Im Rahmen einer Sternfahrt trafen wir uns zum 11. Mal im Feriendorf Golfo del Sole in Follonica. Die einen kamen aus dem Kleinbasel, die anderem aus dem Grossbasel und der Schreibende aus Istrien (Kroatien). Einzeln oder in Gruppen bewohnten wir Bungalows auf den Dünen hoch über dem wunderbaren Meer.
Wie jedes Jahr waren die Getränkekosten beim Nachtessen ein Thema: Sie blieben aber mit 5 - 6 Euro vergleichbar zum letzten Jahr. Der Grappa Konsum stieg nicht an. Angestiegen sind jedoch die Kosten fürs Mittagessen inkl. Getränke: 16 - 20 Euro musten wir jeweilen berappen.
Mit dem Wetter hatten wir unheimlich Glück. Mit Schmunzeln haben wir die sindflutartigen Regenfälle im Norden verfolgt und waren froh, hier in der Toscana unserem geliebten Sport zu frönen. Tagsüber genossen wir das Bilderbuchwetter um die 25°C. Der wolkenlose Himmel mit den starken Sonnestrahlen veranlasste uns, unsere Beine und Arme mit Sonnencreme Faktor >15 vor Sonnenbrand zu schützen. Zweimal hat es nachts geregnet.
Da in diesem Jahr die Vorbereitungswochen keine grossen Kilometerleistungen erlaubten, kamen die meisten von uns mit wenigen Trainingskilometern in die Toscana. Wir sassen wegen schlechten Wetters letztmals vor 3 Wochen auf dem Rennrad. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass bei den meisten am 3. Tag die "Schläuche leer" waren.
Der diesjährige Teilnehmerkreis hat sich etwas verändert. Es fehlten ein paar "Haasen", dafür überschwemmten uns die Fischers.
Die ganze Woche verlief glücklicherweise wiederum unfallfrei, wenn man von der Aduktoren-Verletzung des Berichterstatters beim Tennisspiel und dem Sturz von René Fischer im nach ihm benanten Fischer-Kreisel absieht. Von Karli lässt sich ebenfalls kein Fehltritt berichten. Wir lieferten ihn gesund und unverletzt zu Hause ab.
Der Chronist hat sich für dieses Jahr eniges vorgenommen und sein Kampfgewicht um 6 kg reduziert. Als Resultat fuhr er bereits am ersten Tag problemlos übers Tirli und strotzte nur so vor Kraft. Dies änderte sich aber nach dem 3. Tag, als seine Batterien leer waren.
Unsere Sportgruppe |
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Untergebracht waren wir alle im Feriendorf "Golfo del Sole" in Bungalows auf den Dünen hoch über dem Strand zum Meer. Jeweilen abends um 19:00 Uhr haben wir sehr gut à la Carte gegessen. Teigwaren, Rindsfilet und Sogliola (=Filet de Sole), Cozze e Vongole sowie Profiterol und Tiramisu (=Desserts) waren die Favoriten. Wir fühlten uns wohl inmitten der Feriengäste und den Triathleten vom Tessin auf. Die Zürcher von Spreitenbach fehlten.
Samstag, 30. April: Fahrt nach Follonica
Die Guidali's trafen als erste bereits um 12 Uhr und die letzten um 16 Uhr in Follonica ein. Wunderbarer blauer Himmel in angenehmer Temperatur (ohne Pullover) ergaben eine herrliche Stimmung, als wir uns um 18:30 Uhr zum Apéro mit gespritztem Weisswein, PopCorn und Chips trafen.
Ich wohnte im Bungalow 145 hoch oben auf den Dünen mit Blick aufs Meer. Ein schönes Zimmer mit Doppelbett, rundem Tisch und TV, eine vollausgerüstete Küche (fürs Rennrad) und ein Badezimmer mit Dusche und WC, sowie eine grosse Terrasse standen mir zur Verfügung.
Sonntag, 1. Mai: Follonica - Scarlino - Ribolla (Kaffee-Stop) - Grilli - Ampio (Essen in Trattoria il Bivio) - Castiglione della Pescaia - Follonica (resp. von Ampio via Tirli nach Follonica)
Exakt um 10 Uhr starteten wir ins Ungewisse, denn die meisten von uns wussten nicht, wie es um unsere Kondition stand. Eine Einrollstrecke ohne grösser Steigungen sollte es sein.
Wer erinnert sich noch an die Trattoria il Bivio? Am 23. April 2002 versteckte sich in diesem lauschigen Plätzchen eine Gruppe um Karli Holzhauser bei Wein und feinem Essen, als bedrohliche Gewitterwolken über dem Tirli auftauchten. Eine zweite Gruppe, der Schreibende war dabei, sah die festenden und grölenden Kollegen nicht, fuhr am Restaurant vorbei und wagte sich übers Tirli. Wir wurden grauenhaft durchnässt und bis auf die Knochen durchkühlt.
Dieses Jahr haben wir alle in Gedenken an die Helden dieses Unwetters in dieser Trattoria einen Gedenkhalt eingeschalten und die hausgemachte Pasta (Tortellini, Lassagne) genossen. Kostenpunkt samt feinem Apéro im Garten € 20.-- .
Vielleicht war es die durch die Alkohol-Droge verursachte Euphorie, die mich mit Smoky, Ronny, Daniel und René Fischer veranlassten, übers Tirli zu radeln. Im 2002 hatte ich den Berg nicht ganz geschafft und musste 2x absteigen: Dieses Mal gings problemlos. Unter Anleitung von Smoky fuhr ich ungewohnt langsam in die letzten 4 km des Anstiegs und hatte anschliessen kein Problem, das angeschlagene Tempo durchzuhalten, ohne die kleinste Übersetzung zu benutzen. (siehe Foto rechts)
Das Tirli-Gruppe brachte es auf 88 km, das Gros umrundete Castiglione und hatte am Ziel 95 km auf der Anzeige.
Montag, 2. Mai: Follonica - Riotorto - Campiglia - San Vincenzo (Pause) -- Casano - Castagneto - Sassetta (Aufstieg vom Norden her) - Suvreta - Montioni - Follonica
In der Fahrerbesprechung machte Renato auf folgende Regeln aufmerksam:
niemals rechts vorfahren
Um die Führung abzugeben: etwas das Tempo erhöhen; schauen, ob kein Auto kommt und links aus der Kolonne fahren und sich zurückfallenlassen.
ab sofort fahren wir in 2 gleich grossen Gruppen mit etwa 100-200 m Abstand, damit es zu weniger gefährlichen Aktionen kommt.
Nachdem vor Jahren auf Sassetta bereits der Papagei gestorben war, war diesmal auch das Restaurant geschlossen. Aber Sandwiches mit Parma-Schinken waren auch gut. Die anschliessende kurvenreiche Abfahrt nach Suvreta war wiederum Spitze. 93.6 km legten wir in einem Schnitt von 24 km/h zurück.
Den sog. Bergpreis vor Montioni holte sich Karli im "ledernen" CPC-Dress. Im Sprint vor Golfo del Sole war Daniel Fischer nicht zu schlagen.
Dienstag, 3. Mai: Follonica - Massa Marittima - Montieri - Tatti - Ribolla - Grilli - Ampio (Essen) - Castiglioni dela Pescaia - Follonica
Es war mein Tag, der Tag des Chronisten, denn vor Massa Marittima riss ich unwiderstehlich mit Dominique und Karli als Fluchtgefährten aus und überquerte, ohne je das Feld nochmals gesehen zu haben, die Passhöhe. Das Feld umfuhr die berüchtigte Steigung auf der Ebene. Ab sofort nennt sich der Berg "Massimo Marittima".
Anschliessend splitterte sich das Tour-Feld auf, und jede Gruppe fand eine andere Strecke zum Ziel: Daniel, Ronny und Erwin fuhren in Richtung Monte Rotondo ins "ewige Eis", Renato führte seine Anhänger 180° verkehrt (!!!) aus der Strassenkarte hinaus ... bis fast nach Siena. Einzig Karli und Max bewältigten den Original "Tatti" und genossen die wunderbare Abfahrt. Die zurückgelegte Distanz betrug je nach Gruppe zwischen 103 und 116 km.
Mittwoch, 4. Mai: Ruhetag mit Fahrt nach Punta Ala
Traditionsgemäss führte uns der Ruhetag in einer gemütlichen Ausfahrt über 52 km nach Punta Ala und anschliessend zum Mittagessen ins Ristorante "da Bruno": Vorspeise Wildsau-Ravioli und als Hauptgang Wildsau mit Polenta. Den Wein suchte wiederum Dominique aus.
Auf dem Heimweg profilierte sich ein weiterer Fischer. Nach dem Vorjahres-Sturz von Smoky im sog. "Smoky-Corner", wie sich seit vorletztem Jahr die Strassen-Ecke in Follonica nennt, hat es heute sein Bruder René erwischt. Er übersah den in Regenbogenfarben ölig glänzenden Kreisel mitten in Follonica und machte ein "Seppi" quer über die Strasse. Seither wird dieses Strassenstück "Fischer-Kreisel" gennant.
Donnerstag, 5. Mai: Scarlino - Ribolla - Giun Caricio - Grosseto - Castiglione Follonica
Wie bereits in der Einleitung beschrieben, waren bei mir die Batterien leer. Ich bin heute nicht gefahren, da der schlechte Wetterbericht mir als Alibi diente und dichte Wolken Unheil ankündeten. In der Tat hellte es bald auf und wunderbares Wetter lud zum Bade am Meer ein. Vorher fuhr ich jedoch mit André (per Auto) ins Velogeschäft SUMI in Valpiana, wo ich ein sog. "Velo-Tresor" fand. Am Nachmittag spielte ich dann noch etwas Tennis und holte mir zu allem Ueberfluss eine Leisten-Zerrung (Aduktoren-Verletzung), welche mir ein Treten der Pedale nicht mehr erlaubte. Ich entschloss mich, am Freitag abzureisen.
Freitag/Samstag, 6. /7. Mai: Heimfahrt .... Grazie Renato ..... Arrivederci Follonica
Sorry, dass ich bereits am Freitag zurückgefahren bin. Es war wiederum eine ganz tolle Woche. Renato ich danke Dir!
Mail an Max Lehmann Schafmattweg 13, 4102 Binningen Tf: ++41-79-413 96 26 |
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