12. Aug. 2012: Rückreise- und Abschlussbericht meines Sommeraufenthaltes in Istrien

Rückfahrt von Istrien via Mailand nach Binningen (Basel):

Am 26. April bin ich in Solaris eingetroffen und nach 3,5 Monaten im Süden kehrte ich am Sonntag 12. August nach 9 Stunden Fahrt und 840 km wieder nach Binningen zurück. Ich fuhr mit Absicht erst um 13 Uhr in Istrien weg, um dem Rückreiseverkehr und dem wahrscheinlichen Stau am Gotthard-Tunnel zu umgehen. Er war in der Tat am Sonntag-Nachmittag noch 5 km lang.

Den Stau am Gotthard habe ich in der Tat umfahren, aber nicht den vor der Grenze zwischen Kroatien und Slowenien bei Dragonja resp. Portoroz. Für die wenigen Kilometer auf der Autobahn zwischen Buje und der Zollstation brauchte ich über 1 Stunde. Die Slowenen waren bereits auf der Rückfahrt! Und sie benahmen sich wie charakterlose Auto-Rüppel. Da wurde links und rechts, aber auch über dem Pannenstreifen gerast, um sich dann wieder in die wartende Kolonne einzugliedern. Einer fuhr sogar auf dem Rasenstreifen ausserhalb der Fahrbahn, um 100 m zu gewinnen! Es ist wirklich ein gewöhnungsbedürftiges Volk (von Bauern).

Auf der Italienischen Autobahn war wenig Verkehr. Rund um Mailand war ich fast alleine auf der Autobahn. Obwohl es bereits 19:30 Uhr war, entschloss ich mich kurzfristig nicht „durch“ den Gotthard-Tunnel, sondern „über“ den Gotthard-Pass zu fahren. Kurz vor Sonnenuntergang um 20 Uhr fuhr ich über die Passhöhe von 2107 m über Meer. Es war eine tolle Stimmung (siehe Foto weiter unten). Dann im Luzernischen den ersten Regen seit über 2 Monaten. Ich konnte es mir nicht verkneifen, an einem Parkplatz auszusteigen, um die Regentropfen zu spüren.

Zu Hause in Binnigen angekommen, führte mich der erste Weg auf die Waage: 81.8 kg im Adams-Kostüm. Nochmals gegen 2 kg weniger!

Auf der Gotthard-Passhöhe von 2107 m über Meer

Rückblick auf 108 Tage Istrien

In diesen 108 Tagen in Istrien habe ich viel erlebt. Viele Freunde aus den Vorjahren kamen und gingen. Einige fehlten wegen Krankheit. Ihnen gilt mein besonderer Gruss und mein Wunsch auf gute Besserung und auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.

Der Campingplatz Solaris

Jahr für Jahr wurden Verbesserungen angebracht. Wir beneiden zwar die grosszügigen Massnahmen auf dem Nachbarplatz Lanterna, aber möchten trotzdem nicht tauschen. Auf Solaris lebt man weltoffener, zudem geht es sauberer zu und her. Wir haben auch mehr Platz.

Auf diese Saison wurde der Strandbereich beim Galeb neu ausgeebnet. Schöne Liegeflächen und Duschen laden nun auf dem ganzen Strandbereich zum Sonnen und Baden ein. Der Höhepunkt der baulichen Massnahmen war jedoch (aus meiner Sicht) das Internet auf dem ganzen Platz… und er hat mit kleinen Aussetzern immer funktioniert.

Ein besonderes Thema war dieses Jahr wiederum das Toiletten-Papier. Aus Spar-Massnahmen hat man „Seidenpapier“ eingekauft. Ihr könnt Euch plastisch vorstellen, was passiert, wenn das dünne, 1-lagige Papier während seines Einsatzes reisst. Aus Sicherheitsgründen nahm ich es immer 3-fach!

Trotzdem bleiben ein paar Wünsche an Valamar übrig:

  • Solaris ist ein „Hundeplatz“, so sollte man auch ein wenig Rücksicht auf die Vierbeiner nehmen. Weniger Feuerwerke zum Schutz der empfindlichen Hunde-Ohren würde ihnen gefallen.
  • Bei uns auf der oberen Platzhälfte ist es nachts stockdunkel. Keine Beleuchtung weit und breit. Ein Horrer für die Gelenke auf den unebenen Wegen, aber ein Eldorado für Einbrecher. Wie wäre es mit etwas Licht?
  • Nicht nur Licht, sondern auch Wasser wäre kein Luxus, denn wir bezahlen einen Platz inkl. Wasser!
WIFI-Antennen auf allen Waschhäusern des Campingplatzes Solaris

WIFI-Antennen auf allen Waschhäusern des Campingplatzes Solaris

Internet

Dies war ein Hammer, als ich zu Beginn meines Solaris-Aufenthaltes Ende April 2012 feststellen konnte, dass der Campingplatz-Betreiber Valamar im Geheimen auf jedem Waschhaus eine WiFi-Antenne aufgebaut hatte.

Anfänglich war es nur eine Rohr, das auf dem Dach jeder Sanitäranlage stand und bereits kochte die Gerüchteküche: Wir vermuteten bereits, es würden Lautsprecher installiert, um die „Gruss-Worte zum Tag“ des Direktors zu verbreiten. Dieter meinte gar, dass da oben eine blaue Lampe installiert werde, die blinkend und drehend anzeigen wird, sobald eine Schüssel frei sei.

Aber es kam ganz anders. Seit Anfang Mai funktionierte Internet bestens. Die 2-3 Ausfälle wurden schnell behoben. Die Anlage verkraftete auch die Hochsaison mit vielen Benutzern. In mindestens jedem zweiten Wohnwagen war ein Notebook. Das meistbenutzte Werkzeug war unbestritten Skype, um mit seinen Lieben zu telefonieren.

Dank meiner Yagi-Richtantenne konnte ich die wenigen Ausfälle der Antenne auf Waschhaus 12 überbrücken, indem ich auf das Waschhaus 11 umschalten konnte

Mein Sommer-Tagebuch

Auf diese Sommersaison hin habe ich die neue Struktur und Design für meine Homepage „Mein Sommer-Tagebuch“ in Betrieb genommen. Die Zugriffs- und Benutzungsstatistiken von Google Analytics sind hoch erfreulich, ja berauschend. Die Besuchs- und Leserzahlen steigen täglich. Im Moment rufen täglich um die 50 Benutzer „Mein Sommer-Tagebuch“ auf und bleiben im Durchschnitt 2:30 Minuten auf einer meiner Seiten. Erfreulich ist, dass im Monatsschnitt 54% der Besuch zum ersten Mal meine Seite angeklickt haben.

Bewährt und benutzt wurde auch die Möglichkeit, sich zu einem der Beiträge zu äussern. So wurde ich z.B. von einem Schweizer Leser darauf aufmerksam gemacht, dass die Parenzana eine eigenständige Eisenbahnlinie und nicht eine Abzweiger der Pula-Strecke war, was ich unverzüglich bei mir anpasste.

Sportliche Aktivitäten

Von Klaus und Martina wurde ich alle zwei Tage zu einer Ausfahrt mit dem Mountainbike über 50-105 km getrieben. Alle zwei Tage musste ich um 6 Uhr in der Frühe aufstehen. Aber es hat mir immer gut getan, meinen inneren Schweinehund überwunden zu haben. Insgesamt bin ich in diesem Zeitraum 2’000 km meist mit Mountain-Bike gefahren und haben meinen Jahresleistung auf 4’000 km gesteigert. Ein guter Trainigszustand für die bevorstehende Vietnam-Fernfahrt im November 2012

Unvergesslich sind die Fahrten über die Parenzana, dann aber auch nach Hum, Dvigrad und Limfjord sowie Groznjan. Um diese längeren Ausfahrten von bis zu 105 km zu ermöglichen und um die gefährliche Verbindungsstrasse Solaris – Porec auszulassen, haben wir uns einen Fahrradträger angeschafft, der sich auf die Anhängerkupllung meines Autos montieren liess.

Das Tennis kam dieses Jahr zu kurz. Ich habe mich nur etwa 7 mal auf den Platz gewagt und hatte jedesmal einen ausgewachsenen Muskelkater.

Kulinarisches

Am meisten Sterne hat die Küche von Klaus und Martina verdient. Oft war ich bei Ihnen zu Gast. Ich genoss die einfache aber geschmackvolle, mehr vegetarische Kost, aber auch ihre Fleischgerichte und dann die unvergssslichen Süssigkeiten wie Kardinalschnitte, Cremeschnitte, Marillen-Roulade und besoffener Kapuziner.

Auswärts war ich mit Fredi und Inge oft in der „Galeria“ in Tar, dann aber auch in meinem Lieblingslokal „Malo Selo“ in Fratrja, wo es die unvergesslichen Trüffelspeisen gab, und schlussendlich beim Edo mit seinem weltberühmten Beefsteak Tartar.

Wetter und Klima

In dieser Saison war das Wetter und Klima besser als im Norden, wo es scheinbar immer wieder regnete und Unwetter wüteten. Diese mehrmonatige Schönwetter-Periode mit Temperaturen bis 35°C hatte aber auch den Nachteil, dass wegen der fehlenden Regenschauer in Istrien die Wasserreserven knapp wurden. So wurde am 27. Juli der der „Wassernotstand Stufe 1“ ausgerufen. Ab sofort war das Waschen von Autos, das beregnen von Rasen- und Landwirtschaftsflächen untersagt.

Die Trockenheit führte zu  mehreren Waldbränden in der näheren und weiteren Umgebung des Campingplatzes. Stark betroffen waren aber auch die Bauern. Die Maispflanzen kam nur zur Blüte, haben aber keine Früchte angesetzt. Die Kürbis-Pflanzen wurden schon bald umgepflügt. Von den Oliven wird auch nicht viel erwartet. Einzig die Weinreben sind noch im Plan, sofern es in den nächsten Wochen regnen sollte.

 

Abendstimmung am Strand von Solaris

 

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