Wat Mahathat - historischer Park in Sukhothai

6. - 24. Nov. 2011: Tour de Thailand ... vom nördlichen ChiangMai nach Hua-Hin

Einleitung:

Aufarbeitung des Rohmaterials bis zum Bericht:
25 GB Bilder und unzählige handgeschriebene Seiten voller Erinnerungen mussten gesichtet und verarbeitet werden. Mein Ziel war es, pro Sehenswürdigkeit nur 2 Bilder zwischen die Texte zu schieben. Es sollte keine Dia-Show wie zu meiner Jugendzeit werden. So dauerte es einige Wochen, bis ich die vorliegende Version meiner Erlebnisse während der Radfernfahrt "Tour de Thailand" im Internet veröffentlichen konnte. Das letzte Korrekturlesen habe ich am 20. Jan. 2012 erledigt, aber ich finde immer wieder den einen oder anderen Fehler oder eine schlechte Formulierung. Bitte habt Verständnis.

Bildqualität und Darstellung:
Um eine bestmögliche Bild-Qualität in Bezug auf Schärfe, Kontrast und Farben anzubieten, habe ich die Bilder in hoher Auflösung zwischen 100-120 kB je Bild abgespeichert. Dies ist schön fürs Auge, hat aber den Nachteil, dass es etwas Zeit braucht, bis das einzelne Bild hochgeladen resp. auf dem Bildschirm dargestellt ist. Aber zwischenzeitlich kann man ja den Text lesen.

Ich wünsche viel Vergnügen.

Am 7. November sollte eine meiner grossen diesjährigen Herausforderungen beginnen, die Radfernfahrt "Tour de Thailand" mit einem Hybrid-Bike (einer Art Strassen-Bike) von Chiang Mai nach Hua-Hin über 1'300 km innert 18 Tagen, wovon 5 Ruhetagen.

Tour de Thailand 2011
Strecken- und Etappenplan

Wir waren 11 Fahrer aus USA, Australien, Nigeria (Lagos) und ich aus der Schweiz. Wegen des Hochwassers haben ein paar Angemeldete kurzfristig abgesagt. Dazu kamen der Tourenleiter Chris Byrd mit seinem Guide John Graham, Gae als gute Seele und Managerin der Tour. Sie organisierte alles: Hotel-Zimmer, Essen, Einkauf der Zwischenverpflegungen, Früchte etc. Wir wurden von zwei Fahrzeugen mit dem Ersatzmaterial, den Getränken und Zwischenverpflegungen, sowie unserem Gepäck begleitet. Diese Fahrzeuge dienten uns auch als Busse für die Ausflüge.

Operation "Lächeln":
Die "Tour de Thailand" von Chris Byrd (Fa. Asia-Tours http://huahin.tourdeasia.org/) ist als Charity-Anlass aufgezogen, d.h. ich selber habe neben meinem Tour-Beitrag einen Charity-Anteil von nicht unerheblicher Höhe getragen. Damit unterstützte ich die amerikanische Organisation "Operation & Smile" in Thailand resp. "Operation Lächeln" in Thailand, die in verschiedenen Spitälern in Thailand durch Aerzte aus der ganzen Welt chirurgische Operationen an Kindern durchführt, die mit Missbildungen im Gesicht zur Welt kamen oder einen Unfall erlitten. Wir besuchten eines der Spitäler in "Mae Sot" in unmittelbarer Nähe der burmesischen Grenze.

Meine Expedition über 1'300 km habe ich problemlos überstanden und die Schwestern im nahen Bangkok-Hospital mussten nach Ankunft in Hua-Hin nicht helfend eingreifen. Ich habe nämlich mein Fudi gepflegt wie ein "Pornostar" (ich nehme mal an, die müssen ihr Kapital auch pflegen): Abends und am Morgen nach dem intensiven Waschen habe ich meine kritischen Zonen mit Zinksalbe eingecremet .... und die Rennhosen mit Babypuder weiss bepudert! .... Ich muss aber gestehen, dass ich mir noch in der Schweiz die teuersten ASSOS-Rennhosen gekauft habe, und sie waren ihr Geld wert. Zudem hatte ich den Rolls-Spezial-Ledersattel für sensible Fudis von Ernesto Guidali bei mir. Ich fuhr in der Tat wie auf einem Sofa.

Auch die Hitze von 30-35 Grad bildete für mich kein Problem, denn wir tranken jeden Tag etwa 3 Liter elektrolytische Getränke. Ebenso wenig die Distanzen von 100-145 km, denn die Strecke war mehr oder weniger flach. Und dort wo es aufwärts ging, da war ich erstaunlicherweise der stärkste Fahrer. Bald hatte ich den Uebernahmen "Swiss-Mountain-Climber", obwohl diese Kamelhöcker nichts zu dem waren, was mir in der Toskana vorgesetzt wird. Also keine Angst ihr lieben Rad-Freunde zu Hause, ich werde weiterhin hinter euch nachklettern.


Chris Byrd

Was mich aber sehr erstaunte, meine Beine begannen erst nach 30 km so richtig zu strampeln .... und dann auf den letzten 20-30 km deponierte ich jeden Tag die Mitfahrer mit meinem Strassen-Bike (kein Rennrad) mit einem 30-35 km/h Schnitt, ohne dass meine Muskeln zu brennen begannen oder meine Herzfrequenz übermässig anstieg. Während der ganzen Zeit blieb sie unter 140 Schläge pro Minute. Es scheint, dass sich meine 5'000 Trainingskilometer bezahlt machten.

Auf der ganzen Strecke gab es viel zu sehen. Vor allem die vielfältigen Landschaften, die fruchtbaren Reisfelder, aber auch die überschwemmten Gebiete. Die grossen und berühmten Sehenswürdigkeiten haben wir zumeist nach Ankunft an unseren Uebernachtungsorten besucht. Die Aussage von Chris, "diese Tour ist optimal für Thailand-Anfänger, denn sie werden während dieser Fahr ungemein viel sehen", ist absolut zutreffend.

Die Radfern-Fahrt durch Thailand vom Norden in den Süden kann ich jedermann empfehlen, wobei die Stimmung aber auch die Fahrweise stark von der Zusammensetzung, den Interessen und der fahrerischen Qualitäten der Teilnehmer in der Gruppe abhängt. Die Tour ist eine Mischung von Radfernfahrt und Besichtigung der vielen Sehenswürdigkeiten. So kamen wir auch an den überschwemmten Gebieten vorbei. Die Strassen waren befahrbar, teilweise aber unterspühlt und nur einseitig befahrbar, da sie etwa 2 m über Grund gebaut waren. Unglaublich, was ich da gesehen habe. So weit das Auge reichte, stand alles unter Wasser. Von einem Aussichtsturm aus konnte ich etwa 30-40 km im Umkreis nur Wasser entdecken. Die Armen der Armen hat es wieder am meisten getroffen, nämlich die Bauern. Es wird noch Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis all das Wasser abgeflossen sein wird und die Felder neu bepflanzt werden können, falls die Bauern genügend Geld für Samen auf der Seite haben. Hier in Thailand gibt es keine Versicherung, die für die Schäden aufkommen könnte.

Das Hochwasser hat aber auch unsere Fahrt beeinträchtigt. So konnten wir Ayutthaya und Bangkok nicht anfahren, weil das fliessende und stehende Wasser die Moskitos anlockte und es für europäische Nasen ungwohnt zum Himmel stinken soll. Wir fuhren deswegen eine etwas längere Strecke westlich an Suphan Buri, Ayutthaya und Bangkok vorbei.

3. - 6. Nov.: Chiang Mai
Unterkunft: Imperial Mae Ping Hotel

Bereits am 3. November flog ich mit der NOK-Airways, einer thailändischen Fluggesellschaft von Bangkok nach ChiangMai, wo ein paar Tage später die "Tour de Thailand" starten sollte. Ich wollte die Gelegenheit benutzen, mich wenigstens während 3er Tage in der zweitgrössten Stadt Thailands umzusehen.

Normalerweise werden die inner-thailändischen Flüge über den alten Bangkoker Flughafen "Don Mueang" abgewickelt. Dieser stand aber 2m unter Wasser. So wurden alle Flüge auf den Internationalen Flughafen Suvarnabhumi verlegt. In normalen Zeiten undenkbar, denn seine Kapazität ist ausgeschöpft. Weil jedoch der Touristenstrom wegen des Hochwassers um etwa 70% eingebrochen war, konnte er dieses Mehraufkommen problemlos schlucken. Im Flugzeug selber waren nur 3-4 Ausländer, alle anderen Passagiere waren Asiaten. Mehrfach wurde mein Flug umgeplant, was mir jedoch via SMS prompt mitgeteilt wurde.

Bereits auf der Fahrt von Hua-Hin zu Bangkoks Flughafen Suvarnabhumi sah ich die Folgen des herrschenden Hochwassers. Tausende und abertausende von Autos und Lastwagen, aber auch öffentliche und private Reisebusse standen auf den Hoch- und Schnellstrassen Bangkoks geschützt vor dem Hochwasser. Die Regierung hatte dies erlaubt und verzichtete auf die Autobahngebühren.

Night Market in Chiang Mai
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Chiang Mai ist die zweitgrösste Stadt in Thailand. Vor etwa 35 Jahren, als ich das erste Mal hier war, da war es noch ein kleines, verträumtes Städtchen oder ein Dorf mit einem grösseren Hotel westlichen Stils. Schon nach wenigen Schritten stand man im Urwald. Es war damals nicht ungefährlich, sich weiter in den Norden zu wagen, denn es herrschte noch der Opium Krieg.

In der Zwischenzeit hat sich alles verändert. Leider auch das Aussehen der alten historischen Altstadt von Chiang Mai. Wenig ist übriggeblieben. In ChiangMai gibt es zwei grosse Sehenswürdigkeiten: Die unzähligen schönen und alten Tempel, sowie der berühmte Night Market.

Night Market in Chiang Mai
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Mein Hotel "Imperial Mueng Ping" lag nur wenige Schritte vom Night Market entfernt mitten in der Stadt. Im Night Market findet man alles, was das Herz begehrt. Man isst zu günstigen Preisen, man trifft einheimische Künstler mit ihren Gemälden, dann findet man aber auch Shorts und Shirts aller Art und Farben. So werden auch gefälschte Marken-Uhren von Breitling, Omega, TAG Heuer etc zu tiefen Preisen (um €100) angeboten. Ein spezieller Highlight und Augenweide waren die hübschen grellgekleideten Ladyboys und Transvestiten, die für eine Show worben.

Erschreckend für mich waren die vielen molligen und dicken, meist jungen Frauen aus dem Ausland in ihren Minis, Leggins und hautengen Shirts. Sie machten schlechte Werbung für die Farangs. Was zieht die wohl in den Fernen Osten?

Bereits am ersten Abend habe ich mich zu einer guten Tat, wie es die Thais nennen, durchgerungen, und einem Bettler ohne Hände nicht 10 Baht wie üblich, sondern 20 Baht gegeben. Es sollte mir Glück auf der Fahrt in den Süden bringen. Ich habe immer etwas Berührungsängste mit beeinträchtigten Menschen und muss mir dann einen inneren Ruck geben. Da sind die Thais anders, die teilen ihr Geld mit den Armen. Die nächsten zwei Abende wurde ich von ihm immer aufs herzlichste begrüsst, was mich jedesmal aufgestellt hatte. Glück für einen halben Franken!

Tempel in Chiang Mai
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Grossen Eindruck hat mir der eindrucksvolle Tempel "Wat Phra Singh" mit dem grossen Chedi aus dem 14. Jh. in der Altstadt gemacht. Perfekt restauriert auch der älteste Tempel in der Stadt, der "Wat Chiang Man" aus dem 13. Jh. Für mich herausragend aber der "Wat Phra That Doi Suthep" etwa 20 km ausserhalb der Stadt auf einem 1080 m hohen Hügel, den man über eine lange Treppe mit 306 Stufen erreicht. Er ist heute noch ein bedeutendes Pilgerziel. Die Gläubigen umschreiten den Chedi 3mal und legen an den Altären an allen Seiten Lotusblüten nieder, entzünden Kerzen und Räucherstäbchen. Die Weihrauchstäbchen, gewöhnlich sind es drei, werden Buddha, seiner Lehre und dem Mönchsorden gewidmet.

Buddhismus in Chiang Mai
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6. Nov.: Kick Off zur Tour de Thailand in Chiang Mai
Unterkunft: Imperial Mae Ping Hotel

Das Rennleibchen
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Bereits bei unserem ersten Treffen in der Lobby des Imperial Mae Ping Hotels herrschte ein eigentümliches Prickeln. Es war der erste Kontakt zueinander. Es waren administrative Dinge zu erledigen, wie Abgabe einer Pass-Kopie zwecks Unfallversicherung. Wir erhielten je zwei der gutgelungenen Radleibchen mit der Streckenplan auf dem Rücken, eine Trinkflasche und den Streckenbeschrieb für den morgigen ersten Tag. Dann wurden die Räder übernommen und unseren Wünschen entsprechend ausgerüstet. Ich brachte meinen eigenen Sattel mit, die SPD-Pedale und einen Geschwindigkeits- und Distanz-Messer.

Und Schlussendlich gingen wir gemeinsam zum Essen, wo ich zum ersten Mal Kontakt mit dem Rodney aus USA hatte, denn er erzählte allen links und rechts, wieviele ähnliche Touren er auf allen Kontinenten bereits gemacht hätte und er mit 65 Jahren bestimmt der älteste sei! Erstaunt war er, als der Teamleiter ihn darauf aufmerksam machte, dass der Max Lehmann aus der Schweiz bereits 69 Jahre alt sei. Ueberraschung und Stille war seine Antwort. Damit habe ich ihn bereits als "Freund der besonderen Art" in meine Arme geschlossen.

Der Tour-Tross bestand aus folgenden Personen:
Kosten:

7. Nov.: Fahrt von Chiang Mai nach Chom Thong
Unterkunft: Intanon Riverside Resort
Distanz: 80 km

Der Tagesablauf sollte während unserer ganzen Fahrt immer derselbe sein: Frühstück 6 Uhr, Hotel-Checkout 7 Uhr, Abfahrt 07:30, zwischen 12 und 14 Uhr ein Lunch irgendwo auf der Strecke, Ankunft am neuen Ort zwischen 14 und 15 Uhr, Abendessen (Dinner) um 19 Uhr.

Wie bei einer echten Rundfahrt wurde das "Rennen" erst ausserhalb der Stadt freigegeben. Zuerst galt es in Begleitung von thailändischen Fahrern des "Chiang Mai Sunday Cycling Clubs" und des "Chiang Mai Friday Bike Clubs" einmal rund um die Altstadt den alten Stadtmauern entlang zu fahren. Auf abenteuerlichen Geräten waren diese Thais unterwegs, vom modernsten Trek-Renner bis zum aufgerüsteten Mountainbike oder dem Klapp-Fahrrad war alles zu sehen. Angezogen waren sie wie in Thailand üblich mit Arm- und Beinlingen, sowie einer Roger-Staub-Mütze, damit ja keine Sonne die Haut bräunt. In Thailand ist bleiche Haut das Schönheitsideal. Eine gebräunte Haut haben nur Bauarbeiter, Gärtner, Strassenwischer, also solche, die minderwertige Arbeit verrichten.

Biker aus Thailand mit ihren verrückten Rädern und "Sonnen-"Dresses
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Die Fahrt durch den Morgenverkehr von ChiangMai war abenteuerlich. Mehrere Lichtsignale waren zu überwinden, aber unsere 11 Mann Truppe samt den beiden blinkenden Begleitfahrzeugen kam problemlos und ohne Unfall durch das Gewirr. Es ging nun alles dem Fluss Ping entlang in Richtung Süden, alles flach und ohne nennenswerte Steigungen.

Wasserstops:
Täglich während unserer ganzen Tour fanden alle 20-25 km ein "Wasserstop" statt. Dieser diente nicht nur, um die unterschiedlich schnellen und starken Fahrer wieder zusammenzubringen, sondern zum Unterhalt der Räder bei Defekten oder Unregelmässigkeiten, Nachfüllen der Trink-Bidons mit eiskaltem Wasser und elektrolytischen Getränken, Zwischenverpflegung mit Früchten aller Art wie Wassermelonen, Ananas, Bananen etc. Ich war anfänglich etwas skeptisch, denn meiner Meinung nach unterbricht jeder Halt den Fahr-Rythmus, aber schlussendlich gewöhnte ich mich schnell daran und stellte sogar erstaunt fest, dass ich am stärksten nach etwa 50-70 km fuhr. Dann wirbelten meine Beine in hohem Tempo, ohne dass sie schmerzten. Während der ganzen Fahrt betrug meine Durchschnitts-Geschwindigkeit auf den ersten 50 km zwischen 22-25 km/h, anschliessend etwa 25-30 km/h und auf den letzten 25 km über 30km/h.

Fahrer und Betreuer
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Sturz von Rodney:
Ungefähr beim Kilometer 50 erwischte es meinen lieben Freund Rodney. Er schien wirklich auf dem Rad eingeschlafen zu sein, denn er fuhr unverhofft ohne "Feindeinwirkung" quer über die Strasse und stürzte. Er kam mit Schürfungen am Arm und auf der Seite noch glimpflich davon, aber von da an wusste ich und auch andere, dieser Mann ist auf dem Rad eine Gefahr. So hiess die Devise "immer Abstand halten", was sich über die ganze Strecke bewährte, denn er war ein unsicherer Fahrer und fuhr nach der "Stop and Go"-Methode, d.h. er erhöhte das Tempo um an der Spitze des Feldes zu fahren und überholte dabei den einen oder anderen, um dann aber aprupt aufzuhören mit treten. So bestand immer die Gefahr, auf ihn aufzufahren. Ich rettete mich vor ihm, indem ich am Anfang einer Etappe hinten in einer zweiten Gruppe fuhr, am Schluss der Etappe das Tempo derart erhöhte, dass er den Anschluss nicht mehr halten konnte und zurückfiel. Ich muss gestehen, ich genoss diese Momente.

Tagebuch und Wäschetrocker
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All die vielen Eindrücke, die während der vielen Stunden auf dem Rad auf mich einwirkten, habe ich laufend auf ein Mini-Diktiergerät gesprochen und am Abend in mein Pink-Notizbuch übertragen. Dadurch ging sehr wenig an entscheidenden Eindrücken verloren und so wurde auch der vorliegende Bericht möglich.

Nach 80 km und 5 Stunden Fahr- resp. Unterwegs-Zeit langten wir bereits um 12:30 an unserem ersten Etappenziel einem Bungalow-Resort in "Chom Thong" an. Das Resort war Mittelklasse und gleichzeitig die einfachste Unterkunft der ganzen Tour. Kein oder wenig Warm-Wasser, kein Fernseher, viele Moskitos und kein Lichtschalter am Bett.

Waschen des Raddress:
Dann begann das, was ich mir vorgenommen und auch täglich durchgezogen habe, waschen meines Leibchens und der Rennhose im Lavabo oder unter der Dusche. Bei der Methode zum trocknen vorallem der gepolsterten Rennhose habe ich mich zu einem echten Profi entwickelt: Falls die Sonne schien, hing ich die Hose in Richtung Sonne, schwarzer Hosenteil nach aussen, damit die Sonne die Hose aufheizte und schneller trocknete. Oft war aber keine direkte Sonneneinstrahlung vorhanden. Dann hing ich die Rennhose und auch das Leibchen direkt unter die Klimaanlage oder einen der Decken-Ventillatoren und liess bei 26 grad die Hose trocknen. Bei mehrtägigen Aufenthalten an einem Ort benutzte ich die hoteleigene Wäscherei. So hatte ich jeden Morgen eine saubere Rennbekleidung.

Ausflug zum Doi Inthanon:
Nach Ankunft und nach dem Mittagessen fuhren wir auf und in den Begleitfahrzeugen zum "Doi Inthanon National Park" und auf den höchsten Berg Thailands, dem 2'565 Meter hohen "Doi Inthanon", hinauf. Unterwegs gabs einen Zwischenhalt beim in mehreren Kaskaden über Felsenwände tosenden "Wachirathan Waterfall". Aus etwa 30 m Höhe toste das silbrige Nass die glatten Felsen hinab und umgab die ganze Umgebung mit einem feinen Wasserschleier. Nicht minder imposant war ein weiteres Naturschauspiel, der über 50 m hohe "Sirithan Waterfall" zu dem ein 5-minütiger Spaziergang in den üppigen Tropenwald führte. Auf der Fahrt zum heutigen Gipfel kamen wir an terrassierten Reisfeldern von Karen-Dörfern vorbei. In dieser Gegend leben noch Ueberreste der thailändischen Bergvölker der Karens und Hmongs. Die Frauen der letzteren trifft man überall in Thailand auf den Nacht-Märkten an, wo sie ein komisches Zeugs rauchend ihre typischen Handarbeiten anbieten.

Die beiden Royal Chedis auf dem Doi Inthanon
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Der linke Chedi ist Konig Bhumipol gewidmet, der rechte seiner Frau Sirikit

Den Gipfel des höchsten Berges haben wir nicht erreicht, denn da fehlte uns schlichtweg die Zeit für den 2-stündigen Marsch durch den von Orchideen überwucherten Nebelwald. Wir besichtigten jedoch die beiden "Royal Chedis", die anlässlich des 60. Geburtstages von König Bhumipol hier oben gebaut wurden. Die beiden modernen von Lotusspitzen gekrönten Stupas thronten auf zwei gegenüberliegenden Hügeln, der linke von unten gesehen für den König, der andere für seine Gemahlin Sirikit. Dazwischen erstreckt sich auf über 2000 m Höhe eine prächtige Garten- und Parkanlage.

Die beiden Chedis sind ein beliebtes Ausflugsziel vieler Thailänder. Da wird alles fotografiert. Als ein älterer Mann mich in Englisch ansprach und mich bat, ihn mit seinem eigenen Fotoapparat aufzunehmen, ich dies auch tat und auf sein überschwengliches Danken auf thailändisch antwortete "Mai belay kharp" (ist nicht der Rede wert), da war er erstmals perplex und dann umarmte er mich voller Freude, weil ich ihm in seiner Sprache antwortete. So gewinnt man in Thailand Freunde.

Einheimische auf dem Markt
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Auf dem Weg zurück nach Chom Thong hielten wir, wie es sich in Thailand bei Ausflügen gehört, auf einem der unzähligen Früchte- und Gemüse-Märkte der einheimischen Bevölkerung entlang der Hauptstrassen an. Der Norden von Thailand ist ein Paradies für Früchte: 3 kg Avocados kosteten SFr 3.--. Leider konnte ich keine mitnehmen, denn die Radfern-Fahrt dauerte ja noch beinahe 3 Wochen. Ich beschränkte mich mit 1 kg Honig zu 100 Baht (ebenfalls Sfr. 3.--).

8. Nov.: Fahrt von Chom Thong nach Thoen
Unterkunft: Nakhon Thoen Hotel
Distanz: 138 km

Die grösste Etappe von um die 140 km mit einem Anstieg und einer langen Abfahrt 25 km vor dem Ziel standen heute auf dem Programm. Wie hiess es doch im Streckenplan "keine Angst, es hat klimatisierte Fahrzeuge für solche, die nicht mögen". Ich konnte meinen Respekt vor dieser Distanz nicht unterdrücken, denn bisher waren 110 km meine grösste Distanz, jedoch in der Toskana mit echten Bergen. Dies war vielleicht auch der Grund, dass ich mich beim Start nicht so gut fühlte. Ich spürte einen ungewohnten Druck auf meinem Magen. Ein typisches Zeichen von Unsicherheit? So entschloss ich mich, die heutige Fahrt langsam und gemütlich anzugehen. Kein Pedaltritt zu viel, um Kraft zu sparen.

Das pure Gegenteil machte mein "Freund" Rodney. Er dampfte wie ein Verrückter mit recht hohem Tempo alleine und ohne Windschatten davon. Ich verfolgte dies schmunzelnd und war gespannt, wann es ihn aufstellen wird.

Bei den Wasserstops verdrückte ich neben den Flüssgkeit spendenden Wassermelonen eine der kleinen Banane nach der anderen. Es waren heute bestimmt um die 15-20. Ich sah vor mir das Bild der Profis, die immer etwas in sich hinein futterten. Die Strecke war sehr unrythmisch. Immer wieder auf und ab, aber nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte.

Beim Wasserstop km 62 geschah dann das Malheur. Ich musste dringend auf die Toilette. In einem Land, in dem es keine vernünftigen Toiletten gibt. Und ich in Rennhosen, aber wenigstens ohne Träger. Ich hatte Durchfall, vermutlich vom elektrolytischen Getränk, das ich nicht vertrug. Also fragte ich mich in einem Strassenshop nach einer "Hong Nam" (=Toilette) durch und fand so eine ohne Wasserspülung, aber mit einem vollen Wassereimer. Ohne in die Details zu gehen, es klappte und ich war erleichtert.

Vom Rad aus sieht die Umgebung ganz anders aus
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Fortan ging es mir von km zu km immer besser. Die Landschaft war wunderbar, die Strasse aber eintönig. Ab dem km 100 kam dann meine Zeit. Es ging aufwärts und ich fühlte unheimliche Kräfte in mir, eigentlich ein Widerspruch nach meinem Toilettengang. Ich erhöhte das Tempo sukzessive und hatte nach 15 - 20 km beim nächsten Wasserstop etwas mehr als 10 Minuten Vorsprung auf den nächsten Fahrer. Meinen Freund Rodney haben die Kräfte total verlassen. Er blieb scheinbar an den Anstiegen praktisch stehen. Seither nannten mich meine Freunde respektierlich "Swiss-Mountain-Climber". In der Tat hatten sie bei den Anstiegen keine Chance mehr und ich konnte sie überholen, ohne dass meine Herzfrequenz über 140 Schläge anstieg.

Ich muss hier aber präzisieren, dass diese Kamelhöcker nicht zu vergleichen sind mit den Anstiegen in Europa, Toskana, Elsass etc. Also keine Angst meine lieben Freunde vom CPC und RRCB, ich werde Euch auch in Zukunft an den Aufstiegen nicht überholen und schön hinter euch bleiben, wie es sich gehört!

Der Höhepunkt und Abschluss der Tagesetappe war dann eine 16 km lange einmalige Abfahrt nach Thoen. In rauschendem Tempo fuhr ich mit einem jungen Amerikaner um die Wette. Er war stärker als ich. Meinen Kopf tief gebeugt gings mit über 50 km/h ins Tal. Ich war wie in Trance und schwebte von einer Kurve zur anderen, jedem Oelfleck ausweichend. Um 16 Uhr erreichten wir nach 8.5 Stunden unser Hotel in Thoen.

Ich war erstaunlich fit und stieg ab dem Rad, wenn ich mal vom Schweiss absehe, als ob ich nichts geleistet hätte. Der Hintern und meine Muskeln schmerzten keinesfalls, und müde war ich auch nicht.

9. Nov.: Fahrt von Thoen nach Tak
Unterkunft: Vien Tak 2 Hotel
Distanz: 100 km

In Begleitung zweier Thais vom hiesigen "Biking Club Thoen" ging unsere Fahrt weiter dem Ping-Fluss entlang nach "Tak". Unterwegs hatte ich grosse Probleme mit meinem Sattel resp. dem Sattelgestänge, denn es senkte sich im Rahmen des Fahrrades nach unten, sodass ich immer tiefer sass und nicht mehr recht treten konnte. 4 mal musste ich anhalten und den Sattel gegen 10 cm wieder hochstellen, bis John bei einem Wasserstop einen neuen Rohrspanner am Sattelgestänge anbrachte.

Unser erster Wasserstop war direkt bei einer Schule. Dort sollten wir im Namen von FBT, einem der Sponsoren und dem grössten thailändischen Sportartikel-Fabrikanten, 8 Bälle den Schülern übergeben. Als wir ankamen, standen die Schüler in brauner und die Schülerinnen in der blauen Pfadi-Uniform beim Morgen-Appell auf dem Pausenhof. Es ist in Thailand üblich, den Schul-Alltag mit dem Singen der Nationalhymne, um den König zu ehren, und einem Gebet zu beginnen. In meinem Fall übten sie dann fast exerzier-mässig das Grüssen mit den zwei Fingern, die Achtungs-Stellung etc. So ein Appell dauert, so habe ich mir berichten lassen, überall mindesten 30 Minuten - bei Temperaturen von über 35 bis 40°C an der prallen Sonne. Ich selber empfand diese Aktion der Ball-Uebergabe mit gemischten Gefühlen und fühlte mich als Werbeobjekt missbraucht.

Zügig fuhren wir weiter und erreichten Tak am Ping-River bereits um 13:15 uhr, also nach 5½ Stunden, wo ich ein schönes Zimmer im "Hotel Vien Tak 2" bezog.

Spital-Besuch in "Mae Sot":
Bereit ¾-Stunden später machten wir uns auf die 80 km lange Auto-Fahrt an die burmesische Grenze, wo wir im Ort "Mae Sot" das General Hospital von "Operation & Smile" besuchen wollten. Mae Sot ist der einzige offizielle Grenzübergang von Thailand nach Burma (Myanmar) und erlaubt tagsüber den kleinen Grenzverkehr in die nächstgelegene burmesische Stadt.

Die "Operation & Smile"-Abteilung des General Hospitals behandelt und operiert Kinder mit Missbildungen im Gesicht wie Hasenscharten, Gesichtstumor, Kieferverletzungen etc. Die meisten der Kinder kommen mit ihren Müttern, oft auch Vätern schwarz über die burmesische Grenze, um sich kostenlos operieren zu lassen. Sie sind mittellos. 120 Kinder waren im Spital. Täglich wird in den 4 Operationssälen während 14 Stunden operiert, 80 Operationen täglich.

Die hier operierenden Aerzte kommen aus aller Welt für je 1 Woche in dieses Spital. Ich konnte mit 2 Aerztinnen aus Peru und Italien sprechen, als sie eben mit einer Operation fertig waren und der Operationssaal für das nächste Kind bereitgestellt wurde. "Es sei Tradition, jedes Jahr einmal 1 Woche hierher zu kommen. Die Arbeit sei hart, denn jede operiert täglich 8 Kinder, aber die Dankbarkeit der Eltern sei unbezahlbar."

Im General Hospital in Mae Sot bei "Operation & Smile"
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Ich habe es schon mehrfach erwähnt. Hier in Thailand ist alles anders. Auch im Spital. Die Eltern sind während des ganzen Spitalaufenthaltes bei ihren Kindern. Die grossen Bettenstationen sind unterteilt in Säle à etwa 30-40 Betten resp. Matratzen auf dem Boden. Sogar im Operationssaal können die Eltern ihren Kindern beistehen und der Operation beiwohnen. Die Kinder gehen bereits 3 Tage nach der Operation wieder nach Hause, ohne etwas bezahlen zu müssen und bekommen noch ein Sackgeld für die Heimreise.

Ich bin kein tapferer Mensch. Schon gar nicht in einem Spital. Das meide ich lieber. So musste ich mich auch hier ueberwinden, als es galt sogar die Operationssäle zu besichtigen und Operationen beizuwohnen. Also legte auch ich grüne keimfreie Hosen und Hemden, sowie Haarhaube und Geichtsmasken an. Mit etwas zittrigen Beinen folgte ich meinen Freunden in den keimfreien Trakt der Operationssäle. Ich scheute mich, den Operationen zuzuschauen, und begnügte mich durch die Fenster dem Geschehen zu folgen. Man sah, jeder Griff des Operationsteams sass. Keine Hektik war zu erkennen. Zwischendurch wurde das Operationsfeld fotografiert und am Computer analysiert. Und schon wurde der kleine Patient in den Aufwachraum geschoben, wo er als erstes seine Mutter erblicken konnte. Ein schönes Gefühl.

Es war ein eindrücklicher Besuch. Er bestätigte mir, dass ich an der "Tour de Thailand" nicht nur etwas für mich getan habe, sondern Geld zur Behebung vieler Kinder-Schicksale gespendet habe. Es war eine gute Tat

Am Abend des eindruckvollen Tages, unser Hotel lag direkt am Ping-Fluss, gingen wir gemeinsam aus, denn hier begannen bereits die Feierlichkeiten zum morgigen "Loy Krathong", einem der grössten Feiertage Thailands. Und es war viel los. Rund um unser Hotel stand ein Verkaufs- und Essenstand am anderen. Nur Bier bekam man an keinem der Verkaufsstände. Alkoholfrei hiess das Motto. Alkohol musste man in einem Lebensmittel-Geschäft wie "7eleven" kaufen.

cc
Loy Krathong Festivitäten in Tak
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Beleuchtete Brücke in TakLangschiff mit Naga-Schlange am Bug

10. Nov.: Fahrt von Tak nach Sukhothai
Unterkunft: Pailyn Hotel (2 Nächte im Hotel)
Distanz: 85 km
11. Nov.: Ruhetag in Sukhothai
Unterkunft: Pailyn Hotel
12. Nov.: Fahrt von Sukhothai nach Kamphaeng Phet
Unterkunft: Chakungrao Riverview Hotel
Distanz: 84 km

Zügig ging auch heute die Fahrt auf mehr oder weniger flachen Strassen zum nächsten Etappenort "Kamphaeng Phet". Unterwegs sahen wir erstmals Spuren der Ueberschwemmungen: braune, verfaulte Reisfelder und auch Bananen, denn diese vertragen keine stehende Nässe um ihre Wurzeln.

Die einen einzeln auf einem Rad, die andern zu 5. auf dem Motorrad
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Weiterfahrt aus Sukhothai

5 auf einer Suzuki

Ein paar Kilometer vor unserem Ziel besuchten wir den Historical Park von Kamphaeng Phet, ein großer, schattiger Park mit Ruinen vieler Tempel und Stadtmauern aus der Sukhothai-Zeit. Leider besichtigten wir nur 2 Tempel-Ruinen, und liessen unzählige sehenswerte Objekte links liegen, d.h. wir fuhren an ihnen vorbei. Mir tat dies weh, aber den Amerikanern und auch Australiern fehlte der eigene Antrieb/Interesse. Ich habe diese Charaker-Eigenschaft schon in Tak festgestellt, man muss sie zu ihrem Glück zwingen und sie einfach mitschleppen. Ich nehme an, es fehlt diesen Nationen die entsprechende Bildung, weil sie zu Hause nichts dergleichen vorfinden.

Nachdem wir um 14 Uhr im Hotel anlangten, begab ich mich nach den obligaten Wasch-Arbeiten auf Entdeckungstour in Kamphaeng Phet und entdecke in unmittelbarer Nähe des Hotels einen Tempel mit grossem rotem Buddha. Den kannte ich doch, fuhr es mir durch meinen Kopf? In der Tat war ich dort im Jan. 2010 mit meinen Thai-Freunden in einer buddhistischen Zeremonie für eine reiche verstorbene Chinesin, als ich hoch in den Norden von Thailand fuhr. Die Welt ist doch klein, auch in Thailand.

13. Nov.: Fahrt von Kampaeng Phet nach Nakhon Sawan
Unterkunft: Grand Hill Resort & Spa
Distanz: 127 km

Ziel der heutigen Etappe war "Nakhon Sawan", das Tor zum Norden von Thailand. Dort vereinigen sich die 4 grossen Flüsse Ping (von Chiang Mai kommend), Nan, Yom und Wang zum berühmten und wichtigesten Fluss in Thailand den "Chao Phraya", der via Ayutthaya und Bangkok in den Golf von Thailand fliesst und dieses Jahre alles überschwemmte.

Bisher haben wir die Ueberreste des Hochwassers nur am Rande miterlebt. Gegen Ende dieser Teilstrecke waren wir nun mittendrin. Unterspülte Strassen, die nur noch aus 1 Spur bestanden; Auf 100-200 m war die Strasse vom Fluss weggeschwemmt. Wir fuhren über diese Stelle auf Schutt. Links und rechts der Strasse, die 2 m erhöht gebaut ist, sah man nur Wasser, Wasser und nochmals Wasser. Bei einzelnen Häusern ragten nur die Dächer aus dem Nass. Die Ernte ist kaput und nicht mehr existent. Die Bauern müssen abwarten, bis das Wasser abgeflossen oder durch die Sonnenwärme und den Wind verdunstet ist. Dies wird aber noch Wochen (oder Monate) dauern. Unterwegs überquerte ein "Waran" in Grösse eines Alligators gemütlich die Strasse. Ich fiel fast vom Fahrrad, derart überrascht war ich von diesem Anblick.

Nakhon Sawan: Hochwasser, so weit das Auge reicht
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Durch das Fenster des Observatoriums aufgenommen. Im Vordergrund: Wat Khiriwong

Ab etwa Kilometer 75 wurden wir von 10 Bikern aus "Nakhon Sawan" begleitet. Auch sie haben wie viele Thais alle ihre Hautstellen abgedeckt, damit sie ja nicht braun werden. Eines muss man ihnen lassen. Es sind fröhliche Biker, eben Thais.

Angekommen in "Nakhon Sawan" besuchten wir auf einer Anhöhe das Observatorium und den "Khiri Wong" Tempel. Von hier aus sahen wir in einem Rundblick die ganze Katastrophe, rundherum nur Wasser. Wasser bis zum Horizont. Unermesslich dieser Anblick. Ich muss gestehen. Ich war stark beeindruckt, aber auch hilflos, denn Hilfe konnte ich hier keine leisten.

Nakhon Sawan: Tempel Khiriwong
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14. Nov.: Fahrt von Nakhon Sawan nach Ban Rai
Unterkunft: Bansuan Resort Hotel
Distanz: 120 km

Hundeliebe, einmal anders:
Da spazierte doch ein mittelgrosser Hund über eine 6-spurige Strasse in Nakhon Sawan, bereits hinkend von einem früheren Unfall, und alle Autos auch ein Autobus mit 40-50 Passagieren hielten an. Der Bus musste sogar stark abbremsen. Diese Situation ist für Thailand nicht aussergewöhnlich. Kein Thai würde einen Hund willentlich überfahren, auch nicht solche, die auf der Strasse schlafen, und es schlafen viele auf der Strasse.

Schon nach 25 Kilometern brach an meinem Hinterrad eine Speiche und das "Achti" liess kein vernünftiges fahren mehr zu. John musste mein Hinterrad unverzüglich auswechseln.

Speichenbruch und Weiterfahrt in Richtung Ban Rai
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Bereit kurz nach "Nakhon Sawan" fühlten wir uns auf der Strasse wie auf einem Schiff: Links und rechts der Strasse, Wasser soweit das Auge reichte. Die zweispurige Strasse etwa 2 m erhöht gebaut war stellenweise stark unterspühlt und teilweise auseinandergebrochen. Unter der Strasse führten dicke Rohre das Wasser aus den Ueberschwemmungsgebieten in Richtung der Flüsse. Es scheint, dass Ueberschwemmungen hier öfters vorkommen, vielleicht nicht ganz in diesem Umfang.

Links und recht der Strasse sah ich einzelne Dörfer. Sie sind meist erhöht gebaut, stehen also über dem jetzigen Wasserspiegel. Jedoch die Bauern haben alles verloren. Ein bis zwei Ernten, vielleicht ihr ganzes Jahreseinkommen. Womit wollen sie neuen Samen kaufen? Ich traf sie am Rande der Strasse, wie sie in den überschwemmten Gebieten nach Fischen fischten und auch erfolgreich dabei waren.

Am meisten berührte mich bei der ganzen Hochwasserkatastrophe, wie die Thais damit umgingen. Eine riesige Welle der Solidarität unter der gesamten Bevölkerung war zu entdecken. Es wurde Nahrung und Trinkwasser gespendet. Die betroffenen Menschen nahmen dieses Ereignis mit einer Gelassenheit auf, da muss ich schon sagen, Hut ab, das imponierte. Wobei ich nicht weiss, wieviel sie in sich "hineinfressen".

In Ban Ray waren wir in einem wunderbaren Hotel untergebracht. Wahrscheinlich waren wir die ersten Gäste in den neuen hölzernen Waldhäusern. So etwas findet man nirgends in Europa.

Hochwasser auf dem Weg nach Ban Rai
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15. Nov.: Fahrt von Ban Rai nach Dan Chang
Unterkunft: Sri Supan Hotel
Distanz: 45 km

Nach dem Frühstück ging es nicht etwa mit dem Fahrrad auf die Strasse, sondern mit dem Auto. Kultur stand am Vormittag auf dem Programm:

Dann nach dem Lunch starteten wir um 14:30 Uhr zu einer recht kurzen, aber hügeligen Etappe nach Dan Chang. Das "Sri Supan Hotel" in Dan Chang war neu und noch nicht einmal eröffnet. Das Zimmer roch nach frischer Farbe. Als ich die Klimaanlage in Betrieb nahm, flogen mir unzählige Moskitos entgegen, die es sich in der Klimaanlage gemütlich gemacht hatten ... und auf einen geeigneten Farang warteten.

"Dan Chang" ist ein malerisches kleines Städtchen. Nur wenige Touristen kommen hier vorbei. Wir sahen wenigstens keine. Auf dem Markt, den ich mit Freunden besuchte, wurden wir von den Einheimischen wie berühmte Superstars bestaunt.

16. Nov.: Fahrt von Dan Chang nach Kanchanaburi
Unterkunft: River Kwai Hotel (3 Nächte)
Distanz: 123 km

Eine halbe Stunde vor Abfahrt, als ich mich bereit machen wollte, überkam mich ein Schreck: in meinen Rennhosen im Koffer waren unzählige der kleinen roten Ameisen !!!! Glücklicherweise kannte ich diese Sorte und wusste, dass sie sich problemlos ausschütteln lassen. Ursache: Meine Hose lag neben der halbwegs offenen Puderdose.

Es folgte ein weiterer Tag auf wirklich schönen Landstraßen zur historisch berühmten Stadt "Kanchanaburi", wo wir 3 Nächte bleiben sollten, denn an eine Fahrt nach Ayutthaya und Bangkok war wegen des Hochwassers nicht zu denken. Unzählige Moskitos, Wasser und Gestank , der für europäische Nasen nicht auszuhalten sein soll, liessen keine Fahrt dorthin zu. Am Fernsehen habe ich Bilder von den Unmengen an Mücken-Schwärmen gesehen, die die Bevölkerung fast unmenschlich belästigten

Bei km 25 ging es stark in die Höhe. Ein Hammer von einem kurzen aber ruppigen Aufstieg. Nur wenige 100 m lang, aber ich musste in den kleinsten Gang schalten. Hier stellte ich fest: Ich bin immer noch kein guter Bergfahrer!

Moderne River Kwai Brücke
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v.l.n.r. Rodney, Simon Chris

Angekommen in Kanchanaburi besuchten wir als erstes die "River Kwai Brücke", die gar nicht so historisch ist, aber dank des Filmes von Touristen aus der ganzen Welt besucht wird. Hier sprach man russisch, so lautete das Motte, denn die westlichen Touristen sind wegen des Hochwassers und der Hochwasser-Warnungen ausgeblieben. Einzig die Russen liessen sich nicht beeindrucken. Sie fotografierten alles: Die Brücke, die nachgebaute Fliegerbombe, die KWAI-Schriftzeichen und schlussendlich auch uns in unseren blauen Rennleibchen.

Abends dann der kulinarische Gau: Zum Nachtessen in einem thailändischen 08/15-Lokal bestellten doch die Amerikaner Pizza ! Manchmal verstehe ich die Leute nicht. Zu Hause müssen sie viel Geld für asiatische Küche ausgeben .... Da sind sie nur wenige Tage im asiatischen Raum, und lassen die günstige und feine asiatische Küche links liegen.

17. Nov.: 1. Freier Tag in Kanchanaburi
Unterkunft: River Kwai Hotel (3 Nächte)

Der freie Tag gab mir Gelegenheit, meine schmutzige Wäsche wie Rennhosen, Leibchen, Socken, Ausgangsshorts und Hemden einmal nicht selber am Lavabo zu waschen, sondern im Hotel waschen zu lassen und dies zu einem Luxus-Preis von etwa SFr. 5.--

Dann machte ich mich auf den Weg, zu Fuss Kanchanaburi zu erkunden, das ich ja schon mehrmals in den letzten Jahren besucht hatte.

Der Film "Die Brücke am Kwai" hatte Kanchanaburi berühmt gemacht. Die japanische Besatzungsmacht setzte nämlich während des Zweiten Weltkrieges asiatische Zwangsarbeiter und westliche Kriegsgefangene ein, um eine wichtige Eisenbahnbrücke über den Fluss "Khwae Yai" zur logistischen Unterstützung der japanischen Besetzung Burmas zu errichten: Dabei starben rund 100'000 asiatische und 16'000 westliche Arbeiter.

Don Rak Gedenkstätte
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So besuchte ich u.a. die "Don-Rak-Kriegs-Gedenkstätte" für die 6'982 gefallenen australischen, holländischen und britischen Kriegsgefangenen, die während der Konstruktion der Todes-Eisenbahn (Death Railway) ihr Leben liessen. Es war für mich als Schweizer, die wir doch seit Menschengedenken keinen Krieg mehr erlebt hatten, ein beklemmendes Gefühl, auf der grossen Wiese inmitten der unzähligen Gräber und Toten zu stehen, und dabei den einen oder anderen Grabstein genauer zu lesen. Alles junge Menschen, die noch ihr Leben vor sich gehabt hätten. Ich muss gestehen, meine Stimmung fiel auf den Nullpunkt und ich kehrte ins Hotel zurück, an den Swimmingpool.

Nach einer wohlverdienten Pause ging es am späteren Nachmittag mit einem Schnellboot den River Kwai hinunter und wieder zurück. Die Fahrt hatte mich nicht aus dem Sitzen gerissen, aber seis drum. Auch das anschliessende Essen war 08/15.

Wie man die Preise in Thailand kaputt machen kann, habe ich dann am Abend erlebt. Gemeinsam mit Michael fuhr ich mit einem TukTuk ins Hotel zurück. 60 Baht war als Preis abgemacht und Michael bezahlte 100 Baht (entsprechend SFr. 3.--), "weil der Mann so lieb gewesen und es ja kein hoher Betrag sei". Dies sollte man eben nicht tun, denn die Thais gewöhnen sich daran und machen schlussendlich zwei Preise: tiefe Preise für die Einheimischen, denn die können die hohen Beträge nicht bezahlen, und hohe Preise für die Farangs, die blöden Geldprotze. Nebenbei weiss ich von Thais, dass derartige Farangs ihr Gesicht gegenüber den Thais verloren haben. weil sie sich als schlechte Geschäftsleute outen!

Heute haben uns Jeremy und Zack in Richtung Heimat verlassen. Mit einem Kleinbus fuhren sie nach Bangkok auf den Flughafen und weiter nach Denver. Die beiden waren liebe Kerle. Sie hätten meine Söhne sein können. Ich mochte sie. Wir sind nun nur noch eine kleine Gruppe von 5 Fahrern, obwohl mit Dave ein weiterer Amerikaner dazugestossen ist.

18. Nov.: 2. Freier Tag in Kanchanaburi
Unterkunft: River Kwai Hotel (3 Nächte)

Am 2. freien Tag stand die "Death Railway" (Eisenbahn des Todes) auf dem Programm. Ein Ausflug zum "Hellfire Pass" etwa 65 km ausserhalb Kanchanaburi mit anschliessender Rückfahrt mit dem Zug über das weltberühmte "WangPo Viadukt".

Der Hellfire Pass der Todesbahn
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Die Arbeiten an der nicht zu unrecht genannten "Todesbahn" sind von den Japanern unter unmenschlichen Bedingungen durchgesetzt worden. Die Schneisen in die bergige Landschaft musten von den Kiegsgefangenen und Zwangsarbeitern von Hand (mit Hammer und Meisel) geschlagen werden. Einer dieser Bergeinschnitte war der 73 m lange und 25 m tiefe "Hellfire Pass".

An Ort und Stelle konnten wir das Resultat der Arbeiten im dichten Urwald am Berg besichtigen. Es war beeindruckend aber auch erschütternd. Man sah die Werkzeuge, mit denen sie von Hand den Felsen ausbrachen. Man sah aber auch kleine Kreuze von Familien-Angehörigen als Andenken an ihre Söhne und Väter. Wie fürchterlich müssen doch die Japaner gewütet haben. Dies waren keine Menschen, sondern Bestien. Hier wurde mir wieder einmal bewusst, dass man von Deutschland Busse und Schuldeingeständnisse erwartet, aber von den Japanern habe ich noch nie etwas derartiges gehört.

Ich musste hier nicht arbeiten. Ich bin nur einen Teil der Strecke abmarschiert und habe Fotos geschossen (welch symbolträchtige Worte). Mein Körper explodierte jedoch vor Feuchtigkeit. Mein Hemd war im Nu nass und klebte am Körper. So etwas hatte ich noch nie erlebt.

Mit der Eisenbahn von Nam Tok zurück nach Kanchanaburi
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Michael Ralph Colpitts

Nach einem feinen Lunch im "Bahnhof-Buffet" von Nam Tok, der heutigen Endstation der ehemaligen Todesbahn, fuhren wir mit der thailändischen Eisenbahn im 3.-Klassewagen für Farangs, dafür mussten wir einen Zuschlag bezahlen, via das WangPo-Viadukt zurück nach Kanchanaburi. Nach 2 Stunden im hölzigen Wagen bei ungefähr 40 km/h Geschwindigkeit und furchterregendem Schütteln hatten wir dieses Ziel erreicht.

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Mit der Eisenbahn von der Endstation Nam Tok zurück nach Kanchanaburi
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19. Nov.: 3. Freier Tag in Kanchanaburi: Ausfahrt mit dem Rad
Unterkunft: River Kwai Hotel (3 Nächte)
Distanz: 89 km

Am Morgen früh, ich wollte mich bereits zur Weiter-Fahrt ins Renndress stürzen, entdeckte ich auf dem Fussboden meines Zimmer durchgeschoben unter der Türe ein gedruckte Notiz, dass wir einen weiteren Tag in Kanchanaburi bleiben, jedoch eine Ausfahrt mit Besichtigungen per Rad machen werden. Also Rennhose und Trikot anziehen und ab auf den "Göppel":

20. Nov.: Fahrt von Kanchanaburi nach Amphawa
Unterkunft: "Baan Tai Had" Resort in Samutsongkram (2 Nächte)
Distanz: 131 km

An der gestrigen Ausfahrt in Kanchanaburi hatte ich ein Problem mit dem Vorderrad resp. Lenker. Periodisch klemmte der Lenker. Es war, wie wenn ich in resp aus einer kleinen Rinne auf der Strasse fahren würde. Ueber Nacht auf heute hat John das Problem behoben, indem er die Lenkerstange des Vorderrades neu justierte.

Die Fahrt nach Amphawa wurde zu einer wunderbaren flachen Fahrt durch ländliche Gegenden. Bei Abfahrt hatte ich eine etwas belegte Stimme, wahrscheinlich von gestern, als ich mit nassem Hemd im klimatisierten Auto sass. Ich sollte es doch langsam wissen, dass ich empfindlich auf Durchzug bin, vorallem mit durchnässtem Leibchen. So hoffte ich, dass ich die zu erwartende Erkältung auf der Strecke herausschwitzen konnte. Eine Rosskur!

Ich kann es vorweg nehmen, ich überwand meine "Unpässlichkeit" und war am Schluss auf den letzten Kilometern wieder so stark wie immer. Glück hatte ich unterwegs, als mein "lieber Freund Rodney" unverhofft bremste, weil er auf seiner Strassenseite eine Meute von Affen sah. Glücklicherweise hatte ich etwa 2 m Abstand und konnte ihm so noch knapp ausweichen. Ich war stinksauer und habe ihm beim Wasserstop angedroht, beim nächsten Mal sein Rad über die nächste Hecke zu schmeissen. Er sei eine Gefahr für uns alle. (sorry, ich habe diesen Fauxpas auch schon gemacht.)

Organisation der Fahrt:
Vorne und hinter uns Fahrern fuhr jeweilen ein Fahrzeug mit blinkenden Rücklichtern. Dies hatte den Vorteil, dass wir auch zu zweit nebeneinander fahren konnten, ohne Angst haben zu müssen, von einem Auto oder Lastwagen über den Haufen gefahren zu werden. Das vordere Fahrzeug sprayte, wo es nötig war, vorallem in Ortschaften die Fahrrichtung als Pfeil mit dem Vermerk "TdT" (Tour de Thailand) auf die Strasse. Und das hinterste Fahrzeug war der Besen- und Materialwagen.

Unsere Gruppe war auf diesem Streckenteil sehr inhomogen. Da war einerseits Rodney, der sich überschätzte und gefährlich fuhr, und andernseits Michael, ein ehemaliger Arzt, der eine Körperhälfte nur mühsam bewegen konnte, also auch schief auf dem Rad sass. Dazwischen lagen John der Guide, Simon der Australier und ich. Wir konnten jederzeit den beiden anderen auf Nimmerwiedersehen davonfahren.

Der Schluss der heutigen Fahrt artete wiederum in einem Rennen zwischen John, Simon und mir aus. Das Steuern durch die vielen engen Kurven, kleinen hügeligen Brücken über die Klongs und um die auf der Strasse liegenden Hunde verlangte äusserste Konzentration, damit man möglichst wenig Geschwindigkeit verlor. Die am Boden aufgesprayten Pfeile zeigten uns den Weg durch den Dschungel. Am späteren Nachmittag um 16:15 Uhr nach 8½ Stunden unterwegs langten wir im "Baan Tai Resort" in Amphawa ein.

Night-Market in Amphawa
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Nächtlicher Floating Market in Amphawa:
Schon kurz nach Ankunft im "Baan Tai Resort" gings per Auto weiter auf einen Nacht-Markt spezieller Art. Nur an Wochenenden ist dieser einheimische Floating-Market in Betrieb. Er ist ein Geheimtip, denn Touristen findet man hier keine. Die Märkte von Amphawa sind kleiner, aber authentischer als die in "Damnoen Saduak".

Ein Gewusel herrschte an den Ufern, aber auch in den Kanälen. Die Stimmung durch die Lichter war einmalig. Es war wie in einer anderen Welt. Wir machten eine Fahrt in einem Schnellboot durch den Markt, die umliegenden Klongs und den Hauptfluss "Mae Klong", der von Kanchanaburi kommt und bei Samut Sakhon in das Meer fliesst. Wir beobachteten die Marktfrauen bei ihrer Arbeit und sahen ausserhalb des Marktes am Ufer Sträucher voller Glühwürmchen, als wäre es eine Weihnachtsbeleuchtung.

21. Nov.: Freier Tag in Amphawa
Unterkunft: Baan Tai Resort
22. Nov.: Fahrt von Amphawa nach Phetchaburi
Unterkunft: Royal Diamond Hotel
Distanz: 70 km

Unsere zweitletzte Etappe dieser Tour de Thailand sollte nur kurz sein. Im Tour-Jargon würde man dies Ueberführungs-Etappe nennen. Aber sie hatte es in sich, weil einige schöne Erlebnisse auf uns warteten.

Das Wunder der Kokosnuss
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Ich kannte ja das Hotel Royal Diamond bereits aus der Trainingsfahrt kurz vor der Tour de Thailand. Damals hatte alles geklappt. Dieses Mal aber fast gar nichts. Die Klimaanlage funktionierte nicht, ebenso war der Fernseher verstellt. Eine Katastrophe! Wegen der Engpässe in den Lebensmittellieferungen verursacht durch die Hochwasser gab es zum Frühstück kein Buffet mehr, sondern auf Bestellung ein American- oder Thai-Breakfast.

23. Nov.: Fahrt von Phetchaburi nach Hua-Hin
Distanz: 90 km

In der Nacht hatte es geregnet, aber am Morgen war alles wie in den vergangenen Tagen: Trocken und angenehme Temperaturen. Von Hua-Hin sind per Zug und Privat-Autos ein paar meiner Biker-Freunde gekommen, um mich nach Hua-Hin zu begleiten.

Da wir Rückenwind hatten, fuhren wir mit einem Höllentempo nach Hua-Hin. Anfänglich mit 27-28 km/h steigerten wir das Tempo ab Cha-Am auf über 35 km/h. Trotz 2 Stops mit dem Lunch in Cha-Am trafen wir bereits um 13:30 in Hua-Hin ein, wo ich am Bahnhof von den Böschensteins und Pat begrüsst wurde. Ich war echt stolz auf mich, denn ich war doch etwas gespannt, wie ich die 1'300 km überstehen würde. Aber es hat problemlos geklappt. Ich war am Schluss sogar besser "zwäg", als am Start in Chiang-Mai.

Zum Abschluss gabs am Abend im NightMarket von Hua-Hin ein feines Abschiedessen. Die verbliebenen Biker werden nach einem Ruhetag weiter nach Phuket fahren. Ich werde relaxen und das Haus geniessen.

Auf dem Weg nach Hua-Hin
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Auf den Strassendistanz-Steinen findet man nützliche Informationen für den Autofahrer: Die Strassen Nummer 2021, die Distanz in die eine und andere Richtung bis zum Ende der Strasse 2021.

Ankunft in Hua-Hin vor dem königlichen Wartehaus
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Mail an Max Lehmann
Schafmattweg 13, 4102 Binningen
http://www.maxlehmann.ch/wpthai/
Mein Thailand Tagebuch: Max der rasende Reporter
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