Buch-Rezession: Der Jadereiter, Thriller von John Burdett

Der Jadereiter, Thriller von John Burdett„Sex , Mord und Karma – Schlangengrube in Bangkok“

So stand es auf der Rückseite des 468 Seiten dicken Taschenbuches geschrieben. Kürzer geht wirklich nicht mehr. Es fehlte einzig der Begriff „Spannung“

Besser als in jedem mir bekannten Reiseführer werden in diesem Buch die Lebensweise und die Unterschiede zwischen der westlichen  und thailändischen Kultur beschrieben.

Schon der Beginn dieses Romans ist Symbol-trächtig: Mord durch Schlangenbiss, aber nicht etwa von nur einer Schlange, nein, gleich einen ganzen Straßenkreuzer voller Kobras, die das Opfer mit ihrem Gift vollpumpen.

Der Autor beschreibt Bangkok als überquellende Schlangengrube aus einer Polizei, deren Korruptheit jedes vorstellbare Maß sprengt, aus amerikanischen Geschäftemachern, Gangstern, Perversen, Huren, Ladyboys und Bordellen, und zwischen allen die Lichtgestalt eines einzelnen mönchischen Polizisten (des Sohns einer Hure), den seine buddhistische Philosphie immun gegen die Anfechtungen dieses Sündenpfuhls macht.

Das ganze fasziniert und funktioniert am Anfang leidlich, aber allmählich wurde die Geschichte selbst wie ein Knäuel hunderter ineinander verknoteter Schlangen, deren Köpfe und Enden nicht mehr auseinanderzuhalten sind. Zum Schluss war das Buch nicht mehr spannend, sondern langatmig, nur noch thailändischer Geschichten-Dschungel mit Geschlechtsumwandlung, Geld und Blut.

 Aber dennoch: Für Thailand-Aufenthalter/-Residenten ein MUSS zu lesen (wenigstens die erste Hälfte)

 

 

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2 Kommentare

  1. Hallo Max,

    da graust es mich schon aufgrund Deiner Beschreibung; das ist nichts für mich. Da halte ich mich lieber an das Buch von Dieter Moor
    Was wir nicht haben, brauchen wir nicht“ Geschichten aus der arschlochfreien Zone. Ein Schweizer der mit seiner Frau es wagt von einem Haus in der Postkartenidylle in der Schweiz nach Brandenburg zu ziehen. Im Dörfchen Amerika wollen sie ihren Traum vom eigenen Bauernhof verwirklichen.

    Besonders schön finde ich wie der „kleine Schweizer“ in ihm auf die ostdeutsche Mentalität reagiert.
    Liebe Grüße R&M

    1. Lieber Rudi

      Nett von Dir zu hören. Nun, die beiden Bücher kannst Du nicht miteinander vergleichen.

      Das eine ein Thriller aus einer fremdländischen Welt, in der das Beschriebene in der Tat vorkommt und gelebt wird, aber eben mit einer anderen Geisteshaltung, als wenn man Sex and Crime in Frankfurt besschreiben würde.

      Das Buch vom Schweizer „Fernseh-Moderator und Schauspieler“ Dieter Moor erzählt aus einer „heilen Welt“ im Nordosten Berlins, in der er u.a. eine „alternative“ Rinder- und Büffelzucht unterhält.

      Das Moorsche-Buch steht bereits auf meiner Lese-Warteliste. Könntest es mir nach Solaris bringen? grins

      Liebe Grüsse und alles Gute
      Max

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