Geheimnisvolles Thailand oder Thailand von A-Z
(Eine Anleitung für Thailand-Reisende)
(Update: 25. Dez. 2013)


Der Garuda - das National-Symbol Thailands

Seit ein paar Jahren verbringe ich den europäischen Winter in Thailand. In dieser Zeit habe ich viel erlebt und noch viel mehr neue Eindrücke aufgenommen. Diese habe ich nun als "Anleitung für Thailand-Reisende" zusammengefasst.

Thailand: Daten und Fakten

Ich habe mir lange überlegt, ob diese trockenen Fakten in meine "Anleitung für Thailand-Reisende" gehören oder nicht. Da ich diesen Bericht aber auch für mich schreibe, sehe ich diese Daten als wichtige Basis-Information.

Die 8 Gebote für einen Thailand-Aufenthalt

  1. Alles, aber auch Alles ist in Thailand anders. Vergleiche nichts mit Deiner Heimat. Halte Deine Augen offen und beobachte.

  2. Meide europäische Gaststätten. Geniesse die thailändische Küche. Berücksichtige auch die nahen Strassen-Küchen.

  3. Reise mit einem leeren Koffer nach Thailand. Kehre mit einem vollen Koffer zurück. Meide aber aus Zollgründen bekannte Kleider-Marken wie Lacoste, Boss sowie Uhren-Labels wie Breitling, Rolex etc.

  4. Lass Dein Macho-Gehabe zu Hause. Verlier nie Dein Gesicht vor einem Thai. Sprich ruhig. Reklamationen, Schreien und Toben ist in Thailand Tabu.

  5. Passe Dich in der Kleidung den Thais an! Die Kleidung und das Aussehen (Haarschnitt, Rasur etc) sind die Visitenkarte eines Menschen. Die Thais legen viel Wert darauf. Du findest selten einen verlausten Thai. Kein Taxifahrer würde ein verschwitztes Hemd tragen. Alle tragen den ganzen Tag ein sauberes, gebügeltes Hemd.

  6. Protze nicht mit Deinem Geld und teuren Accessoires. Auch in Thailand gibt es böse Leute.

  7. Sei vorsichtig im Kontakt mit alkoholisierten Thais und den wilden Hunde, Katzen und Affen. Die Läuse sind noch das harmloseste, das die Tiere weitergeben. Viele sind Träger der tödlichen Krankheit "Tollwut".

  8. "Nur mit Gummi", denn Aids ist bei den lieben Thai-Begleiterinnen und Ladymen mit weit über 50% stark verbreitet. Thailand hat die höchste HIV-Rate Südost-Asiens

Thailand von A-Z

Das Land des Lächelns ist zugleich ein Land des Zwiespalts und Bangkok der Inbegriff des Widerspruchs: Hier trifft die Moderne auch in Form brutaler Kommerzialisierung auf alte Traditionen. Superreiche treffen auf Bettelarme, Gebildete auf Ungebildete, harte Gesetze auf haarsträubende Verordnungen.

In Autos zum Beispiel herrscht Gurtpflicht - aber nur auf den vorderen Sitzen. Und die Helmpflicht auf Motorrädern beschränkt sich auf den Fahrer, ganz egal, wie viele Menschen mitfahren.

Bevölkerung, Hierarchien
(siehe auch unter "Thailänder")

Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung leben auf dem Lande, allerdings drängen immer mehr Leute in die Städte.

In Thailand herrschen strenge soziale Hierarchien mit einem ausgeprägten Dualismus. Auf der einen Seite stehen die "Oberen Zehntausend", eine weltoffene, heute zunehmend westlich orientierte Minderheit. Dieser Elite, die über einen enormen Reichtum verfügt und damit indirekt die Geschicke der Nation lenkt, steht die Masse des Volkes gegenüber, die besitzlosen oder einkommensschwachen ländlichen oder heute auch armen städtischen Bevölkerungsschichten. Die urbane Mittelschicht mit den höheren Staatsbeamten, Akademikern in gehobenen Positionen ist noch recht unbedeutend.

Dieses Ungleichgewicht der Bevölkerungsstruktur ist Grund für die Unruhen der letzten Jahre. So kämpfen die Rothemden gegen der Gelbhemden (Oberschicht) um die politische Macht im Staat.

Dann gibt es in Thailand seit altersher die Hierarchische Struktur mit König Bhumipol an der Spitze. Jeder hat seinen Platz in der Hierarchie, ungeachtet seiner ethnischen Herkunft, egal ob er auf dem Lande oder in der Stadt wohnt, und damit seine Rechte und auch Pflichten. Definiert wird der soziale Status einer Person durch Alter, Reichtum, berufliche Position, sowie persönliche und politische Macht. Dieses Gefüge spiegelt sich im täglichen Leben ab: Als erstes wird man nach seiner Herkunft und Beruf gefragt. Ein tiefer gestellter grüsst zuerst. Ein Gast grüsst keinen Kellner im Restaurant. Dazu gibt es dann noch sprachliche Höflichkeits- und Unterwürfigkeitsformeln, da fehlen einem als Fremder die Sprachkenntnisse.

Der Fremde wird schon nach 2 Minuten Bekanntschaft nach seinen persönlichsten Dingen befragt, z.B. woher er kommt, ob er verheiratet ist, wie viele Kinder er hat, was er für einen Beruf hat, und wieviel Geld er monatlich verdient. Es sind alles Fragen, um seine Zugehörigkeit zu einer sozialen Klasse zu bestimmen. So vieles auch in Thailand anders sein mag: ein Ingenieur oder ein Arzt ist auch hier ein gebildeter, wohlsituierter Mensch. Ein Bauarbeiter hingegen ein armer Hund. Entgegen der bei uns geltenden Einschätzung von Beamten, ist ein Staatsdiener in Thailand aber zweifelsfrei immer eine Respektsperson.

Europärer haben die Tendenz, sich im Urlaub "ferienmässig" zu kleiden mit kurzen Hosen und T-Shirts. Thailänder hingegen wollen mit ihren Kleidern eher Eindruck erwecken und verstehen den Europäer nicht, hat er doch Geld, kleidet sich aber nicht standesgemäss. Akzeptiert ja, wirklich verstanden : nein.

Buddhismus
(siehe auch unter "Mönche", "Tempel")

95% der Thaibevölkerung sind praktizierende Buddhisten. Diese Religion prägt in starkem Masse das Gesicht des Landes. Er fördert Toleranz und Friedfertigkeit, Bescheidenheit und Gelassenheit und schlägt sich damit im Verhalten und Zusammenleben der Menschen nieder.

Das auf jeden Besucher so fremd wirkende ständige Lächeln der Thais, der Versuch jegliche Konfrontation wie auch Aggression zu umgehen, die endlos erscheinende Geduld, all das ist das Ergebnis Jahrhunderte langer buddhistischer Traditionen. Der Buddhismus bietet kein Regelwerk für das Zusammenleben in einer Gesellschaft. Es bietet keine Lösungen für soziale Probleme. Der Buddhismus ist mehr eine Philosophie als eine Religion. Er basiert nicht auf einem dogmatischen Glauben und kennt daher auch nicht Verbote im Sinne "Du sollst nicht ...". Er richtet die Gesellschaft auf einen endlosen Zyklus "Geburt, Tod und Wiedergeburt" aus.

Die Buddhisten sind davon überzeugt, dass die Menschen häufig wiedergeboren werden. Nur wer nach den Grundsätzen des Buddhismus lebt, wird eines Tages von der Wiedergeburt erlöst werden. Er wird dann, so der Glaube, endgültig ins Nirwana ("Nichts") eingehen.

Der Buddhismus ist nicht so uneigennützig, wie ich noch in meinem 1. Thailandjahr glaubte. Oh nein, auch bei den orange gekleideten Mönchen geht es ums Geld. Es geht zwar nicht um den persönlichen Reichtum, aber um den schönsten, speziellsten und berühmtesten Tempel der Umgebung zu haben. So muss jede Handlung der Mönche bezahlt werden. Die Thais nennen dies "Spende". Nur auf diese Art war es zum Beispiel möglich, dass innert 11 Jahren eine ganze Tempelanlage mit Tempel, Wohngebäuden für die Mönche, Zeremonienhaus samt angeschlossenem Schulhaus für die Dorfjugend finanziert und gebaut werden konnte. Dies wurde mir durch den Master-Mönch im Wang Mariu bei Chiang Mai (siehe weiter unten) mit etwas anderen Worten bestätigt. Im angeschlossenen Schulhaus z.B. bin ich als Spender der einzigen Toilette mit Wasseranschluss mit Namensnennung auf der Toilettentür vermerkt. Ich weiss auch, dass meine 11 köpfige Reisegruppe 120'000 Baht (= € 2`500 resp. SFr. 4`000) für eine neue Zufahrtbrücke zum kleinen Waldtempel sammelte und spendete.

Jeder Thai verbringt ein paar Monate seines Lebens als Mönch in einem Tempel. Auch diese Leistung muss durch die Familie bezahlt werden. Die Kosten für Kleidung, Schlafgemach, Essen, Infrastruktur und nicht zu vergessen die Kosten für das Fest der Eintritts-Zeremonie mit vielen Gästen aus Familie und dem Freundeskreis sind je nach Tempel derart hoch, dass sich ärmere Schichten diesen Schritt nicht mehr leisten können. Hier stösst der moderne Buddhismus an seine Grenzen.

Dokumente

Alle wichtigen Dokumente und Unterlagen wie "Pass, Visum, Flug-Ticket, Impfausweis, Int. Führerausweis, Kreditkarten, Kontaktpersonen in der Heimat etc" habe ich gescanned, als Kopien mitgenommen und als Grafikdatei in Dropbox resp. Evernote abgespeichert. So sind diese Daten immer in einem "Internet-Cloud" verfügbar, auch wenn mein PC gestohlen oder defekt ist.

Elektrizität

Die Stromspannung beträgt 220 Volt/50 Hz. Man benötigt im Normalfall keinen Zwischenstecker, denn die 2-poligen deutschen und CH-Stecker funktionieren tip-top, manchmal auch mit etwas Wackelkontakten.

Essen

Für die Thais ist Essen eine Möglichkeit der Kommunikation und zur Pflege der Harmonie. Die Thais essen mehrmals am Tag. Man sagt auch, sie denken immer ans nächste Essen. Die Thai-Küche ist nicht fett, auch wenn das Fleisch und Fisch oft fritiert wird. Es ist vorallem mit dem Reis sehr nahrhaft und gesund. Das Gemüse wird nicht gekocht, sondern nur kurz in einer Bouillon gegart. Während ich in der Schweiz wegen meiner Muskelkrämpfe wöchentlich 1-2 mal eine Portionen Magnesium zu mir nehmen musste, war dies in Thailand nicht nötig. Ich fühlte mich nie "vollgefressen". Zudem ist das Thai-Essen sehr reich an Vitaminen.

Nach meinen Erlebnisse habe ich die Thai-Küche nach folgenden einfachen Bestandteilen aufgeteilt:

Die wenigsten Thais kochen regelmässig selber, da Mann und Frau meistens arbeiten. Sie essen oder kaufen sich alles an den öffentlichen Strassenküchen und unterstützen damit einen weiteren Teil der Bevölkerung. Und ich muss gestehen, mit 100 Baht (=SFr. 3 resp. €2) isst man wie ein König.

Ich denke, darin sind die Thais uns voraus, denn es ist für eine Strassen-Garküche viel günstiger, die Zutaten wie Schweine- oder Rind-Fleisch, Hühnchen für ein bestimmtes Gericht einzukaufen, als dass dies einer Kleinfamilie möglich ist. Mit einem Hühnchen kann eine Strassenküche z.B. mehr als 20 Portionen "Pad Thai" herstellen und verkaufen .... und als Kunde bezahlt man je Portion 40 Baht (SFr. 1.20 resp. € -.80)

Und wie ist es bei uns: man bemüht sich, das ganze Hühnchen zu essen, weil man es ja nur schwer aufbewahren kann.... und frisst sich dick!

Gegessen wird mit Löffel und Gabel, wobei der Löffel in der rechten Hand gehalten und damit das Essen zum Mund geführt wird, während die Gabel in der linken Hand dazu dient, das Essen auf den Löffel zu schieben. Zu Stäbchen greift man nur bei Nudelsuppen oder chinesischen Gerichten.

Im Gegensatz zur europäischen kennt die Thaiküche keine verschiedenen Gänge. So wird nicht Gericht für Gericht serviert, sondern es kommt alles unkoordiniert auf den Tisch. Dies gibt den Gästen die Möglichkeit, von verschiedenen Gerichten gleichzeitig zu kosten und sich ihr Menue nach Lust und Laune zusammenzustellen. Man isst über eine lange Zeit.

Die Thais trinken zum Essen meistens nur Wasser, das auch in feinen Restaurants durchaus "gesellschaftsfähig" und trinkbar ist. Auch Bier erfreut sich grosser Beliebtheit, macht aber nach meiner Erfahrung bei der grossen Hitze müde.

Noch in der Schweiz konnte man mich mit Avocados verjagen, denn sie wurden als Salat oder mit Vinaigrette-Sauce serviert. Hier in Thailand genoss ich diese wunderbaren grünen Früchte( nicht Gemüse) mit etwas Zucker drauf zum Frühstück. Sie schmeckten hier einfach anders (wie auch die Bananen). Für 3 kg Avocados bezahlt man auf dem Markt in Chiang Mai etwa 3 Franken (oder 2 Euro).

Farangs

Unter diesem Begriff werden alle Nicht-Asiaten, also Europäer, Australier und Amerikaner verstanden. Sie werden von den meisten Thailändern akzeptiert und von vielen auch geliebt. Leider gibt es aber auch missliebige, oft ältere frustrierte Farangs, die meinen mit arroganter Haltung in diesem Lande Eindruck zu schinden. Diese erinnern mich etwas an die neureichen Deutschen nach dem Krieg oder derzeit die Russen, die meinen mit Geld alles kaufen zu können.

Ich habe einen Schweizer erlebt, der meinte, mit seinem Geld könne er alles kaufen. Er verkündete öffentlich, die Thai-Frauen seien alle mit Geld zu kaufen. Er ärgerte sich über alles, auch über die Thais auf den Strassen und drängte in seiner Rechthaberei sogar Roller-Fahrer von der Strasse, nur weil sie sich nicht an die europäischen Strassenregeln hielten. Es ist verständlich, dass solche Leute sehr unbeliebt sind und von den Thais gemieden werden. Im 2011 ist dieser Schweizer im Rotlichtviertel von Hua-Hin zusammengeshlagen worden, weil ihm eines der Getränke nicht passte und er nicht zahlen wollte. Er ist erst im Spital wieder aufgewacht. Seither ist er invalid und kennt seine Umgebung nicht mehr.

Es gibt eine weitere Sorte von Farangs, die "alten" dicken Farangs, die sich in ihrem zweiten Frühling junge Thai-Mädchen als Begleiterinnen mit Geldgeschenken anlachen. Sie machen sich in den Augen der Thais lächerlich, denn der öffentliche Austausch von Zärtlichkeiten wird bei anständigen Thais abgelehnt. Die Frauen, die sich so anbieten, werden von den Thais als "Prostituierte" bezeichnet.

Hier in Thailand ist mir wieder mal klar geworden, wie zerbrechlich man werden kann, wenn die Gesundheit, das geistige Interesse oder der gute Geschmack nicht mehr mitmachen. Oft habe ich mich ab den Männern geschämt, die mit dicken "Bäuchen" und farbigen ärmellosen Leibchen, triefend vor Schweiss, herumspaziert sind. Schockiert war ich auch von den Ehepaaren, bei denn der Mann nur noch "mittrottelte", während die Frau viel Elan zeigte. Bei den Besichtigungen in und um Hua-Hin habe ich wenige ältere Farangs gesehen. Ich war meistens der einzige. Ich denke, die unternehmen nichts mehr und warten ihr Ende ab.

Farb-Codes für die Wochentage

Ein grosser Unterschied zu unserer Kultur besteht darin, dass die Thais jedem Wochentag eine bestimmte Farbe zuordnen. Viele Thais tragen die dem jeweiligen Tag zugeordnete Farbe. Jeder Thai weiss, an welchem Wochentag er geboren wurde. (Ich weiss es nun auch: der 31.12.1942 war ein Donnerstag!) Der jetzige König Bhumibol oder Rama IX wurde z.B. an einem Montag geboren. Aus diesem Grund ist die gelbe Farbe für den Montag auch die Königs-Farbe.

Wochentag:Zugeordnete Farbe:
Sonntag:rot
Montag:gelb
Dienstag:pink, rosarot
Mittwoch:grün
Donnerstag:orange
Freitag:himmelblau
Samstag:lila, violett, purpur

Fernsehen

In Europa kann jedermann eine SAT-Antenne kaufen, aufstellen und empfängt problemlos ab den beiden Satelliten Astra und Hotbird/Eutelsat die meisten gängigen Fernseh-Sender, mit Ausnahme der PAY-TV- und Sex-Sender. Für einige wenige, wie die Schweizer- und Oesterreicher-Sender, benötigt er eine Smart-Card (wie Kreditkarte), für die man einmalig je etwa €20-30 bezahlt.

Hier in Thailand ist alles anders. Bereits die Grösse der SAT-Antennen ist enorm. Es gibt kleine wie bei uns, aber dann auch grosse Ungetüme . Diese haben einen Durchmesser zwischen 2 und 4 Metern. Ich habe kein einziges Geschäft gesehen, in dem man eine SAT-Antenne kaufen konnte. Man muss sich an einen TV-Sender-Anbieter wie "true-Visions" wenden, der sie im Packet mit kostenpflichtigen Programmen anbietet. Gratis zu empfangen sind nur die 4-6 Thaisender des Staatsfernsehens. Alle anderen Sender müssen gemietet werden. So bezahlte mein Hausherr für ein paar wichtige Sender wie BBC, CNN, Bloomberg, CNBC, 6 Sport-Sender wie SPRT, sowie 60 private Thaisender 20'000 Baht im Jahr (= SFr. 640.-- resp. € 400)

Fernsehen ist für die Thais lebenswichtig. In jedem Raum steht ein Apparat. In den meisten Haushalten 3-4 Stück. Sie laufen Tag und Nacht. Auch in der armseligsten Hütte, steht eine "Glotze". Die gratis Thai-Sender haben 3 Schwerpunkte in ihren Sendungen: Nachrichten aus Thailand, Tagesberichte aus dem Königshaus und für die Unterhaltung endlose Soap-Geschichten und Quiz-Sendungen. Die Werbung spielt dabei eine wichtige Rolle und unterbricht die Sendungen ununterbrochen. Auch in den Sendungen selbst wird Werbung eingestreut, so läuft z.B. im Hintergrund einer Quiz-Show ungeniert ein Werbestreifen.

Die Qualität des kostenpflichtigen Fernsehens ist 100% amerikanisch und keineswegs mit Europa vergleichbar. Dies verwundert wenig, denn die Drehscheibe für alle diese Sender ist in den USA. Dort wird entschieden, was in welcher Form gesendet wird. In den Sendungen ist nicht ersichtlich, welche eine Wiederholung ist. Bei den Sport-Sendern werden ununterbrochen die italienischen, spanischen und englischen Fussball-Partien gezeigt, unterbrochen durch Tennis-, Golf- und Wrestling/Box-Uebertragungen. Während mehrerer Tage wurden z.B. die Tennis-Partien im WTA-Turniere in Dubai von Serena und Venus Williams gezeigt. Anfang Februar 2009 sah ich mehrmals die Champions League Partie zwischen dem FC Basel und Porto Lissabon, die Basel zwar O:1 verlor, aber in der 2. Halbzeit die dominierende Mannschaft auf dem Spielfeld war. Diese Partie muss jedoch im Spät-Herbst stattgefunden haben.

Mit "GLOBAL-TV" kann man via Internet etwa 40 Europäische TV-Sender davon alle Deutschen und Schweizer Sender sehen, sogar bis zu 14 Tage nachträglich. Dieser Internet-Service kostet etwa SFr. 30.-- im Monat.

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Folklore in Thailand

Folklore

Wer kennt ihn nicht, den Thai-Tanz, in dem die hübschen Mädchen ihre langen Finger extrem nach hinten biegen. Bereits in jungen Jahren wird die thailändische Jugend in diesem Tanz geübt. Beeindruckend sind die Darbietungen der jungen Mädchen zwischen 8 - 12 Jahren. Diese Fotos sagen mehr als 1000 Worte.

Meine Fotografie und Fotoausrüstung

Ich habe noch nie in meinem Leben meine Fotoapparate derart intensiv und vielseitig benutzt, wie in den Monaten im Fernen Osten. Ich darf behaupten, dass ich bestimmt etwa 2/3 der Funktionalität meiner LUMIX- und Canon-Fotoapparate ausgeschöpft habe. Die Apparate haben mich nie im Stich gelassen und meine Anforderungen jederzeit optimal erfüllt. Ich hatte weder Probleme mit der Feuchtigkeit im Tropenwald noch in Kalksteinhöhlen, wobei ich aber Klimaanlagen tunlichst gemieden habe.

Mein 2-Kamera-Prinzip hat sich bewährt: Eine handliche Kompakt-Kamera mit möglichst grossem Tele-Zoom, die immer bei mir war und Platz in der Hose oder dem Radleibchen hatte, und zusätzlich eine möglichst professionelle Kamera mit Durchsichtssucher und anderen Finessen, die nur in einem Rucksack oder einer Fototasche mitgetragen werden konnte.

Auf Reisen und Fototouren waren zwar beide Kameras bei mir, aber dann benutzte ich hauptsächlich die grosse Mega-Zoom- resp. Spiegelreflex-Kamera. Mit ihr machte ich die speziellen Aufnahmen, seien es Bildreihen oder ab Stativ Nachtaufnahmen. Meistens benutze ich das RAW-Format, weil es auch bei schwierigen Lichtverhältnissen viele Details bereit hält. Den Blitz setzte ich nur ungern oder ganz selten ein. Ich verzichtete lieber auf ein Bild, als dass ich den Blitz einsetze.

Im Verlaufe meiner Thailand-Aufenthalte samt den Reisen in die angrenzenden Länder wie Kambodscha, Laos Vietnam etc haben sich tausende von Fotos unterschiedlicher Qualität angesammelt. Unverzüglich bei der ersten Sichtung habe ich die schlechten, unscharfen und unbrauchbaren Bilder gelöscht. Die übriggebliebenden habe ich laufend mit Bezeichnung des Datum (YYYYMMTT) und Ereignis in Folders auf meinem Notebook abgespeichert, sodass ich über eine saubere Struktur verfügte. Diese Roh- resp. Originalbilder habe ich regelmässig auf eine, mobilen Disc abgesichert.

In einem 2. und 3. Schritt habe ich laufend die wirklich guten und herausragenden Photos mit Photoshop und/oder Photomatix HDR veredelt und in meinem "Thailand-Tagebuch" resp. in der "Foto-Galerie - Best of Thailand" veröffentlich.

Zur Abspeicherung und -Sicherung der Fotos hatte ich genügend 8-16 GB-SD-Karten bei mir, sowie meinen Notebook, auf dem ich abends oder bei Rückkehr die Ausbeute unverzüglich begutachten konnte. Nötigenfalls ging ich tags darauf nochmals auf Piste. Das mitgeführte Leicht- und Kompakt-Stativ habe ich für Nachtaufnahmen benutzt. Dank der hohen ISO-Möglichkeiten und des Bildstabilisators meiner Canon-Spiegelreflex konnte ich die meisten Sujets aus der Hand oder durch Aufstützen/Auflegen zur vollsten Zufriedenheit aufnehmen, wobei ich bei Freihandaufnahmen mit Zeitvorwahl 1/50-Sekunde arbeitete.

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Meine Thai-Freundinnen und Freunde
(im Bild Pat)

Meine Freundinnen

Ich war noch keinen Monat in Hua-Hin, Thailand, als Tony und seine Frau Usa mich auf eine Reise in den Norden von Thailand mitnahmen. Auf dieser Reise lernte ich die ehemaligen Schulfreunde und -Freundinnen von Usa aus der Zeit vor 40 Jahren kennen, darunter auch Pat, Däng, Dän, Mel, Bum, Noy, Mr. No, Mr Sed etc. Ich fühlte mich sehr schnell in ihrer Gesellschaft wohl und lernte ihre Fröhlichkeit und Unbeschwertheit bald schätzen. Mit Pat konnte ich mich recht gut auf Englisch unterhalten. Als ich mich dann noch gemeinsam mit Pat in Karaoke versuchte und zu ihren Gesängen tanzte, war das Eis gebrochen. Seither gehörte ich zu ihrer Gruppe und wurde zu Ihren Reisen quer durch Thailand mitgenommen.

Geld und Finanzen

Landeswährung ist der thailändische Baht. Im Umlauf sind 20, 50, 100, 500 und 1'000 Baht-Scheine. Die Wechselkurse schwanken schon ein wenig, vorallem wenn Unruhen in Bangkok das Land verunsichert:

Wechsel-Kurse vom 21. Dez. 2013:

In den städtischen Gebieten gibt es Unmengen an Geldautomaten, an denen man mit den gängigsten Kredit- und EC-Karten mit dem Maestro und Cirrus-Symbol Geld beziehen kann. Die meisten sind je Tag auf den Bezug von 20'000 Baht entsprechend ca SFr. 600.-- resp. € 400 limitiert. (Codes nicht vergessen!)

Mit den Kreditkarten wird es schon etwas heikler. Der Gebrauch ist noch nicht so verbreitet, wie in anderen Ländern. Die VISA und MasterCards werden in Hotels und grossen Geschäften akzeptiert. Es kann aber passieren, dass man auf einen Geldautomaten verwiesen oder eine Gebühr von 3% erhoben wird. Meine Reise nach Kambodscha musste ich bar bezahlen und zu diesem Zweck den Geldautomaten plündern. (Ein heisser Tip: 2 EC-Karten mitnehmen).

Hygiene, Toiletten

Die Thais sind ein sauberes Volk. Ueberall findet man Toiletten, die von den Thais rege benutzt werden. Nur in Ausnahmefällen würde ein Thai neben die Strasse pinkeln. Er fährt zur nächsten Raststätte oder Tankstelle.

Jedes Land hat seine Toiletten, die es verdient, könnte man meinen: Die Italiener und Spanier das "Plumbs-Klo", die Deutschen und Schweizer die "Sitz-Schüssel", die Franzosen ihr "Bidet" und die Thailänder eine Mischung von allem: Eine normale Sitz-Schüssel, aber daneben eine Wasser-Dusch-Brause, mit der man mit Hilfe der "linken" Hand seinen Hintern putzt. Diese Brause ersetzt das bei uns übliche Papier. Aus diesem Grund gilt die linke Hand als "unsauber", obwohl sie jeder Thai bis zum geht nicht mehr wäscht. Nach einer gewissen Angewöhnungszeit bin ich heute soweit, dass ich das Thai-System auch zu Hause in der Schweiz vorziehen würde.

Impfungen

Bei meiner ersten Thailand-Reise bin ich erst 2 Wochen vor Reiseantritt ins Schweizerische Tropeninstitut zur Impfberatung gegangen. Dies war zu spät, denn obwohl ich bereits gut geimpft war, brauchte ich zusätzlich die "Typhus-, die Tollwut- und Hepatitis-B-Impfungen". Dies, weil ich nicht nur 3 Wochen, sondern mich längere Zeit in sog. Risikogebieten aufhalten werde.

Insgesamt wurden für Thailand, Vietnam und Kambodscha folgende Impfungen empfohlen:

Gegen eine etwaige Malaria-Erkrankungen erhielt ich das Mittel "Malarone" als Notfallbehandlung und gegen Durchfall das Breitband-Antibiotikum "Azithromycin 500 mg"

Weil ich etwas spät im Tropeninstitut vorbeischaute, musste ich die 3. Impfung gegen Tollwut und Hepatitis B in Thailand nachholen, was kein Problem darstellte. Die Impf-Kosten in Thailand waren sogar um etwa die Hälfte tiefer als in der Schweiz.

Internet

Ein Internet-DSL-Anschluss ist nicht kostspielig. Es gibt Abos von 3bb zum Beispiel für etwa 599 Baht je Monat (SFr. 20.--) oder flat rates für Smartphones zu vergleichbarem Preis.

Ueber Internet sind alle gängigen aus Europa gewohnten Seiten abrufbar. Einzig einige erotische Angebote sind zensuriert und gesperrt. Ebenfalls funktionierte Skype wunderbar, fast gleichwertig wie ein Handy, jedoch zu einem Bruchteil der Kosten. Auch Schweizer und Deutsche Radio- sowie Fernsehsender sind abrufbar.

Karaoke

Als ich noch bei Novartis arbeitete und die Japaner auf Besuch kamen, habe ich das erste Mal von Karaoke gehört. Aber nie richtig mitbekommen, was da abläuft. Nun weiss ich aber Bescheid. Die Thais oder vielleicht alle Asiaten sind Karaoke verrückt. In ihrer Freizeit taucht immer wieder Karaoke auf. Ueberall gibt es Karaoke-DVD´s, Karaoke-Bars, mietbare Karaoke Räume in Einkaufzentren, an jedem Fest gibt es einen Karaoke-Wettbewerb. Ein Hotel wird nach der vorhandenen Karaoke-Technik gewählt.

Was ist Karaoke? Man braucht dazu einen Fernseher, einen DVD-Player, eine Anschluss-Möglichkeit für mindestens 1 Mikrofon, also am besten eine mit dem Fernseher verknüpfte Stereo-Anlage und gute Lautsprecher. Dazu eine spezielle Karaoke-DVD, ab der die Musik samt Gesang sowie auf dem Fernseher die Laufschrift des jeweiligen Liedertextes wiedergegeben wird .... und nun beginnt man ab dem Fernseher den Liedtext ins Mikrofon zu singen.

Das schöne ist, dass die Thais kein Problem damit haben, wenn sie die Töne nicht erwischen und meistens tönt es "gräuslig". Sie kennen in der Beziehung keine Hemmungen, denn keiner lacht den anderen aus. Wichtig für sie ist Fun und Fröhlichkeit. Ich muss gestehen, auch ich habe mich von ihrem Fieber anstecken lassen und habe es sogar mit Thai-Liedern versucht, was mir grosse Anerkennung einbrachte. Ich denke, damit habe ich auch die Herzen der Thais erobert, die mich dann auf ihre Reisen mitnahmen.

Kleidung

Selbst der Taxi-Chauffeur trägt immer ein frisch gebügeltes, sauberes Hemd. Dies erwarten die Thais auch von den Touristen: Legere aber saubere und schickliche Kleidung. Frauen sollten auf ein Dekolleté und knappe Shorts verzichten, und stets einen BH tragen. Kurze Hosen sind auch bei Männern verpönt. Absolut unakzeptiert für Thailänder sind zerrissene und schmutzige Kleider. Als Schuhwerk hingegen ist alles möglich, von Barfuss über Slippers, Turnschuhe bis zu Ausgehschuhen. In besseren Restaurants gelten die Regeln wie bei uns.

Aber auch hier gilt, es gibt alles für wenig Geld zu kaufen: Als ich im November in Bangkok ganz ungeplant zu einem Ladies-Lunch mit Damen der besseren Gesellschaft in einem besseren Hotel eingeladen wurde, kam ich eben von der Nord-Thailandreise zurück und hatte nur schmutzige Trekking-Kleider im Gepäck. Also schnell in eines der grossen Shopping-Center und für rund 2'500 Baht (=Sfr. 80.-- resp. €50) habe ich mich komplett eingekleidet: 1 Unterhose 85 Baht, ein Boss-Leibchen 250 Baht, 1 beige Hose mit aufgesetzten Taschen 400 Baht, 1 paar Lederschuhe 1'700 Baht.

Klima und Temperatur

Wie hat es doch geheissen, in Thailand herrsche eine hohen Luftfeuchtigkeit! Diese Assage ist nur halb richtig. Sie hängt von den Gebieten ab. In Phuket mit relativ viel Regen oder in Bangkok ist es feuchter, als hier in Hua-Hin. Wenn es regnet, dann ist die Luftfeuchtigkeit hoch. Dies erkennt man am Salz, das pappig wird. Aber anschliessend geht sie schnell wieder auf ein normales Mass zurück und das Salz kommt problemlos aus dem Streuer. Zur Zeit im Dezember ist die Luftfeuchtigkeit in Hua.-Hin zwischen 50-60%.

Grundsätzlich wurde ich angenehm überrascht, denn ich habe zu keinem Zeitpunkt unter den doch recht hohen Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit gelitten. Mein Körper hat sich recht schnell an die ungewohnten Verhältnisse angepasst. Die Luftfeuchtigkeit war nie ein negatives Thema. Ich glaube, in den Sommertemperaturen in Istrien (30-35°C) mehr gelitten zu haben. Dies dürfte daran gelegen haben, dass es hier in Hua-Hin immer ein wenig vom Meer her windet.

Mit den leichten Baumwoll- oder Kunststoff-Shirts war ich bestens angezogen und habe nie "gestunken". Wenn ich mit dem Roller unterwegs war, dann trug ich oft gegen den Luftzug ein zusätzliches Baumwoll-Gilet mit vielen Taschen fürs Geld, Handy etc.

Wenn ich Mitte Oktober in Hua-Hin (Thailand) ankomme, beträgt die Tages-Höchst-Temperatur zwischen 30-32 °C. Nachts fällt sie auf 22-25°C. Im Verlaufe des Winters, d.h. Dezember/Januar fällt sie tagsüber auch knapp unter 30 °C und nachts manchmal sogar unter 20°C. Ende Februar/Anfangs März steigen die Temperaturen massiv an auf 37°C und gehen nachts nicht mehr unter 26°C. In dieser Zeit brauche ich dann die Klimaanlage oder den Decken-Ventillator.

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Die Königs-Verehrung in Thailand

König Bhumibol

König Bhumibol (Rama IX.) wurde 1927 in Cambridge, Massachusetts, geboren, wurde bereits1946 in jungen Jahren zum König gekrönt. Er gilt als Seele der Nation und wird vom Volk hochverehrt. Seit ein paar Jahren ist er schwer krank und lebte bis im Sommer 2013 in einem Krankenhaus in Bangkok. Seither ist er nach Hua-Hin in seinen S0mmer-Palast gezogen. Er ist also quasi mein Nachbar.

Dessen Verehrung geht aber sehr weit:

Lebenskosten

In Thailand lässt sich mit unseren Ausgabe-Gewohnheiten gut leben. Die Grundkosten für Lebensmittel und Wohnung sind sehr tief. Aehnlich teuer wie in Europa sind elektronische Gegenstände wie Radios, Handys, Computer und Zubehör. Hingegen sind die CDs ob roh oder als Musik-CD/DVD wiederum spottbillig. Ins Geld ging bei mir, meine Vorliebe fürs Shopping. Es gab so viele schöne Dinge zu äusserst günstigen Preisen, wie Ledergürtel, Schuhe, Slipper, Hosen, Leibchen, Unterhosen etc.... Ich bin süchtig danach.

Märkte

Wenn man übers Land fährt, entdeckt man überall Märkte. In jeder Stadt, in jedem Dorf und in jedem Quartier. In den meisten Märkten findet man alles, was man zum Leben braucht: Früchte, Gemüse, Gewürze, Reis, Fleisch, Fisch, Kleider, Haushaltartikel etc. Der Thai kauft auf solchen Märkten zu sagenhafte Preisen ein. So zahlte ich im Raume Chiang Mai für 3 kg Avocados 100 Baht (=SFr. 3.-- resp. €2). Auf dem Markt trifft man sich. Man plaudert miteinander, kann dort aber auch essen.

Es gibt neben den Tagesmärkten auch die "Night-Markets", in denen man ebenfalls alles findet. Meistens sind sie recht gross, um die Kauflust der Thais und auch der Touristen zu befriedigen. Es ist üblich auf den Märkten, um die Preise zu feilschen. Ein Nachlass zwischen 10-30% ist immer drin. Berühmt sind die "Nightmarkets" in Bangkok (z.B. Lumpini-Nightmarket), in Hua Hin und auch Chiang-Mai.

Ganz speziell und besuchenswert sind die Chinesischen Märkte, wie ich einen in Ban Phli bei Bangkok in Samut Prakan entdeckt habe. Er ist bereits über 150 Jahre alt. Dort fand ich Geschäfte, die zu jedem Harry Potter Film gepasst hätten. Ein anderer uralter chinesischer Markt mit seinen hölzernen Verkaufshäusern entdeckte ich in "Sam Chuck" direkt am Tha Chin Fluss.

Neben den Lebensmittel-Märkten gibt es in Bangkok den berühmtesten und grössten Kleidermarkt Thailand im Pratunam-Bezirk. In 1'000en von Geschäften kann man Kleider, Schuhe und Accessoires kaufen. Hier kaufen vorallem die Kleinhändler in ganz Thailand ein, aber auch die Gross-Händler in Europa.

Massage

65 Jahre habe ich gebraucht, bis ich mich erstmals "seriös" habe massieren lassen. Etwa 1.5 Stunden dauerte die Prozedur. Während 1.5 Stunden für 250 Baht (SFr. 8 resp. € 5) wurde ich geknetet, gestretched und gerieben. Nichts von reissen und zwicken, alles ging gemütlich und sorgfältig von statten. Meistens bin ich dabei kurz eingenickt, wenn die Masseuse mit geübten Fingern zwischen den Muskel-Fasern die Blut-Zirkulation anregte. Ich glaube, dass sie keinen einzigen Bewegungs-Muskel und kein Gelenk unberührt liess. Um Missverständnissen vorzubeugen: die Dame war 55 Jahre alt.

Ueber die andere professionelle Massage, die sich nicht um den ganzen Körper kümmert, kann ich wenig Neues berichten, denn in der Beziehung habe ich in Thailand keine Erfahrungen gesammelt. Ich kam nie über den Amateur-Status hinaus.

Medikamente

Die medizinische Vorsorge in Thailand ist hervorragend, was man von der in Kambodscha nicht sagen kann, denn dort ist keine vorhanden. Die Reiseführer empfehlen sogar, dass man im Krankheitsfall unverzüglich von Kambodscha nach Bangkok ausfliegen soll, und vor einem Kambodscha-Aufenthalt seine Zähne vorsorglich untersuchen lassen sollte:

Im Schweiz. Tropeninstitut wurden mir folgende Medikamente für Thailand, Kambodscha und Vietnam empfohlen:

Zusätzlich für meine Privatvorsorge habe ich Vitamin- und Magnesium-Tabletten mitgenommen, diese aber wegen der gesunden, natürlichen und vitaminhaltigen Lebensmittel in Thailand nie gebraucht. Es gab mir zu denken, dass unsere europäische Kost derart degeneriert ist, denn zu Hause benötige ich 1-2 mal wöchentlich eine Portion Magnesium, um gegen Muskelkrämpfe vorzubeugen!

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Mönche, Nonnen und Buddhismus

Mönche

Auf Schritt und Tritt trifft man in Thailand auf Mönche. Viele oder die meisten männlichen Thais gehen 1x im Leben für mindestens 3 Monate in ein Kloster. Manche gehen im Alter ins Kloster, weil die Thais keine Rente kennen und sie niemanden mehr haben, der für sie sorgt. Dies trifft man oft bei Frauen an, die von ihren Männern verlassen wurden. So hat der Buddhismus auch eine soziale Aufgabe.

Das buddhistische Mönchs- und Nonnenleben ist oft asketischer als das in christlichen Orden. Im Buddhismus gibt es nur einen Orden, auch wenn die Lebensweisen zum Teil recht unterschiedlich sind. Die unterschiedlichen Farbtöne der Kleidung von Orange bis Braun kommen von den einzelnen Schulen (oder Sekten).

Beim Ordenseintritt wird nicht wie in christlichen Orden das Leben Gott geweiht und ein lebenslanges Gelübde abgelegt, sondern die Gelübde werden für die Zeit des Ordensaufenthaltes abgelegt und weniger als Busse denn als Übungsweg verstanden. So kann der Orden jederzeit verlassen und ihm auch wieder beigetreten werden.

Nach indischer Überlieferung tragen buddhistische Mönche ein oranges Mönchsgewand. Im Buddhismus ist Orange die Farbe der höchsten Stufe der menschlichen Erleuchtung. Sie scheren ihre Haare (auch Nonnen) und leben als Wanderasketen. Die Nonnen tragen weisse Kleider. Sie verbringen die Tage in Meditation und Belehrung der Schüler und leben von der fleischlosen Nahrung, die sie sich täglich während ihres morgendlichen Almosengangs erbetteln und die sie noch vor Mittag zu sich nehmen müssen.

Ein buddhistisches Mönchsritual, das auch heute noch rigoros praktiziert wird, ist die Namensänderung, bzw. die Annahme eines neuen Vornamens.

Motorrad fahren und mieten

In Bangkok würde ich mich auf kein Motorrad wagen, aber ausserhalb wie z.B. in Hua Hin ist ein Motorrad oder Roller das beste Fortbewegungsmittel. Es ist jedoch ratsam, bereits vorher Fahrpraxis gehabt zu haben. Bei mir waren es zwar bereits 40 Jahre her, aber innert weniger Meter fühlte ich mich wohl wie einst und fräste wie ein Einheimischer durch Hua-Hin, die Autos links und rechts überholend.

Zur Miete ist ein Internat.-Führerausweis und eine Passkopie vorzulegen. Zudem ist es ratsam, an vielen Orten auch Pflicht, sich mit einem Helm zu schützen. Ich habe mir einen blauen Vollschutz-Helm gekauft mit UV-Visier und dafür 1´000 Baht (SFr. 32.-- resp. €20) bezahlt. Für die Kurzfrist-Miete von 1 Monat und weniger bezahlt man für einen 125er-Honda Roller ca. 150-200 Baht pro Tag. Ich habe für 2 Monate gemietet und 100 Baht je Tag (SFr. 3.-- resp. €2) bezahlt.

Ein grosses und ungelöstes Problem ist die Haftpflichtversicherung. Als ausländischer Mieter eines Roller bist Du katastrophal versichert. Die Deckungssumme reicht nirgends hin. Leider ist es aber auch gegen Bezahlung nicht möglich, sich besser zu versichern. Das Risiko für die der Versicherungsgesellschaften ist viel zu hoch. Da man als Farang bei jedem Unfall schuldig ist, muss man auch den Schaden und die Heilungskosten der Gegenseite selber bezahlen. In Falle eines tödlichen Unfalls wird es auch in Thailand teuer. Ich habe von Summen zwischen SFr. 20-50'000 gehört, die an die Familie bezahlt werden musste. Was aber noch viel schlimmer ist, Du wanderst unverzüglich in ein thailändisches Gefängnis, bis Du eine Kaution hinterlegt hast.

Ich habe mir deswegen im 2012 einen Roller gekauft, eine Honda 125ccm. Nun konnte ich für eine Jahresprämie um SFr. 70.-- eine Versicherung mit Mio-Deckung und Kautions-Abdeckung abschliessen.

Mein Navigationsgerät

Im ersten Jahr in Thailand habe ich mir ein Garmin-Navigationsgerät mit Thai-Karten für etwa SFr. 270.-- gekauft. In der Zwischenzeit benutze ich mein HTC-Smartphone mit dem Route66-Navigationssystem und Thailand-Karten. Es gibt jedoch noch andere Anbieter, wie Sygic und Navigon, die ebenfalls professionelle Karten für Smartphones anbieten. Die Kombination Smartphone und Roller hat den grossen Vorteil, dass man das Gerät in der Tasche oder der Hose tragen kann, die Fahrbefehle über Kopfhörer erhält.

Mein Reise-Gepäck

Um es gleich vorweg zu nehmen, auf dem Weg nach Thailand hat man keine Probleme mit den üblichen 20 oder 30 kg Freigepäck, denn man sollte nur das allernötigste mitnehmen und sich an Ort und Stelle neu eindecken mit Kleidern, Shirts, Hemden, Shorts, Badehosen, Slips, Schuhe/Schlappen, Trekking-Schuhe. Diese gibt es im Land des Shoppings für wenig Geld in bester Qualität.

Mein Gepäck besteht jeweilen aus einem Koffer, meinem Bordcase und Rucksack für meinen Notebook und die beiden Fotoapparate.

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Blumen, Sträucher und Pflanzen

Schlaraffenland

In Thailand muss das Schlaraffenland gewesen sein. Auf jedem Stückchen Erde wachsen Bäume und Sträucher, Bambus, Gräser und Blumen, Orchideen und Kakteen, Bananen, Papayas, Avocados, Mangos. In Thailand kennt man allein 100 Bananensorten. Wenn man über einen Gemüsemarkt schlendert, findet man Obstsorten, die man noch nie gesehen hat.

Es gibt etwa 1000 Orchideenarten in allen Formen und Farben. Sie wachsen wild. Wunderbar auch der weissblühende und betörend duftende "Jasmin". Aus den Jasminblüten stellen die Thais schöne Gebinde her, mit denen man einem lieben Freund/Freundin seine Gefühle zeigen kann. Oder man bringt sie als Blumenopfer in einen Tempel. Für Buddhisten sind die meterhohen, buschigen "Frangipani-Bäume" Symbol für Unsterblichkeit und dürfen in keinem Tempel, Garten und Parkanlage fehlen. Die rot bis lila getönten "Bougainvilleas" zieren viele Gärten und Strassenränder. Auf schlammigen Seen und Teichen schwimmen neben "Wasserhyazinthen" auch die weissen und rosafarbenen "Lotusblüten", die im Buddhismus von hoher religiöser Bedeutung sind.

Ja, dieses Land ist Spitze, wenn es nicht einen grossen Vorbehalt gäbe: In Bezug auf die sozialen Netze gibt es für die Thailänder nichts. Weder eine Rentenvorsorge, noch eine Arbeitslosenkasse und noch weniger eine genügende Krankenkasse, denn Thais, die nicht arbeiten (Rentner, Arbeitslose), haben keine Krankenversicherung und müssen alle medizinischen Hilfen aus eigener Tasche zahlen. So stehen vorallem die alten Leute ab 60 Jahren sehr schlecht da, wenn die Alterskrankheiten sich bemerkbar machen. Sie sterben einfach dahin.

Shopping-Fieber

Thailand ist für mich ein teures Land, weil ich regelmässig vom Shopping-Fieber erfasst werde. Links und rechts der Strassse, überall wo man auch geht, findet man wunderbare Shirts, Hemden, Shorts, Hosengürtel, Schuhe, Unterhosen, Socken, CD's und DVD's. Immer wieder werde ich rückfällig und kaufe mir etwas. Vielleicht ein Boss-Shirt in einem feinen rot und ein anderes in verschieden starken grün-Tönen.

In der Tat findet man hier alle Arten von Markenartikel, aber keine echten. Man kann die echten von den gefälschten nur über den Preis unterscheiden. Die "Kopien" kosten 10-20mal weniger als das Original. Sogar in den besten Kaufhäusern erhält man Shirts für 500 Baht (SFr. 15.-- resp. €10) Sind die nun gefälscht? Dasselbe gilt für Damen-Taschen der Marke Guicci, Prada etc, der Traum jeder Frau.

Dasselbe gilt aber auch für gefälschte Uhren. Ihre Qualität wird immer besser, aber auch der Preis. Bis gegen Fr. 170.-- muss man für eine hervorragende Fälschung einer TAG HEUER, oder HUBLOT oder OMEGA ausgeben. Aber die läuft und sieht auch nach 1 Jahr immer noch tip-top aus.

Aber Achtung, der Schweizer aber auch der Deutsche Zoll mögen gefälschte Markenartikel wie Uhren oder teure Damen-Taschen gar nicht und können diese Dinge bei der Rückkehr in die Schweiz konfiszieren und darüber nach deutschem Gesetz sogar noch eine Busse erheben. Das tragische für Touristen ist, dass niemand weiss, welche Marken geschützt und welche eigens für den Thai-Markt geschaffen werden. Ich habe deswegen auf die Anschaffung von mir bekannten Namen wie Lacoste, Boss, Adidas, Versace, Guicci etc verzichtet resp. lasse diese in Thailand zurück.

In diesem Zusammenhang kann ich wieder einmal auf die getürkten RTL-Fernsehsendungen hinweisen, in denen gezeigt wird, wie die thailändische Polizei Jagd auf gefälschte Shirts und Markenartikel macht. Jede Sekunde dieser Filme ist gestellt, denn in der Realität müsste man nicht gross eruieren und Hintermänner suchen, sondern ganz Thailand platt machen! Der europäische Zuschauer wird mit Absicht, um seine Sensationsgier zu stillen, falsch informiert. Gefälschte Produkte gehören in Thailand zum Alltag.

Sicherheit und Kriminalität

Ich hatte in Thailand nie Probleme oder Angst, überfallen zu werden. Thailand ist ein sicheres Reiseland. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es überall schlechte Menschen gibt. Diese halten sich vornehmlich dort auf, wo die Opfer leicht zu überwältigen sind. Also spät Nachts in dunklen Strassen ohne Beleuchtung, in Rotlicht-Milieus und in den Armenvierteln. Ich habe mich wie zu Hause verhalten und diese Gegenden gemieden. Im Thai-Fernsehen wird immer wieder von Ueberfällen berichtet, und die Thais sind entsetzt darüber, weil sie grundsätzlich friedliebend sind, aber die Vorfälle sind nicht gravierender als in Europa.

Um trotzdem vor Schaden nach etwaigem Betrug und Entreissdiebstählen geschützt zu sein, habe ich alle meine Dokumente kopiert und getrennt aufbewahrt, um schnell Ersatz zu erhalten. Ebenso natürlich die Notrufnummern der Versicherungen und Kreditkarten-Unternehmungen.

Sport

Obwohl es recht warm war, liess sich die Hitze besser ertragen als zu Hause oder im Süden von Europa. Dies mag in der erhöhten Luftfeuchtigkeit begründet sein, weil der Körper durch das Verdunsten des Schweisses sich selber abkühlt.

Aus diesem Grund war es für mich nie ein Problem, mit meinem Rennrad oder Mountain Bike alle paar Tage zwischen 07:30 und 12:00 Uhr etwa 70-90 km ins Landesinnere zu fahren. Das grössere Übel waren die kläffenden Hunde, die einem bellend und knurrend hinterher rennen. Ich gebe zu, mir war es nie wohl, wenn ich einen oder sogar mehrere dieser Kläffer hinter mir hatte. Aber bei Geschwindigkeiten über 25 km/h waren sie schnell abgehängt. Am geholfen hat das Zurückbrüllen in voller Lautstärke.

Man kann überall in Thailand begleitete Rad-Ausfahrten buchen. Die erste Rad-Ausfahrt in Thailand machte ich in Bangkok. Ich habe diese kombinierte Fahrt mit Kleinbus und Mountain-Bike bereits aus der Schweiz via Internet für 2'500 Baht (=SFr. 75.-- resp. €50) gebucht. Sie nannte sich "Historic Ayutthaya" und führte über ca. 30 km zu den alten Khmer-Tempeln in "Ayutthaya" und zum Grand Palace "Ban Pa-In".

Als ich hier in Hua Hin ankam, da habe ich mir in einem grossen Radgeschäft ein Mountainbike der Marke TREK-3900 für umgerechnet etwa SFr. 400 resp € 260 gekauft. Als ich mir für die Versicherung die Rahmennummer aufschreiben wollte, da entdeckte ich mit Verwunderung, dass diese herausgefräst war. War dies ein gestohlenes Mountain-Bike oder ein Rahmen zweiter Wahl?

Hua-Hin ist aber auch das Eldorado für Golf-Sportler. Mehrere grosse und auch berühmte PGA-Plätze mit angeschlossenen Hotels und Spa-Ressorts ziehen Leute aus allen Ländern der Erde an.

Auch Tennis kann man auf manchen Hotel-Plätzen spielen. Es ist dazu tagsüber aber viel zu heiss. Entweder geht man am Morgen früh oder Abends..

Das Leben auf der Strasse, Strassenküchen, Strassengeschäfte

Das Leben findet grösstenteils auf der Strasse statt. Unzählige Strassenküchen bieten Leckereien aller Art an. Mobile Strassenläden fahren die Strassen ab mit frischem Fisch am frühen Morgen, Lebensmitteln, Gemüsen und Malzeiten aller Art und auch Gebrauchsgegenständen wie Besen und Wischer, Matratzen und Decken, Pfannen und Messer. Ihr werdet es nicht glauben, auch der Tierarzt fährt auf seinem Motorrad durch die Strassen und bietet über Lautsprecher seine Dienste an.

Auf den Strassen kauft man sehr günstig ein. So kostet ein Bund von etwa 1,5 kg der kleinen süssen Bananen zwischen 10-25 Baht (=Sfr. -.30 bis -.80 resp €-.20 bis -.60) je nach Jahreszeit und Angebot. In Bangkok haben wir selten selber gekocht. Wir haben uns meistens auf der Strasse umgeschaut und etwas feines eingekauft oder direkt an einem der Tische gegessen. Im Schnitt kostete ein feines Essen für 2 Personen zwischen 150-200 Baht (=SFr. 4.50 bis 6.-- resp. €3 bis 4).

Taxi

Während sich bei uns in Europa die Taxi-Preise in unerschwingliche Höhe abgehoben haben, sodass ein Normalverdiener sich diesen Luxus nicht mehr leisten kann, gehört das Taxis hier in Thailand zum Hauptverkehrsmittel. Es sieht sich als direkter Konkurrent zu den offentlichen Bussen und wirbt mit Pünktlichkeit und Unabhängigkeit. Die Preise sind auch dementsprechend: eine 50 km Fahrt durch und um Bangkok kostete samt Schnellstrassengebühren z.B. etwa 400 Baht (=SFr. 12.-- resp. € 8) und dauerte 1 Stunde.

Erstaunlich dabei ist, dass die Taxi-Chauffeure mit einem Tages-Einkommen von 800-1'000 Baht zu den besser Verdienenden in Thailand gehören.

Ich denke, wir in Europa machen etwas falsch, denn mir ist es unerklärlich, dass bei uns eine Taxi-Fahrt im Minimum 10-15x teurer ist. Die Auto-Preise sind vergleichbar, Benzin etwas günstiger, die Personalkosten vielleicht 5-7x tiefer. Nichts kann den Faktor 10-15 erklären, höchstens die langen Standzeiten, in denen das europäische Taxi auf Kunden wartet.

Telefonieren

Telefonieren mit dem Handy innerhalb Thailand mit einem Thai-Sim-Karte kostet fast nichts. Ein 10-Minuten Telefon in die Schweiz ca 200 Baht (=SFr. 6.-- resp. €4). Ich habe mein altes Handy mitgenommen und eine Thai-Sim-Karte eingesetzt. Während meiner ganzen 5 Monate in Thaland habe ich für umgerechnet etwa SFr. 60.-- (=€40) telefoniert.

Das Non-Plus-Ultra in Bezug auf Kosten ist die Internet-Telefonie über Skype oder einem anderen VOIP-Anbieter. Für wenige Cents kann man nach Europa telefonieren, wobei die Qualität nur wenig schlechter als übers Mobile ist.

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Verschiedene Tempel in Thailand

Tempel, Klöster und Geister

Prächtig ausgeschmückte Tempelanlagen, "Wat" genannt, künden im Zentrum eines jeden Ortes vom Wohlstand der Gemeinde. Es gibt 1000e von Tempel in Thailand. Jeder unterscheidet sich vom anderen. Wie christliche Klöster im Mittelalter erfüllt ein Tempel neben religiösen auch soziale Funktionen, etwa als Waisenhaus, Altersheim und Schule. Es ist aber auch das geistige Zentrum der Laiengemeinde, die hier ihre Feste feiert.

Bunt glasierte Ziegel bedecken die mehrfach gestaffelten Dächer der Hallen, wobei Rot- und Grüntöne vorherrschen. Giebel und Fassaden zieren mythologische Wesen:

Typisch für buddhistische Tempel in Thailand sind die "Glockenreihen". Griffbereit liegen Stöcke herum, mit denen man die Glocken schlagen kann. Hintergrund ist, daß die Gebete, die man beim Anschlagen spricht/denkt, im Himmel auch ge- und erhört werden.

Im Gegensatz zu christlichen Klöstern wohnen die Mönche der buddhistischen Thai-Klöster nicht innerhalb der Klostermauern. Ihre Wohn- und Schlafgebäude sind immer räumlich von den Klöstern getrennt. Meist befinden sie sich auf der anderen Straßenseite.

Der "phi ton mai" ist der Geist, der im Baum wohnt. Überall in Thailand findet man Bäume, die mit bunten Tüchern umwickelt sind. Daran erkennt man, dass ein Geist im Inneren haust. Selbstverständlich wird ein derartiger Baum nicht gefällt ohne vorher den Geist zu warnen, damit er Gelegenheit hat, sich einen anderen Baum zu suchen. Oft ist ein bestimmter Geist mit einer bestimmten Baumart assoziiert, wie beispielsweise der Bananenbaum-Geist.

Vorallem in chinesichen Tempeln hat sich unter dem Einfluss des Buddhismus das "Stäbchenorakel" entwickelt. Hierbei wird in einem Gebet eine konkrete Frage zu einem Thema der persönlichen Zukunft wie etwa Geschäften, Gesundheit, Heirats- und Nachwuchsaussichten und dergleichen gestellt. Daraufhin schüttelt man in einem Becher eine bestimmte Anzahl mit Schriftzeichen versehener Holzstäbchen solange, bis eines herausfällt. Die darauf enthaltene Nummer oder Zeichen verweist auf eine schriftliche Weissagung auf die gestellte Frage.

Geisterhäuschen:Obwohl der Großteil der Thailänder gläubige Buddhisten sind, spielt der Glaube an Naturgeister (Animismus) eine bedeutende Rolle im Alltagsleben. In Thailand glaubt man, daß jedes Areal von Geistern bewohnt wird. Möchte man also ein Haus auf einem Grundstück errichten, so muß man eine neue Bleibe für die Geister zu Verfügung stellen. Hierzu dienen die Geisterhäuschen, die in allen möglichen Varianten angeboten werden. 4-füßige, 1-beinige, hölzerne und solche aus Beton.

Wer nun meint das wäre alles Blödsinn: Im Jahr 1956 ereigneten sich während der Bauarbeiten zum Erawan Hotel in Bangkok zahlreiche, tragische Unfälle. Die thailändischen Bauarbeiter verweigerten schließlich die Arbeit aus Angst vor bösen Geistern. Ein Brahmane wurde zu Hilfe gerufen und erst nach der Errichtung, des mittlerweile weltberühmten Erawan Schreins ( Brahma Schrein/San Phra Phrom ) und eines Geisterhäuschen (San Phra Phum), konnten die Bauarbeiten ohne weitere Zwischfälle weitergeführt werden.

Mehr Bilder findest in meinem Google-Bildarchiv (Bitte hier anklicken)

"Garuda-Vögel"

"Erawan: dreiköpfiger Elefant"

"Glocken"

"Naga-Schlangen"

"Yak oder Yaksha"

"Kinnara und Kinnari"

Thailänderinnen und Thailänder

Thailänder und Thailänderinnen sind fröhliche Leute. Streit mögen sie nicht und noch weniger, ihr Gesicht verlieren. Oft weiss man nicht, woran man bei Ihnen ist. Sind sie unzuverlässig? Oder mögen sie es nicht zuzugeben, das sie den Auftrag nicht verstanden haben? Sind sie traurig?

Die Thais sind stolze Leute. Ich war mal Gast in einem "Tennisclub" von Tony. Er hatte seinen "Tenniskollegen" bereits vor meiner Ankunft von mir berichtet. Wir wollten dort Doppel spielen. Ich begrüsste die zwei bereits anwesenden Thaimänner mit Thaigruss. Aber sie zeigten ihre Abneigung, mit uns Doppel zu spielen, indem sie sich an das andere Ende der Anlage begaben und sich miteinander unterhielten. Nach 1 Stunden gingen wir dann wieder nach Hause. Ich habe erst später realisiert, dass der Stolz dieser Thais es nicht noch einmal zuliess, sich von Tony erniedrigen zu lassen.

Thailändische Frauen werden von vielen Ausländern mit "Sex" und "billig" gleichgestellt. Dem ist aber gar nicht so. Sie verachten Männer, die wie Casanovas jedem Rock nachsteigen (habe dies selber beobachten können). Sie sind eher prüde. Sie tragen öffentlich gerne schöne Kleider, aber keine erotischen. Ohne BH auszugehen, ist unsittlich. Sie tragen "Panzer-BH´s", die ja nichts abzeichnen. Sie gehen nicht gerne an öffentliche Strände, um zu baden, höchstens um zu essen. Und wenn sie sich dennoch ins Wasser wagen, dann tragen sie Badekleider, die einen grossen Teil ihres Körpers züchtig bedecken.

Die Thai-Frauen sind die fleissigen. Sie machen auch Schwerstarbeit auf dem Hoch- und Tiefbau, putzen die Strassen, machen Gartenarbeiten, führen die Strassenküchen etc. Ich weiss nicht so recht, welches Wort der Art der Frauen entspricht: "Unterwürfigkeit" ist bestimmt falsch. Die Frauen sind sehr stolz, aber es gehört zu ihrer Erziehung und ihrer Art, zu helfen. Sie wollen, dass es einem Gast (und ihrem Mann) gut geht. Wenn die Frau jemanden mag und sei es nur als lieber Freund, dann zeigt sie ihre Gefühle, indem sie ihm z.B. die Schuhe anzieht und bindet, ihm kocht, ihn verwöhnt, denn es ist verpönt, sich öffentlich zu umarmen oder zu küssen. (auch nicht Verheiratete)

Als ich in Bangkok und auch in Chiang Mai war, da erhielt ich das Ehe-Schlafzimmer der Gastgeber. Die Thai-Frauen sind exzellente Krankenschwestern. Dies erlebte ich, als ich die 3. Impfung für Tollwut und Hepatitis in Thailand nachholen musste. Ich habe die beiden Einstiche der Spritzen absolut nicht gespürt. Die Thai-Frauen sind oft wie Kinder und freuen sich königlich ab jeden Spass, aber auch Missgeschick. Als sie merkten, dass ich keine Probleme mit der Thai-Food hatte und bereit war, alle Speisen auszuprobieren, da haben sie mich sogar "gefüttert".

Die Mehrzahl der Thai-Männer brilliert nicht unbedingt durch Arbeitswut und Fleiss, im Gegensatz zu den Chinesen, die arbeiten, was das Zeug hält. Bei den Thais sind es die Frauen, die die Familie unterhalten, die die Kinder gross ziehen. Die Männer verabschieden sich, die Frauen arbeiten in vielen handwerklichen Berufen (Bau, Strassenreinigung, Gärtnerei, Strassenküchen etc), bis sie alt und verbraucht sind. Dann sorgen entweder die Kinder für ihre Mütter oder sie gehen ins Kloster als Nonne.

Bei den Männern ist dies anders. Viele verlassen schon kurz nach Geburt ihrer Kinder die Familie und lassen sich scheiden (ist in Thailand eine reine Formsache). Sie gehen dann ihrem Vergnügen nach oder gehen bereits früh ins Kloster. Nirgendwo sieht man so viele junge geschiedene Mütter mit Kinder.

Vielleicht ist dies auch der Grund, dass das Mönchswesen und damit der Buddhismus in gewissen Ländern des asiatishen Raumes sehr ausgeprägt gelebt wird. Mir ist aufgefallen, dass in Thailand, aber auch Laos und Kambodscha sehr viele jüngere Männer ab 25-30 Jahren als Mönch im Tempel leben (und das Leben ohne Arbeit und Verantwortung geniessen) und dabei schöne rundliche Formen annehmen, während man äusserst selten eine jüngere Nonne sieht. Die Mönche leben nicht (nur) vom erbettelten Essen, sondern sie werden mehrmals monatlich oft täglich zu Hochzeiten, Geburtstagen, Beerdigungen, Haus-Einweihungen, Firmenfesten etc eingeladen, an denen sie vor den buddhistischen Zeremonien auf fürstlichste verpflegt werden. Nur das Feinste ist für die Mönche gut genug, so der buddhistische Glaube.

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Tierwelt in Thailand - Beide schauen gleich!

Tierwelt

In Thailand gibt es abgesehen von den Elefanten kaum noch Grosswild. Tiger, Panther, Leoparden, Nashöner sind selbst in den Nationalparks zur Seltenheit geworden. Einzig die thailändische Vogelwelt zeigt seine grosse Vielfalt. Vorallem die Wasservögel wie Pelikane, Kormorane, Kraniche, Reiher, verschiedene Entenarten zeigen sich überall. Dann natürlich die farbenprächtigen Schmetterlinge, von denen es noch über 500 Arten gibt. Zu einer Plage geworden sind die Mücken, Kakerlaken, Moskitos und Sandfliegen. Letztere können einem jegliche Strandfreuden vermiesen.

Auch die Reptilienwelt scheint noch in Ordnung zu sein. Schlangen habe ich glücklicherweise keine gesehen, denn die meisten sind giftig und berüchtigt wie die "Brillenschlange" oder die Königskobra, die ihr Gift bis 2 m versprühen kann. Mehrmals habe ich wild lebende Leguane aus nächster Nähe beobachten können.

Haus- und Nutztiere: Am meisten fallen einem auf Strassen und Plätzen die Unzahl zumeist ungepflegter und freilebender Hunde aller Rassenmischungen auf. Sie schlafen nötigenfalls mitten auf der Strasse, je nachdem sie Schatten oder Wärme suchen. Es würde aber keinem Thai einfallen, einen solchen Hund anzufahren. In solchen Fällen wird gehupt, ausgewichen oder sogar angehalten. Sie müssen nicht hungern, denn die Thais haben ein Herz für Tiere und füttern sie. Dasselbe gilt für die zumeist sehr mageren Hauskatzen. Dieses Problem muss Thailand in den Griff bekommen, denn diese Hunde übertragen die Tollwut und andere Krankheiten. Die Bevökerung wird immer mehr übers Fernsehen mit Bildern von angegriffenen und verunstalteten Kindern über diese Plage sensibilisiert.

In den ländlichen Gebieten gilt der "Wasserbüffel" als Landwirtschafts-Maschine und wird eingesetzt als Last- und Zugstier. Das Fleisch der Wasserbüffel soll ungeniessbar sein. Mir besonders aufgefallen sind die mageren Kühe, die überall grasen. Ob sie Milch abgeben oder sogar zur Fleischwirtschaft nutzbar sind, ist mir nur schwer vorstellbar. Neben den Hühnern sind auch Enten Nutztiere, die frisch bepflanzte Reisfelder vor Schnecken und anderem Ungeziefer freihalten. Gern gesehene Gäste in den Häusern sind die bis 30 cm gross werdenden mit Saugnäpfen an den Füssen ausgerüstete "Geckos", eine Eidechsenart. Sie vertilgen Fliegen, Spinnen und Moskitos.

Elefanten: Früher gab es viele wild lebende Elefanten. Durch den Verlust ihres natürlichen Lebensraumes und die Wilderei geht die Population laufend auf derzeit 2'000 Stück zurück. Bis in die 70er Jahre wurden Arbeitselefanten in der thailändischen Forstwirtschaft eingesetzt. Seit dem Verbot des kommerziellen Holzschlags im Jahre 1989 wurden die meisten Elefanten "umgeschult". Man setzt sie zum Elefanten-Trekking oder zur Unterhaltung der Touristen ein. Weisse Elefanten werden als heilig verehrt, denn einer Legende zufolge wurde Buddha in einer seiner früheren Inkarnationen als weisser Elefant geboren. Weisse oder auch nur weiss gefleckte Elefanten gehören dem König.

Kakerlaken: Für Europäer ein Graus, immer wieder trifft man auf die bis zu 6 cm grosse Kakerlake oder Küchenschabe. Mit einer Laufgeschwindigkeit von bis zu 1,5 m/s (5,4 km/h) gilt die "Gemeine Küchenschabe" als das schnellste krabbelnde Insekt. Es sind ungeliebte Haustiere, die vorallem in feuchten Bereichen wie Toiletten und Douchen leben. Sie meiden das Licht. Ausrotten lassen sie sich nicht. Sie haben mehr Leben als die 7 der Katzen. Es ist erstaunlich, in welche schmalen Ritzen sie verschwinden können. Kürzlich habe ich eine mit einem Schuh erschlagen, als ich dann den Wischer holte, um sie zu entsorgen, begann sie auf einmal sich zu bewegen, um abzuhauen.

Skolopender, giftiger Hundertfüsser: Skolpender (thai: Takarp) erreichen eine Körperlänge bis zu 25 cm. Kleinere Verwandte mit bis zu 10 cm Körperlänge gibt es auch in Südeuropa. In Thailand sind diese Tiere sehr gefürchtet, der Skolopender gilt als aggressiv und ist ein sehr schneller Jäger, entweder umringeln sie ihr Opfer oder beißen blitzschnell und schlangenartig zu. Der Biß des Skolopenders ist äußerst schmerzhaft und wäre das nicht schon genug, er verströmt beim Biß mit seinen kräftigen Giftklauen ein starkes Gift, daß Schwellungen und Lähmungen hervorruft. Wer nach einem Skolopederbiß nicht schnellstens den Arzt aufsucht wird dann 2-3 Wochen unter heftigen Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und schmerzenden Schwellungen zu leiden haben. Der Skolopender ist nachtaktiv und scheut das Tageslicht. Er liebt eine feuchte Umgebung, weswegen man ihn in einer dunklen thailändischen Toilette antreffen kann.

Treibstoff

Um die 21 Baht bezahlte man im 2008/09 für 1 Liter Benzin 95 Oktan (=Sfr. -.60 resp. 40 cents). Für uns Europäer ein paradiesischer Preis, für die Thais aber ein Politikum, denn vor der Finanzkrise waren die Preise massiv unter 20 Baht. Es gibt hier im Lande Unmengen von Tankstellen. Die meisten sind verbunden mit Shops, günstigen Gaststätten und öffentlichen Toiletten. Sie werden von den Bussen und Privat-PWs gerne angefahren, um eine kleine Pause zu machen. (Im Winter 2009/10 stieg der Benzinpreis auf 35 Baht).

Es kann passieren, dass eine Tankstelle kein Benzin hat. Für uns unvorstellbar, aber ich habe es selber in Bangkok erlebt, als wir 4 oder 5 Tankstellen anfahren mussten, bis wir unseren Tank füllen konnten.

Ein ganz besonderes Gefühl war es, wenn ich meinen 125er-Yamaha-Roller mit 91-Oktan Benzin betankte und dafür 80 Baht bezahlte (SFr. 2.50 resp. € 1.70). Dies war aber im 2009, ein paar Jahre später musste ich schon fast das Doppelte hinlegen.

Trinkwasser

Wir Mittel- und Nord-Europäer wissen gar nicht, wie verwöhnt wir sind. Für uns ist es selbstverständlich, dass das Wasser trinkfertig aus dem Hahnen oder dem nächsten Strassenbrunnen fliesst.

Hier in Thailand lernte ich, wie kostbar das Wasser ist. In einem Land, das über genügend Wasser verfügt, aber selbst in Bangkok aus der Leitung nicht trinkbar ist und auch nicht zum Zähneputzen benutzt werden soll. Man muss sich das Trink-Wasser in verschlossenen Plastikflaschen kaufen. Ein grosses Geschäft der Shinga-Brauereien und auch von Nestle. So hält sich auch jeder Haushält eine eigene Trinkwasser-Aufbereitungs- resp. Reinigungsanlage mit mindestens 2 resp. 3 Filter-Patronen. Sogar beim Eis muss man aufpassen, ob es sich um sauberes, industriell gefertigtes Eis handelt. Bald habe ich gemerkt, dass geniessbares Eis mit einem Loch versehen ist. Gecracktes (zerschlagenes) Eis ist zu meiden.

Umweltschutz

In Bezug auf Umweltschutz stecken die Thais (aber auch die Kambodschaner) in den Kinderschuhen. Links und rechts der Strassen und auf den Feldern liegen die Abfälle herum. Es gibt zwar nur noch wenige alte Autos, aber dafür umso stärkere und kräftigere Geländewagen mit 3 und mehr Liter Hubraum. Am extremsten ist mir dies in Kambodscha aufgefallen, wo es zwar nur wenige Autos gab, aber diese waren allesamt LEXUS- und CAMRY-Luxus-Karossen. Wen wundert dies bei den tiefen Benzin-Preisen.

Bei den Lastwagen und öffentlichen Bussen herrschten die uralten Diesel-Dreckschleudern vor, die bei jeder Gangschaltung eine schwarze Rauchwolke dem nachfolgenden entgegenschleudern. Ich meine, diese Ungetüme bereits vor 30 Jahren in Betrieb gesehen zu haben (grins).

Ich mache mir ernsthafte Gedanken, ob die europäische Politik der Reduktion von Abgasen durch Ausserbetriebnahme älterer Autos der richtige Wege und nicht nur Populismus und Anheizung für die eigene Industrie ist. Ich denke, wir Europäer werden hier verarscht, denn wir haben keine Chance im Wettlauf gegen die Umweltzerstörung durch die aufstrebenden Länder in Asien und China.

In Entwicklungsländern wie Thailand, Kambodscha, Vietnam etc steigt der Bedarf an Erdölprodukten durch immer mehr und stärkere Autos exponential an. Wir in Europa können diesen Anstieg niemals wettmachen.

Verdienste und Einkommen

Das Einkommen der meisten Thailänder ist tief, unverhältnismässig tief. Seit 1. Jan. 2013 gibt es zwar einen Mindestlohn vo 300 Baht im Tag, das entspricht etwa € 7.50 pro Tag, dieser gilt aber nur für Mitarbeiter in einem Arbeitsverhältnis, aber nicht für die vielen Bauern, Betreiber von Strassenküchen, Marktfahrer und Rentner. Eine der Konsequenzen war, dass viele grosse Nähbetriebe ins nahe Kambodscha gezogen sind, wo man noch für 100 Baht arbeitet, und die zurückgebliebenen Näherinnen arbeitslos wurden.

Mit einem Verdienst von 500-1000 je Tag Baht gehört man bereits zu den Besser-Verdienenden. Dazu gehören die Taxi-Drivers, die aber 12 Stunden dafür arbeiten müssen. Aus diesem Grund verwundert es nicht, dass die Grundnahrungsmittel techt günstig sind. Irgendwie müssen die Thais ja überleben.

Verhaltensregeln

Thailänder sehen den "Farangs", den reichen Ausländern, vieles mit einem freundlichen Lächeln nach, was eigentlich als unverzeihlich gilt:

Verkehr und Strassennetz

Das Strassennetz ist hervorragend ausgebaut. Die wichtigsten Strassen sind 4 oder 6-spurig, in Bangkok meist auf 3-4 Ebenen. Die Beschilderung ist meistens zweisprachig, thailändisch und englisch. Die Verkehrsregeln und Schilder entsprechen zwar den internationalen Normen, haben aber nur theoretische Bedeutung. Für uns Farangs ist ein "Internationaler Führerausweis" erforderlich.

Es herrscht "Linksverkehr" und "Linksvortritt". Alles ist für uns Europäer verkehrt. Es gibt keine erkennbaren Verkehrs-Gesetze. Es gibt viele Fussgängerstreifen, aber dabei handelt es sich eher um Zielscheiben, denn kein Thailänder würde wegen eines Fussgängers bremsen. Man überholt links oder auch rechts, und wenn es gehen würde, würde man auch darüber fahren. Auch beim Pannenstreifen handelt es sich um eine Fahrspur und Ueberholspur. Trotz dieses chaotischen Verkehrs passieren relativ wenige Unfälle. Man sieht wenige Autos mit Beulen und anderen Unfallschäden. Ich denke, die Thais passen aufeinander auf, damit keiner zu Schaden kommt, auch wenn er einen Fehler macht. Bei uns in Europa ist dies ganz anders: Jeder setzt sein vermeintliches Recht rigoros durch und zeigt dem anderen, dass er eine Wurst ist und nichts vom Auto fahren versteht.

Gefährlich ja lebensgefährlich wird es nachts auf den Strassen. Da sind die angetrunkenen und auch übermüdeten Thais unterwegs, die ihre Grenzen nicht mehr kennen. Wenn es irgendwie geht, sollte man die Nachtstunden auf den Strasse meiden.

Auch auf der Strasse herrscht verkehrte Welt: Es ärgert sich keiner! Ausser ein paar Europäer, die sich an ihren geregelten Verkehr erinnern. Es wird nicht aus Aerger gehupt, sondern nur im Notfall als Warnzeichen. Die Thais steigen zufrieden aus dem Auto, und die Europäer?

Auch ich habe mich auf die Strasse gewagt und mich recht schnell an den ungewohnten Linksverkehr gewöhnt. Zuerst auf Ueberlandstrassen und später dann auch in Bangkok. Dies war die hohe Schule, denn du wirst Spielball der einheimischen Fahrer. Pat hatte aber Geduld und musste sich auch nicht schämen, auch wenn ich einmal den linken Rückspiegel am Nachbar-Auto anschlug und ein anderes Mal beim Parkieren (auf meiner schwächeren linken Seite!!!) etwas zu stark den Randstein küsste. Dies war für mich das Ungwohnte: die Breite eines rechts gesteuerten Autos optisch unter Kontrolle zu halten. Ich fuhr bis zum Schluss immer ein wenig zu weit links. Erstaunlich, denn das umgekehrte ist für uns Europäer doch kein Problem.

Wenn in Thailand ein Unfall passiert und die Polizei den Schaden und Ablauf aufnehmen muss, macht sie dies nicht wie in Europa mit einer abwaschbaren Kreidemischung, sondern mit einer haltbaren, wasserfesten, weissen Spray-Farbe, die auch noch nach Wochen und Monaten am Boden sichtbar ist. Dabei werden bewusst die Fahrzeuge und auch die Verletzten dargestellt. Ganz gefährliche Stellen sind durch mehrfach übermalte Unfallsituationen leicht und erschreckend erkennbar. Bei mir hatte dies die Wirkung, dass mir immer wieder bewusst wurde, wie gefährlich der Strassenverkehr ist und vorallem die Roller in Bangkok leben.

Des Thai liebstes Spielzeug: das Auto:
In Bezug auf Umweltbewusstsein sind die Thais gespaltene Persönlichkeiten, aber oft auch richtige Umwelt-Ferkel? Ein Auto ist für die Thais ein Status-Symbol. Je grösser je toller. So sieht man, wie übrigens im ganzen indochinesischen Raum, sehr viele grossvolumige Off-Roader mit über 3 Liter Motoren. Verständlich, denn bis vor ein paar Monaten kostete das Benzin und der Diesel auch nur ein Bruchteil des europäischen Preises. In der Zwischenzeit hat sich der neue Preis auf 36.50 Baht/Benzin 91 Oktan (= SFr. 1.10 resp. € -.70) fast verdoppelt. Aber für die wohlhabenden Thais immer noch zu wenig, denn es gehört zum Besitzstand, dass man das Auto mit laufendem Motor vor dem Haus stehen lässt. Gestern hat mein Nachbar über 50 Minuten seinen Diesel und heute eine andere Nachbarin ihren Isuzu-Jeep während über einer halben Stunde laufen lassen.

Verständigung

Thai ist wie alle anderen asiatischen Sprachen eine für uns Europäer schwere Sprache und absolut unverständlich, weil sie nichts von unserem romanischen Ursprung gemein hat. Dasselbe gilt aber auch umgekehrt für die Thais. Für die Thais sind Englisch und auch Deutsch sehr schwer zu erlerndende Sprachen. Wen verwundert es deshalb, dass nur wenige Thais sich mit Englisch verständigen können.

Für den täglichen Bedarf genügten mir die Englisch-Kenntnisse und die Hände, mit denen ich das Gesuchte beschreiben konnte. Dann wurde es aber bereits schwieriger, denn nur die gebildeten Thais verstehen oder können sogar Englisch sprechen. Erschwerend kommt dazu, dass viele Thais sich nicht blossstellen wollen, um zuzugeben, dass sie etwas nicht verstanden haben. So kann es passieren, dass der Taxi-Chauffeur in die falsche Richtung fährt. Ich habe mir angewöhnt, immer Kontrollfragen zu stellen, die den Thai aber nicht bloss stellen dürfen.

Grundsätzlich ist es schwer, sich längere Zeit in Thailand aufzuhalten, ohne auf einen Thai als Übersetzer zurückgreifen zu können. Die Probleme beginnen bei der Miete eines Hauses, oder auch bei der Beschriftung auf der Post, im Spital, auf Aemtern etc , kurzum sobald man sich von den Tourismus-Stellen wegbegibt.

In grösseren Geschäften ist die Verständigung einfach, denn da wird schnell ein Kollege oder eine Kollegin mit Englisch-Kenntnissen geholt. Mit denen macht es dann echt Spass zu kommunizieren, denn sie sind stolz auf ihre Sprach-Kenntnisse und mögen es, mit Fremden zu plaudern.

Es darf einem nicht verwundern, wenn man auf offener Strasse von einem kleinen Jungen oder sogar einem Polizisten angesprochen wird "Where do you come from?" (=Woher kommst Du?). Ueberrascht war ich, dass viele der Thais unverzüglich auf Schweiz und Basel reagierten und meinten:

In der Tat haben die Thais Schwierigkeiten, unser "R" auszusprechen, obwohl es diesen Buchstaben in ihrer Sprache gibt. Sie ersetzen ihn dennoch durch ein "L". So musste ich jeweilen nicht nur vom English übersetzen, sondern zusätzlich noch abwägen, ob da nicht ein "R" durch ein "L" ersetzt wurde. So wurde aus "tlip" ein "trip" und aus "Beel ol Olangsch Tschiuce?" eine Frage "Beer or orange juice?" oder aus "no ploblem" ganz einfach "no problem".

Ein weitere spassige Besonderheit besteht darin, dass die Thais mit dem englischen Ausdruck "Kilo" nicht etwa die Masseinheit für Gewichte verstehen, sondern die Distanzangabe "Kilometer".

Visum

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Mein Thailand-Visum

Mein "Non-resident O"-Visum für die 5 Monate in Thailand hole ich im "Königlichen Thailändischen Generalkonsulat in Basel". Dazu brauche ich einen ausgefüllten Visums-Antrag, 2 Passfotos, Kopie der Hin- und Rückflug-Tickets, Renten- resp. Vermögensbescheinigung, Kopie meines thaländischen Bankkontos und eine Kopie meines Mietvertrages, um ein 6-Monats-Visum mit 2 Einreisen zu erhalten. Fr. 160.-- kostet mich dies. .

Mit diesem Visum kann ich mich insgesamt 6 Monate in Thailand aufhalten, musste aber spätestens nach 90 Tagen (nicht 3 Monate) das Land verlassen, um bei der nächsten Einreise eine neue Aufenthaltsgenehmigung von 90 Tagen zu erhalten. Diese Ausreise nennt man Visa-Run. Ich benutze sie für eine Reise in eine der umliegenden Länder im Fernen Osten wie z.B. Kambodscha, Vietnam, Laos, Hongkong, Malaysia, Burma etc.

Wichtige Worte in Thai

Thai ist eine schwierige Sprache, denn sie enthält keine uns verständlichen Worte. Thai ist eine Tonsprache. Für jedes Wort gibt es 5 verschiedene Tonhöhen mit jeweils einer anderen Wortbedeutung. Zum Beispiel heisst "maa" im normalen Mittelton ausgesprochen "kommen", in steigendem Ton "Hund" und in hohem Ton "Pferd". Auf die korrekte Tonhöhe kommt es also an.

Anders als europäische Schriften kennt Thai weder Satzzeichen noch Abstände zwischen den Wörtern, sondern nur Zwischenräume, welche die Satzenden markieren. Das Alphabet besteht aus 44 Konsonanten und 36 Vokalen, was nochmals alles erschwert.

Aber trotzdem habe ich mir die Mühe genommen, ein paar Sätze zu lernen, denn die Thais haben unendlich Freude, wenn unerwarteter Weise ein thailändisches Wort aus dem Munde eines Farangs (=Fremder, Europäer) kommt. Und noch mehr freuen sie sich, wenn er die falsche Tonhöhe erwischt und damit etwas ganz anderes gesagt hat. Aber wir hätten es ja genau so.

Wichtige Worte:
Hängematte
phomIch (Bei Mann)
tschaiJa
mai tschaiNein
savat-dee käpguten Morgen
laty sava käpGute Nacht
khoop-khun khäpdanke schön
mai belai khäpbitte schön, nicht der Rede wert
 
Essen/Restaurant:
nitionur ganz wenig
nitnoiein bisschen
aloi käpmag es
aloi mäk käpmag es sehr
mai sai prikohne Chili
mai phetnicht scharf
tschek binZahlen, bitte
Verkehr:
yut drong niiHalten sie hier
tiinaiWo?
drong baigeradeaus
lioa khwaarechts abbiegen
liao sailinks abbiegen
 
Thai Begriffe:
Amphoe:Distrikt, Bezirk
Tambon:Sub-Distrikt
Ban:Dorf
Mueang:Stadt
Khao oder Phu:Berg
Mae Nam:Fluss
Namtok:Wasserfall
Tham:Höhle
Wat:Tempel
Bueng:See oder Weiher
Zahlen:
nüng1         sip-et11           
soong2   sip-soong12   jii-sip20
saam3   sip-saam13   saam-sip30
sii4   sip-sii14   sii-sip40
haa5   sip-haa15   nüng rooi100
hok6   sip-hok16   song rooi200
tjet7   sip-tjet17   saam rooi300
bäät8   sip-bäät18   nüng phan1000
kao9   sip-kao19   soong phan2000
sip10   jii-sip20   saam phan3000

Zeit

Der Zeitunterschied zwischen Thailand und Europa beträgt in der europäischen Winterzeit plus 6 Stunden. Wenn es in Bangkok 12 Uhr Mittag ist, zeigt die Uhr in der Schweiz 6 Uhr frühmorgens an. Während der europäischen Sommerzeit verringert sich diese Differenz um 1 Stunde.

In Thailand wird sowohl die westliche als auch die buddhistische Zeitrechnung verwendet, die mit dem vermuteten Todesjahr Buddhas 543 v. Chr beginnt. Dem westlichen Jahr 2009 entspricht das Buddha-Jahr 2552.

Zensur

In der Tat gibt es in Thailand, wie auch in vielen anderen asiatischen Ländern, eine Zensur. So ist es unstatthaft, sich gegenüber dem Königshaus ungebührlich zu äussern oder es zu kritisieren. Man muss mit den Geldscheinen, auf denen das Abbild des Königs abgedruckt ist, sorgfältig umgehen und sie nicht zerknittern oder was noch schlimmer ist, bemalen. Der König ist für die Thais Gott-ähnlich und wird entsprechend verehrt. In schlimmen Fällen muss mit sofortiger Inhaftierung gerechnet werden.

Es gibt auch die offizielle Zensur z.B. von pornografischen Seiten im Internet. So werden verschiedene, auch harmlose Seiten, mit einem thailändichen Text als zensuriert erklärt. Ein Zugriff ist nicht möglich. Das grundlegende Vorhaben ist aber zum scheitern verurteilt, denn damit erreichen die Gesetzgeber nur einen Bruchteil der existierenden Pornoseiten. Zudem kann man durch Eingabe der numerischen URL auf diese Seiten gelangen. Die numerische URL erhält man übers Internet mit den Diensten wie "http://www.onlinewhois.info" oder "http://www.dnswatch.info".

Pornografie und auch Prostitution sind offiziell verboten, auch wenn Sex- und Life-Shows in Bangkok und Patthaya "geduldet" werden. Man muss aber auch in diesen Lokalen damit rechnen, dass die Polizei unverhofft eine Razzia durchführt und Gäste sowie Darsteller abführt.

 

Mail an Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
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