18. - 21. Nov. 2018: Tage in Bangkok, Pratunam, Chinatown und Schweizer Botschaft

Bangkok einst und jetzt

Erstes Mal in Bangkok

Ich war nicht zum ersten Mal in Bangkok. Fast jährlich verbringe 2-3 Tage in der Shopping-Aerea Pratunam. Darüber habe ich einige bebilderte Berichte geschrieben: Uebersicht über meine Thailand-Reisen: Shopping und Sight Seeing in Bangkok / Pratunam.

Auch dieses Jahr begleitete mich Pat auf meinen Erkundungen durch Pratunam, Chinatown und dem Klong Saen Saep bis Bang Krabi.

Verkehr in Bangkok vor 45 Jahren

Als ich vor rund 45 Jahren im Herbst 1973 anlässlich meiner Hochzeitsreise zum ersten Mal in Bangkok weilte, wickelte sich der Fussgänger- und motorisierte Verkehr auf der normalen Strasse auf dem Boden ab. Diese waren vornehmlich mit "Bsetzisteinen" (Kopfsteinpflaster) belegt. Wenn ich mich recht erinnere, gab es noch keine Sicherheitslinien zwischen den einzelnen Fahrspuren. Aber bereits damals war der Verkehr verrückt und chaotisch. Die Taxis hatten noch keine Taxometer und fuhren nach Vereinbarung. Sie nahmen die Fremden nach Strich und Faden aus.

Als wir damals nach langem Flug mit 2 Zwischenlandungen in Athen und Bombay auf dem Don Mueang Flughafen in Bangkok ankamen, mussten wir ein Taxi nehmen, um zum Hotel zu kommen. Wir bezahlten dafür um die Fr. 100.--, eine horrende Summe. Wir waren jedoch müde vom langen Flug und hatten keine Ahnung, wie weit es in die Stadt und welcher Preis üblich war. Wir konnten uns noch nicht im Internet informieren und die Reiseführer gaben auch nichts ab.

Bald wussten wir, welcher Fahrtpreis innerhalb und ausserhalb Bangkoks üblich war. Meist überraschten wir die Taxis durch unsere klaren Preisvorstellungen. Auf dem Rückweg zum Flughafen bezahlten wir nur noch einen Bruchteil von um die 4-6 Franken.

Verkehr heute

Verkehr heute

Heute bewegt sich der Verkehr auf bis zu 4 resp. 5 Ebenen. Von der Untergrundbahn bis zu den 3-4 Stockwerke hohen Schnellstrassen und Skytrains. Es ist oft unheimlich, aus dem Autofenster in die Tiefe von 30-40 m zu blicken.

Die Taxis haben technisch mit GPS gesteuerten Taxometern aufgerüstet. Aber weiterhin ist geblieben, dass die Taxi-Chauffeure die Fremden immer noch gerne über den Tisch ziehen und es vorziehen, nach massiv überhöhter Fixpreis-Schätzung zu fahren.

18. Nov.: Fahrt nach Bangkok

In den ersten Jahren in Thailand fuhr ich jeweilen mit einem der Mini-Busse nach Bangkok. Diese waren schnell, waren mit 180 Baht günstig, aber sehr eng bestuhlt. Sie waren höchst unfall-gefährdet, wie man immer wieder in den Zeitungen lesen konnte. Die meist jungen Fahrer rasten die rund 240 km in haarstreubendem Tempo nach Bangkok und zurück, als müssten sie ein Rennen gewinnen. Dies aber auch bei Regen. Von den Gefahren des Aquaplanings haben sie nie etwas gehört.

Seit 3-4 Jahren fahr ich mit dem offiziellen Flughafenbus von Hua Hin zum Bangkok Airport Suvarnabhumi und zurück. Er braucht für die rund 240 km rund 3-4 Stunden. Vom Flughafen gehts weiter mit dem "Airport Rail Link" ins Zentrum von Bangkok zur "Chao Phraya" Endstation. Von dort aus ist es für mich ein gemütlicher Spaziergang ins Hotel Mayfair in Pratunam, wo ich meist wohne.

Unterwegs mit dem Skytrain

Ich liebe dieses Hotel, weil es in nur wenige Minuten vom Rail Link und dem Skytrain erreichbar ist. Ich war schon mehrmals dort und bezahlte dieses Mal für 3 Nächte 3'200 Baht, das sind etwa 100 Franken, für 2 Personen notabene. Das Hotel kam jedoch in letzter Zeit in die Jahre. Ich werde mir für nächstes Jahr etwas anderes in der gleichen Gegend suchen. Es wurden in der unmittelbaren Nähe 3 neue Hotel der ähnlichen Preis-Kategorie gebaut.

19. Nov.: Schweizer Botschaft und Chinatown

Der eigentliche Grund für den diesjährigen Bangkok-Trip war, dass ich von der Schweizer Botschaft eine amtliche Rentenbescheinigung brauchte. Diese ist Voraussetzung für die Verlängerung meines Thailand-Typ-O-Visum um ein weiteres Jahr. Die Schweizer Botschaft war von meinem Hotel aus mit dem Skytrain leicht erreichbar. Dank meinem Navi auf dem mobilen Telefon sollte ich auch die letzten 500-700 m Fussweg leicht finden ....dachte ich mir!

Um es vorweg zu nehmen, ich fand die Schweizer Botschaft nicht! Ich war Meilen weit davon entfernt, als ich entnervt ein Taxi nahm, das mich zur Botschaft brachte.

Erst zurück im Hotel realisierte ich, warum ich mich trotz Navi total verlaufen hatte. Ich vergass nämlich, mich im Navi-Programm als "Fussgänger" zu definieren. Es war ein kleiner Fehler, aber als "Auto" durfte ich keine Einbahnstrasse befahren und das Navi führte mich folgerichtig über grosse Umwege, anstatt auf direktem Weg auf dem Trottoir. Ich bemerkte diesen Fehler und versuchte zu korrigieren, aber die Umwege wurden immer grösser, weil ich eben ein "Auto" war.

Die Schweizer Botschaft ist in einem Gebäude in Form eines 1-stöckigen Bungalows untergebracht. Ich musste nicht gross anstehen. Der Service war einzigartig. Innert 10 Minuten hatte ich die Rentenbescheinigung.

"Wat Traimit" in Chinatown
Ein königlicher Tempel zweiter Klasse mit einem massiven Gold-Buddha

Bei Umbauarbeiten hat man festgestellt, dass der Goldene Buddha aus 40-60% Gold besteht.

Wat Traimit: Koreanische Mönche

Chinatown

In den 11 Jahren in Thailand war ich nur einmal kurz in Chinatown. Diesmal wollte ich mir Zeit nehmen, um dieses typische Quartier besser kennen zu lernen.

Mit der U-Bahn ging es zum Hua Lamphong Hauptbahnhof. Und wiederum passierte mir derselben Fehler mit dem Navi wie vor ein paar Stunden auf dem Weg zur Schweizer Botschaft. Ich war als "Autofahrer" unterwegs und marschierte in die falsche Richtung (Einbahnstrasse), bis ich abbiegen durfte.

ChinaTown: Getriebe Shops

Schlussendlich und nach mehrmaligen Fragen landeten wir aber dennoch im echten Chinatown. Wie in früheren Zeiten, waren die Handwerker-Gruppen in strassenweise angesiedelt. Es gab die Geschäfte mit Auto- und Lastwagen Getrieben, Geschäfte mit Säcken und Packmaterialien aller Art, Strassen mit Kinder-, Sport- und Frauen-Schuhen und vieles mehr.

Leben in ChinaTown

Etwas nach der Mittagszeit gegen 13 Uhr waren wir total kaputt. Zu Fuss wären wir nicht mehr nach Hause oder zur nächsten U-Bahnstation gekommen. Wir brauchten ein Taxi. Dieses aber hier zu bekommen war schwierig. Die meisten waren von Chinesen besetzt, die ihre Einkäufe nach Hause brachten. Aber schlussendlich hielt einer an und brachte uns für 80 Baht zurück ins Hotel. Eine Dusche und 1-2 Stunden Schlaf weckten unsere Geister wieder auf! Bereit zum Nachtessen auff der Strasse.

Auch dies ist ChinaTown
 
20. Nov.: Fahrt auf dem Klong nach Bang Khapi

Den "Klong Saen Saep" kannte ich schon lange, denn der Weg von Pratunam zu den Shopping Centers "Centerworld" und "MBK" sowie zum einzigartigen "Erewan Shrine" führte immer über den Klong. Er ist der einzige noch befahrbare Kanal auf dem Stadtgebiet und insgesamt 53 km lang. Vor zwei Jahren fuhr ich zum ersten Mal auf einem der Kanalboote in Richtung der Königstempel. Diesmal wollten wir in die andere Richtung nach Bang Krabi fahren.

Klong Saen Saep

Auf engen Kanälen fährt man zwischen den Hauswänden und Balkonen durch die Innenstadt, während der Strassen-Verkehr still steht. Das Boot ist die schnellste Verbindung vom Pratunam zum Siam Square – hier befinden sich Shopping Malls und der zentrale Skytrain-Umsteigebahnhof – sowie zum Touristenzentrum an der Sukhumvit Road.

Klong Saen Saep

Die Fahrt auf dem Klong ist nicht nur schnell, sondern auch kostengünstig. Bis zur Endstation über 17 Stationen werden 20 Baht entsprechend -.60 Rappen oder Cents verlangt.

Die Tickets kauft man an Bord des Bootes. Man setzt sich einfach auf einen Platz, irgendwann kommt der Schaffner. Der klettert übrigens während der Fahrt aussen an der Reling entlang, um den Fahrgästen ihre Tickets zu verkaufen.

Schaffner auf dem Kanalboot

Der Einstieg verlangt jeweilen etwas Technik, denn man schreitet mit einem großen Schritt über die Reling, wobei man sich gleichzeitig bücken muss, um unter dem Dach hindurch zu kommen.

Die Boote haben insgesamt 40 bis 50 Plätze. Am Rand besteht die Gefahr, dass man etwas nass wird, da sich in den engen Kanälen bei entgegen kommendem Verkehr einige Wellen bilden. Daher gibt es durchsichtige Planen, die man hochziehen kann, um sich vor den Spritzern zu schützen.

 
 
 
Kunst am Klong

 

 

Leute in Pratunam

Ich kenne weltweit wenige Gegenden, auf denen man derart viele Volksgruppen auf einem Fleck erleben kann: Neben den Europäern, den Farangs allgemein, die Inder, Pakistani und Bangladesher, erstaunlicherweise sehr viele Afrikaner.

In diesem Schmelztiegel der Kulturen lässt sich vieles beobachten:

Ich beobachtete eine 5 köpfige indische oder pakistanische Familie. Er in weissem Hemd, sichtlich der Chef. Sie einfach "zugedeckt mit Kopftuch" trug eine grosse Umhängetasche und schleppte den grossen schweren Koffer. So sieht Gleichberechtigung aus... oder Unterdrückung der Frau.

Menschen auf Pratunam
 

Ich konnte aber auch die Schlepper beobachten, die die Textilsäcke vom Geschäft ins Lager oder zur Speditionsfirma bringen. Es gibt viele Arten, diese schweren Säche zu transportieren. Auf Roller, Autos oder eben einem Karren. Es sind meist junge Männer, die diese schwere Arbeit tun. Wenn ihr Rücken sprich Bandscheibe nicht mehr tut, werden sie durch uverbrauchte ersetzt. Das Leben in Thailand ist hart und oft unmenschlich!

Harte Arbeit auf Pratunam

 

Mail an Max Lehmann
Schafmattweg 13, 4102 Binningen
Mein Thailand-Tagebuch
Ich berichte über meine Erlenisse in Thailand
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