Ferien in Porto Santa Margherita mit meiner Familie (1979 - 83)
(Teil meiner Autobiografie "Ich habe gelebt !" Letzte Aenderung: Version 1.0 vom 24. Jan. 2015)

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Unser Ferienhaus

Porto Santa Margherita

Nach den zwei Camping-Experimenten in Tenero (1976) und Fréjus (1978) verbrachten wir 5x hintereinander unsere Ferien in Porto Santa Margherita, einem kleinen Feriendorf südlich von Caorle an der Adria-Küste unweit von Venedig. Von der Leiterin des Schwangerschaftsturnens konnte Doris die untere Wohnung in einem kleinen Ferienhäuschen in der Via Fratelli Vivaldi 50 mieten. Das obere und schönere Stockwerk war bereits an das Berner Pfarrer-Ehepaar Willy und Anne-Marie S. mit ihren 2 Kindern vermietet. Es waren liebe Nachbarn. Ihre beiden Mädchen waren etwa gleich alt wie Katja und Daniela. Der untere Stock hatte aber auch seine Vorteile. Unsere Kinder konnten immer hinein- und hinausspringen, ohne über die Treppe nach oben und unten steigen zu müssen.

Porto Santa Margherita war damals noch ein kleines Feriendorf mit ein paar Geschäften, 3 Tennisplätzen und einem kleinen Hafen, aber einem prächtigen Sandstrand. Von unserem Haus mussten wir nur etwa 10-15 Minuten laufen. Für die Kinder ein Erlebnis-Strand zum "sandele". Heute ist es eine mondäne Gross-Stadt mit einem grosszügigem Jachthafen, Hochhäusern und alles was es so braucht.

Die Hinfahrt

Wir starteten jeweilen kurz nach Mitternacht. Im 1979 zum letzten Mal von Toffen aus und in den folgenden Jahren aus Kaiseraugst resp. Binningen. Die Kinder sollten möglichst gut schlafen und uns nicht stören, d.h. nicht schreien und streiten, aber auch nicht allzuviel fragen. Den Hintersitz im feuerroten Ford Taunus Combi haben wir dazu zu einem Bett umgestaltet und mit unseren Schlafsäcken gepolstert. Darauf schliefen die beiden quer zur Fahrtrichtung. Wir fuhren im ersten Jahr noch über den Gotthard-Pass, ab 1980 dann durch den eben eröffneten Strassen-Tunnel nach Mailand. Zwischen 9 und 10 Uhr trafen wir in Porto Santa Margherita an.

Der Tagesanbruch mit Sonnenaufgang meist bei Mailand war für mich als Fahrer immer eine kritische Situation. Ich musste gegen die Müdigkeit kämpfen, meine Augen-Lider drohten sich zu schliessen, denn ich hatte ja nichts geschlafen. Meistens musste ich unterwegs die Fahrt mit einem Kurzschlaf unterbrechen.

Meine Arbeit war nun erledigt, wenn man vom Ausladen absieht. Nun musste Doris die Wohnung putzen, denn die Endreinigung der vorherigen Gäste war meistens ungenügend. "Die hauten einfach ab". Bis Mitte des Nachmittags war es dann sauber und wir konnten mit den Ferien beginnen.

Die beiden Hauptpersonen
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Daniela
1979
Katja
1980
Katja und Daniela
1981
Ferien-Vergnügen am Meer (1979) und am Abend im Ausgang (1980)
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Am Strand Helikopter

Ferien-Erlebnisse

Damals gab es noch die Lire. Anfänglich waren 1'000 Lire Fr. 7.-- wert, später wurde die Lire immer schwächer. Ich erinnere mich aber noch bestens an unser Lieblingsgetränk den "Asti spumante". Ein Wein mit Kohlensäure versetzt. 3 Flaschen gab es für 1'500 Lire, nach Adam Riese kostete eine Flasche etwa Fr. 3.50.

In Porta Santa Margherita gab es ein Sportzentrum mit 3 Tennisplätzen. Es war die Zeit, in der wir in Kaiseraugst mit dem Tennissport begannen. Wir waren Tennis geil und nutzten die hiesigen Tennisplätze, obwohl wir eher schlecht als recht spielten. Ich machte sogar an einem Gäste-Turnier mit, hatte aber keine Chance und verlor wie ein Anfänger, der ich auch war. Unsere Tennis-Kleidung war noch recht bider. Original-Marken-Shorts und -Shirts waren in der Schweiz sehr teuer. Da kam uns zur Hilfe, dass jeweilen während unserer Zeit im Juni/Juli in einem grossen Sportsgeschäft Ausverkauf war. So kam ich zu einigen FILA-Tennisartikel und war von da an mindestens Kleidungsmässig bei den Leuten.

Meistens assen wir zu Hause, manchmal auch in Restaurants. Unsere Kinder wurden dort vergöttert. Sie konnten sich fast alles erlauben. Herumrennen, sich im Restaurant verstecken, in die Küche gehen und vieles mehr. Die Italiener liebten Kinder. Italien ist ein Kinderparadies.

Zum Frühstück gab es immer die feinen "ungesalzenen" Weggli. Die holte ich jeweilen am Morgen beim Bäcker. Wunderbar haben sie geschmeckt, aber nur solange sie frisch waren. Bereits am Nachmittag waren sie ungeniessbar und wie Kaugummi.

An was ich mich auch gerne erinnere, sind die wunderbaren Pfirsiche. Eine Frucht, die wir uns in der Schweiz nicht leisten konnten. Hier in Italien waren sie beinahe gratis. Wie die Zeiten sich doch änderte. Heute kommen die Italiener aus dem Raume Mailand in die Schweiz nach Chiasso und kaufen dort die Pfirsiche im Migros, denn bei Ihnen sind sie sauteuer geworden.

Mobil-Telefone gab es damals noch keine. Nur das Festnetz und das war sehr teuer. Wir telefonierten nie, schrieben aber unzählige Postkarten nach Hause. Es war die grosse Zeit der Postkarten. Wir wollten doch möglichst allen zeigen, wohin es uns ins weite Ausland verschlagen hatte.

Erlebnisse im 1983
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Boccia Spiel
 
Katja und Daniela
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Katja Zahnlücke Katja

Ausflüge

Mit dem Auto machten wir wenige Ausflüge. Zwischendurch ins nahe Caorle. Das Benzin in Italien war sehr teuer. Beinahe das doppelte zur Schweiz oder Deutschland. Mit Benzingutscheinen, die wir in der Schweiz beim TCS kaufen konnten, war das Tanken etwa 15% günstiger. Italien gab damals Benzingutscheine und auch Autobahngutschein ab, um Touristen ins Land zu locken.

Doris fuhr einmal mit dem Pfarrer-Ehepaar aus dem 1. Stock nach Venedig. Ich blieb zu Hause und hütete unsere Kinder. Ich dachte mir dabei etwas spezielles aus: Auf dem Holzkohlengrill grillierten wir Hühnchen, assen diese aber nicht auf dem Tisch, sondern unter dem Tisch !!!! als ob der Tisch ein Zelt wäre. Dies war für die Kinder einmalig. Sie konnten essen wie die Indianer, ohne Besteck, mit ihren Fingern. Und wenn etwas zu Boden fiel, spielte dies auch keine Rolle. Noch lange schwärmten Katja und Daniela von diesem Indianer-Essen. Möglicherweise war dies die Initialisierung zum späteren Camping.

Essen einmal ganz anders
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Essen wie die Indieaner Grill und Katja

Im Jahre 1980 besuchten uns Kurt und Julia während 2 Wochen. Die beiden haben kurz vor diesen Ferien geheiratet. Julia ist die Patin von Katja. Es war eine lustige Zeit. Im selben Jahr wurde der Gotthard-Strassen-Tunnel eröffnet.

Im Jahre darauf fuhr die ganze Lehmann-Familie samt Kindern nach Venedig. Katja hatte bereits Interesse an den baulichen Schönheiten und den Kanälen gezeigt, während Daniela im Buggy eher an der Glacé interessiert war. Für beide waren die Tauben auf dem Marktplatz der Höhepunkt unserer Fahrt nach Venedig.

Julia und Kurt - In Venedig auf dem Markusplatz
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Julia und Kurt In Venedig auf dem Markusplatz

Taufe der Puppen-Babies

Im 1983 dem letzten Jahr in Porto Santa Margherita war wiederum die Pfarrersfamilie mit ihren beiden Mädchen in der oberen Wohnung. Katja und das grössere Mädchen waren bereits 8 Jahre alt und spielten stunden- und tagelang mit ihren Puppen. Unvergesslich die Taufe ihrer beiden Puppen-Babys durch Herrn und Frau Pfarrer. Er spielte Gitarre und sie die Querflöte. Für mich ein ergreifendes Erlebnis, auch jetzt, wie ich darüber schreibe.

Puppen-Taufe: Predigt
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Die Mütter mit ihren Babies Predigt
 
Puppen-Taufe: Konzert und Abschlussessen
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Konzert Taufessen

 

Autobiografie von Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
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Zur Homepage
http://www.maxlehmann.ch
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Zur Autobiografie
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