18. - 28. Feb. 2017: Radfernfahrt von Hua-Hin nach Phuket über 820 km in 7 Etappen


Natai Beach in der Nähe von Phuket

18. - 28. Feb. 2017: Radfernfahrt von Hua-Hin nach Phuket über 820 km in 7 Etappen

Ueberblick:

Strecken- und Etappenplan

Das Abenteuer begann bereits anfangs 2016, als Kurt Gschwend mich anfragte, ob ich Interesse an einer Fernfahrt von Hua Hin nach Phuket über rund 820 km in 7 Tages-Etappen hätte. Er sei daran, für seine Radfreunde aus der Schweiz eine solche Tour zu organisieren. Lucien Kirch aus unseren Hua Hin Roadies sei der Veranstalter.

Er fand sofort bei mir offene Ohren, denn diese Tour stand immer noch auf meiner Wunschliste. Noch vor wenigen Jahren fuhr ich in einer Fernfahrt die 1'300 km von ChiangMai nach Hua-Hin, und ein Jahr später vom Süden in den Norden Vietnams. Ich hatte mit meinen 74 Jahren schon etwas Respekt über die zu erwartenden Strapazen. Ich war überzeugt, auf der Ebene gut mithalten zu konnen, aber in den Bergen? Jeden Tag über 100 km? Aber Lucien meinte: "Dies sei kein Problem für mich!"

"Velofritzen" nannten sich meine Freunde aus dem zürcherischen Rüti, oben am Zürichsee bei Rapperswil. Sie sind sich die Berge gewohnt. Bei ihnen zu Hause geht es immer zuerst aufwärts, bevor sie in rasender Fahrt runter fahren könnenn.

Die "Velofritzen" haben sich mit mir Mühe gegeben. Ich passte beimn Radfahren in Ihr Beuteschema, aber nicht unbedingt bei den festlichen Gelagen gegen Ende der Etappen und Abends. Ich mag zwar Bier sehr, aber nur bis meim Durst gelöscht ist. Ein oder zwei grosse Flaschen lagen auch bei mir drinnen, aber nicht mehr und noch weniger Whisky. Dies ganz anders bei den Zürchern, die dieses Schmiermittel brauchten und dabei in Hochform aufliefen. Mehr über die "Velofritzen" fand ich auf ihrer gut gelungenen, humoristischen und lesenswerten Homepage "http://www.velofritzen.ch"

Alle Fotos in diesem Bericht haben wir mit unseren Smartphones gemacht. Auch ich wagte mich erstmals mit meinem neuen "HUAWEI P9" Smartphone auf Fotojagd. Ich, der doch mit einer halbprofessionellen Canon Spiegelreflex und einer handlichen LUMIX-Kamera mit grossen Zoom-Objektiven ausgerüstet bin und auf beide Geräte schwöre, wagte mich in diese Niederungen der "Knipser" ..... und ich wurde überrascht von der Qualität der Ergebnisse. Fehler kann man nur wenige machen, ausser man fotografiert in Richtung der Sonne. Am meisten vermisste ich das Zoom-Objektiv. Ich musste es ersetzen, indem ich mich zum Objekt hin bewegte.

Um die Photos unter uns Teilnehmern zu verteilen, richtete Kurt in WhattsApp eine Konferenz-Runde ein, in die jeder seine Fotos laden und somit den anderen zur Verfügung stellen konnte. Auf diese Art kam jeder zu Fotos, auf denen er zu sehen war.

Internet gab es mit einer Ausnahme in jedem Hotel in akzeptabler Qualität. Einzig in unserem ersten Hotel in Kuiburi funktionierte Internet nicht. Das Hotelpersonal, und dies war eher untypisch für Thailand, gab uns und unseren Notebooks, Tablets und Smartphones die Schuld.

Unser Tour-Tross bestand aus uns Teilnehmern und zwei Begleitfahrzeugen, d.h. einem Truck mit Anhänger für unser Gepäck und Ersatzräder, sowie einem Toyota-Bus mit den Getränken, Snacks und Früchten. Im letzteren konnte wir einsteigen, wenn es zu steil wurde oder wie in meinem Fall, als in der 4. Etappe beide Reifen durchschnitten waren und ein Weiterfahren nicht mehr möglich war.

Täglich um 07:45 starteten wir zu unseren Etappen. Nach jeweilen 1-2 Stunden resp. 40-50km Fahrt machten wir einen Halt, um Früchte und Süssigkeiten zu essen und die Bidons neu aufzufüllen. Gegen Ende der Tour haben wir vermehrt Coca-Cola getrunken. Ich denke, dass wir damit unserem Körper Koffein zuführten und unser Zucker-Reservoir auffüllten. Um die Mittagszeit machten wir Halt zu einem leichten Mittagessen. Abends um 19 Uhr fuhren wir mit dem Bus gemeinsam in ein schönes Restaurant mit typischen thailändischen Spezialitäten.

Je weiter wir in den Süden kamen, je schlechter wurden die Englisch-Kenntnisse der Einheimischen und des Hotel-Personals. Im Nord-Südgefälle stieg auch der Anteil an halb- und vollverschleierten Muslime und vor allem der Russen an. In Phuket war nicht Englisch die zweite Umgangssprache, sondern russisch. Erschreckend und abstossend für mich die mangelhafte und un-europäische Kinderstube der Russen; Nicht nur die der Männer, auch die der Frauen.

Die Fernfahrt von Hua Hin nach Phuket war ein sportliches Erlebnis. Konzentration war gefordert, damit es in der Gruppe zu keinen Unfällen kam. Dabei kamen die Landschaft, die Fauna und Sehenswürdigkeiten links und rechts der Strassen zu kurz. Man sah davon wenig. Als ich einmal wegen einer Panne in den Begleitwagen steigen musste, entdeckte ich die grossen Unterschiede der südlichen Vegetation mit den andersartigen Pflanzungen.

16. - 17. Feb.: Trainingsfahrten rund um Hua-Hin

Francois und Gianni reisten bereits früher an, um sich anzuklimatisieren und einzufahren. Wir fuhren mit ihnen an die Dolphin Bay und am zweiten Tag in die Weinberge von Hua-Hin. Unvergesslich blieben dabei die Pannen von Gianni und Kurt, als sie auf dem Gelände der Weinberge zur selben Zeit je einen "Platten" hatten. Wir andere waren bereits zügig auf dem Heimweg, hörten dann aber über den Teamfunk, sprich Telephon, dass die beiden Hilfe brauchten, um ihre Rennräder wieder auf Vordermann zu bringen. Freunde, wie wir waren, fuhren wir die rund 5 km zurück und unterstützten die beiden Pechvögel mit blöden und aufmunternden Sprüchen.

In den Rebbergen von Hua-Hin
<
Viele Fachleute....

Trauben in den Rebbergen von Hua-Hin
 
Sa, 18. Feb.: Apero im G-Hotel (Hua Hin)
 

Um 19 Uhr trafen wir uns im G-Hotel, nicht zu verwechseln mit dem G-Punkt ... ha ha ha, dies war ein Spass. Ich finde ihn gut. Wie kann man nur ein Hotel so benennen.

9 Teilnehmer aus der Schweiz und die beiden Luxemburger Lucien und Jeannot Kirch, seines Zeichens Vater von Lucien, samt ihren Frauen. Der erste Kontakt war herzlich. Ich spürte sofort, mit denen kommst Du aus. Nach der "Hemli-Verteilung", sprich Rennshirt, begaben wir uns in der Nähe des Night-Markets in ein feines Thai-Restaurant und assen, wie es üblich ist aus mehreren kleinen Plättchen: Gemüse, Snapper, Chicken, Reis, sweet and sour, etc etc und dazu ein grosses Chang-Bier. Für die meisten Schweizer, die erst am Vortag angekommen waren, war es das erste Thai-Essen. Keiner hatte es zurückgegeben. Jedem hat es geschmeckt. Alle waren begeistert. Ihr erster Kontakt mit Thailand war gelungen.


Lucien Kirch, unser Reiseführer

Feines Abendessen

 

19. Feb.: Prolog "Rund um Hua Hin" über 77km
 

Der Prolog führte uns in die nähere Umgebung von Hua-Hin

Um 8 Uhr war Start vor dem G-Hotel. Ich hatte mein Rennrad am Vortag geputzt, entfettet und neu geölt. Und los ging es die Soi88 hoch, zwar nur eine 7-10% Steigung, aber das Geplapper im Radtross verstummte recht schnell. Zügig ging es weiter. Wir waren erst 10 km unterwegs, da ereilte mich auf einer kleinen Betonstrasse ein erster Knaller. Ich sah eine 20 cm breite Fuge zu spät, mein Sprung darüber war unsauber und zu kurz, und bereits hatte ich einen "Platten". Es sollte mein erster von insgesamt 4 bis Phuket sein.

In gemütlicher, aber zügiger Geschwindigkeit fuhren wir durch die typischen Landschaften um Hua-Hin. Am Schluss im Restaurant OY zeigte der Tacho gegen 80 km bei einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von 26 km/h an.


Prolog rund um Hua Hin
 
20. Feb.: Fahrt von Hua Hin nach Khuiburi über 81 km 25m (flach)
Unterkunft: Kuiburi Hotel Resort

Die erste Etappe in Richtung Süden führte uns via Dolphin Bay durch den Nationalpark und Regenwald "Sam Roy Yot" bis in die Nähe von Prachuap Khiri Khan

Um ein Haar ging mein Start schief. Mein Wecker klingelte nicht, weil Samsung diese Nacht das Betriebssystem meines Galaxy-Tablets updatete und dabei mein Tablet ausschaltete. Aber meine innere Uhr rettete mich. Um 06:05 erwachte ich.

Ich hatte nicht weit zu unserem Treffpunkt. Zu Fuß ging ich die wenigen 100 m zum G-Hotel. Links stiess ich mein Rennrad, rechts zog ich den Handgepäck-Koffer und auf dem Rücken trug ich den gefüllten Rucksack.


Verabschiedung durch die Frauen

Um 9 Uhr starteten wir. Ich war nervös. Die Frauen der Freunde aus Rüti verabschiedeten uns und freuten sich auf die 10 Tage ohne ihre Männer !!!!!. Dann ging es zügig auf unsere Dolphin Bay Route, unsere Hausstrecke. In unserem Coffee Shop wollten wir unseren ersten Halt machen, der war aber besetzt durch die Siam Bike Gruppe, die parallel zu uns auch nach Phuket fuhr. Dies war jedoch kein Problem, denn in Thailand gibt es unzählige Coffee Shops.

1. Etappe: Auf der Fahrt nach Kuiburi

Khao Kalok Tempel bei Pak Nam Pran

Francois, Max und Bruno
 

Fischerboote

Etwa 15 km vor Kuiburi bogen wir von der Strasse ab, um den grossartigen Tempel "Wat Daeng" im Khao Sam Roi Yot National Parc zu besuchen. Ein einmaliges Panorama mit dem Tempel und den skurilen Felswänden rund herum. Gianni wird diesen Ort nicht so schnell vergessen, denn die dortigen Affen hatten es auf seinen Bidon abgesehen, um ihn auszutrinken.

Auch ich werde die nun folgenden Kilometer nicht so schnell vergessen, als Kurt unverhofft das Tempo auf über 35 km/h erhöhte und nicht mehr zurückschaute. Ich musste abreißen lassen und alleine meinen Weg bis zum Hotel suchen. Mein Kommentar nach Ankunft war entsprechend !!! Aber es blieb bei dem einmaligen Ausrutscher!

1. Etappe: Auf der Fahrt nach Kuiburi durch den Sam Roi Yot Nationalpark

Fahrt entlang der Dolphin Bay

Wat Daeng Tempel im Nationalpark Sam Roi Yot

Wie war das Hotel?

Ich glaube, wir waren die einzigen Gäste. Die Zimmer waren schön, ebenso die ganze Anlage direkt am Meer mit eigenem Strand. Jedoch das Personal war völlig desinteressiert. Es schien, als ob wir Gäste sie nur belästigen würden. Die Liegen am Swimmingpool waren in einem schrecklichen und ungepflegten Zustand. Ich getraute mich nicht, mich hinzulegen. Alle hätten in den Abfall gehört. Ich bestellte am Strand einen Orangen-Shake und erhielt ein Glas Eis mit Fanta-Orangensaft. Das Internet funktionierte nicht. Das Personal verwies auf unsere schlecht eingestellten Smartphones und Notebooks......

Pool im Kuiburi Resort

Eine wunderschöne Infrastruktur, aber desinteressiertem Personal

 

21. Feb.: Fahrt von Kuiburi - Haad-Baan-Krut über 107 km 384m Höhendifferenz (flach)
Unterkunft: Sunshine paradise resort

Die zweite, etwas langere Etappe brachte uns weiter durch den Nationalpark zu einem imposanten Wasserfall, an dem wir eine Pause einlegten. Der steile Aufstieg über Stock und Stein war nicht das ideale Gelände für mein noch etwas angeschlagenes Knie, aber ich passte auf. Einige von uns benutzten den kleinen See mit dem glasklaren Wasser für ein erfrischendes Bad.

2. Etappe: Auf der Fahrt nach Ban Krut: Wasserfälle im Namtok Huay Yang National Park

Aufstieg zu den Wasserfällen

Baden im Namtok Huay Yang National Park

Den letzte Kilometer zum Hotel legten wir auf einer Geröll-Strasse zurück, die uns gewaltig durchschüttelte. MTB-Räder wären für diesen Untergrund geeigneter gewesen, als unsere feinen Rennreifen. Aber keiner erlitt einen Platten.

Messungen ergaben 107 km mit 26.1 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit.

Zum Nachtessen fuhren wir an den Strand von Bang Krut, an dem nach den grossen Unwettern vor 1 Monat alles neu aufgeschüttet und gebaut werden musste.

2. Etappe: Impressionen auf der Fahrt nach Ban Krut

Palmen Wälder

Unser Tour-Boss Lucien Kirch und Kurt Gschwend

Wie war das Hotel?

Ein aussergewöhnliches Ambiente in den luxuriösen Strandbungalows unter Kokosnusspalmen. Die Innen-Einrichtung war Spitze mit mondän eingerichtetem Badezimmer mit Dusche und Whirlpool.

2. Etappe: Das Sunshine Paradise Resort in Ban Krut

..wir hatten nach der Ankunft Durst

Sonnenaufgang am Strand des Resorts
 
22. Feb.: Fahrt von Haad-Baan-Krut - Chumphon über 141 km 511 m Höhendifferenz (flach)
Unterkunft: Armoria Village
 
3. Etappe: Auf dem Weg nach Chumphon

Fischerei-Hafen

Fischer-Hafen: Tügge und Kurt

Je weiter wir in den Süden kamen, desto wärmer und feuchter wurde es. Etwa auf halber Strecke vor Chumphon über der einmaligen "Thung Maha Bay" mit den spitzen Kalksteinformationen sahen wir von weitem einen grossen weissen Buddha. Diesen konnte man jedoch nur über eine 15-20% Steigung erreichen. Für mich eine Gelegenheit, meine Wanderfähigkeiten zu testen! Von dort oben hatten wir einen grossartigen Blick auf diese Bucht mit den spitzen Kalk-Inseln.

3. Etappe: Auf dem Weg nach Chumphon, Blick auf den weissen Buddha über der Thung Maha Bay

Bevor es weiter ging kredenzten wir uns ein Eis. Ich hielt mich aber ans Coca Cola. Ich brauchte ein Aufputsch-Mittel. Ich weiss nicht, was nachher mit mir passierte Mit 45-47 km/h Geschwindigkeit raste ich die Strecke entlang der Bucht. Ich war über mich selber überrascht. Keiner konnte mir folgen. Wann kommt wohl der Hammermann? Er kam nicht. Und dies nach 90 km Fahrstrecke. Nach etwa 10 km wurde ich etwas langsamer, damit die anderen aufschliessen konnten. Sie schüttelten nur ihren Kopf. aber auch ich, denn ich konnte meine Kraftexplosion auch nicht erklären. Ich vermute, es war der Zucker und das Koffein vom Cola. Das Cola gab mir Bärenkräfte. Von da an, tranken alle nur noch Cola und hofften auf ein Wunder!

Wie war das Hotel?

Es war eine tolle Anlage mit Bungalows rund ums Swimmingpool. Einzig die Schaumstoffauflagen auf den Sonnenliegen sahen trostlos aus. Ich wollte mich bereits bei der Chefin beschweren, als ich entdeckte, wie das Personal fabrik-neue Liegen und neue Sonnenschirme auspackten. Eine Bravo der Chefin.

3. Etappe: Unsere Unterkunft "Armonia Village"

Bungalows rund ums Swimmingpool

Wegweiser

Mittagsschlaf
 
23. Feb.: Ruhetag in Chumphon mit Kochkurs
Unterkunft: Armoria Village

Am Ruhetag war nicht etwa Ruhe angesagt, sondern ein Kochkurs durch unseren Guide Namens Tick. Tick war ein Einheimischer mit gewaltigen Oberschenkeln. Er fuhr immer am Schluss vom Peleton. Er war ein grossartiger Fahrer und hatte einzig bei Steigungen über 5% seine Schwierigkeiten. Er musste aufpassen, dass keiner von uns verloren ging.

Immer zwei zusammen durften nach seiner Anleitung ein feines Curry-Gericht anrichten. Es war auch für mich alten Thai-Hasen überraschend, wie schnell ein solches Gericht bereit war. Nach 5 Minuten konnten wir essen.

Am Abend assen wir im dortigen Restaurant italienisch. Der Besitzer war ein Italiener. Geschmackvolle Pizzas, Bruscetta und andere Anti Pasti ... und dazu Chianti gestiftet vom Gianni, der sich hier zu Hause fühlte.

Kochkurs im "Armonia Village"

Tick, unser Küchenchef

Zukünftige Spitzenköche

Voll im Einsatz
 
24. Feb.: Fahrt von Chumphon - Ranong über 95 km 440m (hügelig) nur Teilstrecke gefahren
Unterkunft: The B Ranong Trend Hotel

Die ganze Strecke wäre 140 km lang gewesen, aber als Abschluss mit schwerem Anstieg. Lucien empfahl, dass wir vor dieser "Wand" unsere Rennräder verladen, um mit dem Bus die letzten 30-40 km nach Ranong zu fahren. Es war ein weiser Entscheid. Wir konnten die Landschaft geniessen, was auf dem Rennrad weniger möglich ist. Hier herrscht eine ganz andere Vegetation als im Raume Hua-Hin. Viele Palmöl- und Kautschuk-Plantagen herrschten vor. Reis und Ananas sahen wir kaum mehr.

Ich musste bereits nach etwa 95 km in den Bus sprich "Besenwagen" steigen, weil ich innert weniger 100 m einen dreifachen Reifenschaden hatte. Die Strasse war nicht schlecht, aber man sah die Schäden aus dem Unwetter vom vergangenen Monat. Die vorhandenen Löcher konnte ich gut umfahren, aber auf die mit Zement geflickten Löcher habe ich zu wenig geachtet. Diese können nämlich Messerscharf sein und problemlos einen Reifen aufschlitzen. Dies ist mir am Hinter- und Vorderreifen passiert. Dadurch dehnte sich der unter Volldruck stehende Schlauch durch den Schlitz und explodierte mit lautem Knall. Es knallte hinten zweimal, bis ich die Risse und auch den am Vorderrad entdeckte. Nach dem 3. Reifenschaden mit den zwei defekten und nun unbrauchbaren Reifen blieb mir nichts anderes übrig, als meinen Renner zu versorgen und in den Besenwagen einzusteigen.

Nach Ankunft in Ranong organisierte unser Guide Tick ein Rad-Geschäft, das mir 2 Reifen und 2 neue Schläuche brachte und sofort montierte, für 1'880 THB, das sind nicht einmal 55 Euro. Meine alten Reifen waren nicht mehr zu gebrauchen. Es wäre zu gefährlich gewesen. Die Risse waren zu gross.

Im Nachinein hatte ich Glück im Unglück. Wenige Kilometer im Bus konnte ich zusehen, wie meine Kollegen über eine mit Lehmsand ausgewalzte und bewässerte Strasse fahren mussten. Ich sah es aus dem Auto, wie sie sich gegenseitig bespritzten. Als sie dann bei uns einstiegen, sahen sie und ihre Räder bedauernswert aus, als kämen sie aus einem Bergwerk. Von oben bis unten braun beschmutzt.

4. Etappe: Bergetappe nach Ranong

Einer der 3 Reifenschäden

Im Besenwagen
 

Wie war das Hotel?

Am Hotel gab es nichts auszusetzen. Es bot alles, was man brauchte. Zudem war es mitten in der Stadt, nahe beim städtischen Markt. Zum Essen fuhren wir auf eine Hauptstrasse und assen dort auf dem Vorplatz eines Restaurants.

4. Etappe: Im Hotel Numsai Khao Suay

Blumen als Begrüssung

Essen auf der Strasse
 
25. Feb.: Fahrt von Ranong - Kuraburi über 127 km 635m (hügelig)
Unterkunft: Kuraburi Greenview

Diese Etappe fuhrte uns durch gebirgige Landschaften und den Regenwald nach Kuraburi. Die Nacht verbrachten wir in einem Resort, das sich durch seine außergewöhnliche Lage mitten im tropischen Regenwald auszeichnet.

Es war für mich die härteste Etappe der ganzen Tour. Obwohl ich meine Kräfte einteilte, war ich am Ziel kaputt. Echt kaputt. Erst nach einer Dusche und 2 Stunden tiefem Schlaf war ich wieder zu gebrauchen.

Bruno führte uns über den ersten Teil mit guter Durchschnitts-Geschwindigkeit nach Puls. Dann erhöhten aber ein paar andere die Geschwindigkeit. Die letzten 5 km Auf und Ab dauerten eine Ewigkeit. Schrecklich der letzte 2 km lange Aufstieg zum Hotel. Mein Blick schaute nur noch auf den Tachometer. Jede 100 m waren anstrengender als ein Kilometer. Sie dauerten eine Ewigkeit. Die Hitze brannte unaufhörlich auf meinen Kopf. Ich wollte mehrmals absteigen. Immer wieder wurde ich von meinen Freunden davon abgehalten und neu motiviert. Ich fuhr wie in Trance. Schlussendlich musste ich sogar von meinem Freunden gestoppt werden, als wir am Hotel anlangten und ich jedoch weiter den Berg hochfahren wollte.

5. Etappe: Fahrt nach Kuraburi

Besenwagen mit elektrolytischen Getränken

Auf flotter Fahrt

Wie war das Hotel?

Mitten im Tropenwald rund um einen See waren die Lehm-Häuser mit Laubdächern angeordnet. Sie hatten keine Klimaanlage, aber Ventilator und Dusche unter freiem Himmel. Ein Bijou von Unterkunft.

5. Etappe: Kuraburi Green View Resort

Gianni beim "einpuffen"

Max unter der Dusche
 
Wohnbereich im Kuraburi Green View Resort
 
26. Feb.: Fahrt von Kuraburi - Khao Lak über 76 km 294m (flach)
Unterkunft: The Waters Khao Lak

Erstaunlich, ich habe die gestrigen Strapazen problemlos weggesteckt und war top fit. Auf der weiteren Fahrt gab es nur einen Anstieg kurz nach dem Start mit 9% Steigung, den ich problemlos im Wiegetritt bewältigte. Dann ein leichtes auf und ab, und eine landschaftlich prächtige Fahrt der Küste entlang. Ein wunderbares Gebiet.

Den Besuch eines weiteren Wasserfalles stand auch auf dem Programm. Den wollten die Rütemer aber nicht besuchen "Schon wieder ein Wasserfall". Sie erinnerten mich an die Amerikaner anlässlich meiner ersten Thai-Fernfahrt, die nach dem ersten Thai-Tempel keine weiteren Tempel mehr besuchen wollten. "Die sehen doch alle gleich aus" meinten damals die Amis.

6. Etappe: Fahrt nach Khao Lak: Mittagessen

Mittagessen

Park der Rennräder

Schöne Sitzbank

In Khao Lak besuchten wir das "Tsunami Memorial", das an den verheerenden Tsunami vom 26. Dez. 2004 erinnerte. Es war keine überwältigende Ausstellung, aber wir wollten Ehrfurch vor den Toten zeigen. Mittelpunkt der Ausstellung war ein Polizei-Kutter, den die Fluten 2 km ins Landesinnere schwemmte.

Nach unserer Ankunft im Hotel wusch ich wie jeden Tag meine Rennhosen und das -Leibchen. Dann legte ich mich zu meinen Freunden am Swimmingpool. Bis es gegen 17 Uhr zu schütten begann. Bereits gestern soll es geregnet haben, berichteten Nachbarn. Typischer Monsum-Regen im Jan/Feb.

6. Etappe: Fahrt nach Khao Lak ins Tsunami Memorial

Wir sind abfahrtsbereit

Tsunami Memorial in Khao Lak

Wie war das Hotel?

Ein beklemmendes Gefühl. Das Hotel lag nur wenige hundert Meter vom grossen Strand enfernt, an dem der Tsunami wütete, direkt an einem neu gebauten Fluchtweg. Ich nehme an, dieses Hotel wurde damals zerstört, denn es war neu mit 2-stöckigen Einzelhäuser und zwei schönen Swimmingpools gebaut. Die Minibar (Kühlschrank) war zwar leer, aber in unmittelbarer Nähe des Hotels hatte es 2 Mini-Markets.

27. Feb.: Fahrt von Khao Lak - Phuket über 81 km 370m (hügelig)
Unterkunft: Hotel Surintra am Surin Beach
 
7. Etappe: Abschluss-Fahrt nach Phuket

Start im Hotel "The Waters" in Khao Lak

Natai Beach

Die letzte Etappe führte uns von Khao Lak nach Phuket. Zügig fuhren wir den ersten Anstieg nach Khao Lak hoch und dann mehr oder weniger flach in Richtung Phuket. Unterwegs, in der Nähe vom Patang Beach beim Flughafen Phuket beendeten wir unsere Tour und genossen das wohlverdiente Mittagessen. Die Rennräder luden wir in den Trailer. Kaum eingeladen, begann es wie aus Giesskannen zu regnen. Typisches Phuket-Wetter.

7. Etappe: Abschluss-Fahrt nach Phuket

Begeisterung am Ziel in Phuket

Ankunft in Phuket

Wie war das Hotel?

Das Hotel war versteckt in einem Hinterhof, eingekesselt zwischen grösseren Hotels. Unser erster Eindruck war katastrophal. Der Regen tat das seinige dazu. Es war düster. Es kam keine Ferienstimmung auf!

Rund um die Liegen beim Schwimmbad lagen leere Flaschen herum. Ungepflegt, war mein Empfinden. Das einzige Restaurant beim Schwimmbad schloss bereits um 15 Uhr, kurz nach unserem Eintreffen. Es gab keine Getränke mehr. Auch in der Zimmer Minibar fand ich nur 2 Wasserflaschen.

Ich muss an dieser Stelle aber gestehen, dass das Hotel am nächsten Tag bei Sonnenschein und blauem Himmel bereits einen besseren Eindruck machte. Auch hier konnte man wohnen.

Da die Minibar im Zimmer leer war, begab ich mich auf die Suche nach einem Markt, um Getränke zu kaufen. Ich war schockiert ob der Gäste auf der Strasse. Lauter Russen resp Oststaatler. Ich beobachte 4 Frauen. Sie waren nicht mein Geschmack, denn sie waren ungepflegt. Sie kauften mehrere Flaschen Bier. Dann öffneten sie mehrere Parfüm Flakons und probierten jedes aus .... und stellten die Verkaufspackungen wieder ins Regal zurück. Wenn einer keine Russen mag, dann sollte er Phuket weit umfahren und meiden.

Am Natai Beach
 
28. Feb.: Rückfahrt von Phuket nach Hua-Hin mit dem Bus
Unterkunft: Rückfahrt nach Hua-Hin

Bereits am Vortag hatten wir unsere Rennräder im Truck und seinem Anhänger verstaut. Wir plazierten uns im Toyota-Bus und starteten wenige Minuten nach 09 Uhr zur 10 stündigen und etwa 730km langen Rückfahrt nach Hua-Hin. Erlebt haben wir dabei wenig. Die Fahrt war anstrengend. Alle 2 Stunden gabs den in Thailand üblichen Pipi- und Shopping-Halt. Zwischendurch in einem 7eleven auf der Landstrasse waren Res und Gianni besorgt, dass unsere Velofritzen zu ihrem Lebenselexier "Chang" kamen. Auf den Benzin- und Parkplätzen gab es nämlich nur seriöse Getränke, und das weisse Magnum-Eis

Gegen 20 Uhr langten wir in Hua-Hin an. Ich packte mein Rennrad und mein Gepäck und begab mich in mein Haus. Zwei Tage darauf am Donnerstag machten wir noch eine gemeinsame Abschiedsfahrt an die Dolphin Bay. Es war ein wunderschöner Abschluss. Mir hats gefallen. Ich denke, dass ich nochmals an einer solchen Fahrt teilnehmen würde.

Heimfahrt nach Hua-Hin
Wir sind müde und träumen von unseren Leistungen
 
Zusammenfassung der Kosten

Ein bisschen Statistik soll sein, wenigstens für mich:

Kirch Cycle Tours: Arrangement inkl Hotels, Essen (€ 1'379)SFr. 1'500.--
Trinkgelder Kirch-Personal:SFr. 30.--
2 neue Ersatzreifen samt Schläuchen:SFr. 60.--
Sackgeld:SFr. 60.--
Total:SFr. 1'650.--

Trinkgelder:
Sie sind immer ein leidiges Thema, deshalb habe ich mich auf der Phuket-Tour von Lucien Kirch beraten lassen:

 

Mail an Max Lehmann
Schafmattweg 13, 4102 Binningen
http://thailandcycletours.com
Kirch Thailand Cycle Tours
Jump to (1 kB)

Home Thailand