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Der Strassenverkehr mag in Thailand, vorallem in den Städten chaotisch sein, aber auf den Strassen ausserhalb der grösseren Agglomerationen herrscht ein angenehmesm ungefährliches Nebeneinander mit dem motorisierten Strassenverkehr. Alle Strassen verfügen über einen Pannenstreifen sprich Velowege. Die Strassen sind mit wenigen Ausnahmen in einem hervorragenden Zustand.
Unser erster Start im Isan: Khao Yai National Parc (2011)" v.l.n.r. Paul Hamon, Jimmy Walsh, Max Lehmann, Donn Wadey |
Neuerdings werden getrennt von den Hauptstrassen breite Radwege gebaut. Das Risiko hier im Raume Hua-Hin mit einem anderen Verkehrsteilnehmer in einen Unfall verwickelt zu werden, ist um einiges geringer als in Europa. Meist überholen einem die PWs und Lastwagen in einem 1-2 metrigen Abstand. Ihr hupen ist eher ein Freundschaftszeichen, als ein in Europa übliches "Hallo, passt auf ich komme!"
Die meisten Unfälle, die auch bei uns passieren, sind auf Nicht-Beherrschen des eigenen Rennrades zurückzuführen
Im Dezember 2010 trafen sich im berühmten Fisch-Restaurant Chaolay in Hua Hin der Australier Paul Hamon, der Engländer David McReynolds und ich, der Schweizer Max Lehmann, um einen Mountain-Bike-Club zu gründen. Die "Hua Hin Bicyclists" waren geboren. Da Paul ein Web-Programmierer war und auch von Facebook viel verstand, richtete er in den ersten Tagen des Jahres 2011 eine Homepage und einen Facebook-Account ein, die es beide heute im 2017 immer noch gibt.
Aus den 3 ersten Mitgliedern wurden es bald gegen 10 aktive Mountain-Biker. Das Querfeldein stand im Vordergrund. Wir nahmen auch an mehreren 2 tägigen Veranstaltungen der "Bangkok Hash Harriers" teil und fuhren dazu mit dem Auto mehrere 100 Kilometer in den Norden oder in den Isan zum Khao Yai National Parc.
Der Schreibende lernte bei Barry Edwards aus Australien das Off-Road-Fahren im Gelände. Er fuhr mit mir kreuz und quer, und auch die steilsten Wege herunter. Anfangs musste ich noch absteigen, später hatte ich dann den Mut und die Technik auf dem Rad sitzend runter zu fahren. Mit dem MountainBike lernte ich das Rad zu beherrschen.
Nach und nach kaufte sich der eine oder andere ein Rennrad, um auch auf der Strasse fahren zu können. Es war mühsam, wenn Mountain-Biker mit ihren dicken Pneus und die feingliedrigen Rennräder miteinander fuhren. Die Rennräder waren naturgemäss schneller. Dies veranlasste Barry Edwards und David McReynolds im Juli 2011 eine Gruppe für Renn- und Strassen-Räder zu gründen. Sie nannten diese die "Hua Hin Roadies". Eine der Bedingungen, um in der Gruppe mitfahren zu dürfen, war die Fähigkeit auf einer längeren Strecke 27 km/Std fahren zu können
Die Hua Hin Roadies in ihrem Renndress |
Die Gruppe der Hua Hin Roadies wurde immer grösser. Ausfahrten mit 10 und mehr bestens ausgerüsteten Bikern waren keine Seltenheit. Die Ausfahrten organisierten wir über Facebook. Jedes Mitglied, das eine Ausfahrt machen wollte, erstellte eine "Veranstaltung" mit Angabe der Startzeit und -Ort, sowie Routenwahl. So wusste jeder, wann was sttfindet und konnte sich darauf anmelden. Dieses Verfahren gilt bis heute. In der europäischen Wintersaison finden fast täglich Ausfahrten mit Distanzen zwischen 70 und 120 km statt.
Die beiden Gründer der "Hua Hin Roadies", Barry Edwards und David McGregor, haben sich bald immer mehr zurückgezogen und gingen eigene Wege.
Seit 2014 haben auch wir ein eigenes Renndress. Wir waren stolz darauf, denn wir waren nun auf der Strasse gut als "Hua Hin Roadies" erkennbar und sahen im gelb-blauen Shirt bombig aus.
Im Laufe der Zeit kamen jüngere und vorallem stärkere Fahrer dazu. Die meisten von ihnen haben noch nie ein Fahrausbildung in einem Club genossen. Es waren typische Einzelfahrer mit viel Kraft in den Beinen, aber ohne Fahrtechnik. Ihre Fahrweise glich immer mehr einem Rennen mit unregelmässigen Geschwindigkeiten. Ihre Durchschnitts-Geschwindigkeit blieb weit über 30 km/h. Es war unausweichlich, dass die 65-jährigen und älteren Fahrer nicht mit den 50-jährigen und jüngeren Fahrer mithalten konnten. Oft blieben dann die einen hinten hängen und fanden keinen Anschluss mehr, oder mussten über ihre Verhältnisse kämpfen.
Als Konsequenz erstellten wir in Facebook eine zweite Gruppe: die "Hua Hin Gentlemen Roadies". Damit sollten nicht die alten von den jungen Roadies getrennt, sondern einzig die Veranstaltungen in dieser Gruppe mit "moderater Geschwindigkeit" und gleichmässiger Fahrt hervorgehoben werden.
Die "Hua Hin Roadies" mit Gästen vor dem Khao Kalok Tempel |
Unsere Rennräder vor dem Coffee-Shop an der Dolphin Bay |
Diese Gruppe ist Teil der "Hua Hin Roadies". Deren Veranstaltungen werden in die Gruppe "Hua Hin Roadies" geteilt. Die "Gentlemen" fahren auch mit den schnelleren, wenn diese ihre Ausfahrten als "moderat" und mit "angemessenem Tempo" bezeichnen.
Der Hua Hin Roadies Schnellzug |
Im Laufe der Jahre haben die "Engländer", die die Kontrolle über die Roadies übernommen haben, die schnellen und die gemütlicheren wieder vereint, was aber nicht erfolgreich war.
Im Anforderungsprofil der "Hua Hin Gentlemen Roadies" stand geschrieben:
Du würdest gerne Rennrad fahren im Raume Hua-Hin!
Dann bist Du bei uns "Hua Hin Gentlemen Roadies" richtig. Seit 2019 kannst Du Dich direkt auf der FB-Seite "Hua Hin Roadies" anmelden . |
Während wir erfolgreich Ausfahrten mit über 20 Teilnehmern durchführten, haben die beiden Gründer der "Hua Hin Roadies" Barry E. und David McG., die seit Jahren an keiner der Ausfahrten mehr teilnahmen, unsere FB-Seite gehackt, unserem Administrator seine Privilegien gelöscht und der Seite ein neuer, unaussprechlicher Name gegeben. Innert Kürze existierten die "Hua Hin Roadies" nicht mehr.
In der Zwischenzeit haben wir eine neue FB-Seite unter dem Namen "Hua Hin Roadies" eröffnet und die beiden Hacker ausgeschlossen. Sie haben sich mit ihrem bösartigen Tun disqualifiziert. Das Tragische für manche der aktiven Mitglieder war, dass alle Fotos aus mehreren Jahren verloren waren.
Das Gebiet um Hua Hin ist mehrheitlich flach mit kleinen Hügeln, die jedermann bewältigen kann. Die Temperaturen sind hoch, d.h. für Europäer ungewohnt zwischen 26°C und 34°C je nach Jahreszeit. Im Nov/Jan eher kühler, ab Feb. ansteigender. Dank des Fahrtwindes kühlt sich der Körper ab, sodass die Temperatur kein grosses Hindernis ist, sofern man sich bereits aklimatisiert hat und isotonische Flüssigkeit zu sich nimmt. Man muss sich einfach bewusst sein, dass wir hier am Morgen um 07:30 Uhr starten, dies aber der europäischen Zeit kurz nach Mitternacht entspricht. Je nach Alter braucht man 2-3 Tage und mehr zur Aklimatisation.
Gruppenbild mit Dame an der Dolphin Bay (2017) |
Berühmte Gäste bei den Roadies |
Mehrmals durften wir berühmte und weniger berühmte ehemalige Radprofis in unserem Kreise begrüssen. Lucien Kirch aus Luxemburg ist aktives Mitglied bei den Roadies und fuhr zu seiner Junioren-Zeit im selben Rennstall wie die Schleck-Brüder. Im Jahres 2016 stattete auch Ernesto Guidali, Basler Rad-Profi der 70er-Jahre, uns einen Besuch ab.
In den vergangenen Jahren startete die Hürzeler-Reisegruppe auf ihrer Radfernfahrt in den Süden mit dem Aushängeschild Tony Rominger in Hua-Hin. Mit Tony Rominger dem mehrfachen Vuelta und Giro-Sieger, Stunden-Weltrekordmann hatten wir die Gelegenheit, mehrere gemeinsame Ausfahrten im Raume Hua-Hin zu machen und ihn als zurückhaltenden Sportsmann kennenzulernen. Ein unvergessliches Erlebnis.
Dabei haben die wenigsten realisiert, dass der Tour-Veranstalter Max Hürzeler im 1987 Weltmeister der Profi-Steher war und mit Recht als "König von Mallorca" bezeichnet werden darf. Er hat nämlich dieses Velo-Paradies geschaffen und weltweit berühmt gemacht.
Im März 2017 und 2018 schlussendlich durften wir den Tour den France-Sieger von 2010 Andy Schleck bei uns zu zwei unvergesslichen Trainingswochen begrüssen.
Wir freuen uns über jeden, der sich bei uns meldet und mit uns auf Ausfahrten kommt. Es ist mit keinen Kosten und Gebühren verbunden. Wir lehnen jedoch jede Haftung bei Unfällen ab.
Jedermann ist herzlich eingeladen, sich bei einer oder mehreren dieser Gruppen zu melden, falls er sich im Raume Hua-Hin aufhält. Die Gruppen und Organisationen bieten für jedermann etwas an. Wir setzen einzig voraus, dass man gut und sicher radfahren kann. Pseudo Rennfahrer mögen wir nicht. Unfall-Verhütung ist unser oberstes Ziel. Es herrscht Helmpflicht. MountainBikes und Rennräder können gemietet werden. Lucien Kirch bietet geführte ein- und mehrtägige Touren in den Süden und den Norden Thailands an.
Facebook: https://www.facebook.com/groups/huahinroadies.new/
Basler Max berichtet aus Thailand |
Zur Homepage http://www.maxlehmann.ch |
Zum Thailand Blog http://www.maxlehmann.ch/menu/home_thai.htm |