13. Nov. 2016: Langboot Regatta auf dem Khao Tao Lake (Thailand)
(Teil meiner Autobiografie "Ich habe gelebt !" Letzte Aenderung: Version 1.0 vom 22. Nov. 2016)

Genau vor 1 Monat am 13. Oktober ist der thailändische König Bhumibol verstorben. Vielleicht zu seinen Ehren, wohl eher, weil es bereits organisiert war, fand auf dem Khao Tao Lake unweit von Hua-Hin eines der grössten Langboot-Regattas in Thailand statt. Es sollen über 100 Boote teilgenommen haben. Bestimmt in Erinnerung an den König, der unweit dieses Sees seine Smmerresidenz hatte, wurden sogar 2 der goldenen Boote aus der königlichen Flotte delegiert. Jedoch der Platz des Königs auf seiner "Subanahongsa"-Barke blieb unbesetzt.

Alle Boote waren in Gedenken an ihren König schwarz-weiss dekoriert. Jedes Boot hatte auf seiner Wettfahrt einen Mann vorne auf dem Boot, der ein Bild des Königs vor sich hielt. Alle Thais und viele Farangs waren schwarz gekleidet. Ich habe mir ein weisses Shirt angezogen und bekam darauf am Red-Bull-Stand eine schwarze Masche an den linken Aermel angeheftet, was von Redbull eifrig fotografiert und dokumentiert wurde.

Trauer über Thailand
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Die Königs-Barken

Es war eine grosse Ehre für die Khao Tao Regatta, dass die zwei grössten Barken aus der königlichen Flotte zu diesem Anlass entsandt wurden. Die Flotte der königlichen Barken besteht aus 52 Booten und ist in Bangkok am Chao Phraya stationiert.

Eine davon war die berühmte "Subanahongsa"-Barke, das größte und zugleich älteste und prächtigste Schiff mit dem Bug in Form des mythischen Schwans Hongsa mit einer Länge von 46 Metern über 3 Meter breit und wiegt rund 15 Tonnen. Sie wurde aus einem einzigen Teak-Baum hergestellt, außer der vergoldeten Galionsfigur. Am Bug sieht man der kampfbereit aufgerichtete Kopf des Hamsa (das mythische Ross des Gottes Brahma) und endet mit einem hoch aufgerichteten Schwanz. Es ist als goldener Schwan gestaltet, von dessen Schnabel das hong (ein auf Münzen abgebildetes nationales Symbol) herabbaumelt. Es werden zwei Steuermänner, zwei Offiziere, einen Flagmann, einen Taktgeber und insgesamt 54 Ruderer benötigt, um das große Boot zu bewegen.

Der König nimmt normalerweise unter einem goldenen Baldachin in der Schiffsmitte Platz; mehrstufige Ehrenschirme schmücken die Längsachse. Die Ruderer tragen rotgoldene besetzte Uniformen und bewegen sich im Rhythmus des Taktgebers, der singend den Schaft seines silbernen Speeres aufs Deck schlägt. Ein einmaliges Schauspiel.

Vorbereitungen auf den Königsbarken
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Die zweite Barke "Ananta Nagaraj (Anantanagaroj)", ist immerhin 44 Meter lang, zeigte am Bug eine siebenköpfige Schlange, das Symbol des Wassers, und hat elegant geschnitzte Flanken, aufwendige Holzschnitzereien und kunstvolle Lackarbeiten. In ihr befindet sich bei jeder Prozession eine heilige Buddhastatue.

Die beiden Königsboote bewegten sich nur sehr langsam an den Zuschauern vorbei über die Rennstrecke, wobei ihr Rudern einem zeremonialen Bewegungsblauf gleichkam. Vielleicht 2-3 Ruderschläge je Minuten machten die Ruderer. Sie wurden in respektvollem Abstand von den übrigen Renn-Booten begleitet.

Die "Subanahongsa"-Barke
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Regatte-Boote

Die Boote wurden früher aus Baumstämmen hergestellt und erinnern an die uns bekannten Kanus. Heute werden sie aus Brettern gezimmert, verleimt und mit Teer abgedichtet. Die Langboot Rennen sind in verschiedene Klassen mit unterschiedlicher Anzahl Ruderern eingeteilt. Die grossen Boote mit bis zu 60 Ruderern, die in Doppelreihen sitzen und die kleineren mit 30 und 10 Insassen. Rudern kann es eigentlich nicht genannt werden, "Paddeln" käme der Sache schon näher. Die Boote gehören Gemeinden resp. deren Tempel, denn es handelt sich bei den Bootsrennen um buddhistische Anlässe.

Regatta-Boote
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Mitten im See die königliche Andachtstätte

 

 

Autobiografie von Max Lehmann
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