Radfahren auf dem Rennrad bei Kälte und/oder Regen ist grausam. Nachdem der Berichterstatter in den letzten Tagen in Istrien (Kroatien) nicht unbedingt vom schönen Wetter verwöhnt wurde, hoffte ich auf eine Besserung in der Toskana, wie ich es in den letzten Jahren schon mehrere Male erlebt hatte.
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![]() Das RRCB-Team (v.l.n.r): Lukas, Manuela, Henriette, André, Dominique, Max |
Samstag, 8. Mai: Die ganze Nacht prasselten die Regentropfen auf das Dach meines Wohnwagens. "Soll ich wirklich nach Follonica fahren?" denn der Wetterbericht liess auch in der Toskana nichts Gutes erhoffen. Trotz dieser Ueberlegungen startete ich früh am Morgen bei Regen zu den 600 km via Triest - Venedig - Padua - Bologna - Florenz - Rossignano ins Feriendorf "Golfo del Sole in Follonica", wo ich in einem Bungalow hoch über den Dünen residieren sollte. Zur selben Zeit waren auch die Guidalis von Basel kommend unterwegs und pflügten sich durch den Regen. Glücklicherweise schwächten sich die Schauer ab und nach Florenz wurden blaue Flecken am Himmel immer grösser .... und nach Ankunft bewunderten wir einen wolkenlosen, blauen Himmel.
Wir waren eine kleine Delegation des "Radrennclub Basel (RRCB)", denn gleichzeitig fand am Gardasee die CPC-Woche statt: André und Henriette Guidali mit Manuela und ihrem Freund und zukünftigen Ehemann Lukas, dem Schreiberling Max Lehmann, sowie Dominique und Gabi Buchs, die erst am Sonntag anreisten, weil der Dominique aus seinen Skiferien einen "Hänge-Bizeps" mitbrachte und diesen per MRI untersuchen lassen musste. (Diagnose: Er ist nicht mehr zu retten!). Er brachte aber auch seinen neuen IPhone mit, der jedoch für die ganze Woche schlechtes Wetter prognostizierte.
Wie gut war es doch, dass sich Petrus von Dominique's Computer nicht beirren liess. Es sollte nicht nur am Reisetag schön sein, sondern auch an den folgenden Tagen mit kleinen Schönheitsfehlern. Der einzige echte Schönheitsfehler passierte am Dienstag, 11. Mai als wir Männer unsere Fahrt den Sasetta hinauf bereits am Anstieg abbrechen mussten, als sich eine drohende schwarze Regenwand vor uns aufbaute. Um dem Regen zu entgehen und aus Angst vor dem Putzen des Rennrades galt "Kopf runter und zurück". Ein linkes Parteilokal in San Lorenzo nach 31 km Fahrt wurde zu unserem Unterschlupf vor dem nun niederprasselnden Regen. Es gab dort Spaghetti, Ravioli und andere Fertiggerichte, sowie Birra, Cafe und Grappa. Als der Regen aber nicht aufhören wollte und wir auch nicht mehr fahrtüchtig waren, liessen wir uns von unseren Frauen, die in der Zwischenzeit vom Markt-Besuch in Cecina zurück waren, retten und trocken nach Hause fahren. Wir hatten unser Ziel erreicht und mussten unsere Rennräder nicht putzen.
Zu den unvergesslichen Erlebnissen, die auch zu braunen Beinen und Armen führten, gehörte der Sonntag, 9. Mai mit der Trainingsfahrt über Suvereto nach Montioni über 60 km. Zum Abschluss und zu Ehren des Muttertages verwöhnten wir uns in Follonica in der Gelateria Caribia mit wunderbaren Coupes und geschmackvollen roten Erdbeeren. Vielleicht bahnt sich da eine neue Aero des RRCB-Radsportes an? Weg vom Geld zu den Naturalgaben.
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![]() Coupes als Siegerprämien |
Höhepunkte des immer besser werdenden Wetters waren die Ausfahrten am Mittwoch, 12. Mai über 93 km mit dem "Salon Bleu" einem feinen Restaurant in Ampio als Ziel und am Donnerstag, 13. Mai über 81 km über Gavarano - la Pesta und die berüchtigten Kamelbuckel im Naturschutzgebiet.
Leider war der "Salon Bleu" wegen Renovation geschlossen. Auf der Strecke dorthin ereilte den Schreibenden eine Schrecksekunde, als ein lauter Knall beim Durchfahren eines Loches das Schlimmste befürchten liess. "Rahmenbruch" meinte der eine. Es hatte aber nur die Kette auf den Rahmen geschlagen.
Wir trieben aber nicht nur schweisstreibenden Sport, wir bewunderten auch die sensationellen Erfolge unserer Eishockeyaner an der Weltmeisterschaft in Deutschland und die nicht minder überragenden Erfolge des FC Basels mit dem Cup-Sieg und Schweizer-Meisterschaft.
Oder wir machten Shopping, so am Montag, 10. Mai: Zuerst ging es in den Veloladen "Sumi", dessen Preise immer höher werden, dann ins "Novella", wo wir uns mit "Salame Cinquale" eindeckten. Wir fuhren weiter nach "La Cura", wo wir nach Weinprobe einen feinen Rot-Wein zu € 9.50 einkauften und schlussendlich ins neuerbaute Lokal "Pappasole" auf der Via Aurelia in der Nähe von Riotorto, wo wir uns Antipasti mit Schinken, Mortadello, Käse etc auftischen liessen und zum Essen feine Weine degustierten. Der Wein war derart gut, dass ........ (dies soll geheim bleiben, damit die Preise nicht explodieren)
Am Freitag-Morgen, 14. Mai sah es dann gar nicht gemütlich aus. Wolken aller Grautöne lagen über der Toskana und kühler Wind drückte auf die Stimmung. Mir schien es nur eine Frage der Zeit, bis es regnen sollte. So entschloss ich mich, bereits am Freitag nach Istrien zurück zu fahren. Bis Bologna wechselten sich Regen, bewölkter und blauer Himmel ab. Ab Venedig wurde ich durch fast wolkenlosen, blauen Himmel begrüsst. Auf dem Campingplatz regnete es dann wieder. Auch an den Tagen darauf.
Meine Freunde blieben noch eine weitere Woche bis Pfingsten in Follonica. Wie ich nachträglich vernommen hatte, besserte sich an diesem Freitag in Follonica das Wetter, sodass die zurückgebliebenen den "Göppel" nochmals sattelten und eine trockene Fahrt hinlegten.
![]() Schafmattweg 13, 4102 Binningen Tf: ++41-79-413 96 26 |
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