebraucht.Trotzdem war die Taxifahrt vergleichsweise günstig und kostete mich nur 255 Baht (=SFr. 7.50 resp. € 5). Die Weiterfahrt nach Hua-Hin ging dann zügig. Ich konnte direkt in die 12-plätzige Toyota-Limousine umsteigen und ab gings die 240 km nach Hua-Hin (für 180 Baht), wo ich um 11:45 eintraf.
Nun war ich die ganze Zeit in Hua-Hin und habe hier das Leben, sprich die Ruhe und das Relaxen genossen. Ich komme immer wieder gerne nach Hua-Hin zurück. Hier fühle ich mich wohl. Die leichten Winde vom Meer her kommend, tun das übrige. Pat kam kurz mal als Ueberraschung für 2 Tage vorbei. Dann aber waren es Rosemarie und Reinhold Boeschenstein von Istrien (bei Edo) resp. ex Fuerteventura resp. Zürich, die am Morgen des 4. Februars von Neuseeland her kommend in Hua-Hin landeten und hier bis Ende März bleiben werden.
Ansonsten hat sich nicht viel erreignet. Vom Chinesichen Neujahrsfest am 14. Febr. habe ich nicht viel mit bekommen, was auch nicht erstaunlich ist, denn die Chinesen feiern diesen Anlass im Familienkreise und beschenken sich dabei fürstlich mit Gold. Wen wundert es, dass in den letzten paar Wochen alle Schmuckgeschäfte voller chinesischer Kunden waren.
In Thailand gibt es eine Spezialität, um die in Europa seit Jahren gerungen wird. Vorallem die europäischen Gewerkschaften stellen sich quer, weil sie eine Verschlechterung des Service befürchten: Es geht um die Privatisierung des Zahlungsverkehrs. Die Thailänder haben es bewiesen, die Privaten können es besser, als die staatlichen Organe, wenn das Umfeld stimmt und die staatlichen Einschränkungen wegfallen. Ein grosser Teil des Zahlungsverkehrs, d.h. Einzahlungen für Strom, Wasser, Versicherungen, Steuern, Radio/TV etc werden privat über die sog. "7eleven-Shops" abgewickelt. Diese Shops gibt es an jedem Strasseneck, auf den meisten Raststätten und Tankstellen. Die meisten haben 24-Stunden Oeffnungszeiten. Also ein Service, von dem wir in der Schweiz nur träumen dürfen. Wie oft stand ich in der Schweiz doch vor verschlossenen Türen, weil die Post erst um 15 Uhr für 2 Stunden öffnete.
Sie hat mich nie im Stich gelassen und hat meine Anforderungen jederzeit optimal erfüllt. Wie froh war ich doch, keine Spiegelreflex mit div. Wechselobjektiven mit mir herumtragen zu müssen, auch wenn sie technisch mehr gebracht hätte. Aber ich war immer schussbereit! Und bei der Auswahl an schönen einmaligen Sujets hätte sie mir auch nicht helfen können.
Ich nutze zwei kompakte Kameras mit fest-eingebauten x-fachen Zoom-Objektiven, die ich je nach Situation mitnehme. Es sind dies die "Panasonic LUMIX DMC-FZ18" mit einem grossen 28-505 mm Zoom, die ich bereits vor einem Jahr bei mir hatte, sowie als neue Errungenschaft, die kompakte "Panasonic LUMIX DMC-FZ7" mit einem starken Weitwinkel-Zoom 25-300mm.
Ueberrascht bin ich von der kleinen LUMIX FZ7, die ich immer bei mir habe und sogar Platz in einem Camel-Hemd-Brusttasche hat. Sie macht fast alles automatisch und die Bild-Qualität ist hervorragend, oft besser als bei der FZ18. Ueber Photoshop muss ich höchstens das Bildformat anpassen, alles andere ist bereits optimiert. Leider stellt sie kein RAW-Format zur Verfügung, dafür beherrscht sie Serienbilder für Freihand-HDR-Fotos aus dem FF.
Auf Reisen und Fototouren sind beide Kameras bei mir, aber dann benutze ich hauptsächlich die grosse LUMIX FZ18. Mit ihr mache ich die speziellen Aufnahmen, seien es Bildreihen oder ab Stativ bei Nacht. Meistens benutze ich das RAW-Format, weil es auch bei schwierigen Lichtverhältnissen viele Details bereit hält. Den Blitz setze ich nur ungern oder ganz selten ein. Ich verabscheue die Blitzereien. Ich verzichte lieber auf ein Bild, als dass ich den Blitz einsetze.
Etwas hat sich in den vergangenen Jahren bestätigt. Die technischen Fortschritte in der digitalen Fotografie sind enorm und unabsehbar. Innert einem Jahr ist eine Kamera "veraltet" resp. bieten neue Kameras neue, unerwartete, erweiterte technische Möglichkeiten. So kann meine kompakte LUMIX FZ7 auch Videos in höchster Qualität aufnehmen, was bis vor kurzem undenkbar war.
Beinahe hätte ich es vergessen. Ohne meinen 15-Zoll-Medion-Notebook wäre ich verloren. Er ist bereits zum zweiten Mal in Thailand dabei. Ich brauche ihn, um die Fotos aufzubereiten und sie auch zu sichern. Ich habe mit Absicht keinen grossformatigen Notebokk gewählt, sondern einen mit grosser Leistungsfähigkeit, der in meinem Rucksack Platz hat und überall mitgenommen werden kann. Dazu habe ich 2 kleine kompakte USB-Magnetplatten à je 500 und 700 GB Speicherkapazität bei mir. Auf diesen liegen alle meine Programme und die Foto-Datenbank.
Mo, 29. Jan. - 31. Jan. 2010: Ausflug zum Srinakarin Lake oberhalb des River Kwai | Srinakarin: 22-32°C | ![]() |
Kaum waren wir aus Laos zurück und in Bangkok wieder eingetroffen, stellten wir uns unter die Dusche, packten unsere Koffer neu und bereits 3 Stunden später sassen wir mit dem Schlafsack und einer Luftmatratze im Taxis zum Hafen von Bangkok, wo die Toyota Limousine auf uns wartete. Wie gross war doch die Freude unsere Thai-Freunde, dass es mit uns trotz Laos geklappt hatte.
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Hoffentlich trifft der Metzger das Fleisch und nicht ... |
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Etwa um 3 Uhr früh machten wir unseren ersten Halt in "Kanchanaburi", einem grösseren Provinzort westlich von Bangkok. "Bunkern" sagt man dem bei den Seeleuten, was wir vorhatten. Gemäss einer langen Liste kauften wir auf dem dortigen Strassen-Grossmarkt ein, was 15 Personen in den nächsten 3 Tagen verzehren wollten. Zu dieser frühen Zeit waren nur Gross-Händler unterwegs, die halbe Schweine, Rinder oder sackweise Hühnchen-Teile oder Fische etc verkauften und kauften. Für mich war dies eine einmalige Gelegenheit, das Leben auf dem Markt zu dokumentieren, wobei ich rücksichtvoll die Metzger vorher darauf aufmerksam machte, dass ich blitzen werde. Ich wollte nicht schuld an fehlenden Fingern sein.
Kurz nach Sonnenaufgang langten wir an unserem Ziel dem "Lake Srinakarin" ein, wo wir wie letztes Jahr ein Hausboot bezogen. Mühsam war das Laden unserer Lebensmittel und der vielen Getränke, denn wir mussten über einen etwa 2 m langes und nur 20 cm breites Brett auf Deck balancieren. Mein Gleichgewicht war nicht mehr so gut und ich musste mir helfen lassen. Ob dies noch eine Nachwirkung meiner Narkose war? Um 09:30 stachen wir in See. Ich pumpte meine Luftmatratze direkt auf Deck auf und begann mich mit einem klurzen Nickerchen von Laos zu erholen.
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In den 2 resp. 3 Tagen fuhren wir mit unserem Hausboot mehrere schöne Buchten an, wo wir im lauwarmen Wasser baden konnten. Drei unserer Thai-Männer fischten, was das Zeug hielt und bereicherten unseren Speiseplan mit allerlei Meeresgetier, darunter auch einen etwa 50-70 cm grossen Punkt-Fisch (diesen Namen erhielt er von mir, weil er 4 grosse Punkte auf seinem Bauch aufwies.)
In Thailand gibt es ja tausende von Tempel. An den unmöglichsten Orten trifft man auf ein solches Bauwerk. Auch hier im Srinakarin-Nationalpark, weit und breit keine Zivilisation, tauchte auf einmal am Horizont das Dach eines glitzernden Tempels auf. Er und auch der 15-20 m hohe Buddha waren aus Chromstahl gefertigt. 2 Mönche lebten dort und gaben uns in einer buddhistischen Zeremonie ihren Segen. Selbstverständlich habe auch ich daran teilgenommen, und meinen Obulus abgegeben, was die Mönche bewog, sich näher nach mir zu erkunden: "Where do you come from?"
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Im Gegensatz zum letzten Jahr, als es nachts empfindlich kühl wurde, war es diesmal die ganze Zeit heiss, sehr heiss. Die Temperatur blieb auch nachts im warmem Bereich. Einen Schlafsack und gar eine Polo-Daunenjacke, die ich bei mir hatte, brauchte ich diesmal nicht. Ich schlief direkt auf der Luftmatratze, nur in einer leichten kurzen Hose und einem Shirt.
Die abschliessende Rückfahrt auf dem See verschob sich bis nach Sonnenuntergang. Links und rechts vom See sahen wir rot-leuchtende Waldbrände, die sich bei der Hitze selbst entzündet haben. Um 3 Uhr früh langten wir in Bangkok an, wo wir endlich wieder einmal in einem normalen Bett schlafen konnten.
Mo, 25. Jan. - 29. Jan. 2010: Visa-Trip nach Laos | Laos: 22-30°C | ![]() |
Mein diesjähriger Aufenthalt in Thailand dauert wegen meiner krankheitsbedingten verspäteten Einreise nur 4 Monate. Da ich trotzdem länger als 3 Monate in Thailand bleibe, reicht das normale 3-Monatsvisum nicht aus. Aus diesem Grnd habe ich ein sog. "reentrant Visum". Dieses erlaubt die 2malige Einreise mit je 3 Monaten Aufenthalt. In der Praxis bedeutet dies, dass ich innerhalb der ersten 3 Monate Thailand verlassen muss, um wieder einen Aufenthaltsstempel für weitere 3 Monate zu erhalten. Diese Aus-/Einreise nennt man "Visa-Trip". Es ist nirgend festgeschrieben, nach welcher Zeit man zum zweiten Mal einreisen darf.
![]() Max, war immer dabei |
Letztes Jahr habe ich im Rahmen meines Visa-Trips "Kambodscha mit Angkor What" besucht. Dieses Jahr stand das zweite Indochina-Land auf dem Plan: Laos mit der Hauptstadt "Vientiane" und dem von der Unesco im 1995 zum Weltkulturerbe erklärte "Luang Prabang".
10 Tage lag Pat, meine Begleiterin und Dolmetscherin, wegen Magenproblemen und -Schmerzen im Spital. Am Sonntag wollte sie wegen der Laos-Reise unbedingt nach Hause entlassen werden, auch wenn sie sich noch vor Schmerzen krümmte. Die Aerzte liessen sie wiederwillig ziehen. Ob dies gut gehen wird, fragte ich mich? Ich kann es vorweg nehmen. Innert weniger Stunden klangen die Schmerzen ab und sie war die ganze Zeit ohne irgendwelcher Beschwerden. Man merke: Auch die nach aussen immer so fröhlichen Thais haben Sorgen und fressen diese in sich hinein. Folge: Magenprobleme.
Am Montag starteten wir mit einer ATR-72, einer italienisch-französischen Flugzeugkonstruktion, der Lao Airline von Suvarnabhumi (Bangkok) zu einem 1Std 20Min.-Flug auf den Intercontinental-Flughafen von Vientiane, der Hauptstadt von Laos. Die Gegensätze hätten nicht grösser sein können. Auf der einen Seite der "Weltflughafen in Bangkok" und hier in Vientiane ein (Regional-)Flughafen, mit normaler Piste, aber kleinstmöglichem Abfertigungsgebäude bestehend aus 2 Abflug-Warteräume, einer für Inland- und der andere für Auslandflüge. Unser Flugzeug war das einzige weit und breit. Man spazierten zu Fuss vom Flugzeug ins Abfertigungsgebäude. Es gab keine Flughafen-Busse
Nun kam aber bereits die zweite Ueberraschung: Noch im Flugzeug mussten wir 4 detaillierte Formulare ausfüllen: Eines wegen der Schweinegrippe, eines mit den Einreise-Informationen, eines für den Zoll und eines für das Visum. Ich war vom Reisebüro und aus den Reiseführern vorgewarnt, ein Aufenthalts-VisumVisum zu 35 US-$ auf dem Flughafen lösen zu müssen. Bereits in der Ankunftshalle wurde eine Triage erstellt: Die Thais wurden durchgewunken, sie brauchten als Nachbarland kein Visum, dies war mir bekannt. Dann zeigte ich den Schweizer Pass und wurde auch durchgewunken "As Swiss you need no Visum!" Und bereits hatte ich vom freundlichen Immigration Officier den 10-Tages-Aufenthaltsstempel im Pass (ohne Kosten). Mein liebevoll ausgefülltes Visum-Begehren wullte der Beamte gar nicht sehen.
Noch etwas zu Laos. Laos ist der einzige Binnenstaat Südostasiens, also ohne Meeranstoss. Er grenzt an China, Vietnam, Kambodscha, Thailand und Myanmar und hat sechs Millionen Einwohner auf einer Fläche von 236.800 km². Laos gehört wie auch Kambodscha zu den ärmsten Ländern der Erde. Die kommunistische, autokratische Laotische Revolutionäre Volkspartei regiert den Einparteienstaat seit ihrer Machtergreifung 1975. In den letzten Jahren hat sich das Land immer mehr geöffnet. Wenige Tage vor unserem Eintreffen haben die Laoten sogar die ASEAN-Games 2010 organisiert und über TV weltweit übertragen. Für dieses Grossereignis wurde die Haptstadt piquefein herausgeputzt. Viele Strassen wurden asphaltiert und die Strassenbezeichnungen französisch/laotisch erneuert. Vermutlich kommt aus dieser Zeit auch die mir zugute kommende Visa-Befreiung.
Angekommen im Flughafen wurden wir von unserem englisch-sprechenden Laos-Guide abgeholt und in unser Hotel "Don Chan Palace" gebracht. Mit Absicht habe ich für diese Reise nur Spitzenhotels gebucht, denn die Hotel-Qualität in Laos soll und dies hat sich auch bestätigt, gemäss Reiseführer 2-3 Stufen tiefer sein, als wir es gewohnt sind. Leider wirkte das Hotel "Don Chan Palace" mit seinen 14 Stockwerken direkt am Mekong liegend wie ein Fremdkörper in der Stadt. Wir waren im 9. Stock untergebracht und konnten von hier aus beobachten, wie die Laoten mit unzähligen Lastwagen und Baggern den Flussverlauf des Mekong vertieften und auf beiden Seiten Meter-hohe Dämme aufschütteten. Dies, weil in den zwei vergangenen Regenzeiten der Mekong die halbe Hauptstadt unter Wasser setzte. Auch unser Hotel "Don Chan Palace" muss etwa 1 Meter unter Wasser gestanden sein.
Vientiane ist mit 400'000 Einwohnern nicht nur die Hauptstadt von Laos, sondern auch die grösste Stadt. Sie liegt in Sichtweite von Thailand am Mekong . Anders als in Luang Prabang ist das Stadtbild von der jüngeren Geschichte geprägt. Sozialistische Bauten reihen sich an chinesische Ladenhäuser, und nur vereinzelt erinnern französische Villen daran, dass bis vor wenigen Jahrzehnten eine andere Nation das Sagen hatte.
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Unweit vom Hotel machten wir unsere erste Bekanntschaft mit ein paar berühmten Sehenswürdigkeiten:
Im früheren Kloster "Ho Phra Keo" sind einige der kostbarsten Stücke laotischer Kund zu sehen. Fast alle stammen aus zerstörten Tempeln, Opfer der verschiedenen Invasionen, die Vientiane in ihrer Geschichte erlebte. Eine beeindruckend grosse Zahl laotischer Bronzeskulpturen ist im Säulengang rund um die Halle aufgereiht. Sie werden von den Gläbigen ehrfurchtsvoll berührt und angebeten. Alle sitzenden Buddhastatuen nehmen die Haltung der "Erdberührung" ein. Dabei hat der sitzende Buddha seine rechte Hand zum Körper gerichtet und deutet auf die Erde. Auffallend ist, dass von den Köpfen der sitzenden Skulpturen nur noch in Ausnahmefällen der "Strahl der Weisheit" emporragt. Er symbolisiert Buddhas erleuchteten Zustand. Sie sind wahrscheinlich in den Kriegen von den Gegner abgeschlagen wurden.
![]() "That Luang" das National-Heiligtum |
Sein Name "Wat Phra Keo" ("Temple of the Emerald Buddha") rührt daher, weil er den berühmte "Emerald Buddha" beherbergte, bevor dieser im Jahre 1779 durch den berühmten und hochverehrten General Chakri, dem zukünftigen thailändischen King Rama I, als Kriegsbeute in den gleichnamigen Tempel in Bangkok gebracht wurde.
"Vat Sisaket" ist das älteste erhaltene und immer noch betriebene Kloster Vientianes. Es ist von einem schattenspendenden Wandelgang, ähnlich denen in Bangkok, umgeben. Dort werden mehr als 10'000 Buddhastatuen und -figuren aufbewahrt. In den tausenden von Nischen stehen je zwei winzige Figuren aus Holz, Metall, Keramik oder Stein .
Golden und majestätisch erhebt sich der "Ehrwürdige Stupa" (="That Luang"), das Nationalsymbol und wichtigstes religiöses Monument von Laos. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es ranken sich unzählige Geschichten um dieses Bauwerk, das nach vielen Zerstörungen erst um 1931-35 wieder in ursprünglicher Form aufgebaut wurde. Die ganz in Gold verkleidete Anlage besteht aus drei Ebenen und einem Wandelgang und misst vom Boden bis zur Spitze 45 m. Ganz in der Nähe in Sichtweite befindet sich die buddhistische Verwaltung der laotischen Tempel, Klöster und Mönche. Sieh mal an, ohne Administration geht es auch im Buddhismus nicht
Es war bereits später Nachmittag. Wir waren beide müde von den vielen Eindrücken. Als Abschluss gabs den "Anousavari (Patuxail = "Siegestor")" anzuschauen, eine asiatische Version des Arc de Triomphe aus Paris. Es soll an die unzähligen Soldaten erinnern, die in den Kriegen vor 1975 auf königlicher Seite fielen. Das pikante an diesem Bauwerk ist, dass die Laoten dieses "Siegestor" mit dem Zement errichteten, den die Amerikaner für den Ausbau des Flughafens zur Verfügung gestellt hatten. Rund um dieses Monument haben die Mao-Chinesen eine schöne Parkanlage gestiftet.
Was einem in Laos immer wieder auffällt, dass durch die unzähligen Kriege viele der Bau- und Kunstwerke zerstört oder arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. So wurde zum Beispiel das "Ho Phra Keo" erst zwischen 1936-1942 wieder aufgebaut. Aus Geldmangel verwittern aber die Aussenwände sehr stark. Dadurch kommt keine Stimmung auf, wie sie in Thailand von allen Tempeln ausgeht.
Was einem auch auffällt ist die Hinterlassenschaft der französischen Kolonialmacht. Die Villen im Zentrum, die entweder durch Behörden genutzt werden oder am zerfallen sind. Es scheint auch, als ob das Französisch immer noch die Zweitsprache der Behörden ist, denn alle staatlichen Behörden und die Strassenbezeichnungen sind neben der laotischen auch in französischer Sprache angeschrieben.
Bereits bei unserem Flug nach Vientiane sind sie uns aufgefallen: Die Deutsche Reisegruppe. Es ist wie bei uns Schweizern. Einzeln sind sie erträglich, aber in Gruppen unausstehlich. Wie weh hat es doch getan, als aus der ruhigen, fast besinnlichen Atmosphäre im Flughafengebäude, eine deutsche Bierhaus-Stimmung aufkam. Jeder wusste es besser und hatte eine grössere Fotoausrüstung, meist vergleichbar mit dem Volumen seiner Frau, die nur schwer Platz auf einem der Stühle in der Abfertigung fand und sich darob lauthals aufregte.... Glücklicherweise sassen wir nicht in ihrer unmittelbaren Nähe im Flugzeugt, das uns in einem 40- Minuten-Flug nach Luang Prabang bringen sollte.
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Mr. Liter war unser Guide in Luang Prabang und hat uns wirklich aufs beste betreut und mit vielen Tips eingedeckt. Manchmal war es erheiternd, wenn er laotischer Propaganda zitierte. So wollte uns weissmachen, dass der Flughafen in Vientiane grösser als der von Bangkok sei. Zuerst meinte ich, er mache einen Witz, aber dann stellte ich fest, dass er dies ernst meinte. Ich konnte es nicht verkneifen, ihn auf asiatische Art darauf aufmerksam zu machen, dass auf dem Bangkok-Flughafen jederzeit unzählige Flugzeuge bereitstehen, um Passagiere aufzunehmen. (In Vientiane und auch Luang Prabang war nur unser Flugzeug zu sehen, später kam dann noch ein weiteres dazu.) Er wollte mir auch keine richtige Auskunft über den letzten demokratisch gewählten Ministerpräsidenten "Prinz Souvana Phouma" geben. "Ja, der sei soviel er weiss, in Frankreich gestorben". Er wird scheinbar von der Propaganda totgeschwiegen.
![]() Reisanbau auf terrassiertem Gelände |
Untergebracht waren wir in einem "schnuckeligen" Laos Hotel namens "Vang Thong" mitten in Luang Prapang. Als wir ankamen, fiel uns auf, dass das Personal keine Schuhe anhatte. Ob wir nun auch diese ausziehen sollten? Nein, diese Regel gelte nur fürs Personal. Es war ein wunderschönes Hotel mit prächtigem Zimmer, aber ohne Tresor!.
Klein, lieblich und reizvoll gelegen ist die alte Königsstadt bis heute, nur können Touristen inzwischen besser anreisen. 1995 wurde Luang Prabang von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Die Vats, historische Bauwerke und Kulturlandschaften erfahren seither ein unbekanntes Mass an Aufmerksamkeit. Luang Prabang hat 30'000 Einwohner und liegt etwa 380 km nördlich von Vientiane auf einer Landzunge am Zusammenfluss von "Mekong" und "Nam Khan", rundherum recht hohe Berge. Zu unserer Zeit war es am frühen Morgen immer neblig. An einem Tag, dem Mekong Ausflug" hat es sogar leicht geregnet. Die Stadt war einst Sitz der Könige Laos. Von den ehemals 65 Klöstern im 18. Jhr. sind noch etwa die Hälfte mit 2'000 Mönchen in Betrieb.
Was bedeutet UNESCO Weltkulturerbe? Nach UNESCO Vorgaben wurden in den vergangenen Jahren viele der alten Gebäude saniert, die Ufer vom "Mekong" und "Nam Khan" befestigt und sämtliche Strassen der Altstadt mit Bürgersteigen und Laternen versehen. Wer ein Haus baut, muss es nach einem der drei traditionellen Stilen gestalten. Auch Umbauten unterliegen strengen Richtlinien. Der Unesco ist es gelungen, das alte Gesicht der Stadt zu bewahren.
Der "Vat Xieng Thong" ist der älteste Kloster der Stadt und stammt noch aus dem 16. Jh. Er repräsentiert wie kein zweites den klassischen Architektur-Stil von Luang Prabang. Eindrücklich für mich war die sog. Begräbniskapelle. Darin ist der königliche Begräbniswagen des Sisavangvong, des Vaters vom letzten König Savang Vatthana untergebracht. Auf ihm wurde der Verstorbene in Embryonalstellung in dem grossen Gefäss so lange aufbewahrt, bis er zur Kremation gebracht wurde. König Sisavangvong wurde 1960 ein Jahr nach seinem Tode kremiert und seine Asche erst 1965 im Vat That Luang beigesetzt.
Sein Sohn und letzter König von Laos König Savang Vatthana wurde 1977 von der kommunistischen "Pathet Lao" unter dem Vorwurf der Konterrevolution samt seiner Frau, dem Kronprinten und weiterer Familienmitglieder in ein sog. Umerziehungslager verschleppt, wo er 1980 starb. Ueber den Verbleib der restlichen Königsfamilie hüllt sich das derzeitige Regime in Schweigen.
Der "Vat Pak Khan" ist mit seinen 50 Novizen die grösste Klosterschule in Luang Prabang. Der Buddha im Haupttempel ist meiner Meinung nach einer der schönsten in ganz Asien.
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Man beachte den Wasserstandspfeil vom Hochwasser 2008 |
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Am 2. Luang Prabang Tag ging es mit einem der schlanken Boote den Mekong hoch zu den Tempeln in den "Pak-Ou-Höhlen" (Tham Ting). 2 Stunden dauerte die Fahrt, nur kurz für 30 Minuten beim Whisky-Village "Ban Xang Hai" unterbrochen, wo seit Jahrhunderten Reisschnaps hergestellt wird. Die Höhlentempel in etwa 20 m Höhe über dem Mekong sind eindrücklich. Und wenn man dann noch erfährt, dass der Mekong in der Regenzeit des Jahres 2008 bis auf diese Höhe Hochwasser führte, dann erschauert es einem.
Der gesamte Handel unter den Einwohnern von Luang Prabang geschieht auf den Märkten. Geschäft gibt es (noch) keine. Bereits am Morgen früh öffnet ein groser Lebensmittelmarkt beim Königspalast. Man fühlte sich als Europäer in einer anderen Welt, denn hier spiegelte sich die Armut wieder. Kein Ueberfluss. Fische und Fleisch, garniert durch unzählige Fliegen, Gemüse und Früchte waren nicht unbedingt Appetit-anregend. Wen wundert es, dass man sich hier schnell etwas auflesen kann.
Für die vielen Fremden gibt es die üblichen grossen Nachmittags- und Night-Markets, wo man gewobene und genähte Handarbeiten recht günstig erwerben konnte. Aber brauchte man diese Sachen auch?
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Wir waren nicht unglücklich, dass es bereits wieder nach Hause ging. Laos hat uns nicht aus den Socken gehauen. Vielleicht haben wir auch zu viel erwartet? 2 Stunden dauerte der Flug mit der Bangkok-Airway bis ich vom thailändischen Immigration Officer den Stempel für weitere 3 Monate in Thailand erhielt. Im Flugzeug gab es zu unserer Ueberraschung ein wunderbares Essen in einer 10x20cm Verpackung nach Thai-Art, das beste der letzten 4 Tage. Man ist bereits mit wenigem zufrieden!
![]() Früh übt sich, wer ein Meister werden wird: Feilschen um Preis |
Bevölkerung und Verkehr: Die Leute sind sehr liebenswert und freundlich, nie aufdringend. Die Armut ist gross, was wir am Morgenmarkt mit eigenen Augen sehen konnten. Der Verkehr ist im Gegensatz zu Thailand und Kambodscha sehr moderat und ruhig. Die Roller fahren recht anständig, fast europäisch, wobei ich erfahren habe, dass diese 100-125ccm Roller aus China kommen (zu 700 US-$ resp. 450 €) und nicht belastet werden dürfen, weil sie schnell kaputt gehen. Die in Thailand gefertigten Honda-Roller seien besser, aber kosten das doppelte.
Verpflegung: Mit dem Essen in Laos waren wir unzufrieden, obwohl wir nur in die besten Lokale geführt wurden. Es gab jedes Mal dasselbe 4-Gang-Menue. Ich formulierte dies im Kritikblatt des Veranstalters mit asiatischer Würde: "Würde ein bisschen mehr Variabilität beim Essen begrüssen". Einmal kurz vor Abreise nach Bangkok haben wir "wild" am Mekong in einem Freiluft-Kaffee eine grosse Portion Frühlingsrollen und 2 Kaffee bestellt und haben dafür 3 US-$ (=€2) bezahlt. Dies war unser bestes Essen in Laos.
Sehenswürdigkeiten: Die Tempel in Laos und speziell in Luang Prabang sind schön, aber nur im Inneren. Aussen nagt an ihnen der Zahn der Zeit. Zu jedem Tempel wird Eintritt verlangt. Die Farben sind nicht mehr existent. In Thailand wird viel mehr geboten, zudem zahlt man dort meistens keinen Eintritt.
Was einem besonders auffällt sind die unzähligen Mönche jeder Altersstufe, von den Novizen bis zu den Oldies. Man sieht sie zu jeder Tages- und Nachtzeit in Luang Prabang herumziehen. Von 30'000 Einwohnern in Luang Prabang sind 2'000 Mönche. Ich sah sogar einen am Bancomaten, was mit Armut nicht mehr im Einklang zu bringen ist. Ich nehme an, dass einige oder viele dieser Mönche aus Armut ins Kloster gehen. Hier können sie überleben und dabei noch etwas lernen.
Shopping: Handarbeiten sind sehr schön, aber ob man so etwas zu Hause brauchen kann? Die Shirts und Hemden sind allesamt alte Modelle, vielleicht sogar auch aus China. Ich jedenfalls fand nichts, das mich befriedigte.
Kambodscha mit Angkor What ist eine Reise wert, Thailand ohne Zweifel auch. Aber Laos? Wenn man die medizinischen Risiken wegen fehlender Spitäler und medizinischer Versorgung, sowie existierendem Malaria-Risiko etc berücksichtigt, kann man auf diese Reise verzichten. Oder eben wie wir nur 4 Tage resp. 3 Nächte buchen.
Sa, 23. Jan. - So, 24. Jan. 2010: Die Schweinegrippe ist beendet, es lebe die nächste Sensation Mein Visa-Trip nach Laos | Hua-Hin: 22-30°C | ![]() |
Mit Regentropfen bin ich heute früh am Samstag, 23. Jan. aufgewacht. Ja, es regnete in der Tat nun auch in Hua-Hin, während es in Bangkok bereits seit Tagen mehr oder weniger stark regnen soll. Aber bereits nach 2 Stunden herrschte wieder blauer Himmel. Das gleiche Schauspiel am Sonntag Morgen.
Am Sonntag, 24. Januar fuhr ich mit dem Limo-Service von Hua-Hin nach Bangkok, um am Montag früh zu meinem Visa-Trip nach Laos zu starten. Warum Visa-Trip? Ich habe ein sog. Reentrant-Visum für 2 Einreisen à je 3-Monats-Aufenthalte in Thailand. Ich muss innerhalb 3er Monate das Land verlassen, um beim nächsten Eintritt wiederum 3 Monate hier bleiben zu können. Meine Reiseplan sieht zuerst einen Aufenthalt in der Hauptstadt von Laos "Vientiane" mit anschliessendem Flug-Transfer zur Tempelstadt "Luang Prabang" am oberen Mekong vor.
Aus dem Leben von Max in Thailand:
Thailand ist ein sauberes Land. Man findet selten Unrat auf der Strasse. Ich glaube sogar, dass es verboten ist, Zigarettenkippen auf die Strasse zu werfen. Ganze Putzkolonnen gehen links und rechts den Ueberland-Strassen entlang und sammeln die weggeworfenen und weggewindeten Plastiksäcke, Büchsen etc auf. In den Städten stehen Abfall-Container für die Haushalts-Abfälle. Es gibt aber kein Trennverfahren für Glas, Plastic, Küchenabfälle etc. Oder etwa doch? In der Tat wird der Abfall manuell getrennt. Es gibt Thais, die fahren mit ihren Motorrädern von einem Container zum anderen und durchsuchen den Unrat nach verwertbarem wie Glasflaschen, Plastikflaschen, Papier etc. Diesen verkaufen sie dann in Sammel-Stationen und verdienen sich so ihren Lebensunterhalt.
Die soziale Hierarchie in Thailand:
Diese Sammler gehören zur einer der untersten Kasten der sozialen Thai-Hierarchie. Sie verdienen nicht mehr als 100-200 Baht im Tag. Weiter unten sind nur noch die Bettler. In Thailand ist die soziale Hierarchie stark ausgeprägt und man kann von einer Klassengesellschaft reden. Der König steht zuoberst in dieser sozialen Pyramide, gefolgt von seinem Thronfolger. Alles was der König liebt, wird von den Thais verehrt. Spricht man kritisch oder gar negativ vom Königshaus, wird dies sehr negativ ausgelegt und kann sogar Aggressionen wecken. "Wir lieben den König, denn ihm gehört Thailand" hört man immer wieder.
Die Thai-Gesellschaft ist hierarchisch strukturiert, nicht nur an der Spitze, sondern auf allen Ebenen. Jeder nimmt einen bestimmten Platz in der sozialen Rangordnung ein. Alle Beziehungen werden bestimmt von dem Status der betroffenen Personen, das heißt nach einer Reihenfolge, die den Rang festlegt, der durch Alter, Reichtum, sowie persönliche und politische Macht definiert wird.
Wenn andere Kriterien nicht vorhanden oder erkennbar sind, ist das Alter ein entscheidender Faktor. Der Fremde wird schon nach 2 Minuten Bekanntschaft nach seinen persönlichsten Dingen befragt, z.B. woher er kommt, ob er verheiratet ist, wie viele Kinder er hat, was er für einen Beruf hat, und wieviel Geld er monatlich verdient. Es sind aber alles Fragen um seine Zugehörigkeit zu einer sozialen Klasse zu bestimmen. So vieles auch in Thailand anders sein mag: ein Ingenieur oder ein Arzt ist auch hier ein gebildeter, wohlsituierter Mensch. Ein Bauarbeiter hingegen ein armer Hund. Entgegen der bei uns geltenden Einschätzung von Beamten, ist ein Staatsdiener in Thailand aber zweifelsfrei immer eine Respektsperson.
Europärer haben ja die Tendenz, sich im Urlaub "ferienmässig" zu kleiden mit kurzen Hosen und T-Shirts. Thailänder hingegen wollen mit ihren Kleider eher Eindruck erwecken und verstehen den Europäer nicht, hat er doch Geld, kleidet sich aber nicht standesgemäss. Akzeptiert ja, wirklich verstanden : nein.
Eine spezielle Zwischen- oder Parallelfunktion haben die Mönche, sie sind zwischen oder neben dem Königshaus und der Allgemeinheit positioniert, werden also von der Bevölkerung stark verehrt und respektiert, der König ist aber höher. Ein Mönch wird aber nie den König und sein Gefolge mit einem Wai (=thailändischer Gruss) grüssen, hingegen grüsst der König die Mönche.
Des Thai liebstes Spielzeug: das Auto:
In Bezug auf Umweltbewusstsein sind die Thais gespaltene Persönlichkeiten, aber oft auch richtige Umwelt-Ferkel? Ein Auto ist für die Thais ein Status-Symbol. Je grösser je toller. So sieht man, wie übrigens im ganzen indochinesischen Raum, sehr viele grossvolumige Off-Roader mit über 3 Liter Motoren. Verständlich, denn bis vor ein paar Monaten kostete das Benzin und der Diesel auch nur ein Bruchteil des europäischen Preises. In der Zwischenzeit hat sich der neue Preis auf 36.50 Baht/Benzin 91 Oktan (= SFr. 1.10 resp. € -.70) fast verdoppelt. Aber für die wohlhabenden Thais immer noch zu wenig, denn es gehört zum Besitzstand, dass man das Auto mit laufendem Motor vor dem Haus stehen lässt. Gestern hat mein Nachbar über 50 Minuten seinen Diesel und heute eine andere Nachnarin ihren Isuzu-Jeep während über einer halben Stunde laufen lassen.
Schweinegrippe:
Es ist zum schreien und zum weinen zugleich, was ich in der heutigen Basler Zeitung lesen muss: "Die Schweinegrippe ist am abflachen. 18 Tote waren in der Schweiz bisher zu beklagen". Sorry, dies ist eine echte Verarschung des Schweizer Volkes. Der H1N1-Virus war im März 2009 erstmals in Mexiko aufgetaucht. Seither informierten laufend Pressekonferenzen des Bundesrates und der Aerzte über die bevorstehende Pandemie mit unabsehbaren Folgen. Jede Erkältung eines Einwohners wurde in den Zeitungen ausführlichst kommentiert und hochgerechnet. Man kaufte für Millionen Schweizer Franken Impfstoffe und Medikamente, die man nun gar nicht benötigte.
Ueber die normale jährliche Herbst-/Wintegrippe mit den 400 - 1'000 Toten allein in der Schweiz spricht niemand. Es geht der Presse und der Politik ja nicht um die Toten und das Wohlbefinden der Bevölkerung, sondern einzig um die Sensation resp. den Eindruck als erfahrener Problem- Manager sprich Politiker.
Für meine lieben Freunde aus Deutschland: Bei Euch sterben jährlich zwischen 5'000 - 15'000 Einwohner an der normalen Winter-Grippe. Laut Information des Robert-Koch-Instituts von gestern starben an der Schweinegrippe in Deutschland 189 Personen.)
So, 17. Jan. - Fr, 22. Jan. 2010: Bin im neuen Haus eingerichtet Miete eines Hauses für den kommenden Winter | Hua-Hin: 22-30°C | ![]() |
Solche Leute kann die Schweiz nicht brauchen. Wie ich soeben aus der Schweizer Presse entnommen habe, ist ein solcher (es war diesmal kein Deutscher) vom St. Galler Kantonsgericht wegen überhöhter Geschwindigkeit mit seinem Ferrari zu einer Geldstrafe von knapp Sfr. 300'000 (=ca €200'000) das sind 130 Tagessätze zu 2300 Franken, verurteilt worden. Der mehrfach vorbestrafte Raser wurde innerorts mit knapp 100 km/h, und ausserorts im Tempo-80-Bereich mit 137 km/h erwischt. Das Gericht bezeichnete den Ferrari-Fahrer als «Verkehrsrowdy».
![]() Die Pferde wiehern auch in Thailand |
Mo, 18. Jan: Glück und Pech liegen manchmal so nahe beieinander. Vor ein paar Tagen noch das Pech mit dem Wasser und heute ein Plattfuss an meinem Yamaha-Roller, aber direkt vor einer Motorroller-Vertretung. 30 Minuten musste ich warten, bis der Schlauch für sage und schreibe 140 Baht (=SFr. 4.20 resp € 2.80) ausgetauscht war.
Heute stand aber auch noch der Friseur auf dem Programm. Ich gehe immer in denselben Salon zu einer netten älteren Dame. Mein Kurzhaarschnitt kostete mich 100 Baht (SFr. 3.20 resp. € 2.10). Sodann ging mein Bier zur Neige und musste ersetzt werden. Bier ist ein teueres Getränk. 24 Büchsen Shinga-Bier kosteten 695 Baht (=SFr. 22.-- resp. €15.--).
Di, 19. Jan: Seit Tagen habe ich Pat am Telefon nicht erwischt. Nun weiss ich es. Pat ist seit Samstag wegen starker Magen-Beschwerden im Spital. Typisch Thai. Sie fressen alle Sorgen in sich hinein, sind dabei gegen aussen immer fröhlich. Pat meint, am Sonntag nach Hause gehen zu dürfen. Aber mit der Laos-Reise wird wohl nichts. Ich werde voraussichtlich ohne sie fahren müssen.
Seit Anfang der Woche weht ein zügiger Ost-Wind, also ein kühler Wind vom Meer her. Die Luft-Temperatur ist nun sehr angenehm und unter die 30°C Grenze gefallen. Nachts ist es mit 22-24 °C angenehm kühl.
Aus dem Leben von Max in Thailand: Essen
Es war 15 Uhr. Ich war hungrig. Sollte ich auf den Markt gehen und etwas feines einkaufen? Oder mich in eine Gaststätte verziehen? So etwa waren meine Gedanken, als eben auf der Strasse vor meinem Haus ein klingelndes Motorrad mit grossem Küchenseitenwagen ganz langsam vorbeifuhr. Schöne grillierte Hähnchenteile bot er an. Ich nahm mir 2 Stück für 40 Baht (SFr. 1.30.-- resp. €-.90) kochte mir Reis dazu und mit dem kühlen Bier ein herrliches Mittag-Abendessen.
In der Tat kann man sich von den mobilen Strassenküchen oder den Küchen am Strassenrand bestens ernähren. Es ist für uns Europäer Wahnsinn, zu welchen Preisen man geschmackvolle Plättchen zu essen bekommt. Mein Favorit ist immer noch Bad Thai, ein süss-saures Nudelgericht mit Gemüsen und geschnetzelten Hühnchen oder Shrimps (Garnelen). Dafür zahle ich in meinem chinesischen Lieblings-Restaurant in Hua-Hin inkl. einer 3dl Coca-Cola-Flasche 40 Baht (SFr. 1.30.-- resp. €-.90)
Ja, die Preise. Es war noch in Bangkok genauer Samut Prakan in einem der besseren Thai-Restaurants (für Einheimische). Wir wollten mit Verwandten von Pat zusammen essen, deren 9 an der Zahl, da es für die Hochzeit vom kommenden März noch einiges zu besprechen gab. Wie es bei den Thais üblich ist, wird eine köstliche Platte nach der anderen bestellt. Es war wie im Schlaraffenland. Ich war als Farang (Fremder) grosszügig und bezahlte alles, wohl wissend, dass mich dies in Europa ein Vermögen gekostet hätte. Hier in Thailand: 800 Baht (SFr. 25.-- resp. €17)
Die Planung und Realisierung für die nächste Winter-Saison 2010/11 schreitet zügig voran. Auf der Suche nach einem Haus für die Zeit vom 1. Nov. 2010 bis 15. März 2011 habe ich verschiedene Alternativen vom einfachen Haus, über das Haus mit eigenem Swimmingpool bis zur Villa in einem feudalen Ressort geprüft. Schlussendlich habe ich mich für ein Haus im "Hua-Hin Horizon Ressort" entschieden, einer feudalen Villa auf einem Grundstück mit schattenspendenden Sträuchern und Bäumen, mit grosser Terrasse, Küche, 1 Wohnraum, 3 Schlafzimmern und 2 Dusche/WC-Räumen.
Zudem bietet das "Hua-Hin Horizon Ressort" viele Services durch das anwesende Personal mit Hilfe bei Problemen aller Art, Taxi und auch Spital, das Ressort ist bewacht, es hat keine streunenden Hunde, hat ein tolles zentrales Swimmingpool mit 1.20 - 1.60 m Tiefe, ein Kinderbecken und ein gut ausgerüstetes Fitness-Center mit Laufband, Stepper etc... und dies nur 100m von meinem Haus. Das Ressort ist genau 2 km vom Zentrum und dem Market-Village von Hua-Hin entfernt, fahrbar auf beleuchteter Strasse.
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schattenspendenden Pflanzen |
Fr, 8. Jan. - Sa, 16. Jan. 2010: Wieder in Hua-Hin Hilfe, mein Haus ist ein Thai-Haus: ein Elend, kein Wasser | Bangkok: 26-33°C Hua-Hin: 22-32°C |
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![]() Armseliges Wasser Rinnsal. Unten kommt es bereits wieder trocken an |
Mit jedem Jahr wird man klüger weiser und erfahrener. So erging es mir mit dem "Mieten eines Hauses" in Thailand. Ich musste mir sagen lassen: Max, wir sind nicht in der Schweiz! Ein Haus ist nicht ein Haus! Es gibt nämlich Thai-Häuser und Europäer-Häuser!. Beide haben Wasser-Reservoirs, weil in der Trockenzeit das Wasser rationiert und nur stundenweise oder tropfenweise zur Verfügung gestellt wird.
Die Europäer-Häuser haben aber zusätzlich noch eine Wasserpumpe. Mit der wird das Wasser aus dem grossen Reservoir, die jedes Haus hat, in die Wasserleitungen des Hauses gepumpt. Auf diese Weise haben die Europäer immer fliessend warm und kalt Wasser.
Ich wohne aber in einem Thai-Haus und habe seit 1 Woche kein fliessendes Wasser mehr. Dies ärgert mich gewaltig, weil ich diesen Unterschied nicht kannte. So fliesst das Wasser, falls es fliessen sollte, derart langsam, dass es bereits wieder trocken auf meiner Haut ankommt. So musste ich mich mit einem Schlauch kalt duschen oder waschen, die Toilette funktionierte auch nur noch wie im Militär.......
![]() Mein neues Bungalow in der Soi 6 in Hua-Hin |
Als Konsequenz habe ich mich nach einem anderen Haus umgeschaut, nach einem Europäer-Haus und wurde mit Hilfe eines Immobilien-Büros (http://thailand-immobilien.ch) fündig. Am Samstag, 16. Jan, konnte ich in eine recht luxuriöse Villa mit 3 klimatisierten Schlaf- und 2 Badezimmern, sowie gut ausgerüsteter Küche, einziehen. Ich freue mich aufs warme Duschen. Kostenpunkt 22'000 Baht pro Monat (= Fr. 700.-- resp. €450).
Die Ironie der Geschichte: Seit heute Samstag lief in meinem alten Haus wiederum das Wasser in vollem Strahl. Wenn ihr mehr über mein "neues Haus" wissen wollt, schaut mal in das Makler-Angebot (http://www.thailand-immobilien.ch/h_hh_0910021_m.html) mit den Fotos..
Apropos Wasser: Ihr wisst gar nicht, wie verwöhnt wir Europäer sind. Bei uns fliesst echtes Trinkwasser in jedem Haushalt, aber auch aus den öffentlichen Brunnen-Anlagen und rinnt unbenutzt über die Kanalisation in den nächsten Fluss. Hier in Thailand wurde ich mir bewusst, wie wertvoll heute und in Zukunft das Wasser sein wird. Wir werden bestimmt noch Kriege um das lebenswichtige Nass erleben.
Am Freitag, 15. Jan. habe ich den Bericht meiner Nord-Thailand-Reise ins Internet gestellt. Die Arbeit war aufwendiger, als ich ahnte, denn ich musste nicht nur die Reise samt den Besichtigungs- und Uebernachtungsorten rekonstruieren, sondern auch aus den vielen Fotos die bedeutendsten auswählen und aufbereiten. Für meine bevorstehende Laos-Reise muss ich alles anders und besser machen, und einen Notiz-Block in Griffweite bereit halten.
Mi, 6. Jan: Es regnete in Bangkok 2 Stunden in Bindfäden. Am nächsten Tag konnte man auf den Strasse unzählige Unfall-Spuren entdecken. Die Thais sind nasse Strassen nicht gewohnt.
Mi, 30. Dez. 2009 - 5. Jan. 2010: Trip nach Nord-Thailand an die burmesisch-thailändische Grenze Happy New Year (Hinweis: Dieser Reisebericht enthält ausnehmend viele Bilder, die je nach Internet-Anschluss viel Zeit zum Bild-Aufbau benötigen. Bitte habt etwas Geduld.) |
Bangkok: 26-34°C Chiang Rai: 11-28°C |
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![]() Meine 9 Frauen aus der Thai-Reisegruppe |
Früh Morgens um 5 Uhr sind wir mit einem der hier üblichen Kleinbusse nach Nordthailand in Richtung burmesisch-thailändischer Grenze aufgebrochen. Wir, d.h. meine Thai-Reisegruppe bestand aus 2 Männern und 9 Frauen. Ich muss gestehen, ein Frauen-Überschuss hat auch sein Gutes, aber auch Nachteiliges: Wir Männer wurden einzigartig und zuvorkommend betreut, aber die Frauen hatten nur "Shopping" im Kopf, sodass der Reisebus bei Ankunft nach 6 Tagen in Bangkok derart voll an Einkäufen war, dass meine Füsse wegen der vielen Säcke gerade eben noch Platz am Boden fanden.
Ich habe viel erlebt, mein Gefühlshirn war übervoll. Im Nachhinein muss ich gestehen, dass ich die meisten Orten mit Sehenswürdigkeiten nicht mehr mit Namen weiss. Es tönt hier in Thailand alles sehr ähnlich und mein Hirn ist für diese Laute noch nicht geschaffen.
Nach unserem Start in Bangkok ging es rund 800 km in Richtung Ayutthaya - Nakhon Sawan - Tak - Lampang in den Raum Chiang Mai. Dort waren wir Gast bei einer Trauer-Zeremonie für eine verstorbene, wohlhabende chinesische Lady. Dass sie aus besten Kreisen stammte, konnte man an den über 20 Mönchen erkennen, die die Trauer-Zeremonie begleiteten.
Was ich erst auf dieser Reise mitbekam. Der Buddhismus ist nicht so uneigennützig, wie ich noch letztes Jahr glaubte. Oh nein, auch bei den orange gekleideten Mönchen geht es ums Geld. Es geht zwar nicht um den persönlichen Reichtum, aber um den schönsten, speziellsten und berühmtesten Tempel der Umgebung zu haben. So muss jede Handlung der Mönche bezahlt werden. Die Thais nennen dies "Spende". Nur auf diese Art war es zum Beispiel möglich, dass innert 11 Jahren eine ganze Tempelanlage mit Tempel, Wohngebäuden für die Mönche, Zeremonienhaus samt angeschlossenem Schulhaus für die Dorfjugend finanziert und gebaut werden konnte. Dies wurde mir durch den Master-Mönch im Wang Mariu bei Chiang Mai (siehe weiter unten) mit etwas anderen Worten bestätigt. Im angeschlossenen Schulhaus z.B. bin ich als Spender der einzigen Toilette mit Wasseranschluss mit Namensnennung auf der Toilettentür vermerkt. Ich weiss auch, dass meine 11 köpfige Reisegruppe 120'000 Baht (= € 2`500 resp. SFr. 4`000) für eine neue Zufahrtbrücke zum kleinen Waldtempel sammelte und spendete.
![]() Thailändische Mönche beim Pindabat ("Almosengang") |
![]() Trauer-Zeremonie mit über 20 Mönchen |
Wie ihr vielleicht schon gehört habt, ist es üblich, dass jeder Thai ein paar Monate seines Lebens als Mönch in einem Tempel verbringt. Auch diese Leistung muss durch die Familie bezahlt werden. Die Kosten für Kleidung, Schlafgemach, Essen, Infrastruktur und nicht zu vergessen die Kosten für das Fest der Eintritts-Zeremonie mit vielen Gästen aus Familie und dem Freundeskreis sind je nach Tempel derart hoch, dass sich ärmere Schichten diesen Schritt nicht mehr leisten können. Hier stösst der moderne Buddhismus an seine Grenzen.
Beim Ordenseintritt wird nicht wie in christlichen Orden das Leben Gott geweiht und ein lebenslanges Gelübde abgelegt, sondern die Gelübde werden für die Zeit des Ordensaufenthalts abgelegt und weniger als Buße denn als Übungsweg verstanden. So kann der Orden jederzeit verlassen und ihm auch wieder beigetreten werden.
Nach der Trauerzeremonie, an der wir auch verpflegt wurden, ich war auf Fotojagd, ging es weiter zu unserer ersten Uebernachtung im Gästehaus von Mister Tiu, wo wir 2 Nächte bleiben sollten. Wir schliefen zu 6. in einem Zimmer, direkt am Boden auf 5 cm dicken Matratzen. Ich habe mich derweil an die thailändischen Betten gewöhnt. Die Matratzen sehen aus wie zu Hause in Europa, aber wehe, wenn man wie ich beim ersten Mal mit einem Sprung ins Bett hüpfen will. Ich verstauchte mir auf dem harten Holzbrett, das der Matratze ihre Form gibt, die Gelenke. Seither legte ich mir immer 2 zusätzliche Decken auf die Matratze.
Ich weiss, Euch schwebt die Frage auf der Zunge: Wie schläft man mit mehrern Frauen im selben Zimmer? Wie zieht man sich um? Kein Problem. Die Thai-Frauen habe dies auf ihre Art gelöst: Sie besitzen einen überdimensionierten Rock, den sie bis an den Hals hochziehen und sich so problemlos die Unterwäsche wechseln können.
Bereits früh am nächsten Morgen des 31. Dez. wurde ich mit "Happy Birthday Gesängen" geweckt. Nach einem einfachen Kaffee ging es mit dem Bus zu einem nahen dörflichen Tempel, wo gegen Mittag eine buddhistische Zeremonie mit 9 Mönchen auf uns wartete. Aber vorerst gab es auf dem Tempelareal ein typisches Thai-Frühstück mit allem, was das Herz begehrte. Für einen Europäer fast nicht aufzunehmen.
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Mönch verspritzt gesegnetes Wasser | Gläubige verbunden über Fäden mit den Mönchen |
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Baufällige und unsichere Brücke | Max und Master Mönch |
Der Anlass begann damit, dass die Gläubigen den Tempel samt ihren Geschenken unterstützt von einheimischer Musik 3x umrundeten, um sich dann im speziell geschmückten Tempel einzufinden. Dort war über Kopfhöhe eine Art Spinnennetz aus weissen Schnüren vorbereitet. Jeder Gläubige nahm sich eine der vielen Schnüre, knüpfte sie auf und legte sie um seinen Kopf. Damit war er direkt mit den buddhistischen Gefühlen und Kräften der Mönche verbunden, denn eine der Schnüre führte bei allen 9 Mönchen vorbei. Die Zeremonie dauerte nur etwa 1 Stunde. Nicht zu vergleichen mit den 4 Stunden im letzten Jahr, als ich fast nicht mehr aufstehen konnte.
Mit grossem Interesse habe ich die einzelnen Handlungen verfolgt, was dem Master-Mönch nicht verborgen blieb. So kam er nach der Zeremonie bei mir vorbei, bedankte sich für mein Interesse und erkundigte sich nach meiner Herkunft. Es war ein bewegender Moment, als wir feststellten, dass wir beide bis auf einen Monat fast gleich alt waren. (Bem: auch die Kopfform war sehr ähnlich)
Wahrscheinlich war ich auf einer Pilgerfahrt, denn meine Frauen begaben sich nach einem ausgiebigem Lunch (=Mittagessen) zum nächsten Tempel, einem Waldtempel, den ich weiter oben bereits erwähnt habe. Dort führten zwar nur 2 Mönche die Zeremonie durch, aber hier stifteten die Frauen ihr gesammeltes Geld, sage und schreibe 120'000 Baht (= € 2`500 resp. SFr. 4`000) für eine neue Brücke, weil die alte baufällig und zu schwach für die schweren Fahrzeuge war. Auf dieser Brücke mussten wir aus dem Bus aussteigen, um sie zu entlasten.
Der Abschluss des letzten Tages im Jahr 2009 bildete eine grosse Silvester-Party in einem kleinen Dorf unweit unseres Gästehauses auf einer Wiese direkt neben dem dortigen Fluss. Auch hier wurde ich von den Einheimischen nochmals ausgiebig gefeiert, nachdem mein Geburtstag durchgesickert war. Ich wurde auf die Bühne geholt und musste, so wie es in Thailand üblich ist, einen Karaoke-Song zum besten geben. Ich entschied mich für den englischen Hit "Let it be me" (nicht zu verwechseln mit "Let it be" der Beatles). Und was machten wohl die Thais den ganzen Abend? Sie sangen Karaoke, tanzten zu den Rythmen, assen was das Zeug hielt und tranken Whisky bis sie jeden umarmen konnten.
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Dschungel | |
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Am 1. Januar 2010 packten wir früh morgens unsere Sachen und fuhren weiter in Richtung Nord-Westen. Die Strasse führte uns durch einsame Berglandschaften am mit 2565 m höchsten Berg von Thailand vorbei, unerschlossenem Sekundär-Dschungel, Teak- und Kiefernwälder, üppig grüne Felder und reizvolle Reisterrassen, auf einer Berg- und Talfahrt durch Hunderte von Kurven zur Provinzhauptstadt "Mae Hong Son". Bis in die 50er Jahre war dieses Gebiet nur über mühsame Elefantenpfade auf den Rücken der Dickhäuter zu erreichen. Man brauchte Wochen bis nach ChiangMai.
Unterwegs machten wir Halt, nicht nur um auf einem der unzähligen Märkte einzukaufen, sondern um im Nationalpark "Huai Nam Dang" den Heisswasser-Geysir "Pong Dueat" und das dschungelähnliche Walddickicht zu besichtigen. Spät Abends endete unsere Neujahrsfahrt via der Bergstrasse in "Pai", einem bis vor wenigen Jahren von der Aussenwelt isolierten Ort. "Pai" liegt zwar nur auf 560 m Höhe, doch nachts wurde es ziemlich kalt. Als wir durch die Stadt und den grossen Touristen-Markt schlenderten, fror ich jämmerlich, obwohl ich eine Jeansjacke an hatte.
Die Thais kommen an Feiertagen zu Abertausenden hierher, um den Nebel in den Bergen zu bewundern und die kühlen Nächte zu geniessen. Sie sind dabei angezogen wie Ski-Touristen in St. Moritz. Ueber diese Tage war das Städtchen komplett ausgebucht. Das grosse Sportfeld des Schulhauses wurde kurzum zu einem Campingplatz mit hunderten von Zelten umfunktioniert. Unser Gästehauszimmer bestand zwar nur aus einem normalen Doppelbett, aber wir mussten es zu dritt teilen.
Leider war der Verkehr sehr stark. Stehender und stockender Verkehr beeinträchtigte unsere Fahrt. Man sollte nie an einem Feiertag auf Reise gehen. Da ist ganz Thailand unterwegs. Die Thais sind leidenschaftliche Reisende und belegen alle Gästehäuser und falls es keine Betten mehr gibt, schlafen sie in einem Zelt. An allen möglichen Stellen wurden sog. Campingplätze eröffnet. Jeder Landbesitzer stellt ein oder mehrere kleine Iglu-Zelte auf und macht damit sein Geld.
Nachem auch wir den Nebel und den Sonnenaufgang in und um "Pai" bewundert hatten, ging die Fahrt weiter zum "Wang Mariou" hoch oben in der Bergen nahe von Chiang Mai. Den dortigen Tempel mitsamt dem Master Mönch habe meine Frauen ans Herz geschlossen. Ende Oktober zum Loy Kratong Fest waren meine Thai-Frauen bereits dort und haben mit dem Master Mönch für mich gebetet, derweil ich zur Prostata-Operation im Spital lag.
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Heisswasser-Geysir | |
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So war ich bereits bekannt und wurde auch entsprechend vom Master Mönch und den Dorfbewohnern begrüsst. Es gab ein feines Abendesse untermalt durch einen Tanz einheimischer Mädchen. Der Master Mönch war persönlich dafür besorgt, dass es mit dem Essen klappte. Schlafen konnten wir im Zeremonienhaus der Tempelanlage, auf dem Platten-Boden notabene. Aber meine Thai-Frauen kannten das Problem mit dem Schweizer-Farang und schon wurden mehrere Bettdecken zu einem wohligen Bett zusammengefügt. Ich habe mich derweil schnell mit dem Master Mönch befreundet. Er erkundigte sich nach meinem gesundheitlichen Befinden und er zeigte mir alle seine Erinnerungs-Fotos von London, Bangkok, hohen Besuchen etc. Er erzählte mir in einfachem aber verständlichen Englisch die Entstehungsgeschichte dieser Tempelanlage.
Vor 11 Jahren sei er hier eingetroffen und habe sich gesagt, hier in dieser armseligen Gegend müsse ein Tempel samt Schule errichtet werden. Und er begann zu sammeln, im In- und Ausland und er zeigte mir stolz, was er alles zustande brachte: Ein grosse Tempel mit ein paar kleineren Gebetstempeln, Unterkünfte für weitere Mönche, einem grossen Zeremonien-Gebäude sowie einem Schulhaus für die Kinder der Umgebung. Ich muss gestehen, ich war beeindruckt, wie eine einzige Person so etwas zustande bringen konnte.
Eine weitere einmalige Tradition bestand darin, dass alte einheimische Frauen in ihrer schönsten Kleidung zu uns ins Zeremonienhaus kamen und uns unter buddhistischen Beschwörungen sog. Freundschaftsbänder um unsere Handgelenke banden. Sie sollen unsere Freundschaft zum Wang Mariou aufrecht halten.
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Sie wollte mich später heiraten! |
Nach dem Essen am späteren Nachmittag gab es dann für mich die grosse Ueberraschung: Kurze Hose soll ich anziehen, denn wir machen eine Bambus-Flossfahrt auf dem nahegelegenen Fluss. Da könnte man nass werden. Trotzdem entschloss ich mich, den kleinen Fotoapparat mitzunehmen. Er hatte schön Platz in meiner oberen Brusttasche meines Camel-Hemdes. (Seither weiss ich, warum diese Hemden für Trekking-Abenteuer angepriesen werden.) Ich ging davon aus, dass ich nicht in den Fluss fallen werde.
Die Flosse bestanden aus etwa 10 Bambusstämmen von je 8-10 cm Durchmesser und ca 10 m Länge. Sie waren zusammengebunden mit Bambustreifen und knarrten unentwegt. Wenn man auf dem Floss stand, wurde der Fuss vom Wasser umspühlt. Ein solches Floss konnte 3-4 Passagiere und 2 Guides transportieren resp. über Wasser halten
Anfänglich war nur leichtes Gefälle. Die Guides steuerten die Flosse professionell über die Strom-Schnellen. Wir nutzten 4 Flosse. Die ersten paar Stromschnellen überwanden wir problemlos, obwohl die Flosse einige Mal über grosse Steinen rutschten. Die Dämmerung hatte uns in der Zwischenzeit bereits eingeholt. Da passierte das Malheur, als unser Floss das vor uns liegende überholte und dabei vom nachfolgenden gerammt wurde. Und flugs standen die meisten von uns Oberschenkel hoch im Wasser. Ich war anfänglich mit dem rechten Fussgelenk eingeklemmt, konnte mich aber mit Hilfe Einheimischer befreien. So durchwatteten wir den Fluss und warteten am Ufer, bis die Flosse wieder flott zur Weiterfahrt waren.
Mittlerweilen war es Nacht, aber glücklicherweise war am Vortag Vollmond, sodass wir wenigstens die auf uns kommenden Schnellen sehen konnten. Nach ungefähr zwei Stunden war der Spuk vorbei. Ich war froh, denn es wurde mir mulmig, weil man nicht viel sah. Zudem litt ich immer noch unter der Oberschenkel-Zerrung von Anfang Woche und diese Flossfahrt war nicht gerade die beste Heilmethode.
Meine Thaifrauen können einfach nicht ausschlafen, obwohl sie nach unserer Bootsfahrt noch stundenlang Poker spielten. Frühmorgens war wieder Tagwache. Warmwasser fürs Duschen gab es nicht. Also mit möglichst wenig Wasser den Körper benetzen. Rasieren lag nicht drin. Nach dem Frühstück bei echtem Nebel und ca. 10 °C Lufttemperatur gings zur kleinen Zeremonie mit dem Master Mönch. Meine Thai Frauen übergaben ihm die gesammelten Gelder und wurden dafür herzlich gesegnet. Auch ich bekam ein goldenes und silbernes Täschchen mit je einem Buddha drinnen. Wir wurden äusserst herzlich verabschiedet, wobei eine junge Einheimische mich am liebsten geheiratet hätte.
Ueber 1 Stunde dauerte die Fahrt mit den Jeeps über eine Betonstrasse durch den dschungelähnlichen Wald, bis wir wieder in die Zivilisation zurück waren. Dort stiegen wir in unseren Bus um und fuhren in den Norden in Richtung "Fang". Fang war früher wegen seiner Grenznähe zu Burma, dem heutigen Myranmar, die Drehscheibe für den Opium und Waffenschmuggel. Noch vor 30 Jahren seien die meisten der männlichen Einwohner mit Gewehren oder Colts durch die Strassen spaziert. Die Taxifahrer hätten eine geladene Pistole neben sich liegen. Heute ist nichts mehr davon, denn die Grenz-Polizei und das Militär haben die Lage unter Kontrolle.
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Hier in Fang war die letzte Nacht unserer Reise im Haus von Däng und Bischanyut eingeplant. Nach seiner Pensionierung als Chef des Bangkoker Hafens hat er sich hier niedergelassen. Bis vor kurzem bewirtschaftete er seine eigene Orangen-Plantage, bis ihm Ungeziefer vor wenigen Monaten seine ganze Plantage kaputt frassen. Nun hat er sein Land an Freunde verkauft und sein Haus in ein Gästehaus umgebaut. Oh wie freute ich mich, hier in einem tollen Bett zu schlafen, wurde aber schnellstens eines besseren belehrt, als ich merkte, dass das Bett aus einem mit farbenprächtigem Leintuch überzogenen Holzplatte bestand. Also mussten auch hier wieder ein paar Steppdecken als "Weichmacher" her.
Bei Ankunft hat es mich noch gewundert, dass ein Pick-Up-Taxi auf uns wartete. Aber bald war es klar, denn unmittelbar nach Ankunft ging es mit dem Taxi zum 1935 m hohen "Doi Angkhang" direkt an der burmesischen Grenze. Anfänglich führte uns der Weg durch blühende Obstplantagen, aber dann begann der Aufstieg auf der steilsten Strasse des Nordens von Thailand. Ein normales Auto kann diese Steilheit nur auf Kosten eines überhitzten Motos und der Kupplung bewältigen. Eine Haarnadelkurve folgte der nächsten. Kurz vor dem Pass kontrollierte das Militär unsere Pässe. Im Ort "Ban Khum" besichtigten wir eine vom König gegründetes landwirtschaftliches Entwicklungszentrum, in dem Gemüse und Früchte, aber auch Blumen aller Art aus den wärmeren Gegenden auf die Verwendbarkeit hier im kühlen Norden untersucht werden. Hier oben sinkt scheinbar im Januar die Temperatur bis auf den Gefrierpunkt.
Weiter ging es dann im geländegängigen Taxi zum Palaung-Dorf "Nor Lae", wo wir direkt durch den Stacheldrahtzaun nach Burma hinüberschauen konnten. Eine beklemmendes Gefühl, zwischen den Militäranlagen, die zwar nur noch als Schauobjekt dienten, in das durch eine rote Militärdiktatur abgeschotete Burma zu schauen. Mich hat es schon beschäftigt, als burmesiche Einwohner uns aus etwa 200 m Entfernung zuwinkten und zuriefen. Wenn man genau hinschaute, entdeckt man ein 100-200 m tiefes Niemandsland markiert durch Bambusstäbe. Ob die burmesichen Militärs Schiessbefehl haben?
Nun stand uns nur noch die etwa 10 stündige Rückfahrt nach Bangkok bevor. Zuerst führte uns der Weg zur kleinen Erdöl-Pumpstation ganz in der Nähe, dann gings weiter bis zu einem 1-stündigen Shopping-Halt in Lampang, dem Einkaufsparadies für Handarbeiten aller Art wie Möbel, Thaiseide, Holzartikel, Papier- und Baumwoll-Sonnenschirme. Hier wurden die letzten Platzreserven im Bus ausgefüllt. Pat kaufte sich z.B. einen grossen handgefertigten Bambus-Sonnenschirm für ihren Sitzplatz und zwei schwere Holzfiguren......
Die Fahrt dauerte ewig, obwohl der Verkehr nicht mehr so stark war, wie an den Vortagen. Am, Dienstag früh um 3 Uhr langten wir in Bangkok an und genossen als erstes die warme Dusche und das weiche Bett. Es war eine tolle Reise, sehr anstrengend, aber voller Erlebnisse. Was ich nie mehr machen würde, über Silvester/Neujahr in Thailand eine Reise zu machen.
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19./20. Dez. 2009: Erster Schnee in Istrien seit 25 Jahren bei Temperaturen um -12°C | Bangkok: 32-34°C Porec: -12°C |
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Wie ich eben durch ein Mail von Udo erfahren habe, hat es am 19. Dezember im Raume Porec/Tar erstmals nach 25 Jahren 10-15 cm geschneit, in Pula sogar 30 cm. Der ganze Verkehr sei zusammengebrochen, denn wer hat schon einen Schneepflug und Winterreifen in Porec.
Mo, 21. - 29. Dez. 2009: Christmas-Time Lebenskosten in Thailand Besuch einer Schlange | Bangkok: 32-34°C | ![]() |
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Nun ist die "amerikanische" Weihnachtszeit oder besser Christmas-Time auch hier in Thailand vorbei. Erstaunlich ist, dass die meisten Thais nicht wissen, woher dieser Brauch stammt. Für sie ist Christmas ein Synonym für Shopping. Ich habe Weihnachten im Kreise von meinen Thais in Bangkok gefeiert. Man beschenkte sich mit Kleinigkeiten. Es gab viel Feines zum Essen. Es wäre müssig, alles aufzuzählen. Dazu gehörte aber eine gebratene Ente, dann noch eine zweite, die wir per Taxi aus dem Chinesen-Restaurant holen liessen (zu €10 das Stück). Dann, wie schrecklich, eine Pizza vom Pizza-Hut, enorm teuer €10 bei schlechtem Geschmack, gebratene Hähnchen-Beine und viel kaltes Shinga-Bier. Aber die Thais mögen eben, als Ausgleich zu ihren feinen Sachen, die gräuslige amerikanisierte Küche. Wie bei jedem Fest gehörte natürlich auch Karaoke dazu. Zu meinen Ehren wurde auch eine europäische DVD geladen, damit ich mitsingen konnte.
Wenn ich diese Zeilen schreibe und abschliessend bereinige, dann habe ich eben im Freien bei um die 28°C gefrühstückt. Es ist in Thailand 9 Uhr morgens. Ihr schläft noch tief und träumt von viel Schnee und Sonnenschein. Bei Euch ist es morgens 3 Uhr.
Könnt Ihr Euch noch an meine tolle Breitling Navitimer Uhr erinnern, die ich mir letztes Jahr für um die €25-30 erstand ? Sie hat ein Selbst-Aufzugwerk und läuft immer noch auf die Minute genau. Als ich nach Thailand kam, musste ich einzig das Armband ersetzen, weil der "Chrom" abblätterte.
Am kommenden Mittwoch 30. Dez. geht es ein paar Tage in den Norden von Thailand. Es soll dort auch tagsüber kühl sein, wie mir die Thais versicherten: um die 23-25 °C. Also suchte ich mir einen warmen Windschutz, was hier in Bangkok gar nicht so einfach ist. Zudem brauche ich XXXL-Grösse nach hiesiger Nummerierung, die Thais tragen maximal L. (Ihr müsst nun nicht lachen, denn ich reduziere mein Gewicht konstant um einige Gramms. Ja nicht zu schnell wegen der zurückbleibenden Falten.)
Wieviel Geld braucht man für die laufenden Monats-Kosten, um hier in Thailand allein oder zu zweit gut und angenehm zu leben? Mit Fr. 2´000.-- resp. € 1'300 sollte man auskommen. Darin wäre eine Haus-/Wohnung-Miete um Fr. 500-800 und ein gemieteter Honda-Roller eingerechnet. Die Lebenskosten sind zwar in Thailand gestiegen, aber nicht im Nahrungsmittel- und Dienstleistungssektor.
Am späteren Montag-Nachmittag, 28. Dez. habe ich mich ganz dumm verletzt. Ich sass auf dem Sitzplatz vor Pats-Haus und arbeitete am PC. Da sah ich aus dem Augewinkel rechts von mir eine etwa 1-2 m lange und ca 3-5 cm dicke grüne Schlange nur ein paar Handbreit an mir vorbeischlängeln. Mein Puls raste ins Unermessliche und ich machte aus dem Stand einen Satz, um ihr zu entfliehen, was mir auch gelang, aber dabei zog ich mir eine veritable Zerrung am linken hinteren Oberschenkel zu. Ein brennender Schmerz behinderte mich gewaltig schmerzt gewaltig. Nun muss Voltaren helfen.
Mo, 14. - 20. Dez. 2009: Bangkok: Grippe (?) Wiedersehen mit meinen Thais Parties | Bangkok: 32-34°C Basel: -16° (20.12.) |
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Nun hat es mich auch erwischt. Es war vermutlich nicht die Schweinegrippe (wenigstens glaube ich dies), denn es geht mir den Umständen entsprechend schweinisch gut. Ich vermute eher, es ist die hier in Thailand wütende "Boxer-Grippe", deren Namen vom gleichnamigen Hund herrührt. Die typischen Symptome bei dieser Influenza sind das "geifern" beim Anblick von leckeren Speisen.
Nein, Spass beiseite. Während 5 Tagen lief meine Nase ununterbrochen, die Augen waren klein, die Stimme ähnelt immer mehr dem Jo Cocker und ich schwitzte ziemlich stark. Für die Nase benutzte ich die Kleenex-Taschentücher, die ich aus der Schweiz importiert habe. Die hiesigen Papier-Taschentücher sind für den europäische "Nasen-Pressdruck" unbrauchbar. In der Tat, die Thais können nicht "schneuzen". Sie wissen nicht, wie das geht. Gegen Fieber und Unwohlsein hatte ich Ponstan beim mir. Zu allem Ueberfluss hatte es auch Pat erwischt. Sie musste sogar eine Nacht im Spital verbringen, so stark waren ihre Hustenanfälle.
![]() Pat vor der Geburtstags-Torte |
Seit Ende der Woche ab 18. Dez. geht es uns beiden wieder dank der Medikamente aufwärts. Es musste auch, denn die Schulhaus- und Welcome-Party standen am Freitag 18. Dez. an. An der Schulhausparty, die für die älteren Absolventen aus dieser Schule durchgeführt wird und zu der ich Pat begleitete, traf ich alle meine Thai-Freunde des vergangenen Jahres wieder. Ob des Wiedersehens herrschte grosse Freude. Und es ging richtig thailändisch zu, denn der Thais liebstes Hobby neben dem Shopping ist das Essen und Trinken. Ich habe mich ans Pepsi gehalten, während meine Thais Whisky-Soda in sich schütteten.
Für einen harten Kern von etwa 13 Thais hatte Mr. Säd gegen 23 Uhr im Convenient-Hotel in Bangkok zu meiner Welcome-Party und zu Pats Birthday-Party eingeladen. Und es wurde wiederum gegessen, aber auch dem Nationalsport der Asiaten, dem Karaoke gefrönt. Um Mitternacht auf den 19. Dezember begann dann Pats grosser Tag. Mit einer Gelati-Torte verziert mit Kerzen wurde ihr Geburtstag eingeläutet. Und als grosse Ueberraschung hat sich Mr. Säd bereit erklärt, Ende Januar wieder einen mehrtätigen Trip zum Srinakharin-Stausee im Hausboot zu organisieren.
Was ist eigentlich aus der Schweinegrippe in Europa geworden? In der Schweizer Presse vermisse ist dieses Thema. Sie scheint totgeschrieben zu sein, weil es die Bevölkerung nicht mehr interessiert. Ergo gibt es dieses Phänomen nicht mehr! Da hätten wir uns Millionen für die eingekauften Medikamente sparen können.
Ansonsten läuft mein Leben hier in Thailand schon etwas wie gewohnt. Es haut mich nicht mehr jeder Tempel, jeder asiatische Schriftzug und jeder Rischka-Fahrer aus den Socken. Ich kanns derzeit geniessen, nur zuschauen und mich auf spezielle Foto-Motiove konzentrieren.
Mir fällt auf, dass in letzter Zeit am Fernsehen vermehrt Rückblicke aus dem Leben des jetzigen König Bhumibols gezeigt werden. Die Gesundheit des König Bhumibols ist ein sensibles Thema in Thailand, da viele keine reibungslose Nachfolge erwarten. In Thailand mehren sich die Diskussionen über die Nach-Bhumibol-Zeit. Eine grosse Unsicherheit macht sich breit, denn dem Kronprinz Vajiralongkorn wird häufig noch die nötige moralische Autorität abgesprochen. Er ist bei der Bevölkerung nicht so beliebt wie die Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn. Aber da es unter grösster Strafe verboten ist, negatives oder desavouierendes übers Königshaus zu schreiben, ist den Gerüchten Tür und Tor geöffnet. Wen wundert es, dass wegen dieser Unsicherheit sogar die thailändischen Aktien-Kurse nicht dort sind, wo sie eigentlich hingehören.
Mo, 7. - 12. Dez. 2009: Die ersten Tage in Hua-Hin - Minarett-Initiative angenommen! Ein Gedankengut aus dem Mittelalter | Hua-Hin: 31-32°C | ![]() |
![]() Der Schreibende vor seinem gemieteten Haus |
Mit einem Taxi sind Pat und ich heute Montag die 240 km von Bangkok nach Hua-Hin gefahren und haben uns unverzüglich einen 125ccm Yahama-Motorroller für 3 Monate (100 Baht/Tag) gemietet. Die nächste Priorität bestand darin, dass ich einen Internet-Anschluss zu meinen Notebook wollte, damit ich in ganz Thailand meine Homepage updaten und Mails beantworten kann. Mit dem Service der Fa. Hutch bekam ich einen solchen mit SIM-Kartenanschluss, der mir erlaubt jederzeit in ganz Thailand im Internet zu surfen.
Nun konnte ich mich endlich informieren, was in den vergangenen 2 Wochen in der Schweiz und ganz Europa passiert ist: Federer hat im Halbfinale in London verloren, der FC Basel ganz knapp gegen den AS Roma 2:1. Was mich aber am meisten überraschte, ich traute dem Gelesenen kaum: die Minarett-Initiative wurde mit 57% massiv angenommen! Ich war schockiert und schäme mich als Schweizer über dieses Bünzlitum. "Seldwyla lässt grüssen". Erschreckend für mich ist, dass diese Inititive, nach der der Bau von Minaretten verboten werden soll, von erzkonservativen Christen initiiert wurde? Wie würden die aufschreien, wenn irgendwo auf der Welt der Bau eines Kirchturms verboten würde. Noch kurz vor meiner Abreise war eine grosse Mehrheit gegen die Initiative. Ich vermute, dass in den Tagen vor der Abstimmung emotionale Einflüsse den Umschwung vollbracht haben. Man muss wissen, dass der libysche Diktator Muammar al-Gaddafi zwei Schweizer seit über einem Jahr als Geisel entführt hat und in Haft hält.
Das Abstimmungsresultat ist sowohl prinzipiell als auch politisch ein grosser Fehler. Unsere in der Verfassung festgelegte und garantierte Religionsfreiheit ist damit obsolet. Die jetzige Situation bedeutet ein Rückschritt ins Mittelalter. Ich bin gespannt, ob der Europäische Gerichtshof bei diesem Minarett-Verbot nicht eine Verletzung der Religionsfreiheit feststellen wird.
![]() Weihnachtsbeleuchtung an der Bahnhofstrasse |
Leider löst die Minarett-Initiative keine der vorhandenen Probleme mit den Muslimen, denn diese sind komplett anderswo, zumeist in ihren Herkunftsländern: freie Meinungsäusserung, Menschenrechte, Schutz des Individuums vor Terrorismus, Kriminalität und staatlicher Willkür, die Gleichheit von Frauen und Männern vor dem Gesetz, Schulen, die die Regeln und Werte einer liberalen Gesellschaft vermitteln. Es geht im weitesten Sinne um eine "freiheitliche Gesellschaft", die nun leider auch nicht mehr in der Schweiz ausgelebt werden kann.
Nach dieser Aufregung bin ich froh, weit weg von der Schweiz hier in Thailand zu sein, wo Minarette neben thailändischen Tempeln stehen. Einmal mehr zeigt dies, dass der Buddhismus weltoffener und globaler denkt, als das Christentum.
Gestern Mittwoch Abend sind wir zu einer Foto-Expedition ins Zentrum von Hua-Hin aufgebrochen. Es ist Christmas-Zeit und die grossen Einkaufszentren, Hotels, aber auch die grossen Strassen sind in einer wunderbaren vielfarbigen Pracht beleuchtet. Dies sind einmalige Voraussetzungen, um mit dem Stativ bewaffent sich mit der HDR-Fotografie zu befassen. 6 Sujets haben sich angeboten und die Resultate lassen sich sehen. Sobald ich die Fotos aufbereitet habe, werde ich sie in diesem Tagebuch veröffentlichen.
Die Kultur hat aber auch Hunger bereitet. Dies ist in Thailand kein Problem. Man muss sich nicht in eine stinkende Kneipe zurückziehen, sondern nur einen Platz auf einem der vielen öffentlichen Küchen und Restaurants unter freiem Himmel auswählen. Bad Thai, ein Nudelgericht mit Shrimps, und eine grosse Portion gebratener Hühnchen Flügel-Schenkel, sowie ein Pepsi hatten es uns diesmal angetan und belastete unser Budget mit weniger als €2.50.
Bereits Ende Woche (12. Dezember) geht es wieder zurück nach Bangkok, denn wir sind zu verschiedenen Parties u.a. einer Schulhaus-Party und einer für mich organisierten Welcome-Party eingeladen. Den Jahreswechsel werde ich auf einem 5-6 tägigen Trip ins ehemalige Drogen-Dreieck von Thailand-Burma-Laos verbringen.
Do, 26. Nov. - 7. Dez. 2009: Flug und Ankunft in Thailand. Erste Tage in Bangkok. Transfer nach Hua-Hin | Zürich: 10°C Bangkok: 32-35°C |
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Jedes Jahr wird es mit mir schlimmer. Seit Tagen hatte ich Angst, mich kurz vor Abflug mit der Schweinegrippe anzustecken, und damit nicht reisefähig zu sein. Am Tag vor der Abreise musste ich sogar das Fiebermittel NeoCitran zu mir nehmen, weil ich mir einbildete, leichte Fieberfröste zu haben. Aber ich überlebte "schweiss-gebadet".
Früh am Morgen des Donnerstag, 26. Nov. war bereits Tagwache. Draussen regnete es, war aber mit etwa 10°C ungewohnt warm für die Jahreszeit. Um 08:40 fuhr der Zug an den Flughafen Zürich. Renato brachte mich mit meinem schweren Gepäck, es müssen um die 35 kg gewesen sein, an den Bahnhof. Wie gewohnt war ich viel zu früh auf dem Flughafen, hatte aber Zeit für die Auswahl eines neuen Eau de Toilette von "Hugo Boss" und für eine Fotosession im Flughafen-Gebäude. Um 13:15 war Take-Off und kurz vor Mitternacht Mittel-Europäischer-Zeit landete ich nach 10:30 Stunden Flug in Bangkok, wo es bereits gegen 6 Uhr früh und 27 °C warm war.
Wie froh war ich doch, dass mich Pat abholte. In Ihrem Butterfly-House gabs dann ein ordentlches Frühstück und wir machten die Pläne für die nächsten Tagen, und die waren nicht ohne:
Hohe Priorität hatte das Shopping, denn Ich hatte nur für 3 Tage Kleider bei mir. Pat drückte mir ihre Autoschlüssel in die Hand und los gings. Mit riesigem Glück verhütete ich nach wenigen Kilometern einen Totalschaden, als ich nur um wenige Haaresbreiten an rotlackierten Streckenteilern vorbeifuhr, weil wir uns nicht einig waren, ob ich bei einer Strassenverzweigung die linke oder rechte Strasse nehmen soll. Mit höchstem Adrenalin-Spiegel fragte ich dann nur noch: "Waren diese Stangen aus Plastik oder Metall?" "Metall" war Pats Antwort, aber gleich folgte auf englisch "Mach Dir nichts draus". Also gings weiter im Linksverkehr zu den beiden Seakon- und Seri-Shopping-Centers, wo ich Leder-Slipper und Mückenmittel fand. Ungewohnt für mich war, dass das Parkhaus halbleer war. Auch viele der Ladengeschäfte waren geschlossen. Man merkte, dass die Finanzkrise bei den Thais ihre Spuren hinterlassen hatte. Sie hatten weniger Geld, um einzukaufen.
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Nachdem ich mich am Donnerstag (=Reisetag) tapfer durchgeseucht hatte und erst abends schlafen ging, hatte ich bereits nach 1 Nacht den Zeitunterschied (Jet-Lag) verdaut. Am Freitag stand ich auf, wie wenn nichts gewesen wäre. Nach dem gewöhnungsbedürftigen Frühstück einer Reissuppe mit eingeschlagenen Eiern, die ich gar nicht mochte, gings zu einem Floating-Market unweit von uns, den ich in einer Thai-Zeitung entdeckt hatte. Zuerst mit dem Auto, dann mit der Fähre über den Chao Phraya Fluss von Bangkok und schlussendlich auf dem Sozius eines Rollers zum Markt. Ich mag eben diese geschäftige und trotzdem beruhigende Athmosphäre. Es gab Küchen und Malzeiten, was der Magen begehrte. Dazu eine grosse Auswahl an Kleidern, Schuhen, Shirts, Orchideen-Pflanzen, Drogerie-Artikeln, Süssigkeiten etc. 3 Platten mit Thaispezialitäten bildeten unser Mittagsmal für umgerechnet Fr. 3.30 resp. €2.30.
Am Samstag gings auf den sog. Weihnachts- oder Ausverkaufsmarkt, den ich vom letzten Jahr noch sehr gut kannte. Hier deckten Pat und ich uns mit Marken-Kleidern, -Shirts und -Hosen, -Jeans von Camel, Polo, Discovery, Wrangler ein. Dazu weisse Schuhe als Kombination mit der weissen Polo-Hose und -Hemd für die kommenden Parties und Einladungen. Ich bin nun ein "Tschiko", denn so sagt man in Thailand den Männern in etwas extravaganter Kleidung, und Pat ist eine "Ticki".
In der Schweiz hatte es bisher nie geklappt, dass ich mich mit Rosemarie und Reinhold Böschenstein in Zürich treffen konnte. Ich kenne die beiden aus Istrien, wo wir uns seit Jahren immer wieder bei Edo treffen. Heute am Sonntag, 29. Nov. aber war es soweit: Im Hotel Marrioth trafen wir uns zu einer vergnüglichen aber auch feinen 3 stündigen Abendflussfahrt mit Champagner-Apero und anschliessendem 6-Gang-Menue auf dem Chao Phraya Fluss von Bangkok. Wir konnten uns den Spass nicht verkneifen, den Edo in Zbandaj per Handy anzurufen. Er brauchte in der Tat Minuten, bis er realsisierte und es auch verstand, dass wir uns hier in Bangkok, soweit weg von Europa treffen würden. (Noch eine kleine Ergänzung: Wie es in Thailand üblich ist, fuhren wir zum Hotel Marrioth mit einem Taxi: Für die 25 km bezahlten wir Fr. 8.-- resp. €5.50)
Was gibt es sonst noch zu berichten?
Das Benzin wurde durch Steuern massiv teurer: 35 Baht (Fr. 1.-- oder €-.60) kostet nun 1 Liter 91 Oktan. Letztes Jahr waren es 10 Baht weniger. Die Autofahrer fahren aber dennoch nicht langsamer. Nachts gehts nach europäischen Gesichtspunkten dann aber kriminell auf den Strassen zu. Es gelten eigene Regeln, eben Thai-Regeln: kein Rotlicht, keine Einbahnstrassen, Fahrspuren und Trottoirs. Aber keiner regt sich auf!
Ich bin gespannt, wie die Thais diese Preiserhöhung verkraften, denn auch für die Aermsten der Armen, die Bauern, ist das Benzin für ihren Roller und den Weg auf den Markt lebenswichtig.
Die Orangen sind teilweise knapp auf dem Markt, weil ganze Plantagen durch Käfer-Plagen bankrott gingen. Auch unser Freund Anyuth war davon betroffen und verkaufte sein Land an baufreudige Interessenten. Trotzdem fanden wir Orangen-Angebote von 20 Baht je Kilo.
Der Strassenschneider ist immer noch gleich teuer. Er kannte mich noch gut und begrüsste mich wie einen alten Bekannten. Für das Kürzen meiner beiden neuen Hosen bezahlte ich 70 Baht, also etwa Fr. 2.--
An vielen Orten in Bangkok sieht man noch herumliegende Sandsäcke, die Ueberreste der Schutzmassnahmen gegen die Ueberschwemmungen von Ende Oktober. Auch Pats Haus stand 2 Tage unter Wasser.
Die mehr oder weniger wild umher streunenden Hunde sind ein echtes Aergernis in Thailand. Einmal mehr bin ich in Sichtweite eines Tempels von einem solchen "Viech" angebellt, angeknurrt und schlussendlich von einer ganzen Meute mich mit dem Rucksack verteidigend in die Flucht geschlagen wurden. Nach den letztjährigen Erfahrungen auf dem Fahrrad werde ich mich bei der Polizei und der Thailändischen Botschaft erkundigen, ob ich mich nötigenfalls mit einem Schiesseisen verteidigen darf. In jedem Fall werde mich auf einem Markt umsehen. Einen Pfefferspray habe ich bereits aus der Schweiz mitgebracht.
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Thailand ist voll im Weihnachtsfieber. Ueberall stehen aufwendige mit Kugeln und Glimmer geschmückte Plastik-Tannenbäume herum und Djingle-Bell-Musik ersetzt die sonst übliche Thai-Musik. Die Bäume im Zentrum von Bangkok beim Königspalast erstrahlen in vollem Lichterglanz. Die Einkaufszentren und Hotels werben mit kunstvollen Licht-Imitationen in allen Farben und wünschen "Merry Christmas und the Best of New Year 2010". Auf meine Frage, woher denn diese Tradition käme? Alles kommt aus den USA? Alles in Thailand ist amerikanisiert. In der Tat, dies ist erschreckend. Vieles ist in amerikanischer Hand, nicht nur die Hotel-Paläste, auch die Television und die Satelliten-Stationen.
Am Samstag, den 5. Dezember feierte König Bhumibol seinen 82. Geburtstag. Er ist seit einiger Zeit schwer krank und liegt im Spital. Es gehen die verrücktesten Gerüchte über seinen Gesundheitszustand umher. Die Thais beten für ihn um ein langes Leben. Er ist eine Art "Vater aller Thais". Im Moment werden unzählige Geschichten seiner Gütigkeit erzählt. Er ist bereits jetzt göttlich. Zu seinem Ehrentag wurde ganz Thailand festlich mit gelben Fahnen geschmückt, entsprechend der Farbe seines Geburtstages, des Montags. Erstmals seit Monaten sah man ihm heute am Fernsehen, auf einem Rollstuhl gefesselt. Mit zittriger Stimme eine Erklärung vorlesend. Die Thais waren erschüttert ab diesem Anblick.
Am Tag vor der Abreise nach Hua-Hin organiserte Pat einen Ganztages-Ausflug zu 9 hochinteressanten Tempeln und 2 grossen Märkten südlich von Bangkok. Typisch thailändisch war, wie die Reiseführerin ihre Thai-Gäste zu einer Gemeinschaft formte, indem jeder sich einen Nickname einer thailändischen Frucht zulegen musste. Fortan hiess ich "Mankhut", dem Namen eines wunderbaren süssen Gewächses, das man in Europa nicht kennt. Und dann hatten alle ihre Freude am "Farang" (Fremden), vorallem als ich versuchte einen Thai-Song Zeile für Zeile der Reiseleiterin nachzusingen. In den Tempeln wurde ich 3-mal in eine kleine buddhistische Zeremonie abgehalten von 3-4 Mönchen einbezogen. Es war eindrücklich. Dann erlebten wir auch noch einen der grossen Superstars aus einer des thailändischen Soap-Serien. Er war dort an einem Dreh beschäftigt, aber es war für ihn selbstverständlich, sich unermüdlich mit und von seinen Fans fotografieren zu lassen. Auch Pat liess sich diese Gelegenheit nicht entnehmen.
Seit Montag, dem 7. Dezember wohne ich nun in dem von mir gemieteten Haus in der Nähe von Hua-Hin, aber nur 5 Tage, denn dann geht es bereits wieder zurück nach Bangkok, wo mich neue Abenteuer und Parties erwarten.
Do, 19. Nov. 2009: Thai-Visum, Einsparungen durch meine Abwesenheit | Basel: Temp.20°C | ![]() |
Fr. 160.-- hat mich das reentrant-Visum nach Thailand gekostet, das ich mir im Generalkonsulat in Basel besorgen konnte. Mit diesem Visum kann ich 2x in Thailand einreisen und jedes mal 3 Monate im Lande bleiben. Dies ist in meinem Fall auch nötig, weil ich erst nach 4 Monaten gegen Ende März 2010 wieder in die Schweiz zurückreisen werde.
Durch meine 4-monatige Abwesenheit erwarte ich etwa Fr. 1000.-- Einsparungen durch versch. Ausserbetriebnahmen:
Während meiner Anwesenheit lasse ich mir meinen Telefon-Festnetzanschluss temporär ausschalten. Dies kostet mich 2x Fr. 18.-- fürs ein- und ausschalten. Ich spare mir im Gegenzug ca 4 Monate à je Fr. 74.-- für die den Netzanschluss und DSL.
Dann erwarte ich eine weitere Einsparungen von ca. Fr. 300.--, weil ich mein Auto ausser Betrieb nehme und in dieser Zeit keine Verkehrssteuer und keine Haftpflichtversicherung benötige.
Zudem erwarte ich eine grössere Einsparungen durch reduzierte Erwärmung meiner Wohnung im Umfang von ca. Fr. 300 bis 500.
Di, 8. Sept. 2009: Umbuchung meines Fluges nach Bangkok | Basel: Temp.20°C | ![]() |
Bereits wenige Stunden nach dem Prostata-Operations-Entscheid habe ich meinen Flug nach Thailand umgebucht. Da das Ticket noch nicht ausgestellt war, kostete mich dieser Spass nur Fr. 50.-- Es gelten nun folgende Daten:
Hinflug nach Thailand: | ||
26. 11. 2009 | 13:15 | Abflug ab Zürich mit Thai Airways / TG0971 |
27. 11. 2009 | 06:00 | Ankunft in Bangkok Suvarnabhumi |
VIP Arrival Service in Bangkok: Die Einreise erfolgt über den VIP- und Botschafter-Immigration-Schalter | ||
Rückflug in die Schweiz: | ||
23. 3. 2010 | 22:15 | Check-In in Bangkok Suvarnabhumi |
24. 3. 2010 | 00:15 | Abflug ab Bangkok Suvarnabhumi mit Thai Airways / TG0970 |
24. 3. 2010 | 06:45 | Ankunft in Zürich |
Für das Ticket, gültig 6 Monate, bezahlte ich samt allen Benzin-, Sicherheits- und Flughafenzuschlägen: Fr. 1`896.-- wobei allein die Zuschläge Fr. 316.-- betrugen
![]() Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen |
(http://www.bcg-thailand.com) |
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