3. – 6. Okt. 2012: Tennis, Herbsten und Radausfahrt – ein würdiger Sommerabschluss

Vier Tage in meinem einmaligen, spannnenden Leben:

Wer kennt nicht die schöne Geschichte aus der Bibel über die „Weinlese in Kanaan“ ? Die Assoziation mit den tanzenden Mädchen? Aber wenige wissen, wie hart, ja brutal die Arbeit in den Rebbergen ist.

Mein erster Herbst-Einsatz in diesem Jahr

Letztes Jahr habe ich erstmals bei meinen Verwandten in Buggingen (im badischen Markgräflerland) geholfen und dies in einem ausführlichen Erlebnis-Bericht über die letztjährige Weinlese (Link anklicken!) niedergeschrieben. Bereits damals habe ich versprochen: Ich komme wieder!

Am Mittwoch, 3. Okt. 2012 war es soweit. Um 8 Uhr war Besammlung im Weinhof Weber (Link anklicken!). Es war wiederum hart. Anfänglich war es noch etwas regnerisch, aber um die Mittagszeit sahen wir die ersten blauen Schleier am Himmel. Mein Rücken schmerzte bereits nach 2 Stunden, aber ich hielt durch, bis um etwa 15 Uhr das heutige Programm geleistet war und wir bei schönstem Herbstwetter noch einen feinen Zvieri mit Kuchen und Kaffee zwischen den Reben geniessen durften. Der Abschluss war wie ein REHA-Aufenthalt, denn es galt den schmerzenden Körper ruhig zu stellen.

Herbsten mit Renato

Zwei Tage später am Freitag, 5. Okt. wollte mein Freund Renato B. auch mitkommen. Nicht ganz freiwillig, denn ich hatte ihn dazu überredet. Er wusste nichts von den zu erwartenden Strapazen, die auf ihn zukommen sollten.

Aber Renato ist und war ein harter Kerl. Als ehemaliger, erfolgreicher Elite-Radrennfahrer weiss er, mit Schmerzen umzugehen, die hier in den Rebbergen schon nach 2 Stunden vom Rücken ausstrahlten. Er liess sich während des ganzen Tages wenig anmerken und genoss das wunderbare Herbst-Wetter mit blauem Himmel und angenehmen Temperaturen . Er war schlussendlich begeistert. Begeistert vom feinen z’Mittag mit Kartoffelstock und Schinken zwischen den Reben inmitten des Rebberges , und zum Zvieri Kuchen und Kaffee, begeistert aber auch von den übrigen aufgestellten Erntehelfer/-innen. Viel wurde gelacht. Mit Sprüchen haben alle ihren Schmerz übertüncht.

Wir waren etwa 20 Männer und Frauen. Von Hand haben wir Traube für Traube geschnitten und begutachtet, schlechte Beeren rausgeschnitten und in zwei Qualitäten sortiert …. und dies alles in gebückter Haltung. Wir ernteten etwa 6’000 kg Trauben für  Blauburgunder Qualitätswein.

Diesmal konnten wir erst um 16 Uhr die Rebschere auf die Seite legen und schlossen den Tag.im Bauernhof beim Sauser ab und strahlten, denn wir waren stolz auf unseren Durchhaltewillen. Was meinte Renato: „Jetzt weiss ich, welche Arbeit hinter einer Flasche Qualitätswein steckt.“

Ausfahrt mit dem Rennrad ins Elsass

Zu Hause angekommen riss ich meine Kleider vom Körper und legte mich in die Badewanne in ein herrlich duftendes Erkältungsbad. Eine wunderbare Erholung, denn bereits am nächsten Tag, Samstag, 6. Oktober stand eine grössere Rennrad- Ausfahrt mit dem CPC (Club des Pédaleurs de Charme) auf dem Programm. Es sollte über 80 km mit 800 m Höhendifferenz ins Elsass gehen. Es war ein schönes Bild, wie wir 22 Radler im selben Dress radelten. Ich war top Fit, kam den Blochmont problemlos hoch und spürte nichts von den Strapazen der letzten Tage.

Saison-Abschluss-Tennisturnier

Zwischen meinen beiden Einsätzen auf den Rebbergen in Buggingen stand aber noch das Saison-Abschluss-Tennisturnier im Tennisclub Novartis auf dem Programm. 3 Stunden Doppel-Partien mit 5 verschiedenen Partnerinnen. Ein lustiger Nachmittag, wenn auch der Regen ein paar Mal seine Tropfen fallen liess. Am Abend schmerzten die Oberschenkel und die Hände, vom halten des Rackets. Aber auch dieser Tag war unvergesslich.

Bin ich ein Spinner?

Ihr müsst nun nicht meinen, ich sei ein verrückter Hund, der mit solchen Leistungen irgendetwas verdrängen muss. Oh, Nein. Auch für mich kam zu viel zusammen, weshalb ich die Tage danach als 100%ige Ruhetage einzog. Ich schlief aus, machte zwischendurch auf meiner Liege ein Nickerchen und bewegte mich ganz langsam und schrieb am Notebook diesen Bericht!

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