19. Nov. 2012: Meinung zur TV-Sendung „Hart aber Fair“ Mut zur Menschlichkeit oder Mord – darf ein Arzt beim Sterben helfen?

Logo der Sterbehilfe-OrganisationIn Vietnam konnte ich im Fernseh-Programm der „Deutschen Welle“ die Sendung „Hart aber Fair“ mit dem Thema „Sterbehilfe: Mut zur Menschlichkeit oder Mord – darf ein Arzt beim Sterben helfen?“ verfolgen.  Der unbefriedigende Verlauf der Diskussion hat mich nun bewogen, meine Meinung zu diesem Thema zu äussern.

75% der Bevökerung wollen über ihr Leben entscheiden

Fakt ist, dass sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland etwa 75% der Bevölkerung auf ihr Recht über ihr eigene Leben pochen. Diese 75% wollen nicht, dass der Staat oder noch schlimmer die Kirche entscheidet, wie sie sterben dürfen.

Die Fernseh-Diskussion lief aber total in die andere Richtung. Es wurde eine bizarre Sendung, in der es mir mehrmals kalt den Rücken herunterlief. Wie kann man nur so einseitig seine Position einnehmen und die Andersdenkenden verdammen. Da wurden doch die Befürworter der Sterbehilfe, die doch sage und schreibe 75% der Bevölkerung vertreten, von den 3 dominanten Gegnern mit unzusammenhängenden Schlagworten in dieselbe Ecke wie Mörder gestellt. Die Gegner massen sich sogar an, besser entscheiden zu können, was für den Menschen gut sein soll, als die betroffenen Schwerstkranken selber.

Sterbehilfe = Euthanasie im dritten Reich  (Henning Scherf)

Den absoluten Faux-Pas leistete sich der ehemalige Bürgermeister von Bremen Henning Scharf, indem er die Sterbehilfe in die Ecke der Euthanasie im Dritten Reich stellte. Er stellte die Selbstbestimmung und die Tötung duch den Staat auf dieselbe Ebene.

Die katholische Kirche ist total überfordert, einem Schwerstkranken zu helfen

Bruder Paulus, ein Kapuziner Mönch und aktiver Gegner der Sterbehilfe, behauptete von sich sogar, dass er am ehesten beurteilen könne, was für einen Menschen gut sein soll. Bei mir löste diese Ueberheblichkeit nur Kopfschütteln aus. Dass er dem anwesenden Arzt Dr. Arnold unterschob, den Patienten den „Giftbecher“ zu reichen, statt ihnen zu helfen, bildete eine weiterer Beweis seiner Hilflosigkeit zu diesem Thema und die Distanz der katholischen Kirche zu den Problemen von schwerstkranken Patienten.

Einmal mehr hat die katholische Kirche durch seine Beiträge bestätigt, dass sie weit entfernt davon ist, den Menchen bei ihren Lebensproblemen zu helfen. Die Priester und Patres sind reine Theoretiker, die gemäss ihrem Kochbuch sprich Bibel leben. So ist es auch verständlich, dass ein  schwerstkranker Mensch sich eher an seinen Arzt wendet, als sich einem Vertreter der Kirche anzuvertrauen.

Ich bin Mitglied der Sterbehilfe-Organisation Exit

Diese Sendung hat mich schlussendlich in meinem Tun bestätigt, dass ich keiner Kirche mehr Rechenschaft ablegen will und muss, und dass es richtig war, vor 1 Jahr der schweizerischen Sterbehilf-Organisation „Exit“ beizutreten. Denn dies ist mir klar, ich möchte selber über mein Ende entscheiden, sofern dies notwendig sein wird

 

 

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