Homepage des Campingplatz Los Madriles![]() http://www.campinglosmadriles.com |
Nachdem ich bereits den Winter 2006/2007 im Süden von Spanien verbracht habe, wollte ich es auch im 2007/2008 nochmals wissen. Diesmal sollte es aber der Campingplatz "Los Madriles" werden, der in 30868 Isla Plana bei Mazarron an einem Hang etwa 50-100 m über dem Meer liegt. Er befindet sich nur 20 km südlich von El Portus, wo ich letztes Jahr campierte.
Am Do, 27. September fuhr ich von Basel nach Zbanday auf Istrien zum Edo, wo mein Wohnwagen nach dem Sommer-Camping abgestellt ist. Drei Tage später am 1. Oktober ging es auf grosse Fahrt über rund 2'255 km von Istrien via Süd-Frankreich, der spanischen Küste entlang bis ziemlich im Süden Spaniens nach Mazzaron, wo ich bis 15. März 2008 überwinterte. Einzig über Weihnachten flog ich vom Flughafen Murcia für 2 Wochen in die Schweiz, um meine zurückbehaltene Post zu erledigen.
Den mit vielen Fotos illustrierten Bericht aus dem Vorjahr 2006/7 findet ihr unter: "Mein Winter 2006/07 auf dem Campingplatz El Portus bei Cartagena (Murcia)"
Detaillierte Reisekarte durch anklicken!![]() Fahrstrecke von Istrien nach Südspanien |
Da ich meinen Wohnwagen nach dem Sommer-Camping in Zbanday / Istrien bei Edo Sinozic stehen liess, führte mich die 1. Wegstrecke von Basel nach Istrien. Dort traf ich am Donnerstag, 27. Sept. mit Doris und Rainer März, eine der letzten Überlebenden des Sommers 2007 auf dem Campingplatz Solaris. Eigentlich wollten wir in der "Ranch" essen gehen, aber oh Schreck, die hatten bereits geschlossen. Aber das Restaurant Dvi Murve liess uns nicht im Stich und wir genossen den gemütlichen Abend mit dem Steak Dvi Murve und gutem Wein, obwohl es draussen schüttete, was das Zeug zuliess.
In Kroatien herrscht bekanntlich die 0‰-Alkohol-Grenze. Auf dem Heimweg vom Restaurant liess mich dann eine Polizeikontrolle arg das Herz in die Hosen fallen, aber sie suchten "nur" einen Mörder, der am selben Abend unweit vom Dvi Murve seinen Nebenbuhler umbrachte.
3 Tage blieb ich bei Edo und Danica in seiner Pension Danica. Ich habe bei den beiden wunderbar geschlafen und auch das obligate Beefsteak Tartar genossen.
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![]() Im Depot von Edo stand mein Wohnwagen |
Am 1. Oktober startete ich in Istrien nach Le Lavandou in Süd-Frankreich quer durch die italienische Po-Ebene auf den Campingplatz "Camp du Domaine****" stand ein harter Tag auf dem Programm. Der Camping-Platz hatte zwar 4 Sterne, aber Solaris hätte sich mit seinen gepflegten, sanitarischen Einrichtungen beileibe nicht verstecken müssen.
Die Fahrt verlief problemlos, auch weil ich in einem kritischen Moment einen Bus aus Nizza vor mir hatte, der den richtigen Weg fuhr. Denn ich wäre an einer Abzweigung in Italien in die falsche Richtung nach dem italienischen Turin-Fréjus anstatt dem Fréjus an der Côte d'Azur gefahren. (Bem: Ich erinnere mich, dass mir dieser Fehler vor ein paar Jahren schon einmal unterlaufen ist.)
Das Wetter war sehr wechselhaft. Bis Brescia war es sonnig bis bewölkt, dann aber stark neblig bis ich nach exakt 6 Stunden die Riviera erreichte und blauer Himmel mich begrüsste.
Hier in Süd-Frakreich habe ich einen Stop von 2 Tagen eingelegt, um meinen Zunftbruder und ehemaligen Arbeitskollegen aus Sandoz-Zeiten den Fred Casadei zu besuchen. Den Sommer/Herbst verbringt er hier in Südfrankreich in seiner "Résidence Golfe Bleu" in Le Rayol-Canadel unweit vom Meer.
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Am 3. Oktober nach 9,5 Stunden bin ich auf dem Campingplatz Marius in Cambrils (Tarragona) angelangt. Bereits letztes Jahr war ich dort, aber diesmal auf dem "Keine-Hunde"-Platz. Die jetzige Platzhälfte war viel schöner als die andere Seite. Er verfügte über bessere und gepflegtere sanitarische Einrichtungen .... und was habe ich bezahlt für eine Nacht: €17
![]() Strasse zum Camping Los Madriles |
Nur 575 km betrug die letzte Etappe von Cambrils zum Campingplatz "Los Madriles" in Isla Plana (Cartagena). Aber diese Kilometer hatten es in sich, denn unterwegs wurde ich durch gewaltige Regenschauer und Stürme durchgeschüttelt. Jedoch ich und mein liebes Auto haben tapfer durchgehalten.
Noch in Cambrils schien die Sonne, aber nach Valencia fing es an. Zuerst nur starker Regen, der sich bis Benidorm zu einem veritablen Sturm entwickelte. Der Regen peitsche quer über die Fahrbahn. Weder nach Hinten noch nach Vorne konnte ich mehr als 20 m sehen. Ich musste meine Fahrgeschwindigkeit massiv auf 40-60 km/h reduzieren. Ich hatte immer die Angst im Nacken, dass einer auf mich auffahren würde, weil er mich nicht sehen konnte.
Wie ich am nächsten Tag erfuhr, hatte mich das Unwetter erwischt, das im späteren Nachmittag für Millionensschäden auf Mallorca verantwortlich war. Autos wurden dort umgeworfen und weggespühlt, Bäume entwurzelt und Scheiben eingedrückt.
Jedoch 30 km vor Cartagena wechselte das Wetter um 180°: Himmelblauer Himmel, Sonne und 27.5°C Luft-Temperatur.
Um 08:30 bin ich gestartet und um 15:30 wie geplant in Los Madriles angekommen, wo mich Fritz Hees (ex-Solaris) bereits erwartete. Gemeinsam suchten wir einen schönen Platz, den wir auch fanden. Ich freute mich über die wunderbare, einmalige Meersicht. Kurzum, ich war glücklich.
Mein Saab mit einem Kilometerstand von über 180'000 km hatte sich wacker geschlagen. Er liess sich sein Alter nicht anmerken und zog den 1'600 kg schweren Wohnwagen ohne zu murren über insgesamt 2'255 km von Istrien via Südfrankreich/Cote d'Azur nach Süd-Spanien. Wir fuhren über Autobahn und Landstrassen insgesamt einen 90 km/h Schnitt und verbrauchten je 100 km 15.4 Liter Benzin 95 Oktan. Die gesamten Autobahngebühren belasteten meinen Geldbeutel mit €191.60
Auf meiner Fahrt durch einen grossen Teil des Südens von Europa habe ich unterschiedliche Benzinpreise 95 Oktan vorgefunden:
![]() Mein Hobby-540-Wohnwagen |
![]() Grundriss meines Wohnwagens |
Für "Nicht-Camper" ist es unverständlich, wie man Monate in einem Wohnwagen leben kann. Ich kann diese alle beruhigen, denn ich finde in und um meinen Wohnwagen alles, was ich zum Leben brauche:
In meinem Hobby-Wohnwagen von etwa 7.30 m Länge über Alles und 2.30 m Breite befinden sich kompakt zusammengebaut aber heimelig:
Auf dem vorderen Teil des Wohnwagens hat es 2 Einzel-Betten, die ich miteinander zu einer breiten Spielweise verbinden kann,
auf dem hinteren Teil eine Sitzgruppe für 4-5 Personen
und in der Mitte befindet sich auf der einen Seite die Küchenkombination mit Kochherd, Waschbecken und Kühlschrank
und auf der anderen Seite den Toilettenraum mitsamt WC
In der Mitte des Wohnwagens findet sich ein Kleiderschrank und rundum in der Höhe gibt es genügend Stauräume für Kleider und Wäsche
Und auf dem Dach meines Wohnwagen ist eine Klimaanlage, die sowohl bei tiefen wie auch bei höchsten Sommertemperaturen ein angenehmes Klima im Wohnwagen sicherstellt.
Vor dem Wohnwagen ist ein sog. Vorzelt angebaut, das etwa gleich gross wie der Wohnwagen ist. Im Vorzelt befindet sich eine separate, vollständige Kücheneinrichtung und ein Tisch. Ich koche wegen der Gerüche hier draussen und nicht im Wohnwagen.
Vor dem Wohnwagen und Vorzelt beginnt dann die freie Natur oder der Sitzplatz. Wenn immer möglich spielt sich hier unter freiem Himmel mein Leben ab.
Und was macht man so den ganzen Tag? Am Morgen zwischen 8 und 9 Uhr ist Tagwache und Zeit für meinen ersten Kaffee. Dann geht es zur Morgen-Toilette mit Französisch- und Englisch-Konversation. Nach dem leichten Frühstück, meist mit Müsli, Bananen und Yoghurt beginnt um 10 Uhr meine Zeit für Sport, d.h. Tennis, Tischtennis, Rad oder Schwimmen im Swimmingpool oder zu einem Ausflug. Einmal in der Woche gehe ich Einkaufen auf den Markt oder in den Mercado.
Sobald ich von meinen Aktivitäten zurück bin und geduscht habe, lege ich mich auf meinem Sitzplatz auf den Liegestuhl und schlafe etwas unter freiem Himmel an der Sonne. Dann beginnt die Freizeit mit Lesen in einem Thriller oder einem Computerheftli, und gegen 16 Uhr ist bereits Essenszeit.
Nach dem Geschirr-Waschen erledige ich am Notebook meine elektronische Post, schreibe meine Homepage-Beiträge, bearbeite die gemachten Fotos und schaue fern. Zwischen 23-24 Uhr ist dann Lichterlöschen.
Wer mich kennt, der weiss auch, dass ich hier unten nicht gehungert habe. Ich bin selbständig und kann für mich kochen. Was habe ich so gekocht?
Unterschiedliche Salate an French-Dressing-Sauce mit verschiedenen Körnern wie Sonnenblume, Sesam und Schwarzkümmel.
Grilliertes Fleisch vom Lamm, Hühnchen, Schwein oder Rind mit Gschwellti (=Pellkartoffeln) an Mojo-Sauce.
Grillierte Hühnchenschenkel mit Kartoffelstock/-Puree an Steinpilzsauce und dazu meinen spanischen Lieblingswein Grand Reserva VESPRAL von Terra Alta.
Spaghetti mit Sauce Bolognese
Auch Käse-Raclette hat es bei mir gegeben
Geräuchter Lachs, Meerettich-Saunce mit Nussbrot
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Der Camping "Los Madriles" präsentiert sich auf einer sehenswerten Homepage: http://www.campinglosmadriles.com. Es ist ein mittelgrosser Platz mit ungefähr 300 Stellplätzen an Hanglage etwa 50-100 m über dem Meer. Die Parzellen sind verschieden gross zwischen 60-120 m². Jeder Standplatz verfügt über einen Strom- und Wasseranschluss/-abfluss.
Als ich anfangs Oktober 2007 ankam, da waren noch ca. 15 Plätze frei. Ich entschied mich für die letzte Parzelle mit freiem Blick aufs Meer, die aber nur etwa 80 m² gross war. Ich stellte den Wohnwagen längs zum Hang und erhielt dafür einen wunderbaren, schlecht einsehbaren Sitzplatz mit freiem Blick aufs Meers. Die Sonne schien auf/vor meinem Wohnwagen von Morgens 08:30 bis Abends etwa um 17 Uhr. Ich hatte ruhige Nachbarn, auf der einen Seite ein Tessiner-Ehepaar mit Wohnmobil und auf der anderen Seite ein deutsches Ehepaar mit Wohnwagen.
Ich schätze, dass mindestens die Häfte der Camper mit einem Wohnmobil hier ist. Um dennoch mobil zu sein, haben viele einen Roller dabei oder brachten einen Kleinwagen auf Anhänger mit.
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Im Winter ist der Campingplatz "Los Madriles" sowie auch die anderen Plätze in der Umgebung meistens voll belegt, im Gegensatz zum Sommer, wo wegen der hohen Temperaturen der grösste Teil der Plätze leer zu sein scheint.
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Die Standplätze hier auf "Los Madriles" sind nicht so gross, wie sie auf Solaris in Istrien abgesteckt werden. Dies bedeutet, dass man viel näher aufeinander sitzt. Erstaunlicherweise hatte ich dennoch meine Ruhe und Privatsphäre. Vielleicht wegen der Tuja-Hecken zwischen den Wohnwagen? Oder weil der Platz an einem Hang liegt und dadurch eine freien Sicht aufs Meer über alle darunter liegenden Wohnwagen bietet? Jeder Platz hatte seine Nummer, eine Art Identifikationsnummer für alles, was auf dem Platz läuft. Meine war: H6 Nr.61
Der Platz verfügt über 2 grosse Swimmingpools gespiesen mit warmem Thermalwasser. Das eine dient mit seinen geschwungenen Formen als Freizeitbad und verwöhnt mit Massagedüsen. Das andere ist mit 10x25 m eher ein Sportbad und gedeckt. Das Wasser wird jede Nacht ausgewechselt.
Im weiteren gibt es 1 Hart-Tennisplatz, der leider einen rutschigen Belag aufweist und zudem schlecht angelegt ist, weil man den ganzen Tag in die Sonne schaut. Es ist ein schrecklicher Platz. Wir spielten immer im nahen Isla Plana auf einer Hotel-Anlage für €4 je Stunde. Neben dem gedeckten Tischtennis-Platz gibt es einen Buch-Verleih, ein kleines Restaurant mit Aufenthaltsraum für Veranstaltungen und mehrere Sanitär-Anlagen mit WCs, Duschen, Geschirr-Waschstellen, Trommel-Waschmaschinen etc.
Einkaufen kann man auf dem Camping-eigenen Super-Mercado oder aber im nahen Puerto Mazarron, wo es neben dem LIDL ein tolles Lebensmittel-Geschäft "Mercadonna" gibt. Gleich daneben ist ein Kiosk mit deutschen Zeitschriften. Jeweilen am Sonntag findet in Puerto Mazarron ein grosser einheimischer Markt statt.
Im 25km-entfernten Cartagena findet man alles, was das Herz begehrt: Sport-Geschäft DECATHLON und Intersport, Media-Markt, Baumärkte, Lebensmittelmärkte Carefour und Eroski, Lebensmitteldiscounter LIDL, ALDI und PLUS, Kleidergeschäfte H+M und Zara etc.
Jeweilen Ende Monat mussten die Campinggebühren beglichen werden. Bargeld wollte der Besitzer sehen und zwar nur werktags bis 13 Uhr, damit er das Geld noch auf die Bank bringen konnte. Als Winter-Dauercamper bezahlte ich pro Tag €10.70 und zuzüglich für den Internet-Anschluss €40 je Monat.
Im Vergleich zum letztjährigen Camping-Platz war "Los Madriles" ein beispielhaft sauberer Platz: Es hatte nur vereinzelte wilde Katzen und keine Hunde - sehr saubere Toiletten, Duschen und Waschbecken - kein herumliegender Abfall, jedoch Abfall-Trenn-Container. Ich bin mir nicht so klar, warum dieser Unterschied zu "El Portus" herrschte. Ich vermute am ehesten, dass der Grund darin lag, dass es hier keine Spanier auf dem Platz hatte, sondern nur dauer-campende Pensionisten.
Sobald ein Camper seinen Standplatz verliess und abreiste, wurde der Standplatz von einem Angestellten mit einem Rechen "gerecht", gereinigt und neu ausplaniert, damit der Nachfolger wieder eine gleichmässig "bekiesten" Platz vorfand.
Die Duschen in meinem Waschhaus, es war ein älteres, hatten eine Spezialität. Sie sind nämlich etwa 3 m hoch angebracht.... und wenn der Wasserstrahl sich verstellen oder unkoordiniert spritzen sollte, dann konnte dieses Problem nur von einem Handwerker mit Leiter behoben werden.
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Glücklicherweise habe ich mich, als ich mich das erste Mal auf einer Toilette hinsetzte, nach dem Papier umgeschaut und festgestelllt, dass man die WC-Papierrollen selber mitbringen muss. Aus diesem Grund kann ich mich nicht wegen des auf Campingplätzen meist dünnen Papiers beschweren, denn ich habe mir 3-lagiges hautfreundliches Umweltschutzpapier beim Lidl gekauft.
![]() Freunde vom Camping Solaris (Istrien) |
Jedes Waschbecken für Geschirr oder auch Wäsche verfügte über einen Gummi-Stöpsel, der das Wasser im Becken zurückhielt. Und wie ist sichergestellt, dass keiner gestohlen wird? Die Stöpsel sind mit einem dicken Nylon-Faden am Hahnen festgeknotet. (Bem: aber dennoch kamen auch diese nach 3-4 Monaten weg!)
Die Altersstruktur der Winter-Camper ist klar höher als 65 Jahre. Es sind fast ausnahmlos Pensionisten. Deren Fitness und Beweglichkeit ist erstaunlich. Da wird geturnt, Fahrrad gefahren, Tennis und Tischtennis gespielt, getanzt, gewalked und gewandert.
Auf dem Campingplatz traf ich fast keine einheimischen Camper, sondern sehr viele Engländer, Franzosen, Deutsche, Holländer und ein paar Schweizer. Viele der Engländer haben ihre Heimat verlassen und dort alles verkauft. Sie haben sich neu in Frankreich oder direkt in Spanien niedergelassen. Oft sind es Berufsmilitärs, die frühzeitig pensioniert wurden.
Wie bereits erwähnt, sind die Gäste auf dem Campingplatz vielsprachig. Neben Deutsch, Englisch und Holländisch vernimmt man oft Französisch. Die Engländer sind erstaunlich vielsprachig. Sie versuchen sich schnell in anderen Sprachen als ihrer Muttersprache zu verständigen, auch in Deutsch, ganz anders die Franzosen. Diese leben immer noch als "Grand Nation".
So sprach mich eines Tages bei der Morgenwäsche ein Franzose aus der Bretagne an. Er wollte viel über die Schweiz wissen und erzählte mir auch auf meine Fragen, u.a. dass die Bretonen harte Dickköpfe seien. Ich musste bei dieser Konversation jede meiner Hirnrinden ausschöpfen, um mein ganzes Wissen an französischen Worten zusammenzukratzen. Ich glaube, letztmals habe ich im Militärdienst so lange auf französisch parliert. Von da an haben wir uns jeden Morgen herzlich mit "Bonne Journée" einen guten Tag gewünscht.
Die Hilfsbereitschaft unter den Campern war beispielhaft, ja vielleicht wegen des fortgeschrittenen Durchschnittsalter auch notwendig. Als ein Nachbar unter mir stürzte und sich dabei einen Oberschenkel-Halsbruch zuzog, war die Anteilnahme und Hilfe gross. Für mich war schlussendlich erstaunlich, dass der Alois, so hiess der Pechvogel, bereits 1 Woche nach Eintritt ins Spital wieder auf dem Campingplatz auftauchte. (Bem: Ich vermute, dass er die spanischen Aerzte und Krankenschwestern derart genervt hatte, bis sie ihn weg- resp nach Hause schickten.)
Nachdenklich gemacht hat mich trotz des erhöhten Durchschnittsalters der Campinggäste, dass in der kurzen Zeit meiner Anwesenheit 3x der Krankenwagen kommen musste und ein Camper sogar verstarb. Seither habe ich an gut sichtbarer Stelle im Wohnwagen meine Versicherungskarte und Kontaktadressen in die Schweiz bereitgelegt.
Ab Anfang 2008 trieb ein wilder Hund sein Unwesen auf dem Campingplatz. Es haben ihn nur wenige Leute gesehen. Jede Nacht schnappte er sich alles, was vor den Wohnwagen lag und legte es mir oder einem meiner Nachbarn auf den Sitzplatz. So gehörte es zu unseren Morgenaktivitäten, die angeschleppten Schuhe, Slippers und Waschlappen auf den Stromkasten beim Zufahrtsweg zu deponieren.
Situation: | |
![]() ![]() ![]() | Wunderbare Lage des Campingplatzes. Erhöht über dem Meer mit freiem Blick übers Meer. Schöne Anlage, viele Pflanzen. | ![]() ![]() ![]() | Es hat mehrere Trommel-Waschmaschinen, wie man sie von zu Hause gewohnt ist. Man bezahlt dafür €3.50 pro Wäsche. Für einen Saison-Campingplatz ideal |
![]() ![]() ![]() | Sehr saubere Toiletten. Sie werden täglich 2x von Putzfrauen gereinigt, jedoch auch die Gäste sind für saubere Toiletten besorgt. Ich habe in den 5 Monaten nie Bremsspuren entdeckt. |
![]() ![]() ![]() | Auf dem Camping-Platz herrscht "Zucht und Ordnung". Wehe wenn jemand sich nicht an die Anordnungen der Campingleitung und den gesunden Menschenverstand hält. Er wird unverzüglich des Platzes verwiesen. |
![]() ![]() ![]() | Es steht ein WLAN (Wireless LAN) des Providers DelfyNet zur Verfügung. Dafür bezahlt man €40 je Monat. Die Signalstärke und Uebertragungsrate war oft eine Zumutung. |
![]() | Solange es wärmer war, also in den Monaten Oktober und November, wimmelte es von aufsässigen Fliegen. Ein "Fliegentätscher" war ein MUSS! Ich glaube aber, diese Belästigung findet man überall hier unten. Mücken hingegen habe ich keine erlebt. |
Der diesjährige Winter war nicht so hart, wie der letztjährige. Ich musste erstmals im Februar während 2 Wochen tagsüber heizen. Zu der Zeit war es in Deutschland und der Schweiz sehr warm, wärmer als in Spanien. Nachts aber nie. Erstaunlich war, dass noch am 9. Dezember eine Tages-Luft-Temperatur von 25°C herrschte.
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Wie bereits im letztjährigen Bericht erwähnt, gibt es viele gute Geschäfte. Im Sportgeschäft DECATHLON fand ich Reifen fürs Rennrad, leichte Shirts in allen Farben und im Ausverkauf gegen Ende meines Spanien-Aufenthaltes Trekking-Hosen für die Höhlen-Expedition zum halben Preis. Neu hat sich auch der ALDI in Cartagena niedergelassen, aber das Geschäft war schlecht besucht. Hingegen gut besucht war der Lidl in Mazarron. Er hatte dasselbe Angebot mit vergleichbaren Preisen, wie ich es aus Deutschland gewohnt war.
Spanier hier unten sind schreckliche Autofahrer. Nicht zu vergleichen mit der anderen Südländer-Nation, den Italienern. Beim Kreisel zum Beispiel weiss man nie, wo und wann und wie sie rausfahren. Am schlimmsten ist es am Wochenende, wenn die Papis mitsamt der ganzen Familie im Kleinwagen ausfährt.
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"Max, du befindest Dich in Spanien" musste ich mir oft in Erinnnerung rufen. Während sich andere, vorallem Deutsche, aufregten und schimpften, gehörten diese Unpässlichkeiten zum hiesigen Leben. Manchmal gab es keinen elektrischen Strom, weil irgendeiner etwas reparierte. An einem Nachmittag z.B. wechselte sich Strom-An und Strom-Aus alle 3-5 Minuten ab. Ein ander Mal, ich kam eben von einer 50-km-Ausfahrt mit dem Rad zurück, überraschte mich die wohlverdiente Dusche mit kaltem Wasser.
Rassige Spanierinnen gibt es nur in der Fantasie oder vielleicht in den Gross-Städten. Hier unten sind die Frauen bider, einfach und eher ländlich aussehend.
Wer kennt sie nicht, die ausdauernd zwitschernden Kanarienvögel? Hier unten wurde ich bereits am frühen Morgen von den herrlichen Gesängen dieser schlanken und stolzen Vögeln mit den gelben Bauchfedern geweckt. Und wenn ich auf dem Sitzplatz vor meinem Wohnwagen las, wurde ich von ihrem fröhlichen Gezwitscher begleitet.
Die Aussage "Ein Tag in Süd-Spanien dauert 1 Stunde länger!" ist absolut richtig, denn z.B. am 26. Jan. am Morgen ging die Sonne sowohl in der Schweiz wie auch hier in Spanien etwa zur selben Zeit um 08:10 Uhr auf, aber abends ging die Sonne in Süd-Spanien 1 Std. später unter, d.h. um 18:21 Uhr.
Die Temperatur zur Winterszeit hier unten war ideal, um Sport zu treiben. Ich spielte jede Woche 2x Tennis: Am Montag 1-2 Stunden Einzeltraining und am Freitag Herren-Doppel. Dazwischen fuhr ich mit dem Mountain-Bike oder dem Rennrad meine Kilometer, um anfangs Mai für die Radwoche in der Toskana gerüstet zu sein. Ich benutzte das Rad, wenn immer es ging: zur Fahrt auf den Tennisplatz, zum Einkaufen etc. Um diese Jahreszeit hatte mich der Strassenverkehr nicht allzu stark behindert, zudem verfügen die meisten Strassen über einen Radstreifen auf der Seite.
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"Los Madriles" liegt an der Bucht von Mazarron. Sie hat einen Durchmesser von ca. 20 Kilometern und reicht von La Azohia bis nach Bolnuevo. Sie hat ihr eigenes Mikroklima. Während im Sommer im Landesinneren die Temperaturen leicht die 40°C-Marke erreichen, soll es hier an der Küste nicht zu heiß werden, denn meist weht ein leichter Wind. Der Winter ist angenehm und frühlingshaft. In den Nächten geht das Thermometer zwar in den einstelligen Bereich zurück, morgens und abends kommt man manchmal nicht um ein Heizen herum. Die Sonne wärmt den Wohnwagen aber schnell auf und das Mittagessen kann durchaus draußen eingenommen werden. Auch im Winter sind die Außentische der Restaurants gut besucht.
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Kurz vor"La Azohía" führt eine Abzweigung zum kleinen Ort "Campillo de Adentro", von wo man zum militärischen Geschützstand von "Castillitos" auf einem Militärweg hinauffahren kann, der heute für Besucher geöffnet ist. Der Gefechtsstand, der vor einigen Jahren aufgegeben wurde, besitzt zwei der grössten Küstenkanonen des Landes. Der Ausblick ist beeindruckend. (Bem: Detaillierte Fotos gibts im letztjährigen Bericht über meinen Spanien-Aufenthalt 2006/07).
"La Azohía" selber ist nicht nur ein modernes Feriendorf, sondern auch ein Fischerdorf und beliebter Ausgangspunkt für Tauchfahrten. Es gibt einen sehr sauberen, mit Palmen gesäumten Strand.
Unmittelbar vor dem Ort "Isla Plana" befindet sich der Campingplatz "Los Madriles", auf dem ich den diesjährigen Winter verbracht habe. "Isla Plana" ist ein friedlicher Sommerurlaubsort mit sauberem Wasser und Felsenstränden.
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"Puerto de Mazarron" (ca. 25.000 Einwohner) ist aus einem Fischerdorf entstanden und noch heute für seine Fischereiflotte bekannt . Er bildet zusammen mit "Mazarron" (ca. 30.000 Einwohner), das die Araber "Almazarrón" nannten, was soviel heißt wie "Ocker-Rot" und damit einen Hinweis auf die Farbe des fruchtbaren Bodens gibt , eine kommunale Einheit. Ob Supermarkt, Restaurants, Tapabars, Cafés, kleine Geschäfte mit Schuhen, Bekleidung, alles war man zum Leben braucht, findet man in Puerto Mazarron.
Jeden Sonntag findet im Zentrum von Puerto Mazarron der Sonntags-Markt statt. Er wendet sich hauptsächlich an die Einheimischen, die dort die kleinen und grösseren Dinge des täglichen Leben einkaufen. Er ist herrlich zuzuschauen, wie Frauen sich um Shirts aller Art streiten.
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Nach dem Untergang des traditionellen Bergbaus, der überall in der Landschaft seine Spuren hinterlassen hat, haben die hiesigen Spanier erfolgreich auf Intensiv-Landwirtschaft umgestellt und bewirtschaften nun Mandeln, Oliven, Orangen und Zitronen an. In unübersehbaren, grossen Treibhäusern werden Tomaten angebaut. Es sind gewaltige Anlagen vom mehreren Hektaren. Ich konnte bei einer in das Innere schauen und habe festgestelt, dass die Tomaten nicht in der hiesigen Erde, sondern in Substraten wachsen. Das benötigte Wasser zur Bewässerung wird aus dem Grundwasser hochgepumpt und in riesigen Pools gespeichert. Wen verwundert es, dass der Grundwasserspiegel in dieser Gegend in den letzten Jahren massiv gesunken ist. Eine Umweltkatastrophe bahnt sich an, weil Grundwasser auch zum Bewässern der privaten Gärten und Golfanlagen benutzt wird.
Weiter in Richtung Süden liegt "Bolnuevo" mit dem einzigartigen Landschafts-Gebilde "Ciudad Encantada", wo Zeit und Wind aus dem gelben Sandstein bizarre Formen herausgeschürft haben. Nicht minder berühmt ist der einzigartige Sandstrand. Am Ende der Bucht bei Bolnuevo führt ein Schotterweg weiter der Küste entlang zu abgeschiedenen Buchten und auch zu einem FKK-Strand.
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Die nächst größere Stadt ist Cartagena (25 km) mit ca. 200.000 Einwohnern. Cartagena wurde 227 v. Chr. von Hasdrubal als Carthago Nova (neues Karthago) gegründet und war die Hauptstadt der Karthager auf der Iberischen Halbinsel. Hier verbindet sich das Flare einer Großstadt mit dem historischen Spanien. Ausgiebig shoppen, Museemusbesuche und entdecken von z.B. Zeugnissen aus der Römerzeit sind möglich. Neu: Für eine Stadttour können kostenlos Fahrräder gemietet werden!
Spanien ist reich an erzhaltigen Bodenschätzen, aber leider rentiert deren Abbau nicht mehr. Aus diesem Grund findet man überall stillgelegte Bergbau-Gebiete, so auch im Raume Mazarron. Der hiesige Bergbau wurde vor etwa 20 Jahren aufgegeben und alles stillgelegt. Im Gegensatz zu Deutschland und der Schweiz, wo alles mit Verbotsschildern "Betreten verboten" abgesperrt wird, sind hier in Spanien alle Anlagen so, wie sie am letzten Arbeitstag zurückgelassen wurden. Sogar im Förderturm wartet eine Personengondel, um in die Tiefe zu fahren. Jedoch die Gebäude zerfallen unaufhaltsam, weil sie von niemandem unterhalten werden.
Das Bergbau-Gebiet ist für jeden Foto-Fan ein einmaliges Eldorado mit unzähligen und einzigartigen Sujets. Ich war über 2 Stunden in dem grossen weitläufigen Areal und habe dabei nur etwa die Hälfte gesehen. Manchmal fühlte ich mich wegen der farbigen, zerklüfteten Sand- und Steinlandschaft wie auf dem Mond, dann wieder wegen der zerfallenen Häuser in einem ausgestorbenen Dorf inmitten einer Wüste. Es herrschte absolute Ruhe. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Es war etwas unheimlich.
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Zwischen Cartagena und dem betriebsamen Ferienort Puerto Mazarron, gibt es das schöne Fischerdorf "La Azohía", an dem östlichsten Punkt vom Golf Mazarron. Dort machen die Berge dem riesigen Strand Platz. Das Dorf ist eine wirklich schöne Ortschaft, vor der malerischen Kulisse einer beeindruckenden Landschaft, bevor der Golf weiter ins Landesinnere führt.
Das Fischerdorf ist sehr traditionell und hat eine 2 Meilen lange Promenade mit Palmen, die mit einem Yachthafen endet, wo die Fischer ihren Thunfisch jeden Tag angeln. Von dort aus kann man weiter zu Cabo Tinoso und zum Wehrturm der Heiligen Helena gehen, der im 16. Jahrhundert mit sechseckigem Grundriss gebaut wurde.
Prozessionen gehören scheinbar zu meinen Ferien-Höhepunkten. Im November wurde in Bolnuevo das Wunder der "Virgen Purisima", der reinen Jungfrau, gefeiert. Das Fest hatte seinen Ursprung im Jahre 1585, als Berber-Piraten den Fischerort Bolnuevo überfallen wollten. Der Legende zufolge wollten die Eindringlinge zuerst die kleine Kirche ausrauben. Doch die Virgen Purisima, die Marienstatue, die dort stand, habe ob des Frevels zu weinen begonnen und die zu Tode erschrockenen Piraten so in die Flucht geschlagen.
Das Fest dauerte 3 volle Tage. Am Sonntag war ich mit Fritz und Gerlinde in Bolnuevo und genoss das Treiben. Kirmes, Bahnen, Verkaufsstände aller Art wurden dem Strand entlang aufgebaut. Es ist Tradition, dass sich die spanischen Gross-Familien mit Kind und Kegel, Tanten und Grosseltern auf dem grossen Sand-Strand zusammensetzten, teilweise bauten sie sich Zelte auf, und grillierten über offenem Holzfeuer Sardinen und einheimische Spezialitäten.
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Am 9. Februar um 07:45 war Abfahrt zu unserer Höhlen-Expedition nach Sorbas etwa 20 km unterhalb Vera. Wir waren zu viert: Mein Tessiner-Nachbar Niko, die beiden Deutschen Diethard und Wolfgang, sowie ich. Ich war etwas angespannt, denn dies war keine Höhlenbesichtigung für Touristen, wie ich sie bisher erlebte. Hier galt es im Fels zu klettern und sich durch enge Felsspalten zu zwängen. Um es vorweg zu nehmen, ich hatte keine Probleme, denn die engen Passagen waren relativ kurz, zudem bin ich genügend gelenkig, und über die Felsvorsprünge hat man nicht in der Tiefe sehen können, weil es dunkel war.
Nahe bei Sorbas liegt das Naturschutzgebiet "Yesos de Sorbas", eine ungewöhnliche Karstregion, in der die Kraft des Wassers mehr als 1000 unterirdische Gänge und Höhlen in die Kalkstein- und Gipsschichten gegraben hat, mit durchsichtigen, kristallähnlichen Steinen, mit Kalk- und Gips-Kristallen, die in der Dunkelheit leuchteten.
Wir trugen alle feste Schuhe mit rutschfesten Sohlen und warme Kleidung. An Ort und Stelle erhielten wir ein Arbeits-Kombi, Helm und Stirnlampe und jeder bezahlte dafür €25. José hiess unser langhaariger aber sehr sympatischer Führer. Er sprach nur spanisch, aber Niko übersetzte uns alles simultan in deutsch.
Wir machten zwei Touren in zwei verschieden Höhlen von insgesamt 4 Stunden Dauer. Die erste Höhle war einfach und gerade richtig, um sich an die Unterwelt zu gewöhnen. Die 2. Höhle war dann bereits anforderungsreicher. Sie hatte 3 Ebenen und wir kletterten auf- und abwärts.
Froh war ich um den Helm, denn mehrmals hat er mich vor Schrammen durch die niedere, kantige Decke geschützt. Dank der Stirnlampe habe ich in der Höhle den Weg und auch die unterschiedlichen Gips- und Kalkformen sehen können. Es gab die unterschiedlichsten kristallisierten Formen, Stalagtiten, Meerestiere und Muscheln als Versteinerungen zu bewundern.
In der grossen Höhle machten wir ein interessantes Experiment, indem wir für einige Minuten die Stirn-Lampen ausschalteten. Eine solch absolute Dunkelheit und Ruhe habe ich bislang noch nie erlebt. Jetzt weiss ich auch, warum wir uns bei diesem Experiment niedersetzen mussten: Damit wir vor lauter Dunkelheit nicht umfielen, weil wir ja nicht sehen konnten, wo oben und unten war. Es war fast etwas beängstigend.
Ich habe noch nie in meinem Leben, nicht einmal im Militärdienst, derart viele unterschiedliche Fortbewegungsarten nacheinander ausführen müssen: aufrecht, gebückt, auf den Knien, robbend und rutschend vorwärts und rückwärts sowie seitwärts.
Es war zum Teil sehr eng und nur schmale Felsspalten und -löcher liessen uns weiterkommen. Bereits zu Beginn mussten wir uns seitwärts durch einen etwa 5 m langen, engen Felsspalt durchzwängen, dann ging es kurz darauf rückwärts auf dem Bauch liegend durch einen Querspalt nach unten, wobei wir uns links halten musten, denn rechts ging es 15 m in die Tiefe.
Eine andere Passage blieb auch unvergesslich: an einer senkrechten Wand etwa 2 m bis zu einem kleinen Felsvorsprung hochklettern, wobei man sich mit dem Rücken an der Gegenwand abstützen konnte. Auf diesem Vorsprung mussten wir uns hinsetzen, uns dann so drehen, bis wir mit den Beinen voraus auf der Seite liegend uns durch den Felsspalt durchschieben konnten.
Zweimal war die Felsöffnung so klein, dass wir am Boden liegend, robbend mit nach vorne gestreckten Armen uns vorwärts bewegen konnte. Das grosse Dessert kam zum Schluss, als die Felsöffnung so eng war, dass ich den Bauch einziehen musste, um nicht am Fels hängen zu bleiben. Den Kombis sei Dank.
Nach diesem einzigartigen Höhlenabenteuer assen wir in einem feinen Restaurant in Sorbas Ziegen-Kotelettes an Knoblauch, tranken dazu feinen Wein und schwärmten nochmals von unserem einzigartigen Erlebnissen.
Gegen 17 Uhr trafen wir wie grosse Sieger wieder auf dem Campingplatz an. Müde, aber glücklich und zufrieden. Meine Hände waren vom feinen Sand und den Felsen "abgeschmirgelt", meine Armmuskeln haben etwas geschmerzt, weil ich das Robben und das Klettern nicht gewohnt war, und mein linker Brustkorb resp. die dortigen Rippen haben beim Atmen und Husten geschmerzt, weil ich mich bei einer Passage beim Drehen aus der Waagrechten über eine absolut glatte, senkrechte 2 m hohe Wand unsanft über deren Kante glitt. Ich denke, es war eine kleine Rippenprellung.
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13. März: Am Donnerstags-Abend um 18:30 habe ich den Wohnwagen abfahrtsbereit auf den Besucher-Parkplatz des Campingplatzes gestellt, damit ich am frühen Morgen ohne jemanden zu stören, abfahren konntte.
Fr, 14. März: Um 06:15 bin ich in Südspanien abgefahren. Leider hatte ich zu wenig berücksichtigt, dass an Werktagen auch in Spanien die Lastwagen die Autobahnen vollstopfen. Glücklicherweise gibt es in Spanien für dieselbe Strecke neben kostenpflichtige parallel dazu auch gebührenfreie Autobahnen. So drängten sich die Lastwagen auf die kostenfreien Autobahnen und belegten diese 2-spurig, während ich die Maut bezahlte, aber freie Fahrt hatte! So langte ich zum ersten Nightstop bereits nach 9 Stunden und 774 km auf dem Campingplatz S'Abanell in Blanes nördlich von Barcelona an.
Sa, 15. März: Um 7 Uhr startete ich zur 2. Etappe über die spanische Grenzen nach und durch Frankreich. Ich konnte sehr zügig fahren. Mein Tacho pendelte dauernd zwischen 110 und 120 km/h, so dass ich rasant an den Lastwagen vorbeikam. Ich hatte Glück, weil mich kein Seitenwind behinderte. Mit etwas hatte ich jedoch nicht gerechnet: Mit dem Osterverkehr der Spanier, die bereits in grosser Zahl in Richtung Skigebiete in den französischen Alpen unterwegs waren! Nach 1000 km langte ich gegen 20 Uhr vor Basel an, wo ich auf der Pratteler-Raststätte nochmals übernachtete....
So, 16. März: ......bevor ich am Sonntag-Morgen ins Badische nach Buggingen fuhr, wo ich bei Manfred und Rainer den Wohnwagen für 1 Monat abstellte, bevor es um den 20. April nach Istrien weitergehen wird.
Die Rückfahrt hat wunderbar geklappt. Mein bereits ehrwürdig ergrauter 8 Jahre alter Saab hat mit seinen 185'000 km gearbeitet wie ein junger spritziger Neuwagen. Er hatte keine Probleme mit der angehängten Last und fuhr als Benziner 95 Oktan bei einer Tourenzahl von 2'000 Umdrehungen problemlos 110-120 km/h (etwas schnell für Gespanne, aber es herrschte kein Seitenwind).
Land: | Autobahngebühren: | Benzinpreis 95 Oktan: (Autobahn) | Benzinkosten: (Verbrauch 15l/100 km) |
Spanien: | €54.60 | €1.16 | €150 bei 860 km |
Frankreich: | €78.10 | €1.46 | €153 bei 700 km |
Schweiz: | Vignette 1 Jahr gültig | €1.16 (=Fr. 1.86) | €48 bei 240 km |
TOTAL: | €132.70 | €351 bei 1800 km |
Den kommenden Winter werde ich an einem ganz anderen Ort verbringen, nämlich in Thailand bei Usa und Tony Roesch in Hua Hin. Hua Hin liegt ungefähr 200 km südlich von Bangkok und ist bekannt als Sommerresidenz des Königs.
Tony habe ich letzten Sommer in Basel beim Tennis getroffen. Durch Zufall kam dabei das Gespräch auf die Möglichkeit, den kommenden Winter bei ihm in seinem wunderbaren Gästehaus inmitten seinem parkähnlichen Wohnsitz zu verbringen. In der Woche vom 20. Oktober werde ich nun in den Fernen Osten abfliegen. Ich freue mich gewaltig auf dieses Erlebnis und bin am Studium der entsprechenden Thailand-Literatur.
![]() Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen |
![]() https://www.maxlehmann.ch/menu/home_euro.htm |
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