Liebe Freunde in nah und fern
Freunde sind wichtig. Echte Freund erkennt man daran, dass sie da sind, wenn es einem schlecht geht. Beim Studium meines Tagebuches und dem Schreiben dieses Rückblickes ist mir bewusst geworden, dass sich der Kontakt zu einem lieben Freund praktisch aufgelöst hat. Dieser Freund bedeutete mir viel, hat er mir doch vor und in einer Krise während meiner Scheidung viel geholfen. Nun entfremdet er sich immer mehr und baut sich einen neuen Freundeskreis auf. Ich sehe ihn noch kaum, vorallem nicht in der Form, wie er mir lieb war "als fröhlicher, aufgestellter und manchmal auch nachdenklicher Kumpel". Ich vermisse ihn.
Das vergangene 1998 war aus meiner Sicht ein hervorragender Jahrgang, mit Pfiff und Ueberraschungen. Solche Jahre machen das Leben spannend und fordern heraus.
Seit 26. September bin ich einer der intensivsten Benutzer des neuen Wellness-Centers an der Heuwaage mit 170 Fitness-Geräten, 25-m Schwimmbad, Sauna, Dampfbad, Sanarium und Solarium. Ich habe mir vorgenommen, meine Kraft und läuferische Form über den Winter aufzubauen, sodass ich bereits im kommenden Frühjahr wieder 10-15 km Strecken im Renntempo laufen kann.
Um dieses Ziel zu erreichen "kotze" ich mich 2-3x wöchentlich während je 3 Stunden aus. In den 3 Monaten bin ich gegen 6 km geschwommen (!!!!!!...ja...verrückt!!!), 7'000 m in die Höhe gestiegen, 32 km gerudert und 135 km mit bis zu 15% Höhendifferenz gelaufen. Meinen so "restaurierten" Body entpacke ich erstmals im Sommer auf Solaris (Christo lässt grüssen!) ....... (Einzig Fränzi hat mich schon eingehend gemustert!)
Nachdem mich mein alter roter Ferrari (-farbiger Sierra-Combi) immer mehr im Stich gelassen hatte, entschloss ich mich, mir einen schnittigen Silberpfeil zuzulegen. Am 22. Mai habe ich mir einen silbernen Ford Mondeo 2.5 Liter V6 24 Ventile mit allen Finessen zusammengestellt und am 31. Aug. wurde mir mein Traumauto übergeben. Ich bin echt stolz, weil dies das erste Auto ist, das für meine Verhältnisse luxuriös ausgestattet ist.
Ende Jan. schickte mir Daniela eine Postkarte, sie habe eine eigene Wohnung bezogen. Am Morgestraich (2. März) stellte mir Daniela ihren Freund Eshref einen Kosovo-Albaner vor. An Pfingsten (Ende Mai) erfahre ich während einer Autofahrt, dass die beiden heiraten wollen, weil Eshref als Asylant sonst ausgewiesen würde!
Nach einigen sorgenvollen Nächten, ich war mittlerweilen in den Ferien in Istrien auf Solaris, begann ich wieder aktiv zu werden. Telefone (das Handy lässt grüssen!) zu allen Bekannten jagten sich. Ich liess mich beraten, beruhigen und wurde hin- und hergerissen. Von Doris und Rainer aus Balingen erfuhr ich, wie schön die Hochzeit ihres Steffen war. Schlechte, niederschmetternde Zeitungsberichte über verbrecherische Kosovo-Albaner liessen meine Stimmung nicht ansteigen. Bald wurde mir aber klar, ich konnte die Heirat nicht verhindern, musste aber das Risiko für Daniela minimieren.
Ich schrieb aus den Ferien per elektronsche Post an Daniela und Eshref. Ich machte Eshref auf die unterschiedliche westliche Erziehung aufmerksam, versuchte Daniela von den Risiken zu überzeugen........
Erstaunlich für mich war, dass Katja nach anfänglichen emotionalen Problemen sich dank Reto rasch fasste und ihrer Schwester beim Vorbereiten der Hochzeit aktiv mithalf. Ich hingegen war immer noch wie gelähmt und ohne Elan. Am 28. August heirateten Daniela und Eshref im St.Gallischen Abtwil. Es war für mich kein leichter Gang. Ich benutzte jedoch die Gelegenheit, mich mit den Verwandten und Cousins von Eshref, die in der Schweiz leben und arbeiten, über meine und ihre Probleme und Vorurteile zu unterhalten. Sie wussten alle Bescheid über meine Bedenken, waren mir darob aber nicht böse. Sie zeigten sogar Verständnis. Anfänglich war ich total verunsichert, denn dies hatte ich nicht erwartet. Beeindruckt hat mich, dass einer der Cousins eine sehr aufgeschlossene Lehrerin aus Garmisch-Partenkirchen zur Freundin hatte, die meine Bedenken voll verstand, jedoch auch meinte, es gebe auch Ausnahmen. Seither und das muss ich gestehen, bin ich etwas beruhigt und hoffe, dass Daniela eine dieser Ausnahmen geheiratet hat. Ich weiss nämlich über Eshref nichts negatives zu berichten, im Gegenteil: Er ist mir sehr sympathisch.
Im letztjährigen Jahresbericht schrieb ich den vielsagenden Satz "Seit 1. Nov. 97 habe ich einen neuen Chef. Ob ich mit ihm auch so gut auskomme, wie mit seinem Vorgänger?" und es kam wie befürchtet. Nichts war mehr akzeptierbar. Jede Aktion von mir wurde kritisiert. Kurzum: ich erlebte "Mobbing" in Reinkultur und möchte diese Erfahrung niemandem wünschen. Ich hatte aber das unsagbare Glück, dass die Leitung von Novartis Schweiz auf diese Situation aufmerksam wurde und mich am 17. März "abwarb": Ich solle die Informatik des grössten Werkes von Novartis in Stein (AG) übernehmen resp. aufbauen. Seit dem 5. Mai 98 pendle ich 35 km hin und 35 km zurück. Eine neue tolle Herausforderung, überraschend in meinem Alter. Es scheint, als ob ich nochmals das grosse Los gezogen hätte.
Zum zweiten Mal nach 1992 habe ich zwischen 18. - 25. Sept. eine unvergessliche Woche bei schönstem Wetter in München bei Heinz und Edith Rehlen verbracht. Diesmal stand nicht nur das Oktoberfest mit dem Einzug der Wirte und dem Solaris-Tisch mit 12 echten, jedoch bekleideten Solaris-Campern im Armbrust-schützenzelt im Mittelpunkt, sondern die "Schlösser des Ludwig II.".
Nach einem sensationellen Plattfuss am Mercedes, den wir dank gütiger Mithilfe der bayrischen Polizei nach 2 Std. behoben hatten, gings zum Schloss Neu-Schwanstein bei Füssen. Viele Male habe ich bereits Bilder von diesem Märchenschloss gesehen, aber in Natur ist es noch einmaliger und etwas unheimlich. Mit seinem "Mickey-Maus-Schloss" war Ludwig II. dem Walt Disney weit voraus.
Auf dem Weg zum nächsten Schloss machten wir einen Abstecher zur Wieskirche einer monumentalen und vielbesuchten Barock-Kirche mitten im freien Feld stehend. Ein Magnum-Eis gabs dort zum Mittagessen.
Und dann weiter zum nächsten Höhepunkt dem Schloss Linderhof, das Ludwig im Gegensatz zu den beiden anderen Schlössern, längere Zeit bewohnt hatte. Unvergesslich die künstlich gebaute unterirdische Venusgrotte, in der der König seine Lieblingsmusik nämlich Wagner-Opern wie den Lohengrin aufführen liess und auf dem künstlichen See in einem muschelähnlichen Boot anhörte.
Und als Tages-Abschluss stand dann noch das Kloster Ettal in der Nähe von Oberammergau auf dem Programm, bevor wir in München zum "Griechen" essen gingen.
Der zweite Tagesausflug zu Ludwigs Schlössern führte uns zum Chiemsee, wo Ludwig auf Herren-Chiemsee das Schloss von Versailles nachzubauen versuchte und den Mitteltrakt auch schaffte. Der unbeschreibliche Prunk verbrauchte immense Geldmittel und ist wahrscheinlich auch der Grund für den ungeklärten Tod (Mord?) des 41-Jährigen im Starnbergersee.
Und abends konnte ich meinen Gastgebern immer wieder beweisen, welch guter Gast ich bin: Ich konnte mithalten beim Biertrinken und hatte am nächsten Morgen kein Kopfweh (gell Heinz !!!!).... und beim Essen da war ich ein Spitzengast: bei Reinhard und Sieglinde gabs ein währschaftes Rippchen-Mahl, und bei Tina Und Helmuth Schweins-Haxen..... hmmmmmm....... München wird immer mehr zu meiner Lieblingsstadt.....
An Pfingsten habe ich Steffanie, der ältesten Tochter meiner Schwester Christina wohnhaft in Rebstein beim Bodensee, als Konfirmations-Geschenk die modernsten K2-Inline-Skaters gekauft. Zur Einweihung dieser Renn-Maschinen skatete ich als Oldie mit der gesamten Jung-Mannschaft, nämlich Reto, Katja, Daniela, Eshref und Steffanie, von Rebstein dem Rhein entlang nach St. Margarethen. Und die 16-jährige Steffanie fuhr mir mit ihren neuen K2-Skatern um die Ohren, denn sie hatte ABEC-5 Rollen und ich vermutlich nur alte ABEC-2!!!!
Diese Schmach konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Schon Tags darauf kaufte ich mir die gemäss Test-Information von Reto noch besseren Inline-Skates von Salomon mit diesen magischen ABEC-5-Rollen und seither gleitets fast zu schnell, denn man muss ja auch bremsen!.
Ende Mai hatte ich Besuch von Marion und Roland, und was brachte die beiden, kreativ wie sie sind, als Gastgeschenk mit: einen Lady-Shaver von Gillette samt Satin-Rasier-Gel und Gesichtscreme. Unter kundiger Anleitung schäumte ich dann mein Gesicht (und nicht etwas anderes....) mit dem Spezial-Rasier-Gel ein, rasierte meinen Bart weg und pflegte meine mittlerweilen zarte Gesichtshaut noch mit der Gesichtspflegelinie von Gillette. Und seither habe ich eine pfirsichweiche Haut.....und verursache keine Kratzer mehr beim Schmusen..... und....... und....
Noch im letzten Jahresbericht war ich voller Hoffnung..... und dann am ....am 19. Juni 98 heiratete Silvia in Biel-Benken. Es war nicht einfach für mich. Aber doch wichtig: Es war eine feste Tatsache. Endlich konnte ich mich lösen. Wir sind jetzt nur noch gute Freunde und geniessen es, alle 1-2 Monate gemeinsam Essen zu gehen. Aber..........???
Nach dem 1997 begann auch das 1998 nicht viel besser. Eine Zerrung jagte die nächste. Die letzte in den Sommerferien auf Solaris und da entdeckte ich den Verursacher: Meine super(teuren) Laufschuhe, die ich im Herbst 96 kaufte, drückten auf die Achillessehne, was unweigerlich zu Verhärtungen/Zerrungen in den Wadenmuskeln führte! Seit August 98 laufe ich wieder mit meinen "uralten" Pegasus-Laufschuhen resp. habe in der Zwischenzeit dasselbe Modell neu gekauft und habe absolut keine Probleme mehr.
In den Sommerferien auf Solaris vom 14. Juni - 10. Juli 98 standen zwei Themen im Mittelpunkt:
Am 3. Juli vernahm ich von Silvia, die in meiner Abwesenheit den Sämi meinen Kater betreute, dass er sich verletzt habe und durch die Tierambulanz eingefangen und zum Arzt gebracht werden musste. Und zwei Tage später kam die nächste schlechte Nachricht: Sämi steckte sich mit der Katzen-Herpes an, einer schlimmen ansteckenden Krankheit für Katzen. Aber glücklicherweise erholte sich Sämi erstaunlich gut.
Höhepunkt meiner sportlichen Aktivitäten war wiederum die Erklimmung des Bergdörfchens Motovun mit dem Rennrad, wobei auf dem Weg nach Motovun 3 Berge mit je etwa 300-400 m Höhendifferenz und Steigungen von bis zu 13% zu bewältigen waren. Auf dem Heimweg über Visnjan hat es mich dann aufgestellt, denn ich fing einen sog. Hungerast ein, weil ich zu wenig ass. Ich musste mehrmals bei steilen Aufstiegen absteigen.
Unter dieser Rubrik will ich von nun an meine guten Seiten präsentieren (die schlechten kennt Ihr ja alle !!!!). Im diesjährigen Jahresbericht beginne ich mit meinen Kochkünsten: Vor 10 Jahren hätte ich darüber noch wenig schreiben können, denn damals gehörten die Raviolis zu meiner grossen Spezialität, indem ich die geschlossene Büchse im Wasser genau 15 Minuten kochte!!!!!
In der Zwischenzeit habe ich mich gesteigert: Ich koche mit Inbrunst u.a. Milken-Pastetli, Chinesisch, Butterzopf, handgemachte Spätzle/Knöpfli, Mousse-au-Chocolat mit heller Schockolade, Rosenkuchen, hausgemachte Konfitüre wie Himbeere, Quitten-Gelée, Johannisbeer-Gelée, Brombeer ohne Samenkernen, Buttemost. Aber am liebsten koche ich im Team zusammen mit einer lieben Freundin oder einem Gast.
17. Jan.: Das Musical "Crazy for You" begeisterte mich, weil es sooooo amerikanisch kitschig ist.
21. Jan.: Ich verschickte den Jahresbericht 1997 sehr spät
Das Wetter in Basel spielte verrückt. Am 21. Febr. war es in Basel 20°C warm, am 3. März (Fasnachtsdienstag) 15°C warm und am 11. Mai am ersten Tag der Eisheiligen gar 30°C.
Skiferien vom 8. - 12. März in Bellwald bei Pfupfs. Weil es keinen oder sehr wenig Schnee hatte, genossen wir mehr den Walliser Apéro und vergnügten uns in Burgerbad in Leukerbad.
10. März: Besuchte die Oper "Fürst Igor" von A.Borodin (einem studierten und engagiertem Chemiker und Mediziner!) mit dem Orchester und Darstellern der Staatsoper Kiew. Leider war die Bühne in Visp für die etwa 200 Mitwirkenden in den eindrucksvollen Massenszenen zu klein. Glanzstück waren die "Polowezer Tänze".
3. April: Mit einer Durchschnittsnote von 5.9 (6 ist das Maximum) hat Katja nach ihrer Ausbildung zur Speditions-Kauffrau auch ihre zweite Ausbildung zur Kinderkrankenschwester mit ausser-gewöhnlichem Erfolg abgeschlossen. Erstmalig demonstrierte Daniela ihr Können und Fertigkeit als Feinschmecker-Köchin, indem sie zusammen mit ihrem Freund Eshref ein vielfältiges kaltes Buffet für die 200 Gäste der Diplomfeier zubereitete (und zwar in meiner Küche und alles tip-top wieder aufgeräumt). Katja erhält ihre Wunschanstellung in der Kinder-Intensivstation.
4. April: Besuchte die Mozart Oper "Entführung aus dem Serail". Traf nach der Vorführung in der Theater-Kantine Bogdan und die Dirigentin Julia Jones.
3. Juni: Genoss die Oper "Maria Stuarda" von Gaetano Donizetti. Wunderbar diese Chöre und die beiden Sopranistinnen Sonja Theodoridou und Jennifer Rhys-Davies als Maria und Elisabeth.
9. Juni: Komödie "der nackte Wahnsinn" von Michael Frayne. Ein turbulentes Stück, das hinter und vor der Bühne stattfindet.
Das Restaurant Wiesengarten in Riehen mit seinem Besitzer Leni Anderfuhren haben es mir angetan. Je einmal mit Monica, Kathrin und Silvia erlebte ich dort ein neues Lebensgefühl: "Essen ist Lust und Lebensfreude". Wir wurden richtig verwöhnt mit dem 8-gängigen Surprise-Menue und zu jedem Gang den dazupassenden Wein.
Welch Zufall: Nach 5 Jahren habe ich am 15. August Kathrin wieder getroffen. Kathrin sieht blendend aus. ....... hmmmmmmmm .......
Unsere Nachbarin Frau Kaiser starb am 20. August 64-jährig an Krebs. Ihr Mann leidet schwer. Ob er seine Krise überwinden wird?
Am 3. Sept. um 03:18 Uhr CH-Zeit stürzte eine Swissair-Flugzeug des Typs MD-11 mit 228 Menschen an Bord in Halifax (Canada) ab. Wir Schweizer sind alle tief betroffen.
Mit grossem Interesse habe ich die deutschen Bundestagswahlen am 26./27. Oktober verfolgt. Bin gespannt wie schnell die Deutschen ihre Wahl bereuen und vergessen werden, dass die Mehrheit von Ihnen ROT-GRUEN gewählt hat?
War wiederum als VIP bei den Swiss-Indoors eigeladen direkt hinter der Spieler-Loge, wo ich u.a. Boris Becker, die Eltern von Patty Schnyder, André Agassi entdecke. Das Tempo der Ballwechsel ist wahnsinnig. Ob ich wohl einen Ball zurückbringen könnte?
21. Nov. - 14. Dez.: Christo-Ausstellung "Wrapped Trees" rund ums Beyeller-Museum in Riehen. Er hat auf einer recht grossen Fläche 178 unterschiedliche Bäume eingepackt. Es war mir vorher gar nicht bewusst, wie unterschiedlich Bäume aussehen können. Ich wurde aus einem Skeptiker ein echter Christo-Fan und habe mir ein Bild von ihm gekauft.
29. Dez.: "Carmina Burana" Weltliche Gesänge für Soli und Chor der Philharmonie Krakau und dem Orchester der Warschauer & Breslauer Synfoniker. Beeindruckend und faszinierend diese Musik von Carl Orff, die u.a. in Science-Fiction Filmen als Hintergrundmusik benutzt wird.
Ich wünsche Euch allen im Jahr vor dem Millenium alles Gute und freue mich auf ein Wiedersehen.
Mit vielen lieben und herzlichen Grüssen
Euer Max Lehmann
(Ferien-Planung 1999: 13. Juni bis 10. Juli 99 auf Solaris)
Mail an Max Lehmann
Schafmattweg 13, 4102 Binningen |
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