Maxli mit Pflaster an der Schläfe (1945) |
HumorKlein Erna fragt bei einem nächtlichen Spaziergang in lauschiger Nacht ihren Heiner: "Du Heiner, soll ich Dir mal zeigen, wo ich am Blinddarm operiert wurde?" "Oh, ja", sagte Heiner hocherfreut. Darauf streckte Klein Erna ihren Zeigefinger in Richtung Elbe aus und sagt: "Dort unten am Elbkrankenhaus bin ich am Blinddarm operiert worden." Witz aus dem Buch von Hellmuth Karasek "Das finde ich aber gar nicht komisch!" |
Ich war kein kränkliches Kind. Ich war auch nicht kränklich als Erwachsener. Ich strotzte vor Kraft. Aber trotzdem hat es mich ein paar Mal ganz gefährlich erwischt. Ich hatte aber immer Glück und überlebte Diphtherie, Starrkrampf (Tetanus), Kohlenmonoxyd-Vergiftung und Prostata-Krebs. Ich profitierte von ganz neuen Medikamenten wie das Antibiotika Penicillin und später von der Tetanus-Impfung.
Meinen ersten derben gesundheitlichen Rückschlag erlitt ich als 6-Jähriger im Mai 1949, als ich an Diphtherie erkrankte. Es war für die damalige Zeit eine schreckliche bakterielle zumeist tödlich endende Krankheit. Viele Kinder sind daran gestorben. Ich aber hatte Glück, denn ich war einer der ersten Patienten, der vom ganz neuen "Antibioticum Penicillin" profitieren konnten. Nach einigen Wochen konnte ich das Spital gesund, aber immer noch stark geschwächt verlassen. Ich hatte stark abgenommen.
Grosses, ja einmaliges Glück hatte ich mit der Verfügbarkeit von Penicillin. Es war erst kurze Zeit auf dem Schweizer und europäischen Markt erhältlich. Die Fabrikation des Penicillins war sehr kompliziert und die gewonneneMenge reicht noch im 1944 nur knapp für den Eigenbedarf der USA und der verwundeten amerikanischen Soldaten im 2 Weltkrieg.
(Klick aufs Bild für Gross-Format) Max (vorne) mit Diphtherie im Kinderspital (1949) |
Wie es damals üblich war, wurde ich zur Erholung und um wieder neue Kraft zu tanken für ein paar Wochen in die Berge nach Lenk im Simmenthal geschickt. Bei einer Lehrerfamilie verbrachte ich eine glückliche Zeit. Ich lernte dort Radfahren, ging mit dem Postboten auf Brieftour und sprach schon nach lurzer Zeit das Dialekt "Bärndütsch"!!!! zum Schreck meiner Eltern.
Eine solche Krankheit ist für ein Kind etwas schreckliches. Mehrere Wochen lag ich im Spital. Ich erinnere mich noch gut, wie ich im Kinderspital in einem 3er-Zimmer hermetisch abgetrennt von der Aussenwelt liegen musste. Meine Eltern und Freunde durften mich nur durch zwei dicke Glasscheiben "besichtigen". Eine Kommunikation war nur über Blickkontakt und Winke-Winke möglich. Zu der Zeit gab es noch keine Gegensprechanlage oder ein Mobil-Telefon. Ich hatte unermesslich Heimweh. Es war das erste Mal, dass ich von zu Hause weg war. Jeden Tag bekam ich das dickflüssige Penicilin durch eine dicke Nadel ins Fudi gespritzt. Ein Pech kommt ja selten alleine. Wegen der Krankheit durfte ich auch nicht an der Hochzeit meiner Patin Gotte Nina, die Schwester meines Vaters, teilnehmen..
Im Wiki-Pharma lese ich folgendes: Die Diphtherie ist eine Infektionskrankheit der oberen Atemwege. Die typischen Symptome sind pfeifendes Atmen, bellender Husten, Lymphknotenschwellung, Schwellung der Halsweichteile und eine Mandel- und Rachenentzündung mit grau-weissen, süsslich riechenden Belägen. Die Bakterien bilden ein gefährliches Gift, das zu schweren Komplikationen wie Herzmuskelentzündungen, Kreislaufversagen, Nieren- und Leberschädigungen, Entzündungen der Luftröhre, Atemnot, Erstickung oder Lähmungen führen kann.
In meiner Schulzeit litt ich unter dem unangehmem Aceton-Brechen. Von "azetonämischen Erbrechen" spricht man, weil der Atem bei den betroffenen Kindern häufig nach Aceton riecht, d.h. nach etwas vergorenem Obst oder auch Essig. Es handelt sich nicht wirklich um eine Erkrankung, sondern eher um eine verstärkte Reaktion des Stoffwechsels auf Infekte und Erbrechen. Bei mir trat dieses Erbrechen bis weit in die Gymnasialzeit auf, vorallem vor freudigen Ereignissen wie Sportstage, Klassenfahrten etc. Dann lag ich ein paar Tage flach und verpasste viele der freudigen Schulaktivitäten.
Im 8. Schuljahr im HG (Hum.-Gymnasium) hatte ich im Schul-Skilager auf dem Stoos (oberhalb Schwyz) einen Skiunfall. Damals fuhr ich auf gemieteten Skiern des Basler Sportamtes mit der berühmt-berüchtigten Kandahar-Bindung. Ich stürtzte auf meinen Allmendhubel-Idiotenhügel, verstauchte mir die Beine und verdrehte die Knöchel. Mit dem Rettungschlitten wurde ich ins Schwyzer Berghuus gebracht, wo ich bei den Schulfreunden bleiben durfte, bis es am nächsten Tag mit dem Zug wieder heim nach Basel ging. Dort angekommen wurde ich eine ganze Woche ins Bürgerspital zur Beobachtung gebracht ..... ohne dass irgendetwas gebrochen war.
Es war bei einem Meisterschaftsspiel bei den Junioren des HS Nordsterns, bei denen ich seit 1 Jahr Landhockey spielte. Eine Hockey-Kugel (sie ist aus Hart-Kork und wiegt etwa 150 g), geschlagen aus kurzer Distanz, prallte an meine Augenbraue direkt über meinem rechten Auge. Es kam zu einer typischen Boxerverletzung mit aufgerissener, stark blutender Augen-Braue. Es sah schlimm aus, denn das Blut floss übers Gesicht. Die Wunde musste durch den Vereinsarzt Dr. Zehnder genäht werden. Er hat seine Arbeit jedoch nicht gut gemacht. Er hatte mir keine Tetanus-Spritze verabreicht.
Nach etwa 12 Tagen brach eine Tetanus-Infektion mit Lähmungserscheinungen aus. Ich bekam Schluckweh und konnte den Mund nicht mehr voll öffnen. Gerade noch einen Finger konnte ich zwischen die Zähne stecken. Dank meiner Mutter, die meine Beschwerden richtig interpretierte, habe ich überlebt. Sie rief den behandelnden Arzt an, der mich aus der Arbeit zu sich bestellte, um mich nachträglich zu impfen.
Je später nämlich die Tetanus-Infektion ausbricht, desto gefählicher ist sie. Nach 15 Tagen Inkubationszeit verläuft die Krankheit meist tödlich.
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Es war während der Schiessverlegung der Rekrutenschule auf der Bannalp, der Alp oberhalb Wolfenschiessen im Engelbergertal (Nidwalden). Es lag noch viel Schnee auf 1600 m Höhe. Wir Rekruten mussten Zugsweise in Viehställen schlafen. Geheizt wurde mit einem Heiz-Gebläse angetrieben durch einen Benzin-Motor. Es schneite bereits den ganzen Tag und auch die folgende Schicksals-Nacht. Wir gingen schlafen und legten uns in unsere Militärschlafsäcke.
Im Laufe der Nacht entdeckte eine Wach-Patrouille torkelnde Rekruten, die aus einem der Ställe krochen. Dies kam ihnen merkwürdig vor. Sie sahen keinen Zusammenhang mit zu viel Alkohol vom Vorabend und alarmierten sofort die Vorgesetzten. Unverzüglich wurden wir, die wir noch schliefen, aufgeweckt und aus dem Stall geschleppt. Die meisten von uns konnten nicht mehr auf eigenen Füssen stehen. Wir wollten einfach schlafen. Erst Stunden später vernahmen wir, dass wir um ein Haar an Kohlenmonoxyd-Vergiftung gestorben wären. Der Schnee hatte nämlich die Benzin-Motoren zugeschneit und deren Abgase wurden durch die Ventillatoren in den Stall geblasen. 3 Tage wurden wir vom Dienst suspendiert und durften nur kleine Spaziergänge machen. Ich habe Glück gehabt. Es ging um Minuten!
In meiner Jugendzeit bin ich öfters an Angina erkrankt. So auch am Ende des Abverdienens meines Leutnant-Grades in Dübendorf im Juli 1965. Damals konnte ich nur mit Mühe und mit Fieber an der Schluss-Inspektion teilnehmen. Als ich nach der Rükkehr ins Zivilleben bei meinem Hausarzt Dr. Frei zur Abschluss-Untersuchung ging, meinte er, ich soll doch auf Kosten der Militärversicherung meine Mandeln hrausschneiden lassen. Diese seien nämlich die Ursache meiner öfteren Angina-Erkrankungen. Als Offizier hätte ich das Anrecht auf halb-private Behandlung und freie Arzt-Wahl.
Gesagt, getan. Ein paar Wochen später fuhr ich mit meinem Lambretta-Roller ins Bethesda-Spital. Ich teilte mein Zimmer mit dem damaligen FCB-Fussballer und -Verteidiger Roland Paolucci. Wenn ich mich noch recht erinnere, wurde er am Meniskus operiert.
Meine eigene Operation habe ich in bester Erinnerung. Der Arzt hat mich nur lokal betäubt. Meinen Mund hat er mit einer Klammer geöffnet, ein saublödes Gefühl, und übers Gesicht ein grünes Tuch als Sichtschutz gelegt. Ich konnte jedoch unter dem Tuch hindurch sehen, mit welchen "Werkzeugen" er tief in meinem Mund wirkte und beide Mandeln entfernte.
Richtiges Essen gabe es erst nach rund 1 Woche. Vorher nur Suppen, Müsli und verschiedene Sorten Eis. Anfänglich war das Essen kein Vergnügen und schmerzhaft. Sogar das Schlucken des Speichels schmerzte. Aber bald entdeckte ich, dass es auf einer Seite in meinem Rachen nicht so stark schmerzte. Also schluckte ich nur noch auf einer Seite herunter.
Nach 2 Wochen konnte ich das Spital wieder verlassen. Ich erinnere mich noch gut an den Gesichtsausdruck der Schwester, als ich entlassen wurde und sie mir ein Taxi bestellen wollte: "Ich habe meinen Roller hier draussen stehen. Ich brauche kein Taxi" meinte ich!
Es ist zwar vermessen, meine Allergien als Krankheiten aufzuzählen, denn ich litt nur kurze Zeit unter diesen unangenehmen Behinderungen.
Zwischen 2000 - 2002 war ich allergisch auf Blütenpollen: Es war die Zeit, in der ich mit Nicole intensiv tanzte und daneben noch begann Rennvelo zu fahren. Während zweier Jahre musse ich im Frühjahr während eniger Wochen aufrecht sitzend schlafen, weil ich andauernd Husten musste. Ich versuchte alle Hilfsmittel wie Milch und Husten-Sirup. Erstaunlich war, dass ich keine Beeintreächtigung hatte, wenn ich tanzte oder mit dem Rennrad ausfuhr. So wie meine Allergie aus heiterem Himmel mich plagte, hörte sie wieder auf.
Wer mich kennt weiss, dass ich als dunkler Typ keine Hautprobleme durch die Sonne hatte. Es braucht auch viel, bis es zu einem Sonnenbrand kam. Aber in den 90er-Jahren beim Campings auf Solaris, beeinträchtigte mich während mehrerer Jahre eine Sonnenallergie. Beim ersten Snnenkontakt, meist beim Aufstellen des Zeltes, bekam ich auf meinem vorderen Oberkörper sprich Brust viele Pickel und Bläschen, die juckten. Als Schutz zog ich mir während etwa 1 Woche ein Leibchen an und der Spuk war für diese Saison vorbei. In der Folge ging ich fortan vor den Sommerferien ein paar Mal ins Sonnenstudio, um meine Haut vorzubereiten. Diese Allergie dauerte etwa 5 Jahre, dann war alles vorbei und ich reagierte nicht mehr auf die Sonnenstrahlen.
Ich bekam die damals üblichen typischen Kinderimpfungen. Später dann noch Tetanus (siehe Unfall beim Landhockey), Salk-Kinderlähmung und Pocken. Als Katja in ihrer Kindheit in Bern-Bethlehem an Mumps erkrankte, hat mich ihr Kinderarzt vorsorglich auch gegen Mumps geimpft, da diese Kinder-Krankheit bei Erwachsenen zu schweren Schäden wie Impotenz führen kann.
Was sich heute niemand mehr vorstellen kann, war die mehr oder weniger ausgerottete Kinderlähmungs-Krankheit. Ich erinnere mich noch gut an Kindern mit eingeschienten Beinen, die an Kinderlähmung erkrankten. Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt gehörte zu diesen Patienten. Bei vielen führte diese Kranklheit zum vorzeitigen Tod.
Eine weitere Impf-Orgie liess ich vor meinen Thailand-Aufenthalten ab 2008 über mich ergehen: Tetanus/Diphtherie, Tollwut (wegen der wilden Hunde), Hepatitis A und B, Typhus-Schluckimpfung, Zecken.
Immer mehr spürte ich, dass meine Arme zu kurz wurden, um zu lesen. Anfangs Oktober 1999 liess ich mir von Sévérine, der Tochter von Claudia, eine sog. Gleitsicht-Brille (mit 3 Sicht-Distanzen) mit bläulichem Gestell anpassen. Ich gewöhnte mich recht schnell an die neue Sichtweise. Die Brille steht mir gut. Ich hätte ein Brillengesicht, so wurde mir bestätigt, und ich wurde eitel. Denn etwa einen Monat später entdeckte ich in der Vitrine desselben Optikers eine Michael-Jordi-Brille (= Ethno-Design mit den Kühen) ... und seither wechselte ich von Zeit zu Zeit zwischen den beiden Brillen.
Im Laufe der Jahre kamen weitere Brillen dazu. Auch Sonnenbrillen in verschiedenen Gestell-Farben, denn ich wollte ja auch auf dem Liegebett lesen. Das ganze endete im Sommer 2015, als ich mir den grauen Star operieren lassen musste.
Bereits in meiner Jugend musste ich Löcher in meinen Milchzähnen flicken lassen. In meinen zweiten Zähnen war es nicht besser. Vielleicht putzte ich zu wenig, vielleicht waren auch die Zähne schlecht, denn die Fluor-Prophylaxe gab es zu meiner Zeit noch nicht. Mit den Jahren musste ich mir auch den einen oder anderen Zahn ausreissen lassen. Auf der Reise nach Rom/Neapel im Jahre 1991gerade deren zwei. Als ich von meinem Winteraufenthalt in Spanien zurückkam und wiederum 2 Zähne dem Zahnarzt opfern musste, es fehlten mir in der Zwischenzeit auf jeder Seite ein paar Zähne, riet der mir, 3 Implantate einzubauen. Fr. 15'00.-- sollte dies kosten, aber ich hätte mehr davon, als wenn ich einen VW kaufen würde, meinte Dr. M. Puhar.... und er hatte recht!
22. August 2007: Löcher für die Implantate in den Kiefer bohren und Fundamente einschrauben
9. Jan. 2008: Meine Beisser einsetzen
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Es war kein Schock, wie man annehmen durfte, denn ich realisierte erst nach der Operation, wie haarscharf ich am Totalschaden vorbei geknallt bin
Herbst 2008: Die jährliche Routine-Untersuchung beim Hausarzt zeigt einen PSA-Wert von 4.1 auf einer Skala von 1-10, wobei 1 unbedenklich ist. Der PSA-Wert gibt den Zustand resp. Entzündngen der Prostata an. Nur zusammen mit anderen Untersuchungen wie Betasten und dann schlussendlich die Zellentnahme durch Biopsie kann eindeutig auf Krebsbefall diagnostizirt werden. Die meisten Männer haben nämlich nur eine vergrösserte Prostata, und dadurch Probleme beim Wassser lassen.
Nach meinem Thailand-Aufenthalt ging ich im März 2009 nochmals zur PSA-Untersuchung aber zur Stellvertreterin meines Hausarztes, die wiederum einen Wert von 4.1 ergab. Nach Betastung empfahl sie mir, mich beim Urologen Dr. Carlo Barone genauer untersuchen zulassen, was rückblickend der entscheidende und absolut richtige Entscheid war.
Am 30. Juni 2009unterbrach ich kurz meinen Istrien-Aufenthalt, fuhr nach Basel zurück und begab mich zu einer ersten Untersuchung beim Urologen Dr. Carlo Barone, bei dem ein weiterer PSA-Test den Wert auf über 6 ansteigen liess. Wir entschlossen uns zu einer Gewebeentnahme.
Nachdem ich Istrien wegen der neuen VISA-Regelung nach 90 Tagen verlassen musste, stellte ich mich am 13. August 2009 bei Dr. Barone einer Gewebeprobe durch Biopsie. Er entnahm mir etwa 20 Proben in ambulanter Behandlung, wobei dieser kleine Eingriff nicht schmerzte, aber sehr unangenehm war.
Am 19. August 2009 erhielt ich von Dr. Barone den Befund, die entnommenen Gewebeproben hätten die Diagnose eines nicht aggressiven Prostata-Krebses, den man aber heilen kann, ergeben. Er empfehle mir, mich mit Prof. Alexander Bachmann, seines Zeichens Leiter der Urologie in der Universitätsklinik Basel über meine Heilung zu besprechen.
Bereits am 7. September 2009 traf ich Prof. A. Bachmann, der mir von Anfang an sympatisch und einen kompetenten Eindruck machte. Gemeinsam legten wir den Operations-Termin auf den 20. Oktober fest und er bestätigte auf meine Frage, dass er mich operieren werde und dass einem Thailand-Aufenthalt 4-5 Wochen nach der Operation nichts im Wege stünde. Eine Therapie nach der Operation sei nicht nötig. Inkontinenz sei in den meisten Fällen kein Thema mehr.
Am Montag, 19. Oktober 2009 trat ich in die Universitätsklinik von Basel ein, um mir dort meine verkrebste Prostata entfernen zu lassen. 7 Stunden dauerte die Operation. Am Dienstag, 2. November bin ich geheilt entlassen worden, nachdem die mir während der Operation entnommenen Gewebeproben keine zurückgebliebenen Krebszellen (=Metastasen) in meinem Körper mehr anzeigten und die neue Verbindung meiner Harnröhre mit der Blase die Dichtigkeitsprüfung bestand.
Mehr dazu gibt es im Abschnitt "Krankheiten" im entsprechenden Bericht über meine Prostata-Opration zu lesen
Meine bisherigen Stürze mit dem Rad waren allesamt harmlos. Am Feb. 2013 jedoch erwischte es mich in Thailand mit dem MountainBke etwas heftiger. Ich überschlug mich, als ich über 2 Löcher fahren resp. springen wollte. Ich brach mir zwar nicht das Schlüsselbein, zuog dabei aber Sehnen und Bänder an der rechten Achsel stark in Mitleidenschaft. Nach wenigen Tagen konnte ich zwar mit etwas Schmerzen wieder Velo fahren, aber aufs Tennis musste ich endgültig verzichten. Die Aufschlagsbewegung war mit den ladierten Sehnen nicht mehr machbar. Ich verzichtete auf eine Operation, weil ich dann als Konsequenz 2-3 Monate mit einem geschienten Arm auf einem Gestell hätte herumlaufen müssen. Und dies war zeitlich einfach unmöglich.
Es war am Sonntag-Vormittag auf dem Camping-Platz Solaris in Istrien. Eine ungeschickte Bewegung, dann ein Messer-Stich in meinen Rücken; ein Schmerz, der durch meinen ganzen Körper durchschwabbte. Dies war gestern meine erste Bekanntschaft mit dem Phänomen "Hexenschuss" (=Wirbelsäule-Verrenkung).
Wie kam es dazu? Ich machte keine schwere Arbeit, denn das Vorzelt stand bereits seit 3 Tagen. ich wollte nur etwas vom Boden aufheben.
Wie ein alter 70-Jähriger schleppte ich mich in den Wohnwagen und suchte nach meinen Voltaren-retard-Schmerz-Tabletten. Diese sollten mir Linderung verschaffen. Dann, wie durch Gedankenübertragung hielt vor meinem Wohnwagen das Auto mit Udo. Udo kenne ich schon lange. Wir haben zusammen Tennis gespielt. Udo kommt aus dem deutschen Offenburg, wohnt jedoch ganz in der Nähe vom Campingplatz in Tar und kennt sich hier bestens aus. Er bot sich an, mich am Montag zu seinem deutsch-sprechenden Arzt und Chiropraktiker in Porec zu bringen. Wie froh war ich doch, ob seines Angebotes.
Am Montag brachten mich Udo und Kerstin in die Praxis von Dr. Natko Radocaj direkt beim grossen Parkplatz in Porec, der Jahre lang im Spital in Ulm als Orthopäde und Chiropraktiker praktizierte. Er soll bereits 80 Jahre alt sein, was man ihm aber gar nicht ansieht. Eine Praxis in Kroatien hat wenig mit den Luxus-Behandlungsräumen in der Schweiz gemein. Ein kleines fensterloses Wartezimmer mit 7 Stühlen, aber daneben ein grosser Behandlungsraum. Keine Vorzimmerdame. Der Arzt ist Mädchen für alles.
Ich musste mich ausziehen und mich auf eine spezielle Liege legen. Dann kniete er zweimal kurz auf meinen Rücken, es knirschte und knackte. Ich schrie! Ich fühlte mich wie neu geboren. aller Schmerz war weg! Dann gab es noch eine Voltaren-Spritze und einen neuen Termin für den Mittwoch. Im Laufe des Tages kam zwar ein leichter Schmerz zurück, aber dieser war auszuhalten.
Ich hatte recht gut geschlafen, obwohl ich meinen Rücken beim Drehen von einer Schlaflage in die andere spürte. Am Morgen früh beim Aufstehen war es aber wieder extrem schlimm. Ich musste mich hochziehen, derart schmerzte der Druck meines Oberkörpers auf dem angeschlagenen Nerv. Unverzüglich schluckte ich ein Voltaren retard, das mir in kurzer Zeit Linderung brachte. Es war der entzündete Nerv, der rebellierte und schmerzte, und dagegen half Voltaren. Von da an ging es aufwärts. Abends ging ich mit Klaus, Martina, Maria, Monica und Gerhard fein Essen in Rest. Petra bei Vrsar und fühlte mich wie Neugeboren. Ich konnte mich sogar drehen, als ich mit dem Auto rückwärts einparkte.
Nachts hatte ich fast keine Schmerzen. Beim Aufstehen am Morgen früh zwickte es zwar wieder, aber nicht so stark wie gestern. Sicherheitshalber nahm ich nochmals ein Voltaren. Es sollte das letzte sein.
Um 8 Uhr fuhr ich zum Arzt nach Porec. Nach einem kurzen Check war er zufrieden und bestätigte, dass meine Nachschmerzen normal seien. Auf meine Frage, ob ich Radfahren dürfe, nickte er und meinte: "Sie dürfen alles, was Ihnen keine Schmerzen bereitet". Dann stellte er mir die Rechnung aus. Ich war vorgewarnt, denn er gab mir bereits am Montag einen Kostenvoranschlag: 500 Kunar musste ich für die Behandlungen bezahlen. Dies sind ungefähr €65.
Zum ersten Mal brauchte ich keine Schmerztablette, als ich am Morgen aufstand. Es ging sichtlich aufwärts. Meine Stimmung stieg auf 100%.
Meine Gedaken sind bei Bärbel und Kerstin. Beide leiden seit Jahren unter derartigen Rückenschmerzen und brauchen die stärksten Schmerzmittel. Ich kann nun mitfühlen. Solche Schmerzen sind grauenhaft!
Meine Rücken-Schmerzen sind verschwunden. Die Beweglichkeit wie vorher. Einzig die Angst resp. der Respekt vor einer Wiederholung beeinflussen meine Bewegungen.
Bei den Gesundheitschecks für die beiden Augenoperationen beim Hausarzt Dr. Dieter Frei meinte er, nun müssen wir etwas gegen meinen zu hohen Blutdruck unternehmen. Vorallem der untere Wert von 95 hat ihm gar nicht gefallen. Der sei gefährlich und nicht akzeptabel. Er sei aber sicher, bei mir komme dieser hohe Wert vom Uebergewicht von 89 kg! Er verschrieb mir Blutdrucksenker-Tabletten "Coversum N (Perindopril) 5 mg". "Sobald das Gewicht wieder auf dem Normalmass bei etwa 80 kg sei, könne ich voraussichtlich mit den Tabletten aufhören".
Augenoperation (2015) |
Ende August 2015 habe ich mit Schreck festgestellt, dass meine Sehleistung sich unverhofft verschlechterte und die schwarze Schrift am Computer-Bildschirm auf einmal "grau" wurde. "Grauer Star (Kataract)" lautete die Diagnose, eine Krankheit, die praktisch jeden im fortgeschrittenen Alter trifft, aber durch Operation geheilt werden kann.
Das faszinierende bei dieser Krankheit oder der Heilung durch Operation ist, dass man die Seh-Gewohnheit durch geeignete Linsen-Kombination unterstützen kann. So hat man mir, weil ich viel lese und oft am PC arbeite, das linke Auge auf Kurzsichtigkeit und das rechte Auge auf Weitsichtigkeit eingestellt. Damit brauche ich zukünftig keine Brille mehr, wobei aber die Stereo-Sehfähigkeit in die Ferne etwas eingeschränkt ist.
Zudem wurden beide Linsen mit einem UV-Filter versehen, der das Auge vor den gefährlichen „blauen Strahlen“ schützt. Es ersetzt aber keine Sonnenbrille!
Obwohl mein „grauer Star“ nicht gesundheitlich bedrohlich war, ich hätte problemlos bis ins Frühjahr warten können, hat meine Augenärztin sich dafür eingesetzt, dass ich noch vor meiner Abreise nach Thailand operiert werden konnte. Danke vielmals, ich bin eben ein gestresster Rentner!
Meine beiden Augen wurden am 17. Sept und 1 Woche später am 24. Sept. durch den Chefarzt Dr Th. Sidler in der VISTA-Klinik unweit meiner Wohnung in Binningen operiert. Bereits in der Voruntersuchung war mir Dr. Sidler sympatisch und schien mir äusserst kompetent. Dieses Gefühl war für mich sehr wichtig, denn ich vertraute ihm zwei meiner wichtigsten Organe an. Er machte in der Tat einen guten Job.
Die Operation selber dauerte nur wenige Minuten, jedoch verbrachte ich beide Male je 2 Stunden im Spital für die Vorbereitung und das Nach-Operations- Sandwich und den Kaffee . Von Dr. Sidler war feinste und genaueste Arbeit unter dem Mikroskop verlangt, als er im Inneren meines Auges mit einem kleinen 2mm Schnitt die trübe Linse durch ein modernes Acryl-Produkt ersetzte. Das ganze wurde unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Ich hatte nie Schmerzen. Das einzige Unangenehme war, als die alte Linse mit Ultraschall zerstört wurde. Es tönte wie bei der Zahnreinigung! Während der ganzen Operation war ein Gespräch mit dem Operateur möglich.
Ich habe nur begeisterte und ermunternde Rückmeldungen von Freunden erhalten, die diesen Eingriff bereits hinter sich hatten. Was ich aber nicht wusste und mir auch niemand erzählt hatte, dass bei manchen nach der Operation die Hornhaut verrückt spielte.
Genau dies passierte bei mir nach der ersten Operation beim linken Auge. Ich habe 2 Tage praktisch nichts gesehen und nur graue Umrisse erkennen können. Ich war total in Panik, weil mir die Dienst habende Aerztin, die am Tag nach der Operation den Schutz-Verband abnahm, keine verständliche und beruhigende Auskunft über meine Beschwerden geben konnte oder wollte. Die Hornhaut erholte sich dann aber recht schnell. Nach 4-5 Tagen konnte ich ohne Seh-Hilfe sehen und sogar am PC arbeiten.
Die zweite Operation gelang besser. Der operierende Arzt reduzierte den Druck beim zertrümmern der alten Linse und schonte damit die Hornhaut. Ich sah bereits am Tag darauf, als man mir den Verband abnahm, mit 40% Sehstärke.Ich konnte unverzüglich am PC diese Zeilen schreiben.
Es war Freitag, 3. Nov. 2017 um 07:30 Uhr. Zwei Tage nach dem in Thailand intensiv gefeierten Halloween. In einer mittelgrossen Gruppe der Hua-Hin Roadies startete ich zur geplanten „gemütlichen Dolphin Bay Ausfahrt“. Zusammen mit dem eben erst aus Kanada angereisten Ernie Hague fuhren wir den Radweg entlang, bogen dann nach links ab in Richtung Khao Tao zum Bahnübergang, etwa 13 km ausserhalb Hua Hins. Dort um 07:55 Uhr hat es mich auf die Strasse geschmissen. Diesen Bahn-Uebergang bin ich bestimmt schon 100x gefahren und wusste, wie gefährlich es ist, mit dem Vorderrad zwischen die Beton-Platten einzufädeln. Es war nie ein Problem die ungefähr 70 cm breiten Platten zu treffen. Aber diesmal ging alles schief. Ich muss ein paar Sekunden unkonzentriert gewesen sein. Das Vorderrad hängte ein, wie in einer Tramschiene. Ich flog übers Rad Kopf voran aufs Gesicht und auf die Strasse.
Meine ersten Gedanken: Ist etwas gebrochen? Die Beine? die Arme? das Schlüsselbein? Alles liess sich bewegen. Aber ich blutete fürcherlich. Schon bald standen ein paar Freunde bei mir. Drehten mich sorgfältig auf den Rücken, legten meinen Kopf auf den Rucksack von Nick und begannnen mich zu beruhigen und das Blut zu stillen. Vorallem John Pyke aus Canada und Nick Bloy aus England waren bewundernswert, einfach grossartig. Es ist schon interessant, wie sich gewisse Leute in solchen Situationen unverhofft als Profis outen.
Im Spital stellten sie dann fest: Hand und Nase gebrochen, Cuts über dem rechten Auge und Oberlippe, sowie über der Nasenwurzel, die durch insgesamt 21 Nähte geheftet werden mussten. Im weiteren litt ich unter Knieschmerzen durch die Klick-Pedale und Schmerzen an der linken Schulter (vermutlich gedehnte Bänder). Ich hatte viele Schutzengel um mich, die mich begleiteten. Es hätte viel schlimmer ausgehen können, meinte der Notfall-Arzt.
Mehr dazu gibt es im Abschnitt "Krankheiten" im Bericht über meinen glimpflich ausgegangenen Sturz vom Rennrad zu lesen
Unfall mit dem Rennrad (Klick aufs Bild für volle Grösse) | |
Am 25./26. März 2018 entdeckte ich beim Schreiben auf dem PC, dass gerade Linien nicht mehr gerade, sondern gekrümmt waren. Geschockt meldete ich mit beim Augenarzt, der nach erster Untersuchung vermutete, dass es sich bei mir um eine Makula-Degeneration handeln könnte. Am 4. April wurde mir in der Vista-Augenklinik nach eingehenden Untersuchungen mit einer sog. Angiographie der Netz- und Aderhaut (Darstellunge der Blutgefässe im Auge) seine Diagnose bestätigt und mir unverzüglich eine Spritze ins Auge gemacht
Ihr könnt Euch vorstellen, wie geschockt ich war. Mit so etwas hatte ich nie gerechnet, auch wenn meine Mutter an derselben Krankheit litt und erblindete. Aber dies war vor 20 Jahren und damals gab es keine helfenden Medikamente.
Ich habe bisher unter den Teppich gewischt, dass auch ich in einem Alter bin, in dem Altersbeschwerden und Krankheiten ganz normal sind und auch mich einholen könnten. Nun hatte es auch bei mir zugeschlagen! Ich brauchte Tage, um mich moralisch wieder aufzurichten, denn mein Leben hatte sich mit einem Mal total verändert. Ich habe zwar noch ein gesundes Auge, aber statistisch ist davon auszugehen, dass auch dieses daran erkranken wird.
Mehr dazu und vorallem über die Krankheits- und Heilungsgeschichte gibt es im Abschnitt "Krankheiten" im Bericht über meine "Makula-Erkrankung" zu lesen.
Es war am Samstag, 12. Juni als ich mit Renato B. zu einer gemütlichen Ausfahrt mit dem Rennrad startete. Im Restaurant Blume in Kembs wollten wir ein feines Hohrückensteak zu uns nehmen. Auf der Rückfahrt kurz vor der Langen Erlen bei der Brücke „Wiesensteg“ passierte es. Um 15:42 fuhr ich seitlich in ein Auto, das von links kam und mir meinen Vortritt verweigerte. Die Kreuzung zweier schmaler Strassen war unübersichtlich. Ich hatte keine Chance. Ich konnte zwar noch bremsen, aber es nützte nichts mehr.Ich knallte mit etwa 15 km/h in die Seitenwand des Autos, mit dem Helm aufs hintere Seitenfenster und krachte schlussendlich auf die Strasse.
Der Rahmen meines Carbon-Rennrades zerbrach vor dem Vorbau. Es sah aus wie ein Klapp-Fahrrad. Davon sah ich aber nichts. Ich lag mitten auf der Kreuzung auf dem Rücken am Boden. Meine Erinnerung hatte sich kurz vor dem Aufprall ausgeschalten und kam scheinbar wenige Minuten nach der Landung wieder zurück. Ich befühlte meine Knochen und stellte fest „nichts gebrochen“, aber mein Hals! Renato und die Autofahrerin leisteten erste Hilfe und setzten mich auf. Ich war stark benommen. Beim Sturz hat mein Gehirn ausgeschalten. Ich hatte einen Blackout, aber langsam kam alles wieder zurück, als hätte ich es wieder unter Strom gesetzt. So sass ich mehrere Minuten auf dem Boden. Der Hals schmerzte. Ich fühlte, dass da etwas Schlimmeres passiert sein muss!
In der Zwischenzeit alarmierten Passanten den Krankenwagen und die Polizei. Wie froh war ich, als ich von den Rettungssanitätern ins Luftbett des Krankenwagens gehievt wurde. Während ich mit dem Krankenwagen in die Notfall des Universitätsspital Basel gefahren wurde, nahm die Polizei den Unfall auf und befragte die Zeugen.
In der Notfallstation wurde ich unverzüglich untersucht und durch alle Maschinen geschleust. Röntgenbilder von allen Seiten, Computertomografie, EMRI etc. Bis nach Mitternacht blieb ich in der Notfall, bis sie mich in ein Zimmer verlegten. Dann kam die im Moment erschreckende Diagnose:
„Ich hätte Glück gehabt, nicht tot zu sein, denn ich hatte Frakturen an den 1. und 2. Halswirbeln, sowie eine grössere Verletzung beim 5./6. Wirbel. Durch die Halswirbel fliesst die „Stromversorgung“ fürs Herz und die Lungen. Wenn diese unterbrochen ist, dann ist „finito“. Man werde meine Verletzung nicht operieren müssen, sondern konservativ behandeln. Ich müsse etwa 4-6 Wochen eine Hals-Manschette tragen, die die Halswirbel stabilisieren und dann noch etwa 2 Monate eine leichtere Manschette zur Heilung des unteren Wirbels."
Unmittelbar nach meinem Unfall habe ich meinen Rücktritt vom Radsport inkl. MTB erklärt. Es war die Angst vor Unfällen, die ich nicht beeinflussen konnte, die mich dazu veranlasste. 11 Wochen nach dem Unfall wurde ich am 25. Aug. 2021 als geheilt erklärt und konnte meine Halskrause abziehen.
In der Tat war ich kurz weg: ein Blackout oder Absenz im Gehirn und anschliessend drei Tage in der Universitäts-Klinik Basel, wo ich auf die Ursache untersucht wurde. Die Aerzte haben nichts gefunden, weder ein Anzeichen für einen Schlaganfall noch Unregelmässigkeiten in den Herzaktivitäten. Ich werde nun im privaten neurologischen Institut „im Schaulager“ in Münchenstein weiter untersucht, um die Ursache herauszufinden, und mich vor weiteren Blackouts zu schützen. In der Zwischenzeit habe ich Auto-Fahrverbot erhalten, da ein erneutes Auftreten fatale Folgen haben könnte.
Am Freitag-Nachmittag 15. Okt. hatte ich mein erstes Blackout, das mich aber nur mittelmässig beschäftigte. Etwa 1-2 Stunden arbeitete und chattete ich am PC und wusste anschliessend nicht mehr, was ich eben geschrieben hatte. Mehr erschreckt hatte mich jedoch, weil ich mich anschliessend an die Passwörter für meine Notebooks nicht mehr erinnern konnte. Ich wusste jedoch, wo ich diese für den Notfall hinterlegt hatte. Ich war verwirrt, aber hatte sonst keine Beeinträchtigungen. Es war eher eine geistige Erschöpfung. Ich telefonierte zufällig mit meiner Tochter Daniela, erzählte ihr lachend von meiner Panne, legte mich ins Bett und schaute noch 1-2 Stunden fern. Am nächsten Morgen war alles wieder normal.….bis am späteren Nachmittag:
Am Nachmittag des Samstags überarbeitete ich meine Todesfall-Verfügung. Es hatten sich einige Aenderungen angesammelt. Es war eine intensive Arbeit, denn es sollten im öffentlich zugängigen Dokument keine vertraulichen Informationen wie Passworte sichtbar sein.
Mitten in der Arbeit, nach mehreren Stunden Konzentration, erinnerte ich mich, dass mein Patenkind morgen Geburtstag hat. Ich schrieb einen längeren Text in einem Textsystem und wollte ihn wegschicken. Und da begann mein Blackout. Ich wusste nämlich nicht mehr wie? Wie hiessen denn die möglichen Mail-Systeme und Messengers? Wie bekam ich den Text ins Mail-System? WhatsApp, LINE und VIBER, sowie das von mir hauptsächlich verwendete Mail-System Thunderbird kamen mir nicht mehr in den Sinn, noch weniger wusste ich, wie ich sie bedienen musste.
Ich erinnerte mich an den ähnlichen Vorfall vom Vortag und fuhr den PC ordnungsgemäss herunter. Körperlich und geistig fühlte ich mich nicht schlecht. Ich war topfit, meinte ich! Ich war aber total gestresst und verängstigt. Ich rief meine Tochter Katja an, die mir riet, ins Universitätsspital zu fahren und mich untersuchen zu lassen. Wie mir Katja später erzählte, hätte ich immer von Lucien gesprochen, als ich ihren Sohn Luc meinte. Ich hatte scheinbar Probleme, mich an die richtigen Worte zu erinnern. Ich packte in meinen Rucksack fürs Spital ein Pijama ein, die Zahnbürste, Rasier-Apparat und meine Blutdruck-Tabletten, das Batterie-Pack und die Ladekabel fürs Handy sowie die Patientenverfügung. Ist es nicht erstaunlich, dass ich mich an all diese wichtigen Utensilien fürs Spital erinnerte? Ich ging noch unter die Dusche, um sauber zu sein, und fuhr mit dem öffentlichen Bus Nr. 34 die 7 Stationen zur Universitätsklinik in die Notfallaufnahme.
Die Maske trug ich wegen der Corona-Zeit |
Ich musste nicht warten, wurde unverzüglich auf einen Rollstuhl plaziert und in die Priorität 2 von 3 eingestuft….. und ab gings in die Untersuchungs-Kabine 21. Dort wurde ich an die Geräte für Blutdruck, Puls, Herzrythmus angeschlossen. Mein Puls war irgendwann gegen 180. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob dieser Wert beim Eintritt in die Notfall gemessen wurde oder als ich auf der Liege in der Kabine lag. Mein Stress und mein Weiss-Kittel-Syndrom liess grüssen! Dann wurde ich von einem herbeigerufenen Neurologen detailliert über meine Erinnerungen befragt und meine Bewegungs-Koordination getestet. Wer kennt nicht die Tests mit geschlossenen Augen mit den Zeigefingern die Nase oder mit dem Fuss das Knie zu treffen. Alles klappte. Einzig das Erinnerungsvermögen an gewisse Worte war noch nicht zurück. Ich brachte z.B. den Namen meiner Wohnadresse nicht zusammen. Es kam mir immer die ältere Wohnadresse „Bollwerkstrasse“ in den Sinn. Auch meine Telefon-Nummer konnte ich nicht korrekt zusammensetzen. Dann gings zur CT-Untersuchung (Computer-Tomographie), in der mein Kopf geröntget wurde.
In der Hitze des Gefechtes hatte ich vergessen, Katja zu melden, dass ich gut im Notfall des Spitals eingetroffen sei. Katja hatte nämlich Angst, dass ich durch ein weiteres Blackout vergessen könnte, aus dem Bus zu steigen und orientierungslos in der Stadt Basel herumfahren würde! Aber ich konnte sie beruhigen, wenn auch 1 Stunde verspätet.
Genau um 20 Uhr, d.h. etwa 3 bis 3 1/2 Stunden nach dem Blackout, begann das „Reset“ meines Gehirns . Meine Erinnerungen kehrten zurück. Zuerst die aktuelle Wohnadresse samt Hausnummer, dann meine Telefonnummer und vieles mehr. Die Aerzte entschlossen sich, mich im Spital zu behalten. Sie wollten unbedingt ein „Magnetresonanztomografie (MRI, MRT)“ machen, um etwaige Schäden im Gehirn feststellen zu können. Aber dies sei erst am Montag möglich.
In der Notfall-Station musste ich auch das schwere Schicksal anderer Patienten mitanhören. Da war ein Besoffener, der laufend zum tiefen Atmen aufgefordert werden musste. Schlimmer und nachdenklicher war das andere Erlebnis mit einer älteren Frau. Sie hatte keinen Wohnsitz in Basel. Ihr musste der Notfall- oder Stationsarzt schonend beibringen, dass man sie nicht mehr operieren könne. Das Risiko für sie sei viel zu hoch und die Genesungswahrscheinlichkeit minimalst. Es fielen zwar nie diese Worte, aber die Frau realisierte unter Tränen, dass sie sterben werde. Dies sind die harten Seiten in der Notfall-Station. Ich bewunderte den Arzt, wie er die Frau beruhigen konnte. Chapeau! Ins selbe Kapitel gehört auch die Aussage eines der Pfleger mir gegenüber: „Sorry Herr Lehmann, dass sich niemand um sie kümmerte! Sie dürfen es als positives Zeichen ansehen, dass es Ihnen im Vergleich zu anderen Patienten recht gut geht.„
Um Mitternacht oder auch etwas später, ich schlief nämlich zwischendurch, wurde ich in die „Medizin 4.1.“ verlegt. Eine Abteilung für Patienten, die nur vorübergehend im Spital bleiben müssen und nicht in einer gesundheitlich kritischen Situation sind. Dort lag ich in einem 2-Bett-Zimmer. Mein Bettnachbar hatte eine schwierige Nervenkrankheit mit wenig Gefühl in den Händen und auch Füssen. So liess er mitten in der Nacht seine gefüllte Urinflasche auf den Boden fallen. Seine Frau war von besonderer Art. Sie informierte sich über alles im Internet und wusste ganz genau, an welcher Krankheit ihr Mann litt. Mit ihrem Pseudowissen machte sie ihren Mann und die Aerzte verrückt. Ich war erstaunt, wie die Ärzte in Ruhe den Ueberblick bewahren konnten und sich durch die Frau nicht beirren liessen,
Am Sonntag war wenig los. Ich lag den ganzen Tag herum. Ich hoffte immer noch, am Abend die Mozart-Oper „die Zauberflöte“ besuchen zu dürfen, für die ich 2 Tickets hatte. Aber es wurde dann doch nichts. Der Chef der Neurologie Prof. Fischer überzeugte mich, dass dies keine gute Idee sei. „Stellen Sie sich vor, sie machen während der Vorstellung einen Blackout und die Sanität muss sie während der Vorstellung aus der Sitzreihe holen. Undenkbar!“
Ich sagte Milena ab, die mich begleiten sollte, und schrieb mit meinem Handy auch der Vista-Klinik, weil ich den Montags-Termin für meine nächste Makula-Spritze nicht einhalten konnte. Wie froh war ich über die modernen Technologien. Mein Handy war mein mobiles Kommunikations-Center und -Büro.
Am Montag ging es dann Schlag auf Schlag. Kurz nach dem Frühstück um 9 Uhr gings in die enge MRI-Röhre. Während 20 Minuten knatterte es rund um mich herum. Ich habe es aber viel besser überstanden, als beim Radunfall 4 Monate vorher. Nach einem kurzen Unterbruch brachte mich ein Pfleger zur EEG-Untersuchung mit den 32-Drähten am Kopf. Und anschliessend direkt weiter zur Ultraschall Herz-Untersuchung und als Abschluss wurde ich für ein 4- Tages EKG mit 3 Drähten an eine Art Handy zur Datenspeicherung angeschlossen. Dieses Gerät soll ich bis Freitags tragen und dann ins Spital zur Auswertung zurückbringen.
Mittlerweilen wurde es Montag 16 Uhr. Ich rechnete nicht mehr damit, dass ich heute noch nach Hause gehen konnte, wie es mir der Chef-Arzt heute Morgen versprach. Ich ass bereits das Birchermüesli zum Nachtessen, als auf einmal die Schwester ins Zimmer kam und meinte: „Sie werden heute noch entlassen!“ und entfernte die Blutentnahme-Nadel und die Pflaster vom rechten Handgelenk. Kurz vor 18 Uhr kam der Stationsarzt und entliess mich. Man habe keine Schäden im Kopf und im Gehirn gefunden. Ich hätte keinen Schlaganfall oder ähnliches. Sie vermuten eher an einen epileptischen Anfall. Dies müsse aber weiter untersucht werden, um einer weiteren Absenz vorzubeugen. Dazu werde ich in die private Neurologie-Klinik „Schaulager“ in Münchenstein überwiesen.
In der Neurologie-Klinik am Schaulager wurde ich einem EEG und einem Schlafentzugs-EEG unterzogen, um zu überprüfen, ob ich eine Veranlagung für epileptische Anfälle habe. Sie konnten nichts feststellen. Es scheint, dass mein Ausfall von einem Stress-bedingten falschen Atmen „Hyperventilieren“ herrührt. Dies sei aber kein medizinischer Schaden. Ich wurde als „gesund“ entlassen und darf auch wieder Auto Fahren.
Anlässlich meines jährlichen Gesundheits-Checks im Herbst 2022 meinte mein Hausarzt Dr. Frei, wir sollten mal eine Darmspiegelung machen. Dies hätten wir vor Jahren bereits machen sollen. Freiwillig wäre ich nicht gegangen, aber vor dem Arzt konnte ich nicht nein sagen.
Am 10. Juli 2023 war es soweit. Nachdem ich am Vortag und am Tag der Untersuchung die gräusligen "Plenvu-"Abführmittel getrunken hatte, wurde mein Darm im Clarunis-Institut des Bethesda-Spitals untersucht. Ich spürte nichts vom ganzen Prozedere, das nur kanpp 30 Minuten dauerte. Ich erhielt Schlaf- und Schmerzmittel intravenös.
Das Ergebnis war positiv. Mein Darm sei gensund. Die behandelnde Oberärztin Dr. Isabelle Panne hat mir 2 Polypen entfernt, Nach 2 Stunden war ich bereits wieder auf dem Weg nach Hause.
Ich kann es nicht genau eruieren, wo ich mich an Grippe angesteckt habe. Ich vermute auf dem Rückflug von ChiangMai nach Hua Hin am 8. Dez. Es kann aber auch ein paar Tage später gewesen sein, denn die Ansteckungszeit bei Influenza beträgt nur wenige Tage.
Die ersten Anzeichen spürte ich am 12. Dezember gegen Abend eines anstrengenden Tages. Ein Augen-Arztbesuch, sowie Sauna und Barbecue standen auf dem Program. Es begann mit Husten, leichten Gelenkschmerzen und Müdigkeit, sowie leichtem Fieber. Wenn ich mich zu diesem Zeitpunkt anständig in s Bett gelegt und mich gepflegt hätte, wäre alles nach 7-10 Tagen vorbei gewesen. Dann wäre es wahrscheinlich gar nicht zur Lungenentzündung gekommen. Aber ich musste als überexakter „Vollidiot“ unter Fieber noch 2x zur Immigration, um das Visum zu verlängern, dann noch einen Augenarztbesuch und etwa 3x auf den Nachtmarkt, wegen der Uhr von Daniela….und all dies unter leichteren und stärkeren Fieberschüben.
Es kam wie es kommen musste. Ich wurde schwächer und schwächer. Ich ass nichts mehr. Nachts litt ich unter starken Reizhusten und tagsüber lag ich apatisch im ausnahmsweise klimatisierten Wohnzimmer. Am Dienstag, 19. Dez. schnappten mich Pitta und Daniela und brachten mich ins nahe BKK Hospital, wo ich sofort in der Emergency-Abteilung behandelt wurde. Meine Blut- und Sauerstoff-Werte waren katastrophal. „Eine dreifache Infektion haben Sie“, meinte der leitende Mediziner, "Influenza, beidseitige Pneumonia und ev. sind bereits ein paar Tierchen ins Herzen gesprungen. Sie bleiben einstweilen hier in der ICU (Intensive-Bettenstation)".
Ich wurde in ein bestausgerüstetes Einzelzimmer verlegt und verkabelt samt Sauerstoff-Maske. 5 Tage wurde ich behandelt, bekam Antibiotika-Infusionen, Atem Physios etc. Es ging mir von Tag zu Tag besser. Am Sonntag, 24. Dez. wurde ich ausgerüstet mit vielen Medikamenten nach Hause entlassen. Ich fühlte mich bereits wieder recht fit.
Autobiografie von Max Lehmann Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen |
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