Jogging und Langstreckenlauf (1994 - 1997
(Teil meiner Autobiografie "Ich habe gelebt !" Letzte Aenderung: Version 1.0 vom 4. Okt. 2016)


Max im Einsatz (1994)

Es war anfangs 1994, als Alice Fahrion mich und meine Freunde auf der Kunsteisbahn motivierte, mit ihr Langstecken zu trainieren mit dem Ziel, im Herbst den Greifenseelauf als Mannschaft zu absolvieren. Aus dem anfänglichen Jux wurde bald grosser Ernst. Ich trainierte wie wild.

Wie waren wahrscheinlich alle geblendet von ihrer frischen Weiblichkeit. Gesagt , getan. Von da an trainierten wir 2-3 mal wöchentlich über den Mittag und joggten vom Sandoz-Gebäude 386 den Bachgraben entlang bis Allschwil und zurück etwa 8 km.

Sept. 94: Stafetten-Greifensee-Lauf

Und tatsächlich im Herbst 1994 nahmen wir das erste Mal am Greifenseelauf über 21 km als Mannschaft teil. Eine Mannschaft bestand aus 4 Läufern. Ich lief im Team mit Alice. Jeder lief ca 5 km der Halb-Marathon-Distanz. Wir legten als Mannschaft die 21 km in 1 Std 44 Minuten zurück. Für mich war es das erste Mal, dass ich an solch einem Anlass teilnahm. Es war ein tolles Erlebnis. Ich konnte dabei auch miterleben, wie schnell die Afrikaner laufen können. Ich hätte bei denen keine 100 m mithalten können.

Nach dem Rennen gings unter die Dusche, was ja nicht erwähnenswert wäre, wäre da nicht die nackte Alice im dampfenden Duschraum inmitten der Männer aufgetaucht. Sie fiel anfänglich gar nicht auf, denn jeder war mit sich selber beschäftigt.

Es wurde ernst: Ich startete durch mit dem Klausenlauf

Aus dem anfänglichen Jux wurde bald grosser Ernst. Ich trainierte wie wild weiter. Bis Ende 1994 bereits 378 Trainings-km und nahm im Dez. 1994 am 10.8 km langen Klausenlauf in Allschwil teil, den ich unter 51 Min zurücklegte. Es ging bereits beim Start recht steil aufwärts und dann ins Hinterland der Französischen Grenze entlang .... und auf demselben Weg zurück. Also auch bergab, sodass meine Beine ganz schön strampeln mussten, wollte ich nicht stürzen.

Der Klausenlauf war mein erstes Rennen als Einzelläufer. Ich war vor dem Start nervös. Wie alle anderen Mitkonkurrenten lief ich mich auf dem nahen Turnplatz ein. Mindestens eine halbe Stunde trabte ich hin und her. Hartmut Bethke, meine oberster Chef in der Sandoz war auch dabei. Er gehörte zu den Besten der Besten. Ueberrascht begrüsste er mich.

Immer wieder startete eine Altersgruppe. Auf einmal meinte ich zu hören, wie meine Startgruppe aufgerufen wurde. Flugs begab ich mich zum Start, voll konzentriert und bereit zu starten. Da holte mich Hartmut Bethke auf die Seite und meinte: "Dies ist die Frauengruppe, da gehören sie nicht dazu!" Ich hatte gar nicht bemerkte, dass um mich herum nur Frauen standen.


Vorbereitung zum grossen Greifensee-Lauf (1995)

16. Sept. 1995: Halbmarathonlauf rund um den Greifensee

Mein persönlicher sportlicher Schwerpunkt lag im 1995 eindeutig auf dem Langstreckenlauf. Wegen Erkältungen kam ich zwar nur auf 430 Trainings-km, überstand jedoch neben dem 11 km Birs-Lauf meinen ersten Halb-Marathon (21.1 km) rund um den Greifensee mit einer Zeit von 1 Std. 54 Min. Mich überraschte diese Zeit, denn sie war nur 10 Minuten langsamer als die Mannschafts-Zeit im vergangenen Jahr.

Bis zum km 15 ging alles problemlos. Ich hatte keine Mühe und sah mich bereits am Ziel. Aber dann kam innert weniger Minuten der Hammermann. Meine Beine schmerzten, die Muskeln brannten (sie waren übersäuert), sie schienen sich um meine Knochen drehen zu wollen, jeder Schritt wurde zur Qual und musste bewusst vollzogen werden. Aber ich erreichte dennoch trabend das Ziel. Ich war echt stolz auf mich. Ich habe mich überwunden und meinen Kopf besiegt. Ich stelle mir in meiner Euphorie neue Ziele: "Im 1996 will ich mich gezielter auf 2-3 derartige Halb-Marathons vorbereiten!"

Am Ziel in Uster war ich dann wie in Trance und überglücklich. Ich hatte jedoch grösste Mühe, meinen Transponder zur automatischen Messung der gelaufenen Distanz aus meinem Laufschuh zu nehmen. Ich konnte mich nicht hinknien, meine Knie liessen sich nicht beugen. Ein weiteres Hindernis war die 10-15 stufige Treppe im Schulhaus zu den Umkleideräumen. Aufwärts ging es noch knapp, aber die Treppe runter konnte ich nur rückwärts gehen, denn die Knie hatte ich nicht mehr unter Kontrolle. Abends beim gemeinsamen Kartoffelsalat mit Schinken hatte ich immer noch Schwierigkeiten, mein Bein über die Sitzbank zu schwingen.

1996: ein Jahr zum vergessen - 1997 Ende mit Langstreckenlauf

Das 1996 wurde ein schlechtes Sportsjahr. Ich war trotz des fehlenden Trainings in Istrien, wegen des Motorschadens meines Ford Sierras, äusserst fit und habe trainingshalber 3 Halb-Marathons mühelos gelaufen, aber 3 Tage vor der ersten grossen Herausforderung, dem Habmarathon um den Greifensee, beendete eine Zerrung meine 96er-Saison.

Im Jahr darauf, im 1997 habe ich dann endgültig aufgehört, nachdem ich mir nochmals eine dieser Sekunden-Zerrungen zugezogen habe. Es war jedesmal dasselbe. Ich lief einen zügigen Schritt, hatte keine Probleme, träumte vor mich hin - und auf einmal innert Sekunden ohne Vorankündigung ein Stich und eine Zerrung.

In der Zwischenzeit weiss ich mehr über meine Probleme. Ich litt unter Magnesiums-Mangel. Seither nehme ich pro Woche zwei Mg-Dosis und leide unter keinen Krämpfen mehr.

 

 

Autobiografie von Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
Jump to (1 kB)

Zur Homepage
http://www.maxlehmann.ch
Jump to (1 kB)

Zur Autobiografie
http://www.maxlehmann.ch/memoiren