Ein Schock für mich – Feuchte Makula-Degeneration

Ich schien körperlich nur langsam älter zu werden. Mir ging es blendend. Ich konnte Bäume ausreissen. Aber nun hat auch mich ein Hammer auf den Boden der Realität zurückgeholt: Ich leide unter „feuchter Makula-Degeneration“

Im Wikipedia steht unter dem Begriff „Makula-Degeneration“ geschrieben:

„Darunter wird eine Gruppe von Erkrankungen der Netzhaut des Auges zusammengefasst, die die Macula lutea („Gelber Fleck“) betreffen. Bestandteil dieses Areals ist der „Punkt des schärfsten Sehens“ (Fovea centralis), dessen unterschiedliche Zellen einem allmählichen Funktionsverlust erliegen. Dies kann ohne Behandlung bis zur vollständigen Blindheit führen.“

Um das Positive vorwegzunehmen: Ich bin in Behandlung und werde monatlich eine Spritze ins Auge erhalten,  die bei dieser Erkrankung helfen resp. sie mindestens stabilisieren kann. Diese Spritze werde ich nun jeden Monat holen müssen, schlimmstenfalls das ganze Leben. Nach 2-3 Monaten kann man beurteilen, ob ich darauf anspreche.

Mein Krankheitsverlauf

http://www.vistaklinik.ch

Am 25./26. März entdeckte ich beim Schreiben auf dem PC, dass gerade Linien nicht mehr gerade, sondern gekrümmt waren. Geschockt meldete ich mit beim Augenarzt, der nach erster Untersuchung vermutete, dass es sich bei mir um eine Makula-Degeneration handeln könnte. Am 4. April wurde mir in der Vista-Augenklinik nach eingehenden Untersuchungen mit einer sog. Angiographie der Netz- und Aderhaut (Darstellunge der Blutgefässe im Auge) seine Diagnose bestätigt und mir unverzüglich eine Spritze ins Auge gemacht

Ihr könnt Euch vorstellen, wie geschockt ich war. Mit so etwas hatte ich nie gerechnet. Ich habe bisher unter den Teppich gewischt, dass auch ich in einem Alter bin, in dem Altersbeschwerden und Krankheiten ganz normal sind und auch mich einholen könnten. Nun hatte es auch bei mir zugeschlagen! Ich brauchte Tage, um mich moralisch wieder aufzurichten, denn mein Leben hatte sich mit einem Mal total verändert. Ich habe zwar noch ein gesundes Auge, aber statistisch ist davon auszugehen, dass auch dieses erkranken wird.

Einfluss auf mein Wohlbefinden

Am meisten leide ich darunter, weil ich realisiere alt und gebrechlich zu werden. Ich brauchte in den letzten 1-2 Wochen viel Kraft, um mich neu auszurichten und zu motivieren. Anfänglich war ich sogar depressiv und habe mich zurückgezogen. Mit dem Schreiben dieses Berichtes  über meine Krankheit habe ich einen grossen Schritt in meine Zukunft getan. Es geht mir von Tag zu Tag besser. Ich plane bereits wieder für meine Zukunft. Am Sonntag, 29.April fahr ich wieder nach Istrien auf Solaris.

Körperlich hat die Krankheit wenig Einfluss auf mein Leben. Mit meinem linken kranken Auge sehe ich an gewissen Stellen eine Unschärfe, als ob ich mit offenen Augen untere Wasser schwimmen würde. Diese Unschärfe und Sehbehinderung  merke ich in der freien Natur nicht, es sei denn, ich will eine Zeitung oder auf meinem Handy lesen. Dann brauche ich eine Lesebrille, weil mein gesundes rechtes Auge seit meiner grauen Star-Operation auf Weitsicht eingestellt und unbrauchbar fürs Lesen ist. Früher nannte man dies „Alters-Fehlsicht“. Meine Lesebrille hat +2.5 Dioptrien, also nichts besonderes.

Diese Lesebrille benötige ich auch beim Arbeiten auf dem Computer, dem Tablet, dem eBook-Reader oder eben dem mobilen Telefon. Fernsehen kann ich hingegen „Oben Ohne“.

Meine Pläne für die Zukunft!

Nach 10 Tagen der Ungewissheit und Depression hatte sich meine Mentalität durchgesetzt und ich begann in die nächste Zukunft zu planen. Ich werde trotzdem nach Solaris fahren, aber monatlich mit dem Auto für ein paar Tage nach Basel zurückkehren um mir die Spritze abzuholen. Ich möchte am Anfang meiner Behandlung kein Risiko eingehen .

Den kommenden Thailand-Aufenthalt ab Oktober habe ich einstweilen aufs Eis gelegt, werde aber bestimmt dorthin gehen. Ich bin am abklären, in welchem Augenspital ich meine monatliche Spritze bekommen kann.

Positives

Nach all den negativen Punkten gibt es aber auch etwas Positives zu vermelden.

Ich habe auch Glück gehabt mit dem Zeitpunkt der Erkrankung. Sie erfolgte in den wenigen Wochen, in denen ich in der Schweiz war. Was wäre gewesen, ich hätte meine Erkrankung im Ausland erlitten?

Seit der Diagnose habe ich wegen fehlendem Appetits mein Körpergewicht um 5kg auf 80 kg reduzieren können. Es fehlen nun nur noch wenige Gramm, um auf mein Wunsch-Gewicht zu gelangen. Ob ich dies wohl schaffe, denn im Moment geht es mir wieder recht gut und meine Lust nach Süssigkeiten ist wieder aufgetaucht? (Bem. von Anfang Mai: Das Gewicht hat sich wieder bei 83-84 kg eingependelt)

Am Sonntag, 8. April fuhr ich erstmals mit meinem Rennrad eine 45km-Runde ins Elsass. Es hat mir gut getan und mich moralisch aufgestellt. Ich begann,  neue Pläne zu machen … und diesen Beitrag zu formulieren.

Gestern habe ich von einem Freund vernommen, dass seine Mutter, die an derselben Krankheit erkrankt war, nach 6 Spritzen auf weitere verzichten konnte.

8. April 2018

 

 

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2 Kommentare

  1. Lieber Max
    Hab grad Deinen Bericht gelesen und bin schon auch etwas geschockt.
    Es freut mich aber dass Du wieder positiv gestimmt bist, es kommt schon wieder gut.
    Deine positive Lebenseinstellung wird auch dieses Malheur bewältigen.
    Ich wünsche Dir dazu nur das allerbeste
    ‚“es chunnt scho guet,‘
    Du weißt ja, ich rede ein bisschen aus Erfahrung.
    Geniess weiterhin Dein Erdendasein
    Viel Spass und Freude bei allem was Du tust
    Ganz liebe Grűsse
    Dein Roland

    1. Lieber Roland

      Ich bin in der Tat wieder guten Mutes. Danke für Deine lieben Worte. Wünsche Dir schöne Ferien. Ich haus auch ab, am Sonntag nach Istrien.

      Ganz liebe Grüsse Max

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